Während Škoda die Modelle Octavia und Fabia schon seit mehreren Generationen anbietet, schließt der Rapid mit der internen Typbezeichnung NH seit 2012 die Lücke zwischen diesen beiden Baureihen. Technisch eng verwandt mit dem Seat Toledo rückt der Rapid zwischen zwei Segmente: Er nutzt Plattform und Technologie aus den Kleinwagen des VW-Konzerns, hält aber zum günstigeren Preis ähnlich viel Platz wie ein Modell der Kompaktklasse bereit.
Anders als Seat setzt Škoda dabei nicht nur auf eine Limousine, sondern hat den Rapid auch als Spaceback mit schrägem Abschluss im Programm. Dieses Modell ist eine Mischung aus Schrägheck und Kombi, bietet noch etwas mehr nutzbaren Platz als das Stufenheck – und sieht obendrein nicht ganz so spießig aus.
Stärken
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
überdurchschnittliches Platzangebot in Fond und Kofferraum
Der Škoda Rapid versteht sich als Preisbrecher, Kunden müssen deshalb Abstriche bei Innenraumanmutung, Ausstattungsvielfalt und Motorenpalette hinnehmen. Der Wagen verfügt über alles, was wirklich nötig ist. Aber er bietet lange nicht alles, was in dieser Klasse möglich ist. Auch beim Fahrverhalten orientiert sich Škoda an den Grundbedürfnissen und verzichtet auf eine betont agile Auslegung. Der Fahrspaß stand bei der Entwicklung zumindest nicht im Vordergrund.
Im Vergleich zur Limousine wirkt der Rapid Spaceback insgesamt etwas frischer, aus dem Stufenheck-Nischenmodell für Sparfüchse wird so ein ansehnliches Alltagsauto für Familien mit knappem Budget.
Testberichte
ADAC Auto-Test
Testergebnis vom 10. Mai 2016
ŠKODA Rapid Spaceback 1.4 TDI (Green tec)Fünftürige Schräghecklimousine der unteren Mittelklasse (66 kW / 90 PS)
Rapid klingt nach Tempo und Sportlichkeit. Doch die Motorpalette erfüllt diese Erwartungen nicht. Als Vernunftauto für preisbewusste Kunden entwickelt, bedient Škoda bei der Antriebsauswahl vor allem rationale Motive und deckt mit den zwei Dieseln und drei Benzinern lediglich ein Leistungsspektrum von 90 bis 125 PS ab. Was beim Tempo mit maximal 205 km/h fehlen mag, macht der Rapid dafür an der Tankstelle wett: Das sparsamste Modell soll sich laut Hersteller im Schnitt mit 3,4 Litern Diesel begnügen, obwohl die Motoren nicht aus der aktuellen Generation stammen.
Zwei Diesel, drei Benziner mit 1,2 bis 1,6 Liter Hubraum
In der Pflicht ganz vorne dabei, in der Kür aber nicht einmal Durchschnitt – so lässt sich die Sicherheitsausstattung des Rapid zusammenfassen. Denn der Serienumfang entspricht den Standards der Klasse, die Auswahl an Optionen dagegen ist nicht mehr zeitgemäß. Dem Prüfergebnis hat das aber nicht geschadet: Mit fünf Sternen zählt der Škoda zu den sichersten seiner Art. Zur Serienausstattung zählen:
Multikollisionsbremse
elektronische Differentialsperre
Berganfahrhilfe (Serie bei DSG-Modellen)
Sechs Airbags, ESP, Isofix-Vorrichtungen und Tagfahrlicht – die Sicherheits-Standards in dieser Klasse erfüllt Škoda mit dem Rapid Spaceback mühelos. Und mit der sonst in der Klasse nicht angebotenen Multikollisionsbremse hat der Kompakte sogar einen kleinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Den büßt der Rapid Spaceback aber bei der optionalen Sicherheitsausstattung wieder ein: Weil die Grundkonstruktion aus dem Jahr 2012 stammt und schon da nicht mehr die neueste war, fehlen dem Rapid einige bei jüngeren Fahrzeugen durchaus übliche Optionen. So gibt es zum Beispiel weder LED-Scheinwerfer noch eine automatische Abstandsregelung und auch keine Hilfe für Spurführung und Spurwechsel.
Ausstattung
Der Grundpreis von 15.590 Euro für den Škoda Rapid Spaceback ist attraktiv, deshalb kann einen die nüchterne Ausstattung des Basismodells Active durchaus kalt lassen. Mit den Versionen Ambition und Style geht es bereits bergauf – und aus dem Rapid Spaceback in der Version Monte Carlo wird ein fast schon vornehmes Auto. Allerdings lässt sich Škoda diesen Aufstieg mit insgesamt 4.900 Euro bezahlen.
Aber selbst in der teuersten Variante und mit allen Extras wirkt die Ausstattung mit Blick auf Konkurrenzmodelle aus Europa und Asien noch lückenhaft. Vor allem fehlen dem Rapid Spaceback einige Assistenzsysteme wie die automatische Abstandsregelung.
Keine Schwächen erlaubt sich Škoda dagegen beim Infotainment-System: Der Rapid integriert nicht nur alle gängigen Smartphones, sondern lässt auf seinem Touchscreen auch eine Reihe von Zusatzprogrammen aus dem eigenen App-Store laufen.
Zur Serienausstattung gehören:
elektrische Fensterheber vorn
Audiosystem
"Simply-Clever"-Gimmicks wie der Eiskratzer in der Tankklappe
Das Angebot an Ausstattungsvarianten hat Škoda überraschend weit gespreizt. Es gibt für den Rapid Spaceback gleich vier Modell-Linien: Active, Ambition, Style und Monte Carlo. Während sich der Hersteller bei Active auf das Nötigste beschränkt und so den Preis niedrig hält, wird der Space Back als Monte Carlo so vornehm ausstaffiert, dass man sich damit tatsächlich nach Monaco trauen kann – man muss ja nicht gleich beim edlen Casino vorfahren.
Zur individuellen Anpassung der vier Ausstattungslinien bietet Škoda eine lange Liste von Extras und macht Entscheidungsmuffeln die Auswahl mit vorgeschnürten Paketen leicht. Das Paket Dynamic zum Beispiel bietet viel optischen Zierrat, das Paket Ablage soll den Alltag erleichtern.
Unabhängig vom Ausstattungsniveau gibt es beim Rapid ein paar Standards, die über die üblichen sechs Airbags und das ESP hinausgehen: So bietet das Stabilitätssystem bei Škoda wie bei jedem Modell aus dem VW-Konzern eine sogenannte Multikollisionsbremse, die das Auto nach einem Crash weiter verzögert, um Folgeunfälle zu vermeiden. Und wie jeder jüngere Škoda hat auch der Rapid einen Eiskratzer in der Tankklappe – ein nettes Gimmick.
Die Liste der Optionen ist lang und umfasst Extras wie das Keyless-Entry-System, bei dem der Schlüssel in der Hosentasche bleibt, Xenon-Scheinwerfer oder Navigation und Rückfahrkamera. Außerdem bietet Škoda als einer der ganz wenigen Hersteller mit einer verlängerten Heckscheibe eine zweite Designvariante für die Kofferraumklappe des Spaceback. Allerdings sucht man auch einige in dieser Fahrzeugklasse gängigen Features vergeblich in der Preisliste: So gibt es weder Lenkradheizung noch Ledersitze, der Rapid kann nicht automatisch einparken, und den Abstand zum Vordermann muss der Fahrer selbst halten.
Serienausstattung Active:
Stahlräder 15 Zoll
elektrische Fensterheber vorn
Reifendruck-Kontrollsystem
Servolenkung
Zentralverriegelung
Musikanlage
Zusätzlich in Ausstattungslinie Ambition:
Surround-Sound Anlage
Klimaanlage
Parksensoren
Regenschirmablage unter Beifahrersitz inkl. Regenschirm
"Simply Clever" – das Leitmotiv der Škoda-Entwickler gilt beim Rapid Spaceback weniger für Ausstattungsdetails als für den Zuschnitt des Fahrzeugs. Denn mit der Plattform und dem Preis eines Kleinwagens dringt die tschechische VW-Tochter so in die Kompaktklasse vor.
Reichlich Platz im Fond und ein riesiger Kofferraum.
Dort punktet der Rapid Spaceback bei einer Länge von 4,30 Metern mit reichlich Platz im Fond und mit einem riesigen Kofferraum, der durch die große, bis ins Dach gezogene Klappe gut zu nutzen ist. Das Gepäckabteil fasst bei aufrechter Sitzbank 415 Liter und damit deutlich mehr als der Klassenprimus VW Golf. Durch Umklappen der Lehne wächst das Fassungsvermögen sogar auf 1380 Liter.
Im Vergleich zur technisch identischen Limousine der Baureihe wirkt der Rapid Spaceback weniger spießig, sondern frisch und zeitgemäß – vor allem mit der Option auf die verlängerte Heckscheibe, die an ein Smartphone erinnert. Allerdings ist das Auto innen viel nüchterner als außen und macht bei Ambiente und Ausstattung deutlich, dass die Entwickler sehr genau aufs Geld geschaut haben: Der Anteil an Hartplastik ist größer als sonst bei Škoda und die Liste der Extras dafür umso kürzer.
Vor allem bei den Assistenzsystemen hinkt der Rapid den jüngeren Modellen deutlich hinterher. Ein Rückstand, der sich selbst durch Zuzahlung nicht kompensieren lässt.
Die Motorpalette ist eher nach vernünftigen Kriterien bestückt und nicht auf maximales Vergnügen ausgelegt: Die drei Benziner und zwei Diesel decken nur ein Leistungsspektrum zwischen 90 und 125 PS ab. Fahrwerk und Lenkung sind betont gutmütig abgestimmt.
Fazit zum Škoda Rapid Spaceback
Die deutschen Modelle der Kompaktklasse sind zu teuer und die Koreaner noch immer zu exotisch? Dann ist der Škoda Rapid Spaceback womöglich genau die richtige Alternative in der Golf-Klasse. Denn mit seinem einzigartigen Zuschnitt und seinen Wurzeln in der Welt der Kleinwagen bietet der Wagen ein konkurrenzloses Verhältnis aus Preis und Platz. Und im Vergleich zur Stufenheck-Limousine ist der Rapid Spaceback das ansehnlichere Auto.
Schwierig wird es nur, wenn man an den Preisbrecher die gleichen Ansprüche stellt wie an die Stammspieler auf dem Golf-Platz: Viele bei anderen Kompaktklassemodellen übliche Extras für Komfort und Sicherheit bringt der Rapid Spaceback auch für Geld und gute Worte nicht mit.
Kundenbewertungen
4.1
4.111111111111111 Sterne
(9 Bewertungen)
Sicherheit
3.888888888888889 Sterne
3.9
Verbrauch
4.222222222222222 Sterne
4.2
Preis-Leistung
4.222222222222222 Sterne
4.2
Lotte D. am 26. Mai 2025
4 Sterne
Geräumig, praktisch und unkompliziert – ideal für Alltag und Reisen.
Der Skoda Rapid kombiniert schlichtes Design mit einem überraschend großen Innenraum. Die Sitze sind bequem, der Kofferraum ist großzügig – auch für längere Reisen geeignet. Der Benziner zieht ordentlich durch und fährt ruhig im Alltag. Das Fahrwerk ist eher straff, aber nicht unangenehm. Die Ausstattung ist einfach, dafür aber praktisch. Wer ein zuverlässiges Auto ohne viel Schnickschnack sucht, liegt hier richtig. Besonders passend für Paare, kleine Familien oder Pendler mit regelmäßigem Fahrbedarf.
mehr
Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Micheal R. am 20. März 2025
4 Sterne
Geräumiger und sparsamer Kompaktwagen, aber mit einfacher Ausstattung.
Der Skoda Rapid ist ein praktisches Auto für Preisbewusste. Er bietet viel Platz für seine Größe, einen riesigen Kofferraum und eine einfache, aber funktionale Ausstattung. Der Motor ist sparsam und ausreichend für den Alltag. Das Fahrwerk ist komfortabel, aber nicht besonders dynamisch. Die Materialqualität ist eher schlicht, dafür überzeugt die einfache Bedienung. Besonders für Pendler oder junge Familien ist der Rapid eine clevere Wahl. Vor dem Kauf sollte man prüfen, ob die schlichte Innenraumgestaltung und die Geräuschdämmung den eigenen Ansprüchen genügen, da er auf der Autobahn etwas lauter werden kann.
mehr
Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
3 Sterne
3.0
Florian E. am 20. Februar 2025
3 Sterne
Solides Auto jedoch mit Schwächen im Alter
Insgesamt war ich die längste Zeit eigentlich sehr zufrieden mit dem Auto. Es war stets zuverlässig und ich bin in den 70.000 km, die ich es bisher fahre, nur einmal liegen geblieben.
Positiv finde ich vor allem das Platzangebot im Auto und die einfache Bedienung. Fahrverhalten ist dementsprechend, wie ich finde, auch gut. Spritverbrauch ist mit im Schnitt 5.6l auch angenehm gering.
Leider gibt es auch einige negative Punkte, die mir gerade jetzt mit zunehmendem Alter negativ auffallen:
Rostbildung an den Radläufen vorne, dort steht immer das Wasser und läuft schlecht ab.
Fahrwerk knarzt im Winter wie ein altes Sofa, wenn es kalt und trocken ist.
Den 1.2 TSI mit 86 PS kann ich nicht empfehlen. Ich ließ bei diesem extra noch die Steuerkette tauschen, da diese merklich Geräusche machte. Keine 6000 km später läuft der Motor im Leerlauf wieder sehr unrund und muss in die Werkstatt.
Daher empfehle ich eher neuere Modelle, bei denen noch nicht so viele Reparaturen fällig werden und die einen anderen Motor verbaut haben.
mehr
Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Christian B. am 23. Januar 2025
4 Sterne
Skoda Rapid 2014
Der Skoda Rapid wurde 2014 von meinen Eltern als Zweitwagen erworben. Er hat damals etwas mehr als xxxxx Euro gekostet und war mit 300 km quasi neu. Für den Preis ist er wirklich gut und verbraucht bei meiner Fahrweise knapp 5,5 Liter E10. Platztechnisch gibt es nichts zu bemängeln.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Tim K. am 16. Januar 2025
5 Sterne
Skoda Rapid 1.4 TSI DSG Automatik Limousine
Der Skoda Rapid 1.4 TSI DSG Automatik Limousine Green Tec, ist ein sehr pflegeleichtes und für Fahranfänger gut geeignetes Auto. Es bietet viel mehr Platz als man von außen denkt und hat einen sehr geräumigen Kofferraum, in dem man durch die umklappbaren Sitze, auch gerne mal ein Fahrrad transportieren kann. Auch der Spritverbrauch ist überschaubar und die Leistung mehr als ausreichend.
