Der Opel Combo (Combo D) ist ein Hochdachkombi mit großem Laderaum und bis zu sieben Sitzplätzen. Wie in dieser Klasse üblich ist auch der Combo eigentlich als Kleintransporter konzipiert, bietet sich aber in der PKW-ähnlichen Kombiversion als günstige Alternative zu Vans an. Früher auf dem Opel Corsa aufbauend, basiert der seit Anfang 2012 erhältliche Combo D auf dem seit 2010 gebauten Fiat Doblò II. Auf Wunsch gibt es einen längeren Radstand oder ein erhöhtes Dach.
"Wer ein Familienauto mit sieben Sitzplätzen oder den richtigen Transporter für seine Mountainbikes oder die Tauchausrüstung sucht, dafür aber nicht viel Geld ausgeben will, der ist beim Opel Combo an der richtigen Adresse. Stehen aber stylische Varianten oder moderne Assistenzsysteme mit auf dem Wunschzettel, muss man auf teurere Konkurrenten wie Platzhirsch VW Caddy ausweichen."
Motoren
Opel bietet den Combo mit 95 und 120 PS an, in beiden Leistungsstufen hat man die Wahl zwischen einem Benzin- und einem Dieselmotor, wobei die Dieseltriebwerke deutlich verbrauchsgünstiger sind. Eine Sonderstellung nimmt der 1.4 CHG Turbo mit 120 PS ein. Er kann neben Superbenzin auch mit Erdgas betrieben werden und verfügt dafür über zwei separate Tanks. Der Fahrer kann jederzeit zwischen den beiden Kraftstoffquellen umschalten. Alle Versionen sind nur mit Schaltgetriebe erhältlich.
Der Opel Combo kann seine Wurzeln als Nutzfahrzeug nicht verleugnen und bietet im Bereich Sicherheit lediglich ein Grundgerüst mit ABS inklusive Bremsassistent, ESP mit Berganfahrhilfe und Frontairbags. Seitenairbags sind erst in den höheren Ausstattungslinien serienmäßig, Fahrerassistenzsysteme sind über einen Tempomat und hintere Parksensoren hinaus nicht verfügbar.
ABS mit Bremsassistent und ESP mit Berganfahrhilfe
Seitenairbags teilweise nur gegen Aufpreis
Keine Fahrerassistenzsysteme erhältlich
Die Sicherheitsausstattung des eigentlich als Kleintransporter konzipierten Opel Combo ist nicht so umfangreich, wie man es von normalen PKW gewohnt ist. Zwar verfügt er über ABS inklusive Bremsassistent sowie ESP mit Berganfahrhilfe, bietet in der Einstiegsversion Selection aber nur zwei Frontairbags für Fahrer und Beifahrer. Seitenairbags sind erst in den Ausstattungslinien Edition und Colorado serienmäßig (Selection: 230 Euro).
Kopfairbags sind nicht vorhanden, dafür allerdings zumindest Isofix-Halterungen auf den äußeren Sitzen der zweiten Reihe, was für Familien interessant ist. Für 55 Euro können aktive Kopfstützen für Fahrer und Beifahrer bestellt werden. Xenon- oder LED-Scheinwerfer sind auch gegen Aufpreis nicht zu bekommen, ebenso wenig moderne Assistenzsysteme. Lediglich beim Einparken kann sich ein Combo-Fahrer unterstützen lassen, wenn er für 330 Euro eine akustische Einparkhilfe für hinten ordert.
Bei einigen Mitbewerbern sind beispielsweise Abstandstempomat, Notbremssysteme, Spurhaltewarner oder Rückfahrkamera erhältlich.
Ausstattung
Der Opel Combo ist in der Grundversion Selection sehr spartanisch ausgestattet, die Version Edition bietet zumindest erste Komfortextras. Die beste Ausstattung gibt es in der Colorado-Variante, unter anderem mit Klimaanlage, Lederlenkrad und Sitzheizung, die Opel kurioserweise deutlich günstiger anbietet als die anderen Ausstattungslinien. Die Aufrüstung zum Siebensitzer kostet lediglich 750 Euro, ist allerdings nicht für die Langversion verfügbar.
Zur Serienausstattung der Version Colorado gehören:
Elektrische Fenster und Spiegel
Klimaanlage
Tempomat
Die PKW-Version des Combo bietet Opel in drei Ausstattungslinien an. In der Linie Selection ist das Fahrzeug eher spartanisch ausgestattet. Neben zwei Schiebetüren für den Einstieg zu den Rücksitzen bietet sie lediglich elektrische Fensterheber vorn sowie eine Zentralverriegelung ohne Fernbedienung. Deutlich besser ausgestattet ist der Combo in der Linie Edition.
Für rund 1.350 Euro mehr hat der in der Türkei gebaute Opel dann auch ein Radio mit CD-Spieler, eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber auch in den Schiebetüren und eine mit bis zu 70 Kilogramm belastbare Laderaumabdeckung serienmäßig. Kurios ist, dass Opel die eigentlich beste Ausstattungsvariante Colorado deutlich günstiger anbietet.
Gegenüber Selection spart ein Colorado-Käufer knapp 2.900 Euro, gegenüber einem Edition-Modell sogar mehr als 4.200 Euro. Dafür erhält er aber Klimaanlage, Lederlenkrad, ein besseres Radio mit MP3-Player, Sitzheizung und Tempomat. Für die Langversion mit einem 35 Zentimeter größeren Radstand verlangt Opel 1.670 Euro mehr, sie ist aber nur mit den Dieselmotoren erhältlich.
Für den normalen Combo gibt es ein erhöhtes Dach für rund 1.300 Euro. Für 750 Euro Aufpreis lässt sich der Combo (nicht Selection) zum Siebensitzer aufrüsten, die beiden Sitze für die dritte Reihe kann man umklappen oder auch komplett ausbauen. Allerdings ist diese Option nicht für die Langversion erhältlich. Die meisten anderen sinnvollen Sonderausstattungen bietet Opel in Paketen günstiger an als in einzelner Buchung.
So erhält der Selection für knapp 900 Euro die Klimaanlage (einzeln: 1.200 Euro) zusammen mit dem CD-Radio, der Edition lässt sich mit dem Edition-Paket für knapp 1.000 Euro mit Klimaanlage, MP3-Radio, Lederlenkrad, Sitzheizung und Tempomat auf das Niveau des Colorado heben. Für weitere 350 Euro gibt es im Multimedia-Paket Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Sprachbedienung für das Radio sowie eine Dockingstation für ein externes Navigationsgerät.
Das Optik-Paket bietet für Edition und Colorado eine aluminium-farbene Dachreling, Nebelscheinwerfer und 16-Zoll-Leichtmetallräder (einzeln: 725 Euro). Eine Anhängerkupplung gibt es für 600 Euro (fest, nicht CHG) oder knapp 810 Euro (abnehmbar), zweiteilige asymetrische Hecktüren anstelle der einteiligen Heckklappe kosten 140 Euro, Metallic-Lack 540 Euro.
Im Segment der bei Familien beliebten günstigen Hochdachkombis führt der Opel Combo nur ein Schattendasein. Nicht einmal 1.000 Käufer entschieden sich 2016 für den in der Türkei gebauten Zwilling des Fiat Doblò, mehr als 30.000 dagegen für den Marktführer VW Caddy.
Opel versucht mit absoluten Kampfpreisen, den Combo aus seiner Rolle als kleinen Nebendarsteller herauszuholen.
Erdgas als interessante Alternative
Opel versucht seit September 2016, mit einem Kampfpreis für das unter anderem mit Klimaanlage und Sitzheizung ausgestattete neue Top-Modell Colorado weitere Käufer zu finden, und unterbietet nicht nur deutlich seine eigenen eher spärlicheren Ausstattungslinien, sondern auch fast alle Konkurrenten. Die bieten allerdings teilweise modernere und verbrauchsgünstigere Motoren. Wie Marktführer VW ist aber auch der Opel Combo mit einem Erdgasantrieb erhältlich.
Kaum Assistenzsysteme verfügbar
Dafür fehlen dem Combo nahezu sämtliche Assistenzsysteme, allein beim Rückwärtseinparken kann der Fahrer Unterstützung erhalten. Auch die Sicherheitsausstattung bietet lediglich eine Grundversorgung, was gerade beim Einsatz als Familienauto unglücklich ist. Ein Großteil dieser Käuferschicht landet aber bei den Hochdachkombis, weil sie für viele Passagiere oder Gepäckraum nur wenig Geld ausgeben wollen oder können.
Deshalb setzt auch Opel in diesem Segment auf einfache Technik aus dem Nutzfahrzeugbereich, verzichtet aber, anders als manche Konkurrenten, auf luxuriösere Ausstattungen. Das Design mit großen Gepäckräumen und hinteren Schiebetüren ist bei allen Konkurrenten vergleichbar, weshalb der Combo vor allem mit seinem niedrigen Preis punkten will, der auch seinen Zwilling von Fiat klar unterbietet.
Fazit zum Opel Combo (Combo D)
Einen Siebensitzer für weniger als 16.000 Euro wie den Opel Combo Colorado bietet außer Preisbrecher Dacia kein anderer Mitbewerber im Segment der Hochdachkombis. Dafür muss man dann aber über die eine oder andere Schwäche oder fehlende Optionen wie ein Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebe hinwegsehen. Das Erdgasmodell ist eine interessante Alternative.