Wieviel Familie passt in ein Auto? Opel hat die Frage im Frühjahr 2003 mit dem Opel Meriva gelöst. Man nehme die kleinste Fahrzeug-Plattform, damals der Corsa C, eine verschiebbare Rückbank - und voilà: ein bequemes Mobil für vier Personen. Ein familienfreundliches Raumwunder, das in seiner ersten Modellvariante gerade mal 26 Zentimeter kürzer als der erste Zafira war.

Gebraucht ab
280 €

Daten

Eine breite Motorpalette wie beim Astra findet sich nicht - aber das scheint auch nicht gefragt. Stattdessen sind sowohl Dieselmotoren als auch Benziner darauf getrimmt, sparsam zu laufen, wie es sich für eine echte Familienkutsche gehört. Das hat seine Vorteile, vor allem auf langen Autobahnfahrten zieht der Meriva laufruhig davon. Die zähe Beschleunigung, die bei einigen Motoren in niedrigen Drehzahlen auftauchte, wurde im Dieselbereich mit dem 1.6 CDTI ecoFLEX-Turbo gestopft.

Wer diese Motorvariante wählt, muss allerdings mit einem happigen Aufschlag von über 7.000 Euro (im Vergleich zur Basisvariante) rechnen.

  • schmale Bandbreite an Motoren
  • alle Motoren sparsam im Verbrauch
  • Fahrwerk sehr weich und gut gedämpft, kleine Seitenneigung in Kurven
Durchsichtiger Opel Meriva zeigt Innenraum und Technikdetails wie Motor und Sitze. Seitenansicht, dunkler Hintergrund.
Blauer Sportwagen auf Rennstrecke bei Sonnenuntergang, frontal fotografiert und in Bewegung, mit verschwommenem Hintergrund.

Test

Wer den Meriva als das testet, was er ist - ein Familienauto - ist zufrieden. Die Sitze vorne sind relativ hoch und bieten auch auf langen Strecken genügend Komfort. Im Fonds wird es allerdings recht eng, wenn man wirklich drei Passagiere befördern möchte. Zu zweit, und wenn der mittleren Sitz einfach versenkt wird, geht es angenehmer zu. Die äußere Erscheinung, bei Einführung und Modellpflege noch dynamisch, wirkt inzwischen ein wenig pummelig.

Auch innen ist das Cockpit, vor allem die Mittelkonsole mit Dutzenden Knöpfen und mehreren Drehreglern, nicht mehr ganz zeitgemäß. Doch dafür bietet der Meriva einen großen, praktisch zu nutzenden Kofferraum.

  • Kofferraumvolumen zwischen 400 und 1500 Liter
  • fünf Sterne im NCAP-Crashtest
  • gegenläufig öffnende Fondtüren

Preise

Während der Meriva in der ersten Generation noch familienfreundliche 13.995 Euro in der Basisversion kostete, liegt der Meriva B mittlerweile in der günstigsten "Selection"-Ausstattung bei 16.435 Euro. Wer CD-Radio und Klimaanlage haben möchte, muss schon 23.350 Euro auf den Tisch legen. Bis zur Topausstattung "Innovation" sind es dann nur noch 1.500 Euro mehr, für die man auch den besten Dieselmotor neben einem ganzen Bündel an Assistenten bekommt.

  • günstige Basisversion, Sonderausstattungen teuer
  • Smartphone-Anbindung
  • Start-Stopp-System und Berganfahrhilfe serienmäßig
Eine Gruppe verschiedener Autos in einer V-Formation auf nasser Straße; im Vordergrund ein rotes Auto.

Serienbeschreibung

Eigentlich ist der Meriva ein knapper Fünfsitzer, aber Opel setzte über 100 Ingenieure an die Aufgabe, einen Minivan mit flexibler Raumaufteilung zu kreieren. Das Ergebnis war das Flexspace-Konzept: Der Mittelsitz der Rückbank läßt sich einklappen, während die beiden Außensitze sich so zur Mitte und gleichzeitig nach hinten verschieben lassen. Ein kleiner Raumgewinn mit riesigem Komfortvorteil.

Eine andere Möglichkeit: Wer viel Gepäckraum braucht, kann die Rücksitze so umklappen, dass sich (beim Meriva A) der Kofferraum auf 890 Liter vergrößert. Oder zusätzlich den Beifahrersitz umklappen, dann passt auch das zwei Meter lange Ikea-Regal rein.


Opel Meriva (Vorderansicht - schräg)
Außen klein, innen riesig.
Opel Meriva (Seitenansicht)

Als der Meriva A zu den Händlern ausgeliefert wurde, boomte der Markt für Vans. Auf diese Kundschaft zielte auch der Meriva. Die Produktionsanlage in Zaragoza war darauf ausgelegt, 150.000 Exemplare pro Jahr zu produzieren - und bei Mehrbedarf zusätzliche 50.000 ausstoßen zu können. Tatsächlich schaffte es Opel, mit seinem Mini- oder Kompaktvan zeitweise die Marktführerschaft in diesem Segment zu erringen. Europaweit verkaufte sich das Modell über eine Million Mal.

Bei der Motorisierung galt die Maxime: Lieber günstig als sportlich. Bei den Benzinern reichte das Leistungsspektrum für den Meriva A von 90 bis 125 PS, bei den Dieselmotoren von 75 bis 125 PS. Bei den Dieselmotoren sollte vor allem die CDTI-Technik (Common-Rail-Einspritzung) für Laufruhe, die Ecotec-Benziner für Verbrauchsminimierung sorgen. Dazu trug auch die LPG-Autogas-Variante bei, die vor allem Sparfüchse ansprach. Einzige Abweichung von dieser Norm: Der Meriva OPC mit 180 PS.

Der Alltags-Meriva mit 125 PS-Motor war zwar kein Geschoß, ließ sich aber willig in knapp 11 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Für den Preis von 13.995 Euro glänzte der Meriva in der Basisausstattung zudem mit wertiger Innenraum-Verarbeitung, vier Airbags, einem Bremsassistenten, Aktivgurtsystem und elektronischer Bremskraftverteilung. Wer tiefer in die Tasche griff, konnte Navigationssystem, Sitzheizung, Klimaautomatik oder - für Familien sehr wichtig - ein DVD-System für den Fondbereich dazu buchen.

Bei der Modellpflege 2006 veränderte Opel die Frontpartie um den Kühlergrill, Nebelscheinwerfer und gestaltete die Rückleuchten neu.

Neues Türendesign "Flexdoors"

Mit der Markteinführung des Meriva B im Sommer 2010 versuchte Opel das Van-Konzept dann erneut zu definieren. Dafür wuchs der Wagen auf 4,28 Meter und näherte sich optisch dem Insignia und dem Astra. Auffälligste Veränderung war jedoch die Einführung der "Selbstmördertüren". So nannte man in den Anfängen der Automobilisierung die Hecktüren, die entgegen der Fahrtrichtung angeschlagen waren und die in der Neuzeit nur noch von Rolls-Royce verbaut werden.

Opel taufte dieses Türkonzept "Flexdoors", ein Verweis auf das allgemeine Flexspace-Konzept: Alle Sitze lassen sich verschieben, um die Nutzfläche und Bequemlichkeit zu maximieren. Bei den Türen bedeutet das etwa, dass das Auto sich leichter beladen lässt oder Kindersitze leichter einzubauen sind. Bei der Sitzplatzgestaltung führt es dazu, dass man den Fünfsitzer bequem zu einem Einsitzer umrüsten kann.

Sparsam mit Fünfgang-Getriebe

Die Motorisierungen waren auch hier dem Einsatzzweck angepasst, war auch der Meriva B eher als Packesel denn als Sportler gedacht. Bei den Benzinern ist nur ein 1,4 Liter Motor mit Leistungen von 100 bis 140 PS angeboten. Bei den Dieselmotoren sind fünf Varianten verfügbar, die zwischen 95 und 136 PS leisten. Doch Opels Rechnung ging auf, zumindest anfangs waren ein Viertel der Käufer Familien - auch klassische Kombi-Fans wechselten zum Meriva.

Bei der Modellpflege 2013 wurden einige Motoren neu eingeführt, Chromleisten verstärkt eingesetzt und sowohl Scheinwerfer als auch Rückfahrleuchten mit Leuchtdioden bestückt. Doch 2017 ist Schluß für den Meriva, Opel ersetzt gegen Jahresende den Kompaktvan durch den Crossland X.

Kundenbewertungen
4.4
4.384615384615385 Sterne
(26 Bewertungen)
Sicherheit
4.076923076923077 Sterne
4.1
Verbrauch
4.230769230769231 Sterne
4.2
Preis-Leistung
4.3076923076923075 Sterne
4.3
Emilia R. am 15. Mai 2025
3 Sterne
Geräumiger Diesel für Alltag und Familie.
Der Opel Meriva ist ein praktisches Auto mit viel Platz für Alltag und Familie. Besonders hervorzuheben sind die flexiblen Sitze und der einfache Einstieg. Auch der Kofferraum ist gut nutzbar. Der Dieselmotor fährt sparsam, läuft aber nicht ganz leise. Die Bedienung ist einfach, wenn auch nicht sehr modern. Auf langen Strecken bietet er ordentlichen Komfort, besonders bei gemäßigter Fahrweise. Wer ein vielseitiges, bezahlbares Familienauto sucht, macht mit dem Meriva wenig falsch.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Dennis G. am 24. März 2025
5 Sterne
Ein Familienauto fürs Leben
Wir fahren das Auto schon fast seit 20 Jahren und wir haben mit unserer 3-köpfigen Familie alles durchgemacht - von Alltag bis Urlaub. Nie gab es größere Probleme mit dem Auto und nach all den Jahren ist das Auto echt mehr als nur sein Geld wert. Nur zum Empfehlen für jede Familie die ein gutes Preis-Leistung-Auto suchen. Lediglich moderne Features fehlen bei dem Auto, was aber an dem Alter des Autos liegt. Aber wirklich ein Top-Auto, würde es immer wieder kaufen!
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Thomas T. am 1. März 2025
5 Sterne
Zuverlässig
Der Opel Meriva B ist für mich ein echt praktisches Auto. Die erhöhte Sitzposition macht das Fahren angenehm und die Variabilität im Innenraum ist super, denn die Sitze umklappen geht fix, perfekt für größere Einkäufe. Klar, das Design ist Geschmackssache, aber er bietet viel Platz auf wenig Raum. Der Motor könnte spritziger sein, aber dafür ist er sparsam. Insgesamt ein zuverlässiger Begleiter für den Alltag!
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Ardan B. am 1. März 2025
5 Sterne
Schön klein
Ich fahre seit einer Weile einen Opel Meriva B und bin echt zufrieden. Der Wagen ist super praktisch, vor allem wegen der hinten angeschlagenen Türen – mega für den Einstieg. Der Innenraum ist geräumig, und die Sitze sind bequem, auch auf längeren Fahrten. Klar, kein Sportwagen, aber für den Alltag echt top. Der 1.4 Turbo geht gut voran, Verbrauch ist okay. Rundum ein solider, zuverlässiger Begleiter! Und dank der hohen Sitzposition hat man eine gute Übersicht im Verkehr.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Enver B. am 1. März 2025
4 Sterne
Opel Meriva super Anfangsauto
Der Opel Meriva 2015 ist ein Kompakt Van, der besonders für Familien oder Menschen, die viel Platz und Flexibilität suchen, eine gute Wahl sein kann. Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen seiner Klasse bietet der Meriva eine ausgezeichnete Übersicht und eine hohe Sitzposition, die das Ein- und Aussteigen erleichtert. Besonders hervorzuheben sind die hinteren Türen, die sich gegenläufig öffnen lassen, was den Zugang zu den Rücksitzen deutlich komfortabler macht – ein praktisches Feature, vor allem bei beengten Parkverhältnissen. Im Hinblick auf das Fahrverhalten überzeugt der Meriva durch ein ausgewogenes Fahrwerk, das für den alltäglichen Gebrauch gut geeignet ist. Er bietet einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Fahrdynamik. Das Handling ist für einen Van typisch etwas weicher, aber durchaus stabil. Die Motorenpalette des Meriva 2015 umfasst sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren, die insgesamt solide, aber nicht besonders dynamisch sind. Die Leistung reicht für den Alltag völlig aus, allerdings bietet der Meriva nicht die sportlichste Fahrweise, wenn das dein Anspruch ist. Das Innenraumdesign ist funktional, mit gutem Platzangebot sowohl vorne als auch hinten. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von rund 400 Litern recht geräumig und lässt sich durch umklappbare Rücksitze weiter vergrößern. Auch die Verarbeitungsqualität ist solide, wobei die Materialien im Innenraum eher durchschnittlich sind. In Bezug auf die Ausstattung bietet der Meriva eine Reihe von praktischen Features wie das Intelli-Link-Infotainment-System, Parksensoren und je nach Ausstattungsvariante auch Klimaautomatik und Sitzheizung. Ein weiterer Pluspunkt sind die relativ guten Sicherheitseinrichtungen, die in dieser Klasse oft Standard sind. Der Meriva hat in Crashtests gut abgeschnitten, was ihn zu einer sicheren Wahl für Familien macht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Opel Meriva 2015 ein praktisches, komfortables und funktionales Fahrzeug für den täglichen Gebrauch ist, mit einer besonders familienfreundlichen Ausstattung. Wenn du jedoch nach einem sportlichen Fahrverhalten oder einem besonders luxuriösen Innenraum suchst, gibt es andere Optionen, die möglicherweise besser zu deinen Anforderungen passen.
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Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0