Der Mazda MX-5 ist ein zweisitziges Cabrio und der meistverkaufte Roadster weltweit. Die erste Generation wurde 1989 vorgestellt und erinnerte mit ihrem Hinterradantrieb wie auch optisch an klassisch britische Roadster der 1950er und 60er Jahre. Der ursprünglich vor allem für die USA konzipierte und dort unter dem Namen Miata verkaufte MX-5 entwickelte sich weltweit zum Überraschungserfolg und läutete die Renaissance offener Sportwagen ein, die dann von Modellen wie dem BMW Z3/Z4 oder dem Audi TT Roadster fortgeführt wurde.
Der sportliche Japaner wurde in der zweiten und dritten Generation nur behutsam modifiziert, ehe 2015 mit der vierten Generation ein radikaler Bruch erfolgte. Der MX-5 wurde kürzer und wieder leichter und erhielt ein weniger rundliches, deutlich aggressiveres Design, von Mazda mit dem Begriff "Kodo" bezeichnet.
Erstmals gibt es vom aktuellen Mazda MX-5 ein Schwestermodell mit alternativem Dachkonzept. Der im Herbst 2016 nachgelegte MX-5 RF (für "Retractable Fastback") verfügt nicht über ein Stoff-, sondern ein festes Dach, das aber per Knopfdruck die Verwandlung in einen Targa erlaubt.
Hauptkonkurrent des MX-5 ist der technisch eng verwandte Fiat 124 Spider, der von Mazda in Auftragsproduktion zusammen mit dem MX-5 in Hiroshima gebaut wird.
Der Mazda MX-5 hatte in den Jahren und Jahrzehnten nach seiner Vorstellung den typischen Weg eines Erfolgsmodells eingeschlagen: Um diesen Erfolg nicht zu gefährden, wurden Grundkonzept und Optik nur sachte verändert, dabei aber Komfort und technische Komplexität kontinuierlich gesteigert. Am Ende hatte der Roadster etwas Speck angesetzt und zeigte nicht mehr die faszinierende Unmittelbarkeit des Ur-Modells.
Mazda gebührt Respekt für die Entscheidung, mit der vierten Generation alles auf Anfang zurückzustellen. Der neue MX-5 ist kürzer und leichter als der Vorgänger, mithin kürzer als der VW Polo und leichter als der leichteste Mini. Kaum ein anderes Auto vermittelt einen so direkten Kontakt zur Straße und, dank seines manuellen Stoffdachs, zur Umgebung überhaupt.
Ob man das neue Design mag, ist freilich Geschmackssache. In den ersten drei Generationen wirke der MX-5 gefällig, aber auch ein bisschen weichgespült. Der Neue zeigt Ecken und Kanten und blickt grimmiger in die Welt, als es die Zauberformel "Kodo", mit der Mazda das Design bezeichnet, nahelegt.
Die beiden im MX-5 lieferbaren Saugbenziner leisten vergleichsweise schmale 131 und 160 PS. Das reicht dank des niedrigen Gewichts aber für dynamische Fahrleistungen. Dazu trägt auch der Umstand bei, dass es sich von der Charakteristik eher um echte Sportmotoren handelt, die nach Drehzahlen gieren. So erreicht der kleinere 131-PS-Motor seine Nennleistung erst bei 7000 U/min. Trotzdem sind beide Motoren keine Säufer. Durchschnittverbräuche von sieben Litern und weniger sind mit etwas Zurückhaltung möglich.
Vier Sterne im Euro-NCAP-Crashtest sind ein suboptimales Ergebnis. Deswegen ist der Mazda MX-5 aber kein unsicheres Auto, wie 84 Prozent der möglichen Punkte bei der Insassensicherheit belegen. Bei den Assistenzsystemen sollte Mazda aber nachlegen und die wenigen verfügbaren auch den beiden unteren Ausstattungslinien zugänglich machen.
vier Airbags
Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer
aktive Motorhaube für besseren Fußgängerschutz
Der Mazda MX-5 Roadster erzielte beim Euro-NCAP-Crashtest Ende 2015 vier Sterne und damit einen weniger als möglich. Das klingt nach einem mäßigen Ergebnis. Allerdings schnitt der mit 3,92 Metern äußerst kompakte Japaner in den meisten Unterdisziplinen recht gut ab. So erzielte er 84 Prozent bei der Insassen- und 80 Prozent bei der Kindersicherheit. Der Fußgängerschutz fiel mit 93 Prozent sogar außergewöhnlich gut aus, was mit der aktiv ausgelegten Motorhaube zusammenhängt.
Starken Punktabzug gab es aber für die verbesserungswürdige Ausstattung mit aktiven Sicherheitssystemen. So sind nur Spurhalte- und Spurwechselassistent, Ausparkhilfe und Fernlichtassistent lieferbar, kein Notbremssystem. Die beiden unteren Ausstattungslinien müssen sogar komplett ohne diese Sicherheitsfeatures auskommen. Für sie bleibt es bei vier Airbags, ABS, ESP, Gurtstraffern, Reifendruckkontrolle und einer Warnblinkautomatik bei Notbremsungen.
Ausstattung
Der Mazda MX-5 startet bei verlockenden 22.990 Euro und ist dafür gut ausgestattet. Da Klimaanlage, Radio und Leichtmetallfelgen bereits mit dabei sind, ist dieser Preis kein reines Lockvogelangebot. Auch die übrigen vier Ausstattungslinien bleiben preislich im Rahmen. Wer Leder wünscht, ist mit 25.690 Euro dabei und bekommt zusätzlich Klimaautomatik, Sitzheizung und Spurhalteassistent. Nur auf ein elektrisches Verdeck muss man verzichten – das scheint nicht zum puristischen Anspruch des MX-5 zu passen.
Zur Serienausstattung gehören:
Klimaanlage
LED-Scheinwerfer
Motor-Start-Stopp-Knopf
Der Mazda MX-5 Roadster ist zu Preisen ab 22.990 Euro in vier Ausstattungslinien lieferbar: Prime-Line, Center-Line, Exclusive-Line und Sports-Line. Bereits das Basismodell verfügt über Klimaanlage, Radio mit vier Lautsprechern, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und LED-Scheinwerfer. Darüber hinaus kann für Prime-Line nur eine Metallic-Lackierung bestellt werden. Weitere Extras erfordern das Upgrade auf eine höhere Ausstattungslinie.
So kommt mit der Center-Line (1.000 Euro Aufpreis) ein Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Farbdisplay und einigen Online-Services dazu. Das stets manuelle Verdeck ist außerdem ab dieser Version zweilagig, was zu besserer Geräuschisolierung führt. Wer in einem Cabrio Wert auf Leder legt, muss mindestens zur Exclusive-Line greifen (Aufpreis gegenüber Prime-Line: 2.700 Euro). Der stärkere der beiden Motoren wird überhaupt erst ab diesem Niveau angeboten.
Spitzenmodell ist die Sports-Line zu Preisen ab 27.890 Euro, die dann unter anderem über eine Resonanzkammer zur Verstärkung des Motorsounds, andererseits aber auch über ein Bose-Sound-System mit neun Lautsprechern verfügt. Bei Wahl des 160-PS-Benziners kann für 1.900 Euro Aufpreis zusätzlich ein Sportpaket mit Domstrebe, Bilstein-Sportfahrwerk und Recaro-Sportsitzen bestellt werden. Der teuerste Mazda MX-5 kostet somit knapp 32.000 Euro.
Der Mazda MX-5 unternimmt in der vierten Generation einen fast kompletten Neustart. Aus dem mit den Jahren etwas weichgespülten Cabrio wurde wieder ein Roadster im ursprünglichen Sinne: agil, puristisch und kompromisslos.
Der MX-5 fährt sich so, wie er aussieht: agil, leichtfüßig, fast ein wenig giftig.
Der Schwung der Anfangsjahre war dem Mazda MX-5 zuletzt etwas abhandengekommen. Er konnte sich zwar weiterhin mit dem Titel "meistverkaufter Roadster der Welt" schmücken. Richtig "in" so wie in den frühen 1990er Jahren war er aber nicht mehr, und Beobachtern fiel es manchmal schwer, die drei bis 2015 gebauten Modellgeneration auseinanderzuhalten.
Aggressives Design
Mazda hat einen radikalen Weg gewählt, um dem Erfolgsmodell neues Leben einzuhauchen. Der MX-5 Roadster der vierten Generation bricht mit der Linie der Vorgänger und bietet auf verkürzter Außenlänge von 3,92 Metern ein Design, das polarisiert. "Kodo" nennt Mazda die neue Formensprache. Was harmlos klingt, soll Erinnerungen an ein "wildes Lebewesen" wecken. Dieser Anspruch wird durchaus eingelöst. Wer nicht weiß, dass er einen Mazda vor sich hat, könnte den MX-5 auch für einen kleinen Bruder des Jaguar F-Type halten.
Man kann Mazda nicht vorwerfen, beim äußeren Schein stehengeblieben zu sein. Der MX-5 fährt sich so, wie er aussieht: agil, leichtfüßig, fast ein wenig giftig. Dazu tragen der Hinterradantrieb, die direkte Lenkung, die knackige Schaltung und die Auslegung der kleinvolumigen Motoren bei, die ohne Turbolader auskommen müssen und deshalb auf hohe Drehzahlen angewiesen sind.
Tester, die die beiden Brüder Mazda MX-5 und Fiat 124 Spider miteinander verglichen, attestierten dem Fiat die größere Souveränität, dem Mazda die größere Lebendigkeit.
Wenig Nutzraum
Das puristische Konzept erfordert in der Praxis ein paar Zugeständnisse. Das Verdeck muss manuell betätigt werden, was beim Öffnen aber recht lässig und im Sitzen gelingt und erheblich schneller geht als bei jeder elektrischen Lösung. Ablagen gibt es im Innenraum kaum, und auch der Kofferraum fällt mit 120 Litern laut ADAC-Messung mickrig aus. Schweres Gepäck könnte aber auch gar nicht mitgenommen werden, denn das zulässige Gesamtgewicht der 131-PS-Version beträgt nur 1215 kg.
Fazit Mazda MX-5 (ND) Cabrio
Eines hat Mazda mit der Neuauflage des MX-5 erreicht: Das Design lässt keinen kalt und rückt mit der langen Motorhaube das Layout des Roadsters mit klassischem Hinterradantrieb wieder stärker ins Bewusstsein. Es gibt allerdings nicht wenige Fans des Vorgängers, die das neue Kodo-Design schon zu aggressiv finden und der Front den Gesichtsausdruck eines Pitbulls bescheinigen.
Wer sich mit dem Design anfreunden kann, erhält ein Fun-Mobil, das einen direkten Kontakt zur Straße vermittelt, wie er in Zeiten des SUV-Booms und eines allgemeinen Gewichtszuwachses fast schon vergessen schien. Wem das Design nicht gefällt, der kann auf den gefälligeren Fiat 124 Spider ausweichen, der technisch mit Ausnahme des Motors auch nur ein MX-5 ist. Für den Mazda spricht allerdings die günstigere Kostenbilanz.
Kundenbewertungen
5.0
5 Sterne
(3 Bewertungen)
Sicherheit
4.666666666666667 Sterne
4.7
Verbrauch
4.333333333333333 Sterne
4.3
Preis-Leistung
4.666666666666667 Sterne
4.7
Stefan V. am 6. Oktober 2024
5 Sterne
Kleiner Flitzer mit Suchtfaktor
Ganz viel Spaß, ich habe nur gute Erfahrungen mit diesem Fahrzeug gemacht.
Das sportliche Aussehen, das präzise Fahrverhalten, die Sitzposition,
absolut tolles Fahrzeug, mit Suchtfaktor. Ich würde ein Fahrsicherheitstraining empfehlen.
Bisschen größeres Handschuhfach und Mittelkonsole, wäre wünschenswert.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Christiane F. am 9. Mai 2024
5 Sterne
Erschwinglicher Roadster mit viel Fahrspaß
Mit dem MX-5 erhält man für wenig Geld einen sehr schicken Roadster mit viel Fahrspaß. Durch seinen niedrigen Schwerpunkt und der quasi 50:50 Gewichtsverteilung und einer fahrbereiten Masse von nur knapp über einer Tonne freut man sich über jede kurvige Straße. Nur auf großes Reisegepäck muss man verzichten ;)
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Florian F. am 2. Mai 2024
5 Sterne
Spoertlicher Roadster mit viel Fahrspaß
Wer einen erschwinglichen Roadster mit hohem Spaßfaktor sucht, ist bei dem MX-5 goldrichtig! Durch seine 50:50 Gewichtsverteilung, dem Heckantrieb und einer niedrigen Gesamtmasse von knapp über einer Tonne macht es richtig Spaß kurvige Landstraßen und Pässe tu fahren. Zudem lässt einem das ESP auch im eingeschaltetem Modus sehr viel Freiraum und es regelt erst, wenn es wirklich nötig wird. Somit muss für etwas Schlupf und quer nicht gleich alles deaktiviert werden.
Im gesamten viel Auto für wenig Geld, solange man nicht mit viel Gepäck oder mehr als zwei Personen verreisen möchte.