In den USA ist Infiniti, die Nobelmarke von Nissan, seit Jahren recht erfolgreich. Daran sind auch die SUVs der Marke maßgeblich beteiligt. Den amerikanischen Geschmack trifft vor allem das Topmodell QX70, das seit 2002 als Infiniti FX auf den Markt kam. 2008 wurde eine zweite Generation präsentiert, die seit 2009 auch in Deutschland angeboten wird. 2012 fand eine Modellpflege und 2013 die Umbenennung in QX70 statt.
Mit seiner komfortorientierten Abstimmung und der großzügigen Ausstattung ist der Crossover eher ein Luxus-Cruiser als ein waschechter Geländewagen, der mit seinem coupéhaften Profil dem aktuellen Trend nach sportlich-dynamisch auftretenden SUVs entgegen kommt. Der 4,87 Meter lange und über zwei Tonnen schwere Infiniti konkurriert mit den Nobel-SUVs Audi Q7, BMW X5 und X6 sowie Mercedes-Benz GLE und GLE Coupé.
Man sieht ihm sein Alter nicht an. Der Infiniti QX70 steht satt auf der Straße, wirkt mit seinen 4,87 Meter Länge und mehr als zwei Metern Breite sehr stattlich und entspricht mit seinen athletischen Rundungen und der coupéhaften Linie ganz dem Zeitgeist. Dabei gibt es ihn schon seit 2008. Das spürt man eher noch bei der Innenausstattung mit der üppigen Sammlung an Knöpfen und Schaltern.
Bequeme Ledersessel und die hohe Sitzposition sind klassische SUV-Qualitäten. Das Fahrwerk ist weich abgestimmt. Der Sechszylinder-, vor allem aber der Achtzylinder-Benziner sind leise und aufdringlich. Viele elektrische und elektronische Helfer erleichtern die Arbeit am Volant. Mit dem Achtzylinder lässt sich der Infiniti auch sportlich bewegen. Der Verbrauch steigt dann entsprechend.
Der wirtschaftliche Sechszylinderdiesel ist leider nicht mehr im Programm.
Motoren
Zwei großvolumige und starke Benzinmotoren kommen beim Infiniti QX70 zum Einsatz. Die Einstiegsvariante ist ein 3,7-Liter-Sechszylinder mit 320 PS. Wer mehr Leistung und V8-Sound will, greift zum 5,0-Liter-Motor, dessen 390 PS auch recht sportliche Fahrleistungen ermöglichen. Beide Versionen haben serienmäßig einen Allradantrieb sowie ein 7-Gang-Automatikgetriebe an Bord, das adaptiv arbeitet und das Schaltprogramm dem individuellen Fahrstil anpasst.
Die Normverbräuche allerdings sind mit 12,1 Litern beim Sechszylinder und 13,5 Litern beim Achtzylinder schon im Labor ungewöhnlich hoch und lassen sich auf der Straße bei sportlicher Fahrweise noch spürbar steigern.
Sechszylinder und Achtzylinder (Benzin)
adaptives 7-Gang-Automatikgetriebe
aktive Hinterradlenkung bei der Achtzylinderversion
Serienmäßig hat der Infiniti QX70 sechs Airbags an Bord und dazu in der Basisausführung einige Assistenzsysteme wie Rückfahrkamera, Licht- und Regensensoren, Tempomat mit Begrenzer und eine Berganfahrhilfe. Wer weitere elektronische Helfer wie eine intelligente Geschwindigkeitsregelung, ein Auffahrwarnsystem oder einen Spurverlassenswarner haben will, muss mindestens zur GT-Premium-Ausstattung greifen. Zu ihr gehört auch ein Around-View-Monitor mit Bewegt-Objekt-Erkennung und Einparkhilfe.
sechs Airbags
Rückfahrkamera
Berganfahrhilfe
Beim Crashtest von Euro NCAP erhielt der Infiniti 2009, als er noch FX hieß, fünf Sterne und 86 Prozent für die Insassensicherheit, 77 Prozent für die Kindersicherheit und 44 Prozent für die Fußgängersicherheit. Inzwischen sind die Kriterien jedoch deutlich verschärft worden.
Die serienmäßige Sicherheitsausstattung des Infiniti QX70 umfasst sechs Airbags, Berganfahrhilfe, Licht- und Regensensoren, Rückfahrkamara sowie eine Geschwindigkeitsregelung inklusive Begrenzer. Wichtige Assistenzsysteme wie die intelligente Geschwindigkeitsregelung, ein Around-View-Monitor mit Bewegt-Objekt-Erkennung, das Auffahrwarnsystem und den Spurverlassenswarner sind erst und nur in den höheren Ausstattungen serienmäßig zu haben.
Ausstattung
Viele verschiedene Ausstattungslinien und sehr wenige aufpreispflichtige Extras. So lässt sich das Angebot beim großen Infiniti-SUV QX70 kurz beschreiben. Billigversionen sind nicht darunter, denn selbst die Basisausstattung GT ist schon recht umfangreich bestückt und umfasst viele Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbare Vordersitze oder eine Lederausstattung, wenn auch nur wenige Assistenzsysteme.
Die weiteren Versionen GT Premium S und S Design bieten für stolze Aufpreise mehr Luxus, mehrere Assistenzsysteme und einige sportliche Accessoires. Nebeneffekt dieses umfangreichen Angebots sind die geringen aufpreispflichtigen Extras, von denen nur ein Multimediapaket und die Metalliclackierung wirklich nennenswert sind.
Zur Serienausstattung gehören:
Klimaautomatik
Lederausstattung
Rückfahrkamera
Mit fünf verschiedenen Ausstattungsversionen bietet Infiniti für seinen QX70 eine ziemlich große Auswahl, wobei dies nur für den Sechszylinder gilt. Die V8-Version gibt es nur mit der besten Ausstattung. Wie bei Nissans Nobeltochter üblich, sind grundsätzlich alle Varianten des QX70 üppig ausgerüstet. Schon das Basismodell in der GT-Ausstattung umfasst Komfortfeatures wie eine Klimaautomatik, Lederausstattung, elektrisch verstellbare Vordersitze mit Memoryfunktion, Rückfahrkamera und eine elektrische Heckklappe.
Die nächst höhere Version GT Premium unterscheidet sich vor allem durch das serienmäßige Navigationssystem und zahlreiche sicherheitsrelevante Assistenzsysteme. Die S-Ausstattung ist mit sportlichen Details vor allem fahrdynamisch orientiert. Bei der S-Premium-Version sind wieder einige elektronische Helfer mehr an Bord, wie etwa der Around-View-Monitor oder eine Einparkhilfe.
Und bei S-Design schließlich sind zahlreiche, in Schwarz gehaltene Accessoires inklusive. Als aufpreispflichtige Extras stehen lediglich ein Multimedia-Paket, Metalliclackierung und einige Designaccessoires in der Liste.
Serienausstattung GT:
20-Zoll-Leichtmetallräder
elektrische Heckklappe
LED-Scheinwerfer
schlüsselloses Öffnen und Starten
elektrisches Glasschiebedach
Regen- und Lichtsensor
Tempomat
Zusätzlich in GT Premium:
Navigationssystem
Bose Sound-System
LED-Schlussleuchten
intelligente Geschwindigkeitsregelung
Auffahrwarnsystem
Spurverlassenswarner
Zusätzlich zur Serienausstattung in S:
21-Zoll-Leichtmetallräder
Sportsitze vorne
elektronische Dämpfungsregler
aktive Hinterradlenkung (nur V8)
Zusätzlich in S Premium:
intelligente Geschwindigkeitsregelung
Around-View-Monitor mit Parksensoren, Objekt-Erkennung und Einparkhilfe
Zusätzlich in S Design:
21-Zoll-Leichtmetallräder
dunkle Chromeinfassungen für Nebelscheinwerfer und Kühlergrill
Ein großes SUV mit sportlichem Design, umfangreicher Ausstattung und guter Qualität. Das können nicht nur deutsche Premiummarken sondern auch Infiniti mit dem QX70 – und das sogar zu deutlich günstigeren Preisen.
Der QX70 hat also das Zeug zum Geheimtipp für Leute, denen das Markenprestige herzlich egal ist.
Der Infiniti QX70 ist bereits seit 2008 auf dem Markt, wirkt aber auch Jahre später noch attraktiv. Form und Design des Topmodells der japanischen Nobelmarke liegen irgendwo zwischen konventionellem SUV und trendiger Coupé-Version. Infiniti gönnt seinem größten SUV eine umfangreiche Serienausstattung, die auch beim Basismodell kaum Wünsche übrig lässt. Lediglich für moderne Assistenzsysteme muss man zur teureren GT-Premium-Version greifen, die zwar 5.700 Euro Aufpreis kostet, dafür aber auch serienmäßig ein Navigationssystem besitzt.
Lederausstattung und Schiebedach ohne Aufpreis
Lederausstattung, elektrisch verstellbare Sitze, Rückfahrkamera, Schiebedach und 20-Zoll-Leichtmetallräder. Was bei der deutschen Konkurrenz Aufpreis kostet, das ist beim Infiniti QX70 auch in der Basisversion schon an Bord. Der 320 PS starke Sechszylinder bietet dazu gute, der 390 PS starke Achtzylinder sogar sehr gute Fahrleistungen. Dabei ist der Infiniti kein Sprinter, sondern eher ein komfortabler Cruiser.
So wie man es in Nordamerika, dem wichtigsten Markt von Infiniti, mag, ist der QX70 vor allem eine interessante Alternative für lange Strecken oder Urlaubsreisen. Allerdings ist der Kofferraum gemessen am Format des Fahrzeugs mit 410 Litern eher bescheiden.
Günstiger als die deutsche Konkurrenz
Es gibt einige Nachteile, an die sich ein QX70-Kunde gewöhnen muss. Dazu gehört auch, dass das Händlernetz hierzulande sehr dünn ist und dass Infiniti als Marke immer noch ein Fall für Insider und Individualisten ist. Der QX70 hat also das Zeug zum Geheimtipp für Leute, denen das Markenprestige herzlich egal ist. Dafür sparen sie auch einiges im Vergleich zur etablierten Konkurrenz, wo ähnliche Modelle bis zu 8.000 Euro teurer und weniger gut ausgestattet sind.
Fazit zum Infiniti QX70
Best Ager könnte man den Infiniti QX70 nennen. Obwohl er schon seit 2008 auf dem Markt ist, sieht er immer noch zeitgemäß und attraktiv aus. Sein sportliches Profil und die dezenten Rundungen lassen ihn dynamisch wirken. Mit 4,87 Metern in der Länge und mehr als zwei Metern Breite entspricht er exakt dem Format der etablierten SUV-Oberklasse vom Schlage eines BMW X5 oder Mercedes-Benz GLE.
Dagegen ist der QX70 jedoch deutlich günstiger und besser ausgestattet. Im Vergleich zur Konkurrenz ist er konsequent auf Komfort und weniger auf Dynamik ausgerichtet, kann sogar bei Materialqualität und Verarbeitung mithalten. Ein Manko jedoch ist, dass der QX70 nur noch mit Sechs- und Achtzylinder-Benzinmotoren angeboten wird und der Sechszylinder-Dieselmotor aus dem Programm genommen wurde.