Der RS6 ist das sportliche Topmodell der A6-Baureihe von Audi. Wurden vom RS6 der Generationen C5 und C6 noch Limousine und Kombi angeboten, ist die dritte RS6-Generation seit 2013 nur noch als Kombi zu haben. Bei Audi heißt er traditionell Avant. Das Triebwerk schrumpfte von zehn auf acht Zylinder, die Leistung sank auf 560 PS. Dafür bietet der RS6 zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs eine Zylinderabschaltung.
Im Oktober 2014 wurde die Baureihe C7 leicht überarbeitet. Und seit Oktober 2015 gibt es mit dem RS6 Performance wieder eine nochmals leistungsgesteigerte Variante. Es bleibt beim 4,0 Liter großen Achtzylinder, der im RS6 Performance jedoch 605 PS leistet. Alle RS6 verfügen serienmäßig über das Audi-Allradsystem quattro. Konkurrenten sind vor allem der BMW M5 und die AMG-Varianten der Mercedes E-Klasse.
Audi wollte nicht mehr als Aufsteiger im Premium-Segment gelten, sondern in einem Atemzug mit BMW und Mercedes genannt werden. Der RS6 sollte dazu beitragen und die Konkurrenten leistungsmäßig in die Schranken weisen. So begann in einem Nischenmarkt ein Wettrüsten, das Audi bis heute immer wieder für sich entscheiden kann.
Doch die Ingolstädter haben einen konstruktiven Nachteil: Bei einem Audi werden gewöhnlich die Vorderräder angetrieben, bei den Konkurrenten BMW und Mercedes die Hinterräder, die die Kraft besser auf die Straße bringen können. Audis Lösung heißt Allradantrieb, der jedoch durch das erhöhte Gewicht und den größeren Rollwiderstand den Verbrauch nach oben treibt.
Inzwischen bietet auch Mercedes sein Konkurrenzmodell mit Allradantrieb an, und Audi hat den Durst seines V8 dank Zylinderabschaltung gedrosselt. So bleibt das Rennen der aufgerüsteten Mittelklasse-Boliden offen. Die meisten Autofans werden es mangels materieller Möglichkeiten nur aus der Position des staunenden Beobachters verfolgen.
Motoren
Wäre da nicht die Kombi-Optik, der RS6 könnte auch als Supersportwagen durchgehen. Egal, ob als einfacher RS6 oder als RS6 Performance – der Achtzylinder bietet mit 560 beziehungsweise 605 PS verschwenderisch viel Leistung. Im schnellsten Fall sprintet er in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht 305 km/h. Den von Audi angegebene Verbrauch von knapp unter zehn Liter Superplus wird kaum ein Fahrer des RS6 je erreichen. Die serienmäßige Zylinderabschaltung ist weder beim Fahren noch beim Verbrauch wirklich zu spüren.
In puncto Sicherheit kann man dem Audi RS6 nur eines vorwerfen – dass es zusätzliches Geld kostet, ihn auf das höchstmögliche Niveau zu bringen. Während Audi die Komfortausstattung üppig ausstaffiert hat, kosten selbst hintere Seitenairbags und moderne Assistenzsysteme Aufpreis. Das ist gerade bei einem leistungsstarken Modell, das dazu einlädt, im Grenzbereich bewegt zu werden, unverständlich.
Zur Serienausstattung gehören:
Audi pre sense basic
sechs Airbags
Von einem Fahrzeug jenseits der 100.000-Euro-Grenze werden auch beim Thema Sicherheit Bestnoten erwartet. Diese Erwartung erfüllt der RS6 insofern nur teilweise, als viele sicherheitsrelevante Features Aufpreis kosten – selbst die Seitenairbags hinten, die einen gemessen am Gesamtpreis symbolischen Zuschlag von 360 Euro erfordern.
Wer seinen Audi nicht nur sicher, sondern im Hinblick auf den Wiederverkauf auch zukunftssicher ausrüsten möchte, sollte mindestens das Assistenzpaket für 1.980 Euro bestellen. Es umfasst einen Spurhalteassistenten, einen radarbasierten Spurwechselassistenten und eine aktive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-Go-Funktion. Zusätzlich im Angebot sind eine Tempolimitanzeige, ein Parkassistent, eine Rückfahrkamera und ein Nachtsichtassistent, der dem Fahrer ein Wärmebild der Umgebung anzeigt.
Menschen und größere Wildtiere werden dabei gelb markiert. 2.000 Euro Aufpreis kostet dieses teuerste Assistenzsystem.
Serienmäßig hat der RS6 neben sechs Airbags das System Audi pre sense basic an Bord: Es strafft bei einem angenommenen Unfall die Gurte, aktiviert die Warnblinkanlage und schließt Fenster und Schiebedach. Wer dem Thema Sicherheit noch eine positive Note abgewinnen möchte, kann farbige Gurte bestellen. In Rot kosten sie 500 Euro, in einer individuelleren Farbe 1.500 Euro
Beim Euro-NCAP-Crashtest wurde der RS6 nicht eigens getestet. Die Audi-A6-Limousine erzielte 2011 die Höchstnote von fünf Sternen. Zwischenzeitlich wurden die Prüfkriterien aber verschärft.
Ausstattung
Audi lässt sich bei der Ausstattung des RS6 nicht lumpen. Zum Preis von 111.000 Euro bekommt der Käufer vieles, was bei weniger leistungsstarken Mittelklassemodellen teuer bezahlt werden muss, zum Beispiel eine 4-Zonen-Klimaautomatik und ein Navigationssystem. Den Preis in noch schwindelerregendere Höhen zu treiben, ist aber angesichts manch sündhaft teurer Posten in der Liste der Extras kein Problem. So schlägt eine Matteffekt-Lackierung mit 5.750 Euro zu Buche.
Serienmäßig:
Lenkradeinstellung elektrisch
Sportsitze vorn und hinten
Schon der etwas günstigere der beiden RS6 steht mit 111.000 Euro in der Preisliste. Da kann man einerseits ein einigermaßen komplett ausgestattetes Fahrzeug erwarten. Andererseits wird es der solvente Käufer auch verschmerzen, wenn der Hersteller für einige Extras doch noch Sonderzahlungen erwartet.
Beim RS6 sind Leichtmetallräder, 4-Zonen-Klimaautomatik und Soundanlage serienmäßig an Bord. Selbst LED-Scheinwerfer, Luftfederung, die elektrisch öffnende und schließende Heckklappe, Alcantara-Leder, Navigationssystem und elektrisch verstellbare Vordersitze kosten nichts extra.
Für Metalliclack, Head-Up-Display, Massagesitze vorn, Panorama-Glasdach oder elektrisch anklappbare Außenspiegel muss hingegen gezahlt werden. Am obersten Ende der Aufpreisliste rangiert dabei die Hochleistungsbremsanlage mit Keramikscheiben, die mit 9.800 Euro Porsche-Niveau erreicht. Im Gespann mit dem Dynamikpaket samt Dynamiklenkung und Sportdifferenzial werden sogar 14.000 Euro fällig.
Auch die Assistenzsysteme sind auf dem aktuellsten Stand – ob Toter-Winkel-Warner, Parkassistent, Rückfahrkamera, radargestützter Tempomat, Verkehrszeichenscanner oder Nachtsichtassistent mit Wärmebild. Nur autonom fahren kann der Sportler aus Ingolstadt nicht.
Serienausstattung RS6:
20-Zoll-Leichtmetallräder
4-Zonen-Klimaautomatik
LED-Scheinwerfer
LED-Heckleuchten mit dynamischem Blinklicht
Licht-/Regensensor
Fernlicht-Assistent
Alarmanlage
Soundanlage
Navigationssystem mit 7-Zoll-Farbdisplay
Audi Sound System
elektrische Fensterheber vorn und hinten
Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung
adaptives Bremslicht
Einparkhilfe
8-Stufen-Automatik
Luftfederung
Zusätzlich beim RS6 Performance:
21-Zoll-Leichtmetallräder
Leder Valcona mit Wabensteppung
Anbauteile wie Außenspiegelgehäuse, Zierleisten in Titanoptik
Der Audi RS6 ist das Topmodell der A6-Baureihe mit dem internen Produktionskürzel C7. In der Vergangenheit hat Audi diese Topmodelle jeweils in den letzten beiden Produktionsjahren der Baureihen gebracht.
Der aktuelle RS6 kam 2013 auf den Markt.
Der Audi RS6 ist das Topmodell der A6-Baureihe mit dem internen Produktionskürzel C7. In der Vergangenheit hat Audi diese Topmodelle jeweils in den letzten beiden Produktionsjahren der Baureihen gebracht. Der aktuelle RS6 kam 2013 auf den Markt. Er ist nur noch als Kombi zu haben und folgt dem Downsizing-Prinzip, wenn auch auf sehr hohem Niveau. Bot der Vorgänger noch einen Zehnzylinder mit fünf Litern Hubraum und 580 PS, schrumpfte das Triebwerk im aktuellen RS6 auf acht Zylinder, vier Liter Hubraum und 560 PS.
Um mit den Wettbewerbern mithalten zu können, stellte Audi dem normalen RS6 im Jahr 2015 den RS6 Performance mit 45 PS mehr Leistung zur Seite. Beide RS6-Varianten kommen mit einem luftgefederten Fahrwerk, das in normalen Limousinen der Oberklasse für einen angenehmen Fahrkomfort sorgt. Im RS6 gilt das wegen der extrem sportlichen Auslegung nur mit Einschränkungen. Ein sanfter Familienkombi ist der RS6 ganz sicher nicht, auch wenn sein Ladeabteil immerhin ein Fassungsvermögen von 405 bis 1355 Litern laut ADAC-Messung bietet.
Der RS6 lebt von der brachialen Kraft seines Motors und von der souveränen Art, wie er die Kraft dank Allradantrieb auf die Straße bringt. Im alltäglichen Leben besteht nur selten die Gelegenheit, das Leistungsvermögen von Fahrmaschinen wie dem RS6 abzurufen. Immerhin bleibt dann immer noch das kraftvolle Grollen des Achtzylinders, an dem man auch bei niedrigerem Tempo den Wolf im Schafspelz erkennt.
Fazit zum Audi RS6 C7/4G Avant Auch wenn der Audi RS6 Avant auf den ersten Blick vertraut daherkommt, so handelt es sich doch um ein Auto der Extreme: ein Supersportwagen im Kleid eines Mittelklasse-Kombis. Er ist damit die richtige Wahl für solvente Kunden, die zugunsten der Familienplanung auf das geliebte Sportcoupé verzichten müssen. Auch Understatement könnte ein Kaufmotiv sein, wäre da nicht die brachiale Kraft des bis zu 605 PS starken Motors, die sich mit Bescheidenheit so gar nicht in Einklang bringen lässt.
Der stärkere der beiden RS6 beschleunigt in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und knackt auf Wunsch die Marke von 300 km/h. Manche halten das für eine technische Höchstleistung, andere für schiere Unvernunft. So oder so bleibt der RS6 mit seinem sechsstelligen Preis und den horrenden Unterhaltskosten ein seltenes Phänomen auf deutschen Straßen.