Eine solche Erfolgsgeschichte war nicht absehbar: 1947 entstand die Idee des Land Rover Defender der Legende nach als Zeichnung im Sand einer Insel vor der Küste von Wales, und sieben Jahrzehnte später gibt es das Auto, mit dem man überall hinkommen sollte, immer noch – wenn auch nicht mehr lange.
Kaum Komfort, aber viel Charakter
Gedacht war der Defender, der diesen Beinamen erst 1990 erhielt und bis dahin einfach der Land Rover war, eigentlich als Arbeitstier in der Landwirtschaft. Doch mit seiner Vielseitigkeit, seiner Robustheit und seinen herausragenden Geländeeigenschaften wurde er auch zum Expeditionsmobil, Filmstar und Liebling vieler Fans, zu denen auch Winston Churchill gehörte oder die britische Königin Elisabeth II. zählt. Der Land Rover ist seit sieben Jahrzehnten das Synonym für einen Geländewagen, den nichts stoppen kann, außer den modernen Sicherheitsbestimmungen. Ohne Airbags oder andere Sicherheitssysteme ist der Defender, der seit 2012 immerhin über ABS und ESP verfügt, nicht mehr zeitgemäß, was seine Bewunderer aber nicht im Geringsten stört. Sie sind nicht auf der Suche nach Bestzeiten, die der Brite mit seinem 122 PS starken Vierzylinder-Diesel aus dem Ford Transit bei mehr als zwei Tonnen Lebendgewicht nicht liefern kann, sondern lieben seine Geländegängigkeit, seine Vielseitigkeit und seinen Platz für bis zu sieben Passagiere mit viel Gepäck oder Material.
Hoher Verbrauch
Da stören dann weder der hohe Verbrauch von 11,1 l/100 km noch ein Wendekreis zwischen 12,8 und 14,3 Metern – je nach Bereifung. Ein Land Rover ist Kult und eine lohnenswerte Investition. Denn der einst in der Nachkriegszeit aus der Not heraus geborene Einsatz von Aluminium für die Karosserie machte ihn auch unanfällig gegen Rost. Nicht zuletzt dadurch erklärt sich, dass rund 75 Prozent aller je gebauten Fahrzeuge noch immer im Einsatz sind. Das Produktionsende Anfang 2016 dürfte die Wertstabilität des Defender noch weiter steigern und die limitierten Abschiedseditionen zu besonders lohnenswerten Anschaffungen machen.
Fazit zum Land Rover Defender
Eigentlich spricht gar nichts mehr für den Land Rover Defender: kostspielig, unkomfortabel, durstig und mit großen Schwächen bei der Sicherheitsausstattung. Doch den Fans ist es egal, sie lieben ihn, so wie er ist, ohne Auswahl bei Motor oder Getriebe. Denn er bietet auch all denen, die mit einem Auto nicht überall hinkommen müssen, das Gefühl, dass sie es jederzeit könnten.