Interessante Familienautos mit 7 Sitzen in 2025
Großfamilien brauchen ein Auto mit viel Platz und im Idealfall 7 Plätzen. Die Auswahl an 7-Sitzern ist größer als man denkt. Hier gibt’s Entscheidungshilfen.
- Das zeichnet einen guten 7-Sitzer aus
- VW Touran: Das praktische 7-Sitzer-Urgestein im VW-Programm
- Kia EV9: Elektrischer 7-Sitzer-Gigant für die Großfamilie
- Mercedes E-Klasse T-Modell S213: Edel-Kombi mit 7 Sitzen
- Weitere praktische 7-Sitzer
- Warum haben SUVs die Rolle von Vans als 7-Sitzer übernommen?
- Wie viel kostet ein Auto mit 7 Sitzen?
Familien mit Kindern stellen andere Ansprüche an ein Auto: groß statt sportlich, robust statt edel und vor allem: Raum im Überfluss. Über Jahrzehnte boten dies nur umgemodelte Transporter wie der VW Bus. Doch der Kompromiss aus Firma und Familie fordert genau wie bei seinen vielen Nachahmern vom Ford Transit bis zum Fiat Ducato seinen Tribut: In der Regel sind solche Kleinbusse größer und oft auch teurer als andere Autos mit 7 Sitzen, meist nicht ganz so komfortabel und bei der technischen Ausstattung nicht immer auf der Höhe der Zeit. Die rundum langstrecken- und alltagstauglichen Kleinbusse Mercedes V-Klasse und Volkswagen Multivan bilden dabei die Ausnahme.
Das Wichtigste im Überblick:
- Hochdachkombis sind die günstigsten 7-Sitzer
- Klassische Vans werden von 7-Sitzer-SUV abgelöst
- Ein variables Sitzkonzept und Schiebetüren sind ein großes Plus
- 7-Sitzer gibt es auch mit Elektroantrieb
- Der Dacia Jogger ist mit 18.990 Euro der günstigste Siebensitzer
Das zeichnet einen guten 7-Sitzer aus
Die schiere Anzahl an Sitzplätzen sagt wenig über das praktische Talent eines Familienautos aus. Auch wenn der Trend eher zu SUV mit 7 Sitzen geht, sind Hochdachkombis, Kleinbusse und klassische Vans meist deutlich praktischer. Vor allem, weil sie oftmals über Schiebetüren verfügen, die den Passagieren den Einstieg in Reihe drei erleichtern und vor allem in engen Parklücken einen echten Vorteil darstellen. Klapptüren am Heck erleichtern teilweise auch das Beladen.
Bei der Bestuhlung spielt auch die Flexibilität eine entscheidende Rolle. Bleibt das Fahrzeug immer ein Siebensitzer, oder lassen sich einzelne Sitze beziehungsweise die dritte Sitzreihe mit wenigen Handgriffen ausbauen oder im Fahrzeugboden versenken, wenn sie nicht benötigt werden? Auch die Anordnung der Sitzplätze ist wichtig: Können die Bänke einzeln oder geteilt verschoben werden? Gibt es vielleicht sogar die Möglichkeit, sie zu drehen, sodass sich die Passagiere im Fond gegenübersitzen?
Zu guter Letzt spielt auch die Ausstattung eine Rolle. Während es bei den meisten Hochdachkombis und Kleinbussen ganz hinten spartanisch zugeht, gibt es bei mehr Komfort-orientierten 7-Sitzern sogar in der dritten Reihe Becherhalter und USB-Buchsen, teilweise sogar eine eigene Klimazone.
Nachfolgend stellen wir dir drei Modelle vor, die das Siebensitzer-Konzept komplett unterschiedlich interpretieren und allesamt ihre ganz eigenen Vorzüge haben.
VW Touran: Das praktische 7-Sitzer-Urgestein im VW-Programm
Der Touran ist alles andere als ein Geheimtipp. Den Höhepunkt seiner Beliebtheit mag er zwar schon vor langer Zeit überschritten haben, da viele ehemalige Touran-Fahrer mittlerweile dem SUV-Hype verfallen sind. Trotzdem werden seine praktischen Qualitäten auch über zwanzig Jahre nach seinem Debüt immer noch von tausenden Familien geschätzt. Die aktuelle zweite Generation ist bereits seit einer Dekade auf dem Markt und der letzte verbliebene klassische Van im VW-Modellprogramm.
Die kastigen Proportionen mit kurzen Überhängen deuten es schon an: Die große Stärke des Touran ist das Platzangebot. Obwohl der Van nur 4,53 Meter lang und damit auch großstadt-tauglich ist, mangelt es in der ersten und zweiten Reihe definitiv nicht an Kopf- und Beinfreiheit. Und auch das Kofferraumvolumen fällt mit 834 bis 1.980 Litern üppig aus.
Der VW Touran ist kompakt und geräumig zugleich.
Die dritte Sitzreihe bietet Kindern ausreichend Bewegungsfreiheit, Erwachsene sollten es aber auf den Sitzen sechs und sieben bei Kurzstrecken belassen. Wenn die dritte Sitzbank aufrecht steht, schrumpft das Gepäckvolumen von 740 auf 137 Liter. Maximal lassen sich beim 7-Sitzer 927 Liter verstauen.
Abgesehen von seinem praktischen Talent ist der als Neuwagen mindestens 40.445 Euro teure Touran auch sonst ein empfehlenswertes Fahrzeug. Die Dieselmotoren gelten als kultiviert und sparsam, während das Cockpit klar strukturiert und sauber verarbeitet ist. In Kombination mit den 110 bis 190 PS starken Motoren und der ausgewogenen Fahrwerksabstimmung gibt der Van von VW ein vorzügliches Langstreckenauto ab.
Nach einem freiwilligen Software-Update gibt es bei den 2-Liter-Dieseln teils Ärger mit der Abgasrückführung. Der recht hohe Bremsenverschleiß und die teils ungeschmeidig schaltenden DSG-Getriebe sind weitere Problemzonen, ansonsten zeigt der eng mit dem Golf 7 verwandte Touran auch nach Jahren kaum Schwächen.
- Neu kostet der Touran mindestens 40.445 Euro
- Eingeschränktes Kofferraumvolumen durch die dritte Sitzreihe
- Hoher Komfort und viel Platz
Kia EV9: Elektrischer 7-Sitzer-Gigant für die Großfamilie
Mit dem EV9 hat Kia 2023 sein bis dato größtes Pkw-Modell eingeführt. Das knapp über fünf Meter lange Flaggschiff der koreanischen Marke hat das Format eines amerikanischen Oberklasse-SUV und beeindruckt nicht nur mit seinem futuristischen Design, sondern auch mit seinem variablen Innenraumkonzept.
Standardmäßig handelt es sich um einen klassischen 7-Sitzer mit einer dreisitzigen zweiten Sitzreihe und einer auf zwei Personen ausgelegten Rückbank. Auf Wunsch gibt es ihn aber auch mit 6 Plätzen – bei dieser Version gibt es in Reihe zwei keine herkömmliche Sitzbank, sondern zwei um 180 Grad drehbare Einzelsitze. So können sich bis zu vier Fond-Passagiere während der Fahrt gegenübersitzen.
Aufgrund der schieren Größe des Fahrzeugs sitzen in der dritten Reihe selbst groß gewachsene Menschen einigermaßen bequem. Gleichzeitig mangelt es auch ganz hinten ebenfalls nicht an Annehmlichkeiten wie USB-Anschlüssen und Getränkehaltern. Man spürt, dass Kia sich beim Interieur des EV9 Gedanken gemacht hat: Sowohl die dritte als auch die zweite Sitzreihe können per Knopfdruck umgeklappt werden, wodurch sich eine ebene Ladefläche ohne Stufe ergibt.
Der größte Kia besticht mit kurzen Ladezeiten.
Wenn die dritte Sitzreihe aufrecht steht, beträgt das Kofferraumvolumen bei der 7-sitzigen Version „nur“ 333 Liter, wenn man sie umklappt, sind es 828 Einheiten. Wenn die zweite Bank auch flachliegt, bietet das Elektro-SUV üppige 2.318 Litern. Dazu kommt ein „Frunk“, also ein weiteres Staufach unter der Fronthaube, das bei der Version mit Heckantrieb 52 und beim Allrad-EV9 20 Liter fasst.
Mit einem Basispreis von 61.990 Euro ist der rund zweieinhalb Tonnen schwere elektrische Kia kein Schnäppchen, für das Geld bekommt man aber auch eines der variabelsten und technisch modernsten Elektroautos auf dem Markt. Dank seines 800 Volt-Bordnetzes hat der EV9 eine Ladeleistung von 210 kW. So lässt sich der Ladestand der 76,1 kWh großen Batterie in rund 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent erhöhen. Bei der großen 99,8-kWh-Batterie dauert der Vorgang nur vier Minuten länger. Die Reichweite gibt der Hersteller je nach Version mit 443 bis 556 Kilometern an. Noch dazu ist der EV9 kräftig – je nach Motorisierung 204 bis 508 PS stark, um genau zu sein.
- Eines der praktischsten Elektroautos auf dem Markt
- Sehr variabler Innenraum
- Auch in Reihe drei genug Platz für die Passagiere
Mercedes E-Klasse T-Modell S213: Edel-Kombi mit 7 Sitzen
Früher waren Kombis mit 7 Sitzen Gang und gäbe, insbesondere in den USA. Mittlerweile haben sie Seltenheitswert – auch bei Mercedes. Das aktuelle T-Modell der E-Klasse gibt es nur noch als 5-Sitzer. Familienväter, denen eine hohe Fahrkultur und ein elegantes Design wichtig ist, können sich aber für ein gebrauchtes Exemplar Vorgänger-Generation S213 mit 7 Plätzen entscheiden.
Das E-Klasse T-Modell ist sowohl für Familien als auch für Geschäftsleute geeignet.
Die beiden Bonus-Sitze sind dabei rückwärts im Kofferraum angebracht. Sie sind auf Kinder zugeschnitten und Erwachsenen nicht einmal auf Kurzstrecken zuzumuten. Außerdem schränken sie den Stauraum ein, der beim normalen Fünfsitzer 640 bis 1.820 Liter beträgt.
Die 7-Sitzer-Option war mit den meisten Motorisierungen der E-Klasse kombinierbar, nur für die Versionen mit Plug-in-Hybridantrieb und die sportlichen AMG-Versionen wurde sie nicht angeboten. Der Elternteil hinter dem Steuer kommt also in den Genuss der kultivierten Vier- und Sechszylinder-Benziner sowie den durchzugsstarken und sparsamen Dieseln. Die Leistungsspanne der verfügbaren Motoren lag zwischen 150 und 367 PS. Ein weiterer Pluspunkt: Die fünfte E-Klasse gilt insgesamt als solide und zuverlässig.
- Die Zusatzsitze im Kofferraum sind auf Kinder zugeschnitten
- Nicht als Plug-in-Hybrid oder AMG-Variante
- Hoher Komfort und eine gute Langzeitqualität
Weitere praktische 7-Sitzer
- Dacia Jogger: Bei ihm handelt es sich um eine kompakte Mischung aus einem klassischen Kombi und einem Crossover. Mit einem Einstiegspreis von 18.990 Euro ist er der günstigste Siebensitzer auf dem Markt.
- Skoda Kodiaq: Das größte SUV im Skoda-Programm ist nicht nur komfortabel, sondern auch geräumig. Im Fond bietet sich genug Platz für eine aufpreispflichtige dritte Sitzreihe.
- Renault Grand Kangoo: Den Pionier im Segment der Hochdachkombis gibt es gegen Aufpreis auch in einer um 42 Zentimeter gestreckten Langversion mit 7 Sitzplätzen und praktischen Schiebetüren.
- Citroën Berlingo XL: Der Erzfeind des Kangoo ist auch in einer längeren Version erhältlich, die Platz für zwei weitere Sitze bietet. Aktuell gibt es diese Version nur mit Elektroantrieb.
- Mercedes GLS: Das SUV-Equivalent zur S-Klasse und der größte Hochsitz im Mercedes-Programm läuft in den USA vom Band. Dort sind Siebensitzer deutlich beliebter als hierzulande, weshalb der GLS immer mit einer dritten Sitzreihe ausgeliefert wird.
Warum haben SUVs die Rolle von Vans als 7-Sitzer übernommen?
Nachdem Kleinbusse und große Kombis für lange Zeit das Nonplusultra für Großfamilien darstellten, kamen in den 1980ern von Grund auf als Pkw entwickelte Vans in Mode. Die Vorreiter dieses Fahrzeugsegments waren der Chrysler Voyager und der Renault Espace. Sie waren komfortabler, technisch moderner und sicherer als die von Nutzfahrzeugen abgeleiteten Familientransporter. Bei der Entwicklung der Vans lag der Fokus aber eher auf einer Optimierung des Platzangebots für die Passagiere und einer hohen Variabilität. Modisches Design war dagegen eher zweitrangig.
Auch deshalb sind Vans heute eine aussterbende Spezies. Die SUV haben ihnen mit ihrer bulligen Optik den Rang abgelaufen. Beispielhaft dafür steht der Renault Espace – der Hersteller hat den Van-Pionier mit dem letzten Generationswechsel in dem beliebteren Segment positioniert. Währenddessen hat der VW-Konzern die ehemaligen 7-Sitzer-Bestseller VW Sharan und Seat Alhambra komplett eingestampft.
Stattdessen gibt es hierzulande immer mehr SUV-Modelle mit einer dritten Sitzreihe – seien es die Elektro-Flaggschiffe Hyundai Ioniq 9 und Kia EV9, oder der neue geräumigere Tiguan-Bruder VW Tayron. Auch die deutschen Premium-Hersteller haben schon seit etlichen Jahren SUV mit 7 Sitzen im Programm. Während Mercedes den GLB zwischen der Kompakt- und Mittelklasse angesiedelt hat, greift BMW beispielsweise mit dem X7 in der Oberklasse an.
Wie viel kostet ein Auto mit 7 Sitzen?
Hochdachkombis sind dagegen deutlich günstiger und bieten einen attraktiven Einstieg in die Welt der 7-Sitzer. Bei dieser Fahrzeuggattung geht es preislich oftmals schon deutlich unter 30.000 Euro los. Praktisch veranlagte Familien können mit ihnen durchaus glücklich werden, Autofahrer, denen ein bulliges Design wichtig ist, greifen dagegen eher zu SUV mit dritter Sitzreihe wie dem Skoda Kodiaq, Peugeot 5008 oder Citroën C3 Aircross.
Interessenten mit einem schmaleren Geldbeutel sollten sich vor allem auf Kleinbusse und Hochdachkombis mit dritter Sitzreihe fokussieren. Diese stammen zwar von Nutzfahrzeugen ab, die mit einer zusätzlichen Komfortausstattung ausgerüsteten Pkw-Varianten lassen sich ebenso gut für den Personentransport nutzen. Der Unhandlichkeit der großen Kleinbusse nehmen moderne Technik-Features wie eine 360-Grad-Rundumkamera ihren Schrecken. Fahrzeuge wie der Toyota Proace Verso und Renault Trafic Combo wirken zwar etwas schlichter und fordern gewisse Abstriche beim Komfort und der Materialanmutung. Im Grunde bieten sie jedoch eine ähnlich moderne Technik und eine mitunter höhere Funktionalität – und das zu deutlich günstigeren Preisen.
Preisbewusste Käufer sollten sich auch nicht auf eine Marke festlegen, sondern 7-sitzige Fahrzeuge diverser Hersteller in Betracht ziehen. Gerade bei auf Nutzfahrzeugen basierenden Modellen kommt es häufig vor, dass sie nahezu baugleich unter verschiedenen Herstellernamen verkauft werden.
Das sorgt für einen stärkeren Wettbewerb und erhöht die Chance auf attraktive Rabatte. Diese Strategie ist allerdings nicht nur bei Kleinbussen und Hochdachkombis sinnvoll, sondern auch bei klassischen Vans. Schon Ford Galaxy, VW Sharan und Seat Alhambra waren ursprünglich nahezu identisch.