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Porsche 911 (991 II)

Coupe20112020
Fahrzeugeinordnung

Der Porsche 911 gilt als die "Mutter aller Sportwagen". 1963 zum ersten Mal vorgestellt, rollt er seit 2011 in der siebten Generation auf unseren Straßen und hat dabei viele einschneidende Veränderungen erlebt: Sein traditioneller Boxer-Antrieb wurde von luft- auf wassergekühlte Motoren umgestellt, und seit der letzten Modellpflege von 2015 gibt es im Zuge des Downsizings statt der Sauger- beinahe durchgängig Turbo-Triebwerke.

Doch so laut die Kritik der Porsche-Fans auch immer war, so wenig konnte sie den Erfolg des "Elfers" schmälern. Nach wie vor gilt er als Inbegriff seiner Gattung und hat bis heute keinen Konkurrenten, der mit Coupé, Cabrio und Targa, Komfort- und Hardcore-Varianten, Heck- oder Allradmodellen ein ähnlich breites Spektrum abdeckt: Egal ob Mercedes AMG GT, Audi R8, Jaguar F-Type oder Chevrolet Corvette – sie alle können es immer nur mit einigen der vielen 911-Spielarten aufnehmen, decken aber nie die gesamte Porsche-Palette ab.

Außerdem wird kein anderer Sportwagen so oft und so erfolgreich im Kundenrennsport eingesetzt.

Stärken
  • konkurrenzlos sportliches Fahrverhalten
  • breite Modellpalette
  • überdurchschnittlicher Werterhalt
Schwächen
  • eingeschränkte Alltagstauglichkeit
  • hohe Anschaffungs- und Unterhaltskosten
  • keine Saugmotoren mehr
Leistung
257 kW / 350 PS
0 - 100 km/h
4,7 s
Höchstgeschwindigkeit
283 km/h
CO2-Ausstoß (komb.)*
200 g/km
Verbrauch (komb.)*
8,6 l/100km
Energieeffizienzklasse*
-

Design

Modell im Test (Neu- und Gebrauchtwagen)

Der Porsche 911 hat eine erstaunliche Wandlung vom Sportwagen für gewisse Stunden zu einem Auto für alle Tage durchgemacht. Und dennoch gibt es nach wie vor kaum ein anderes Fahrzeug, das sich über alle Modellvarianten hinweg so ambitioniert bewegen lässt. Egal ob 911 Carrera oder Turbo S – in beinahe jedem Test erreicht der 2+2-Sitzer in den Kapiteln Fahrspaß und Fahrdynamik die Höchstwertung. Außerdem erntet Porsche viel Lob und Anerkennung für die gemessen an der Leistung eindrucksvolle Effizienz des Elfers.

Kritik gab es stattdessen vor allem an Assistenzsystemen und Infotainment, die Porsche mit der Modellpflege 2015 weitgehend ausgeräumt hat. Was bleibt, sind die gattungsbedingt eingeschränkten Platzverhältnisse und die für Porsche typischen hohen Preise bei Anschaffung und Unterhalt.

Motoren

Der Sechszylinder-Boxer bleibt der charakteristische 911-Motor. Nachdem er 1997 von Luft- auf Wasserkühlung umgestellt wurde, fährt er seit 2015 unter dem Diktat des Downsizing auf breiter Front mit Turbo-Zwangsbeatmung. Allen Wehklagen der Traditionalisten zum Trotz fährt er damit noch schneller, noch spritziger und vor allem deutlich sparsamer. Das Hubraumspektrum reicht von 3,0 Litern im Basismodell 911 Carrera mit 370 PS bis zu 3,8 Litern im 580 PS starken Top-Modell Turbo S. Eine Sonderstellung nehmen 911 R und GT3 RS ein. Dort kommt ein 4,0 Liter großer Sauger mit 500 PS zum Einsatz.

Carrera und Carrera S gibt es mit Heck- oder Allradantrieb, der 911 R wird ausschließlich als Hecktriebler ausgeliefert. Und alle anderen Elfer fahren mit vier angetriebenen Rädern. Auch beim Getriebe haben die Kunden nur am unteren Ende der Modellpalette die Wahl zwischen Handschaltung oder Doppelkupplung mit jeweils sieben Gängen. Turbo, Turbo S und GT3 RS gibt es nur mit dem automatisierten PDK-Getriebe und den 911 R ausschließlich als Handschalter mit sechs Gängen.

Selbst der schwächste 911 erreicht mindestens 287 km/h und der schnellste erreicht Tempo 330. Und selbst letzterer soll sich mit Verbräuchen zwischen 7,4 und 9,3 Litern zufriedengeben. Einzig der GT3 RS und der 911 R reißen mit 12,7 und 13,3 Litern nach oben aus.

  • vier Turbo- und ein Saugmotor mit je sechs Zylindern
  • Start-Stopp-Automatik für alle Modelle außer GT3 RS und 911 R

Motordetails anzeigen
Boxermotor in Nahaufnahme vor weißem Hintergrund. Sichtbar sind komplexe Leitungen und mechanische Teile.
Türkiser Sportwagen fährt schnell auf einer Straße. Seitenansicht, Bewegungsunschärfe, moderne Autobahn.

Sicherheit

Porsche definiert Sicherheit vor allem über die Beherrschbarkeit des Fahrzeugs und hat in dieser Hinsicht beim 911 ganze Arbeit geleistet. Doch bei der Sicherheitsausstattung kann der Sportwagen den Vergleich mit ähnlich teuren Limousinen oder SUVs nicht bestehen Hier erfüllen die Schwaben mit ihren sechs Airbags kaum mehr als den Standard. Und selbst gegen Aufpreis gibt es mit Extras wie der automatischen Abstandsregelung, der Spurführungshilfe und den LED-Scheinwerfern weniger Extras als bei Audi, BMW oder Mercedes.

Eine offizielle Beurteilung der Sicherheit beim 911 steht aus: weder Euro NCAP noch ADAC haben sich bis dato getraut, den Elfer gegen die Wand zu fahren.

Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung zählen:

  • sechs Airbags
  • Bi-Xenon-Scheinwerfer
Sicherheit hat bei Porsche nicht die allerhöchste Priorität – zumindest nicht in der klassischen Definition. Zwar hat der 911 die vielleicht besten Bremsen auf dem Markt und kaum ein Sportwagen lässt sich so gut unter Kontrolle halten. Doch bei der Sicherheitsausstattung hinken die Schwaben anderen Fahrzeugen in dieser Preiskategorie immer ein wenig hinterher. Den Vergleich müssen sie aber zumindest vor den Institutionen nicht bestehen: Weder Euro NCAP noch ADAC haben den Porsche 911 bislang gecrasht.
Mit der Modellpflege von 2015 hat Porsche allerdings den Rückstand des Elfers zu den Limousinen und Geländewagen in dieser Liga etwas reduziert. So gibt es neben Standards wie den sechs Airbags jetzt zumindest gegen Aufpreis ein paar Assistenzsysteme wie einen Abstands-Tempomaten, eine Spurführungshilfe oder LED-Scheinwerfer. Weitergehende Fahrhelfer hat der Elfer allerdings zurzeit nicht zu bieten.

Ausstattung

Wo andere Hersteller durchgängige Design- oder Ausstattungslinien nutzen, um eine Modellfamilie zu gliedern, ist bei Porsche der Motor das zentrale Unterscheidungsmerkmal. Den erweiterten Ausstattungsumfang gibt es dann für 911 Carrera, Carrera S, Turbo und Turbo S nur als Dreingabe zur zusätzlichen Motorleistung.

Aus diesem Schema heraus fallen lediglich die besonders sportlichen Modelle 911 R, GT3 RS sowie der noch kommende GTS. Besonders nahe an den reinrassigen Rennwagen positioniert, punkten sie weniger mit Design- oder Komfortextras als mit funktionalen Ergänzungen von der Keramikbremse bis hin zum Clubsport-Paket mit Überrollkäfig.

Ungewöhnlich umfangreich ist die Serienausstattung schon beim Basismodell. So gibt es für alle Elfer neben sechs Airbags und Bi-Xenon-Scheinwerfern unter anderem eine 2-Zonen-Klimaautomatik sowie ein umfangreiches Infotainment-Paket mit Online-Navigation, Telefonmodul und Soundsystem. Trotzdem umfasst die Preisliste fast 100 Seiten und für individuelle Wünsche gibt es außerdem die Personalisierung ab Werk.

Zur Serienausstattung gehören:

  • Bi-Xenon-Scheinwerfer
  • 2-Zonen-Klimaautomatik
  • Infotainment mit Navigations- und Telefon-Modul
Nahaufnahme eines grau-schwarzen Lenkrads mit sichtbarem Drehknopf und Ledernähten in einem Auto-Innenraum.
Die bei vielen Herstellern üblichen Ausstattungslinien gibt es beim Porsche 911 nicht. Der Sportwagenhersteller definiert die Hierarchie in der Modellfamilie allein über die Motorleistung und erweitert parallel dazu den Ausstattungsumfang. So reicht die Palette vom Carrera über den Carrara S zum Turbo und dem Turbo S. Eine Ausnahme bilden da lediglich die besonders sportlichen Varianten 911 R und GT3 RS sowie der für 2017 erwartete GTS, die auf den Renneinsatz zugeschnitten sind und eher mit Funktions- als Komfortausstattung differenziert werden.
Bei den konventionellen Modellen gehören neben sechs Airbags und Bi-Xenon-Scheinwerfern unter anderem 19-Zoll-Aluräder, Klimaautomatik und Online-Navigation sowie ein Telefonmodul und ein Soundsystem zum Serienumfang. Gegen Aufpreis gibt es neben zahlreichen Design-Akzenten für außen und innen, vielen unterschiedlichen Rädern, alternativen Sitzvarianten und sportlichen Verschärfungen wie dem Sport-Chrono-Paket auch eine Auswahl an aktuellen Assistenzsystemen, eine Highend-Audio-Anlage von Burmester sowie LED-Scheinwerfer.
Wer sich trotz einer Preisliste von der Dicke eines kleinstädtischen Telefonbuchs noch immer nicht alle Wünsche erfüllen kann, für den bietet Porsche über seine Exklusiv-Abteilung eine weitergehende Individualisierung nach ganz persönlichen Wünschen an.
Serienausstattung Porsche 911 Carrera:
  • 19-Zoll Leichtmetallräder
  • Bi-Xenon Scheinwerfer
  • 2-Zonen Klimaautomatik
  • elektrische Sportsitze
  • Navigationssystem
  • Telefon-Modul
  • Soundsystem
Zusätzlich für Porsche 911 Carrera S:
  • 20-Zoll Leichtmetallräder
  • Ziffernblätter mit silbernem Drehzahlmesser
Zusätzlich für Porsche 911 Turbo:
  • Sport-Chrono Paket
  • LED-Scheinwerfer
  • Parkassistent
  • Bose-Soundsystem
Zusätzlich für Porsche 911 Turbo S:
  • Keramik-Bremsen
  • automatische Leuchtweiten
  • Anpassung für LED-Scheinwerfer
  • adaptive Sportsitze
Zusätzlich für Porsche 911 R:
  • Karbon-Schalensitze
  • manuelles Rennsport-Getriebe
Zusätzlich in Ausstattungslinie GT3 RS:
  • 21-Zoll Leichtmetallräder
  • Clubsport-Paket

Modellbeschreibung

Kein anderes Alltagsauto ist so sportlich und kein Sportwagen so alltagstauglich wie der 911. Und niemand deckt mit zahlreichen Varianten mehr Spielarten zwischen Leistung und Luxus ab als der legendäre Elfer.


Grauer Sportwagen mit schlankem Design, schwarzem Dach und schwarzen Felgen, Seitenansicht.
Fahrspaß, Prestige und ein guter Preis beim Wiederverkauf.
Silberner Sportwagen mit geschwungenem, aerodynamischem Design und schwarzen Felgen. Lichter und vordere Stoßstange sichtbar.

Der Porsche 911 ist der Inbegriff des Sportwagens – selbst wenn er sich in mehr als 50 Jahren und sieben Generationen deutlich gewandelt hat. Das gilt für den Antrieb mit dem Wechsel vom luftgekühlten Sauger zum wassergekühlten Turbo-Direkteinspritzer genauso wie für den Aufbau, der sich von einem zierlichen Rennwagen mit Straßenzulassung zu einem ausgewachsenen Sportler mit Platz für notfalls vier Erwachsene entwickelt hat. Auch die Ausstattung spiegelt diesen Wandel mit Extras wie klimatisierten Sitzen oder einem aufwendigen Soundsystem wieder.

Motoren von 370 bis 580 PS

Angeboten wird der 2015 zuletzt tiefgreifend aktualisierte 911 der Baureihe 991 II wie schon in den Generationen zuvor als Coupé, Cabrio und erneut als Targa. Zur Wahl stehen dafür Sechszylinder-Boxermotoren mit 3,0 bis 3,8 Litern Hubraum und Turboaufladung, die ein Leistungsspektrum von 370 bis 580 PS abdecken. Damit sind Geschwindigkeiten von 287 bis 330 km/h möglich, und die Normverbräuche bewegen sich zwischen 7,4 und 9,3 Litern.

Die beiden Grundvarianten Carrera und Carrera S gibt es wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb sowie als Handschalter oder Doppelkupplung mit jeweils sieben Gängen. Bei Turbo und Turbo S sind Allradantrieb und PDK-Getriebe immer Standard.

Hoher Preis, großer Wert

Ebenfalls Standard sind bei allen Modellen sechs Airbags, Bi-Xenon-Scheinwerfer, eine 2-Zonen-Klimaautomatik sowie ein Infotainment-System mit Navigation, Telefonmodul und Musikanlage. Dafür muss man je nach Modell- und Motorvariante zwischen 96.605 und 215.962 Euro bezahlen, wobei man den Preis dank der zahlreichen Extras für Prestige, Komfort und Performance aber auch leicht über eine Viertelmillion treiben kann.

Dazu kommen überdurchschnittlich hohe Unterhaltskosten. Aber es gibt einen Trost: Porsche 911 gelten als gesuchte Gebrauchte und sind deshalb sehr wertstabil. Nicht selten werden Altfahrzeuge über Neupreis gehandelt.

Eine Sonderstellung innerhalb der 911-Familie haben traditionell die Sportmodelle mit besonders großer Nähe zur Rennstrecke wie der 911 R und der GT3 RS. Die beiden Extremisten für 189.544 und 181.690 Euro fahren als letzte Elfer der aktuellen Generation mit einem Saugmotor, der aus 4,0 Litern Hubraum 500 PS schöpft, sind besonders leicht, entsprechend handlich und gelten als die puristischste Form des Porsche-Fahrens.

Fazit zum Porsche 911

Die Legende lebt: Der Porsche 911 hat sich zwar seit seinem Debüt 1963 immer weiterentwickelt und seinen Charakter dabei verändert, ist sich aber trotzdem immer treu geblieben. Denn kaum ein anderes Auto ist so dynamisch und trotzdem gut beherrschbar, so agil und aggressiv und trotzdem so alltagstauglich und halbwegs sparsam, so aufs Fahren fokussiert und dennoch vergleichsweise komfortabel und mit viel Assistenz und Infotainment ausgestattet wie der aktuelle Elfer – zumindest wenn man zu den hohen Grundpreisen noch einmal genügend Geld für Extras ausgibt.

Zwar hat dieses Vergnügen einen hohen Preis und man muss dafür auch an der Tankstelle, bei der Versicherung oder der Werkstatt teuer bezahlen. Doch der 911 zahlt das gleich in mehreren Währungen zurück: Mit Fahrspaß, Prestige und einem guten Preis beim Wiederverkauf.

Kundenbewertungen
5.0
5 Sterne
(3 Bewertungen)
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Diana S. am 30. März 2025
5 Sterne
Porsche 911 Carrera S 3.0
Die Gestaltung ist zeitgemäß und sieht einfach toll aus. Die Innenraumausstattung ist technisch auf höchstem Niveau und bietet eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Die Performance begeistert mich besonders. Der Wagen nimmt schnell Fahrt auf und fährt sich äußerst agil. Die Straßenlage ist ebenfalls hervorragend, er bleibt stets stabil, selbst in schnellen Kurven. Die Sitze sind bequem und bieten guten Halt.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Melanie W. am 22. März 2025
5 Sterne
Porsche 911
Es ist einfach unglaublich spaßig, mit diesem Auto zu fahren! Dank der direkten und präzisen Lenkung ist das Handling sehr agil. Die Beschleunigung ist stark, und selbst in Kurven bleibt er stabil und lässt sich hervorragend lenken. Der Motor hat eine hohe Leistung, ohne zu laut oder aufdringlich zu wirken. Vor allem auf kurvigen Strecken oder bei hoher Geschwindigkeit gefällt er mir besonders gut. Dafür ist er weniger praktisch und nicht für den Alltag.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
lena W. am 22. März 2025
5 Sterne
Porsche 911
Besonders auf kurvigen oder nassen Straßen ist es von Vorteil, dass das Fahrzeug eine hervorragende Bodenhaftung bietet. Die Reifen bieten guten Halt, wodurch der Wagen jederzeit stabil und sicher auf der Straße bleibt. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten oder beim schnellen Kurvenfahren hat man ein sicheres und kontrolliertes Gefühl. Das Fahrverhalten ist angenehm. Allerdings sind die Nebenkosten relativ hoch und ich bin der Meinung, dass der Wagen nicht für Anfänger geeignet ist.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0