Der VW Amarok (2H) ist seit 2010 Volkswagens Beitrag zum auch in Deutschland immer stärker wachsenden Segment der Pick-ups. Seit einem Facelift 2016 bietet der Wolfsburger als einziges Modell der Klasse Sechszylinder-Motoren – und das ausschließlich.
Damit hebt er sich deutlich von seinen Konkurrenten ab und ist dank seiner verbesserten Innenausstattung das Premium-Angebot unter den Pick-ups – auch preislich. Hinter einer viertürigen Kabine bietet der mit 5,25 Metern Länge und fast zwei Metern Breite (ohne Spiegel) sehr ausladende VW eine der größten Ladeflächen im Wettbewerb, die vielseitig nutzbar ist und eine Euro-Palette quer aufnimmt.
Für eine Fahrt bis ans Ende der Welt ist ein VW Amarok gefühlsmäßig der perfekte Begleiter: robust, geländegängig, mit viel Platz – und seit neustem auch mit einem feineren Ambiente im Innenraum und den wunderbar geschmeidigen Sechszylinder-Motoren. Der Amarok ist der Luxus-Laster im Bereich der Pick-ups und lässt sich diesen Luxus auch standesgemäß bezahlen.
Motoren
VW bietet den Amarok seit 2016 nur noch mit Sechszylinder-Motoren an, die eine souveräne Kraftentfaltung mit großer Laufruhe und gute Verbrauchswerte bieten. Bis zur Einführung eines geplanten Einstiegsmodells mit 163 PS gibt es den Dreiliter-V6 in zwei Leistungsstufen, mit 204 und mit 224 PS, wobei das stärkere Triebwerk mit einer Overboost-Funktion kurzzeitig bis zu 245 PS mobilisieren kann. Beide Motoren sind serienmäßig mit der ebenfalls aus dem Touareg bekannten Achtstufen-Automatik sowie permanentem Allradantrieb gekoppelt.
Nur Sechszylinder-Dieselmotoren im Angebot
Ausgestattet mit SCR-Katalysator und AdBlue-Tank
Allradantrieb und Achtstufen-Automatik serienmäßig
Der VW Amarok bietet ein komfortables und mit dem Allradantrieb sicheres Fahrverhalten und hat eine standfeste Bremsanlage. Er verfügt über die wichtigsten Sicherheitssysteme sowie eine Multikollisionsbremse. Darüber hinaus sind allerdings keine weiteren Assistenzsysteme erhältlich.
Allradantrieb und Multikollisionsbremse serienmäßig
Standfeste Bremsanlage
Zusätzliche Assistenzsysteme nicht erhältlich
Der VW Amarok baut auf einem stabilen Leiterrahmen auf und ist hinten mit Blattfedern ausgerüstet. Vorbildlich für die Klasse ist die Bremsanlage, mit Scheibenbremsen vorn und hinten, wodurch er trotz des hohen Gewichts gute Verzögerungswerte erreicht. An passiven Sicherheitssystemen sind ein Offroad-ABS, ESP, Front-, Kopf- und Seitenairbags für die Frontpassagiere sowie eine Berganfahr- und Bergabfahrhilfe und natürlich der permanente Allradantrieb an Bord.
Dazu kommt eine Multikollisionsbremse, die im Falle eines Unfalls das Fahrzeug selbstständig abbremst, um Folgekollisionen möglichst zu vermeiden. Ein Knieairbag für den Fahrer ist nicht erhältlich. Nach seinem Erscheinen 2010 hatte der Amarok im Euro-NCAP-Test vier Sterne erhalten. Die Xenon-Scheinwerfer schlagen bei Comfortline und Canyon mit rund 1.600 Euro zu Buche.
Der Parkpilot mit Rückfahrkamera mit gut 1.100 Euro (ohne Kamera 560 Euro und nur hinten 410 Euro). Weitere Assistenzsysteme bietet VW für den Amarok nicht an und hinkt damit einigen Mitbewerbern hinterher, die teilweise Knieairbags, Seitenairbags für die hintere Sitzreihe, Spurhalteassistenten, Kollisionswarner oder Verkehrszeichenerkennung offerieren.
Ausstattung
Der VW Amarok ist schon in der Grundversion Comfortline unter anderem mit elektrischen Fenstern und Spiegeln, Klimaanlage, Leichtmetallrädern, Radio mit Freisprechfunktion, Tempomat und Zentralverriegelung solide ausgestattet. In den höheren Ausstattungslinien kommen neben optischen Accessoires schrittweise Navigationssystem, Bi-Xenon-Scheinwerfer, komfortable und ergonomische Ledersitze oder ein Parkpilot inklusive Rückfahrkamera hinzu.
Zur Serienausstattung gehören:
Elektrische Fenster und Spiegel
Klimaanlage
Tempomat
VW bietet den Amarok in den Ausstattungsvarianten Comfortline, Canyon, Highline und Aventura an. Die Comfortline bietet serienmäßig Klimaanlage, Radio mit Freisprechfunktion, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fenster und Spiegel (auch beheizbar), 17-Zoll-Leichtmetallräder, Multifunktionslederlenkrad, Nebelscheinwerfer und Tempomat.
Das Modell Canyon ist optisch mehr auf Offroad getrimmt und verfügt außer über Accessoires, Anbauteilen und Schriftzügen in Orange und Schwarz unter anderem über ein Navigationssystem inklusive digitalem Radioempfang und Sprachbedienung und über einen Sportsbar genannten, verkleideten und matt schwarz lackierten Überrollbügel. Beide Modelle sind nur mit dem 204-PS-Motor erhältlich.
Dagegen bietet die Highline-Variante dem Käufer die Wahl zwischen beiden Motorisierungen sowie eine deutlich verbesserte Ausstattung und mehr Chrom-Applikationen. Das Paket umfasst Leichtmetallräder in 18 Zoll, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Radio mit Sprachbedienung, Parksensoren vorn und hinten inklusive Rückfahrkamera sowie eine Lederausstattung inklusive 12-fach elektrisch verstellbaren und beheizbaren Komfortsitzen für Fahrer und Beifahrer.
Das Topmodell der Amarok-Reihe bildet der Aventura, der nur mit der stärkeren Motorisierung erhältlich ist. Für einen Aufpreis von rund 5.600 Euro gegenüber einem Highline-Amarok gibt es eine exklusivere Optik mit 20-Zoll-Leichtmetallrädern, der in Wagenfarbe lackierten Sportsbar und Schwellerrohren aus Edelstahl mit LED-Beleuchtung. Den Innenraum schmücken Bezüge aus Nappaleder, das Multifunktionslederlenkrad bekommt zusätzliche Schaltwippen und wie beim Canyon ist auch das Navigationssystem serienmäßig mit an Bord.
Einige kleinere Annehmlichkeiten müssen jedoch in allen vier Ausstattungslinien zusätzlich bezahlt werden, etwa Regensensor (knapp 240 Euro), Abbiegelicht (knapp 100 Euro), ein zweiter Klappschlüssel der Fernbedienung oder ein Allergen-Filter für die Klimaanlagen (je 30 Euro). Im Highline werden für beheizbare Scheibenwaschdüsen noch 65 Euro extra berechnet.
Metallic-Lackierungen kosten in allen Linien 725 Euro, für eine Matt-Lackierung werden knapp 2.600 Euro fällig. Die Aufpreisliste bietet noch viele weitere Möglichkeiten, einen Amarok technisch zu optimieren oder individuell zu gestalten. Eine Anhängerkupplung, mit der bis zu 3,5 Tonnen gezogen werden dürfen, kostet inklusive einer Gespannstabilisierung knapp 425 Euro, für knapp 240 Euro gibt es verstärkte hintere Blattfedern und Dämpfer, für Geländeeinsätze bieten sich die mechanische Differenzialsperre hinten für rund 700 Euro und der Triebwerksunterfahrschutz für 180 Euro an.
Für grobere Offroad-Einsätze gibt es auch noch einen verstärkten Unterfahrschutz für den Motor (1.100 Euro), die Hinterachse (knapp 750 Euro) und das Verteilergetriebe (gut 320 Euro), dazu einen Ansaugschnorchel für den Motor (knapp 1.000 Euro) oder eine Seilwinde (knapp 4.500 Euro). Mehr der Optik dienen dagegen verschiedene Styling-Pakete mit Überrollbügeln – verchromt oder schwarz lackiert – für 1.400 bis 1.800 Euro; Eindruck macht auch ein Lampenbügel auf dem Dach für knapp 1.500 Euro.
Für die große offene Ladefläche gibt es verschiedene abschließbare Abdeckungen, aus Aluminium für Comfortline und Highline (knapp 2.000 Euro) und für alle Modelle als Rollsystem (rund 3.000 Euro) oder aus Kunststoff in Wagenfarbe (rund 3.200 Euro). Ein Hardtop mit Seitenscheiben und Heckklappe für knapp 2.400 Euro (Canyon) bzw. rund 3.500 Euro (Comfortline und Highline) macht aus dem Pick-up einen XXL-Kombi.
Die Laderaumbeschichtung (Serie in Canyon und Aventura) kostet für Comfortline und Highline rund 830 Euro, alternativ gibt es auch Aluminium-Riffelblech für 800 Euro. Für die Klimaautomatik wird ein Mehrpreis von rund 350 Euro fällig, für die Lederausstattung gut 1.850 Euro (alternativ Alcantara 820 Euro). Bei den Komfortsitzen für 3.100 Euro sind die Lederbezüge dann schon enthalten.
Das Navigationssystem kostet in der Highline 660 Euro zusätzlich, in der Comfortline gut 1.000 Euro. Eine Standheizung schlägt mit knapp 1.600 Euro zu Buche (Comfortline und Canyon 1.950 Euro inklusive Klimaautomatik).
Serienausstattung Comfortline:
Elektrische Fensterheber und Spiegel
Klimaanlage
Leichtmetallräder (17 Zoll)
Multifunktionslederlenkrad
Nebelscheinwerfer
Radio
Tempomat
Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung
Canyon zusätzlich:
Navigationssystem
Überrollbügel
Sportsbar
Highline zusätzlich:
Komfortsitze mit elektrischer Verstellung und Sitzheizung
Klimaautomatik
Lederausstattung
Leichtmetallräder (18 Zoll)
Parkpilot mit Rückfahrkamera
Im Gegensatz zu Canyon Radio ohne Navigation und Überrollbügel
Was zu Beginn des SUV-Booms noch große Geländewagen waren, sind inzwischen Pick-ups wie der VW Amarok: individuelle Automobile mit viel Platz, die eine Portion Überfluss und einen Hauch von Abenteuer verströmen.
Der VW Amarok hat sich dank der exklusiven Sechszylinder-Motoren und der hochwertigeren Innenraumausstattung zu einem echten Luxus-Lastesel entwickelt.
Sechszylinder-Motoren als Alleinstellungsmerkmal
VW ist erst 2010 mit dem Amarok in den Pick-up-Markt eingestiegen und hat sich 2016 mit dem exklusiven Wechsel zu Sechszylinder-Motoren endgültig zum Klassen-Primus aufgeschwungen. Kein anderer Pick-up seiner Größe bietet vergleichbaren Antriebskomfort und Fahrleistungen, das Ambiente im Innenraum entwickelte sich auch vom ursprünglichen Nutzfahrzeug in Richtung edler SUVs weiter. Die sehr gute Geländegängigkeit, die große Ladefläche und bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast blieben erhalten. Auch die Serienausstattung besserten die Wolfsburger auf.
Kaum Assistenzsysteme erhältlich
Allerdings lässt sich VW so viel Premium auch entsprechend bezahlen. Erst oberhalb der 40.000-Euro-Marke beginnt der Einstieg in die neue Amarok-Welt, eine günstigere Einstiegsvariante mit "nur" 163 PS, aber auch aus sechs Zylindern wird aber folgen. Bis dahin liegt der Amarok einige Tausend Euro über seinem schärfsten Konkurrenten Ford Ranger, der sich mit seinem 200-PS-Fünfzylinder nicht ganz so weit distanzieren lässt wie die übrigen Rivalen aus Japan, die allesamt nur Vierzylinder-Triebwerke zu bieten haben – wenn auch zu nochmals günstigeren Preisen.
Allerdings muss sich VW vorwerfen lassen, dass einige dieser Konkurrenten dem Amarok hilfreiche Assistenzsysteme voraushaben. In diesem Bereich schwächelt der Edel-Laster der Wolfsburger, die solche Systeme in fast allen anderen Modellen anbieten.
Fazit zum VW Amarok (2H)
Mit der exklusiven Entscheidung für Sechszylinder-Motoren hat VW seinem Pick-up Amarok zu einem Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt verholfen. Kein Konkurrent in dieser Klasse bietet so komfortabel so viel Leistung, allerdings auch nicht für so viel Geld. Nachholbedarf hat VW etwas überraschend im Bereich der Assistenzsysteme, die der Konzern für die meisten anderen Modelle mit einer breit gefächerten Palette im Angebot hat. Offenbar macht sich hier der Ursprung als Nutzfahrzeug bemerkbar.
Kundenbewertungen
5.0
5 Sterne
(1 Bewertung)
Sicherheit
1 Stern
1.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Simone P. am 29. März 2024
5 Sterne
Tolles Auto
Ich besitze den Amarok seit circa sechs Jahren. Das Fahrzeug hat mich immer sicher von A nach B gebracht. Inzwischen habe ich 60.000 km mit dem Fahrzeug runter und kann mir ein Urteil darüber erlauben. Ich hatte nie irgendwelche technischen Probleme mit diesem Fahrzeug, nie irgendwie ein unsicheres Gefühl. Ich bin mit dem Amarok sehr zufrieden. Den Amarok kann ihn wirklich guten Gewissens weiterempfehlen.