Der Nissan Juke ist ein Crossover-Modell, das sich am ehesten der Klasse der kompakten SUVs zuordnen lässt. Der Juke erregte bei seiner Markteinführung 2010 wegen seines extrem eigenwilligen Designs Aufsehen, erwies sich aber als überraschend großer Erfolg. Er ist mit Front- und Allradantrieb lieferbar. 2014 erfolgte ein Facelift, bei dem die frontgetriebenen Versionen trotz unveränderten Blechkleids einen größeren Kofferraum erhielten.
Außerdem wurde ein optionales Panorama-Glasdach eingeführt und die Zahl der Individualisierungsmöglichkeiten erhöht. Der in England gebaute Nissan konkurriert mit anderen Kompakt-SUVs wie dem Fiat 500X, dem Renault Captur oder dem Opel Mokka.
Der Nissan Juke spaltet die Meinungen. Während ihn die einen für einen besonders hässlichen Frosch auf Rädern halten, empfinden ihn die anderen als charakterstarkes Gesicht im uniformen Straßenbild. Was man auch über ihn denkt – eines dürfte unstrittig sein: Der Juke sieht teurer aus, als er mit seinem Startpreis von 15.870 Euro tatsächlich ist – was nicht unwesentlich zu seinem Erfolg beigetragen haben dürfte.
Aber dafür gibt es auch andere Gründe. Wer glaubt, beim Juke sei alles radikal dem extrovertierten Design untergeordnet, sieht sich beim Umgang mit ihm angenehm enttäuscht. Klar, andere Kompakt-SUVs bieten mehr Platz auf der Rückbank und im Kofferraum. Aber insgesamt geht das Platzangebot in Ordnung, und vor allem fährt sich der Juke auch so agil, wie es das jugendliche Äußere verspricht. Nein, ein reiner Blender ist der Juke nicht. Schließlich gibt es ihn anders als den Konzernbruder Renault Captur auch mit Allradantrieb und richtig starken Motoren.
Motoren
Der Nissan Juke zeigt auch bei der Motorenauswahl zwei Gesichter. Es gibt einen gemächlichen 94-PS-Saugmotor im Basismodell und andererseits einen veritablen Sportmotor im 218 PS starken Nismo RS. Doch auch zwischen diesen beiden Extremen bleibt genügend Auswahl. Eine vernünftige Wahl sind der 115-PS-Turbobenziner und der 110-PS-Diesel, der den mit Abstand verbrauchsgünstigsten Antrieb im Juke darstellt.
Vierzylinder (Benziner und ein Diesel)
stärkere Motoren mit Allradantrieb und Automatik lieferbar
Der Nissan Juke gibt in der Sicherheitswertung ein gemischtes Bild ab. Fünf Sternen im Euro-NCAP-Crashtest steht ein schlechtes Ergebnis in einem alternativen US-Crashtest gegenüber. Zudem sind im Juke zwar einige moderne Assistenzsysteme wie Totwinkel- und Spurhalteassistent verfügbar. Diese Optionen bleiben den Käufern der unteren bis mittleren Ausstattungslinien aber verwehrt, was im sicherheitsrelevanten Bereich nicht sein sollte.
sechs Airbags
Bremsassistent
Der Nissan Juke ist neben den gesetzlich vorgeschriebenen Systemen wie zum Beispiel ESP serienmäßig mit sechs Airbags und einem Bremsassistenten ausgestattet. Das ist ein klassenübliches Niveau. Gegen Aufpreis stehen verschiedene Assistenzsysteme zur Verfügung wie etwa Totwinkel- und Spurhalte-Assistent, Bewegungserkennung, 360-Grad-Monitor und Rückfahrkamera.
Hinzu kommen als sicherheitsrelevantes Extra noch Xenon-Scheinwerfer. Allerdings ist keines der Systeme für die beiden unteren Ausstattungslinien Visia und Visia Plus verfügbar, die meisten nicht einmal in der nächsthöheren Linie Acenta. Optimalen Schutz genießt im Juke also nur, wer gleich mehrere Preissprünge hinzunehmen bereit ist.
Beim Euro-NCAP-Crashtest erzielte der Juke 2011 knapp fünf Sterne. Kritisiert wurde dabei der mäßige Fußgängerschutz. Bei einem zusätzlichen Crashtest eines amerikanischen Verkehrssicherheitsinstituts schnitt der Juke sogar wirklich schlecht ab. Bei diesem sogenannten Small-Overlap-Test krachte das Fahrzeug nur auf Breite seiner Scheinwerfer gegen ein feststehendes Objekt.
Ausstattung
Der günstigste Nissan Juke für 15.870 Euro ist mit serienmäßigen Fensterhebern, CD-Radio und Zentralverriegelung nicht schlecht ausgestattet. Das Entscheidende fehlt aber und kann auch nicht bestellt werden: die Klimaanlage. Die volle Palette der für den Juke lieferbaren High-Tech-Features steht auch optional erst ab der höheren Ausstattungslinie N-Connecta zur Verfügung. Damit kostet der Juke samt 115-PS-Turbobenziner mindestens 21.525 Euro und ist endgültig kein Sonderangebot mehr.
Zur Serienausstattung gehören:
Zentralverriegelung mit Fernbedienung
Fensterheber vorn und hinten
Dem 15.870 Euro teuren Basismodell kommt beim Nissan Juke lediglich eine preiskosmetische Funktion zu. Die Visia-Ausstattung verfügt über keine Klimaanlage und kann darum auch nicht erweitert werden. Die einzige Visia-Option bildet der Metalliclack. Das zwingt Käufer, die Wert auf etwas Komfort und einen akzeptablen Wiederverkaufswert legen, mindestens in die nächsthöhere Ausstattungslinie Visia Plus, die für 1.600 Euro Mehrpreis auch noch Leichtmetallfelgen, einen höhenverstellbaren Fahrersitz und einen Bordcomputer umfasst.
Insgesamt sind im Juke sieben Linien im Angebot. Zu Visia und Visia Plus kommen Acenta, N-Connecta, N-Vision, Tekna und der spezielle Ausstattungsumfang des Topmodells Nismo RS.
Der hohen Zahl an Ausstattungslinien steht eine kurze Liste an Einzelextras und Paketen gegenüber, die zudem meist nicht mit den unteren Linien kombiniert werden können. So gibt es für Käufer von Visia oder Visia Plus keine Möglichkeit, Navigationssystem, Rückfahrkamera oder Glasdach zu bestellen. Den Rundumsicht-Monitor oder die Xenon-Scheinwerfer gibt es optional sogar erst ab der Ausstattungslinie N-Connecta.
Crossover-Modelle sind im Automarkt derzeit schwer in Mode. Für den Nissan Juke gilt dieser Begriff gleich in dreifacher Hinsicht. Er ist Kompaktwagen, SUV und Coupé in einem. Die Mischung gefällt nicht jedem. Wer sich für den Juke entscheidet, setzt aber ein klares Statement im Hinblick auf Individualität.
Rückbank nur für Passagiere bis etwa 1,70 Meter Körperlänge.
Mit 4,14 Metern ist der Juke über zehn Zentimeter kürzer als Konkurrenten wie der Fiat 500X oder der Opel Mokka. Das und das Primat des Designs haben Auswirkungen auf die Platzverhältnisse im Innenraum. So finden auf der Rückbank nur Passagiere bis etwa 1,70 Meter Körperlänge erträglichen Beinraum vor, und das Raumgefühl ist wegen der eingezogenen Dachlinie nicht eben angenehm.
Für den Kofferraum ermittelte der in dieser Beziehung strenge ADAC Werte zwischen 305 und 990 Litern. Das ist bestenfalls Durchschnitt, aber dank einer neuen Architektur mit variablem Ladeboden deutlich mehr, als das Vor-Facelift-Modell zu bieten hatte. Nicht von diesem Zugewinn begünstigt sind die Allrad-Varianten, deren Laderaum rund 40 Prozent weniger Fassungsvermögen bietet.
Der Innenraum lässt sich mit Ledereinlagen und zahlreichen Farbtupfern an Mittelkonsole, Armlehnen oder Lüftungsdüsen aufpeppen und macht dann einen sehr lustigen, wenn auch haptisch nicht übermäßig hochwertigen Eindruck.
Beim Fahren zeigt sich, dass der Juke nicht nur vom Design her als Spaßauto für ein eher junges Publikum konzipiert wurde. Die Agilität ist mit den stärkeren Motoren sehr leichtfüßig, während der Komfort mitunter etwas bockig ausfällt. Der ADAC kritisiert den hohen Wendekreis von 11,5 Metern, andere Tester die mäßigen Bremsen.
Fazit zum Nissan Juke F15
Der Nissan Juke ist ein echter Typ und bietet die Möglichkeit, für verhältnismäßig kleines Geld ein sehr individuelles Auto zu fahren. Er ist damit vor allem ein Fall für junge oder junggebliebene Käufer, die sich vom Allerlei auf den Straßen abheben wollen und nicht die finanziellen Mittel für vermeintliche Premiummodelle wie den Mini Countryman erübrigen können.
Dass der Juke kein Raumwunder ist, sieht man ihm schon von außen an. Dennoch ist das Platzangebot für die Passagiere und seit dem Facelift auch fürs Gepäck besser als man es erwartet. Schon mit dem zweistärksten Benzinmotor macht der Juke beim Fahren wegen seiner ausgeprägten Agilität richtig Spaß.
Kundenbewertungen
4.5
4.5 Sterne
(4 Bewertungen)
Sicherheit
4.5 Sterne
4.5
Verbrauch
4.25 Sterne
4.3
Preis-Leistung
4.25 Sterne
4.3
Nadja a. am 9. Februar 2025
4 Sterne
Stylischer Crossover mit guter Übersicht, aber wenig Platz und mäßigem Komfort.
Der Nissan Juke ist ein kompakter Crossover mit auffälligem Design. Die erhöhte Sitzposition bietet eine gute Übersicht, und das Auto ist wendig in der Stadt. Der Verbrauch ist moderat, und die Ausstattung modern. Nachteile sind der eher kleine Kofferraum, die mäßige Materialqualität im Innenraum und die lauten Motoren. Es fehlt teils ein komfortables Fahrwerk für lange Strecken. Geeignet für junge Fahrer oder Stadtbewohner, die ein stylisches und praktisches Auto suchen. Käufer sollten prüfen, ob das Platzangebot für ihre Bedürfnisse reicht und ob der Motor genug Leistung hat.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
3 Sterne
3.0
Sascha K. am 8. Dezember 2024
4 Sterne
Das Fahrzeug bietet viele Personalisierungsmöglichkeiten.
Der Nissan Juke fällt durch sein auffälliges Design sofort ins Auge und hebt sich damit klar von der Masse ab. Er bietet eine erhöhte Sitzposition, eine gute Ausstattung für den Preis, agile Fahreigenschaften und zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten. Besonders bei Stadtfahrten zeigt er sich wendig und praktisch. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Der Kofferraum ist klein, die Platzverhältnisse im Fond sind beengt und die Materialqualität im Innenraum könnte besser sein. Zudem ist die Übersichtlichkeit durch das Design eingeschränkt und die Federung wirkt manchmal zu hart. Es fehlen oft moderne Assistenzsysteme und etwas mehr Platz für längere Reisen. Käufer sollten wissen, dass der Juke eher als Lifestyle-Fahrzeug konzipiert ist und weniger als praktisches Alltagsauto.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Felix D. am 23. August 2023
5 Sterne
Super SUV
Habe das Auto jetzt schon über fünf Jahre und bin immer noch sehr zufrieden. Der Verbrauch hängt natürlich von der Fahrweise des Fahrers ab, aber mit ca. 6 Liter Verbrauch im Durchschnitt, ist man nicht hoch. Das Auto hat als Version mit 110Ps einen Turbo und kommt somit, trotz des hohen Gewichtes sehr gut vom Fleck. Es lässt sich sehr angenehm fahren und hat mit den drei Fahrmodi (Eco, Normal und Sport) für jeden was dabei. Mir persönlich fehlt leider nur eine Mittelarmlehne als Komfortelement, jedoch ist sonst alles in Ordnung und ich hatte auch keinerlei große Probleme oder oft Probleme in den ganzen 5 Jahren.
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Eugen P. am 5. Juli 2023
5 Sterne
Nissan Juke
Der Nissan Juke ist ein tolles Fahrzeug. Er begleitet mich seit Jahren sehr zuverlässig als Fernpendler. Die Klimaanlage ist sehr anfällig und musste öfter repariert werden. Das Fahrzeug ist serienmäßig gut ausgestattet. Wartungskosten sind bei dem Fahrzeug sehr gering.