Die dritte Generation des variablen Kleinwagens basiert wie der HR-V auf der B-Segment-Plattform von Honda. Der Jazz 3 (GK) kam in Deutschland im September 2015 auf den Markt. Ein Längenzuwachs von zehn Zentimetern lässt den Van-artigen Kleinwagen an die Vier-Meter-Marke kommen. Im Innenraum ist der Jazz gegenüber dem Vorgänger sogar um zwölf Zentimeter gewachsen und erreicht dank eines Radstands von nun 2,53 Metern nahezu Kompaktklasse-Niveau.
Der große Clou sind die Magic Seats: Die Sitzflächen der Rückbank können so hochgeklappt werden, dass sogar ein Fahrrad quer zur Fahrtrichtung stehend verstaut werden kann. Zu den Hauptkonkurrenten zählen Modelle wie der Fiat 500 L, Ford B-Max, Hyundai ix20, Kia Venga, Nissan Note oder auch der viertürige Mini.
Der seit 2015 in Deutschland angebotene Jazz heißt in Japan "Fit" – und genau das ist er, zumindest wenn es um das Thema Variabilität geht. Mit seiner intelligenten Raumausnutzung mit dem Tank unter den Vordersitzen und den Magic Seats auf der Rückbank bietet er echte Alleinstellungsmerkmale. Das macht den Jazz zum Van unter den Kleinwagen und zum Konkurrenten für deutlich größere Modelle der Kompaktklasse. Schade ist nur, dass der einzig verfügbare Motor deutlich weniger zu überzeugen vermag.
Testberichte
ADAC Auto-Test
Testergebnis vom 18. Dezember 2015
HONDA Jazz 1.3 i-VTECFünftüriger Kleinwagen mit Schrägheck (75 kW / 102 PS)
Der einzig lieferbare Motor für den Honda Jazz, ein 1,3 Liter großer i-VTEC-Vierzylinder, liefert zwar für einen Kleinwagen respektable 102 PS, ist aber kein Temperamentbolzen. Ein Beleg dafür ist das ohnehin schon bescheidene und erst bei 5000 U/min freigesetzte Drehmoment von 123 Nm. Nur mit hohen Drehzahlen geht es halbwegs zügig vorwärts, doch parallel dazu steigen Lärmentwicklung und Verbrauch.
Der Honda Jazz ist ein sehr sicherer Kleinwagen. Das zeigen sowohl die Ergebnisse bei den Crashtests, das unproblematische Fahrverhalten als auch die schon ab der Basisversion umfangreiche Sicherheitsausstattung. In der zweibesten Ausstattungslinie Comfort wird sie um weitere Assistenzsysteme wie Fernlicht- und Spurhalteassistent, Kollisionswarner und Verkehrszeichenerkennung ergänzt. Wie der ADAC monierte, arbeiten die Systeme jedoch nicht immer fehlerfrei.
City-Notbremsassistent
sechs Airbags
Mit sechs Airbags ist der Honda Jazz zeitgemäß ausgestattet. Der bis 32 km/h wirkende City-Notbremsassistent ist bereits ab der Basisversion serienmäßig, ebenso wie Licht- und Regensensoren sowie eine Berganfahrhilfe. Das ist für einen Kleinwagen ein erfreulich hohes Niveau.
Leider bietet erst die Topvariante eine Rückfahrkamera. Zwar sorgt die leicht erhöhte Sitzposition für einen passablen Blick über das Verkehrsgeschehen. Die Sicht nach hinten ist aber wegen der breiten Dachsäule eher schlecht. Immerhin kann für 490 Euro auch das Basismodell mit hinteren Parkpiepsern ausgerüstet werden. Minuspunkte gibt es für die leuchtschwachen H4-Halogenlampen. LED- oder Xenon-Hauptscheinwerfer sind im Jazz nicht zu haben.
Beim Crashtest nach Euro-NCAP-Norm erreichte der Honda Jazz 93 Prozent der erreichbaren Punkte, ein sehr gutes Fünf-Sterne-Ergebnis.
Ausstattung
Honda bietet den Jazz in den drei Ausstattungslinien Trend, Comfort und Elegance an. Schon die Basisversion ist vergleichsweise reichhaltig bestückt und bietet neben der heute fast schon unverzichtbaren Klimaanlage Fensterheber rundum und sogar eine Sitzheizung. Mit der mittleren Linie Comfort ist der Jazz eigentlich perfekt ausgestattet, es sei denn, man will unbedingt noch Klimaautomatik und Rückfahrkamera. Die bietet dann die Top-Variante Elegance.
Sitzheizung
Fensterheber vorn und hinten
Licht- und Regensensor
Der Einstiegspreis für den Jazz liegt bei 15.990 Euro, hoch geht es bis 18.990 Euro in höchster Ausstattung, beides jeweils in Verbindung mit dem manuellen, allerdings etwas hakeligen Sechsganggetriebe. Der Aufpreis für das stufenlose CVT-Getriebe beträgt 1.300 Euro. Es gibt drei Ausstattungslinien: Trend, Comfort und Elegance.
Schon die noch auf 15-Zoll-Stahlfelgen stehende Basisversion verfügt ab Werk über Klimaanlage, sechs Airbags, Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, City-Notbremsassistent, Licht- und Regensensor, die Honda-typischen Magic Seats für die Rückbank, Sitzheizung und Start-Stopp-System. In der Ausstattungsversion Comfort kommen bei 1.260 Euro Mehrpreis neben einigen Assistenzsystemen auch Leichtmetallfelgen und ein Touchscreen-Infotainmentsystem dazu.
Die Liste der abseits von Ausstattungslinien verfügbaren Extras ist kurz: Ein Navigationssystem ist für 600 Euro, eine abnehmbare Anhängerkupplung für 690 Euro und eine Metallic-Lackierung für 460 Euro im Angebot. Wer seinen Jazz optisch aufpeppen will, kann das in zwei Stufen tun: moderat mit dem 490 Euro teuren Design-Paket oder ziemlich selbstbewusst mit dem 1.590 Euro teuren Sport-Paket. Ein glänzend schwarzer Heckdiffusor und ein in Wagenfarbe lackierter und aufgesetzter Dachheckspoiler sehen dynamisch aus, ändern aber nichts an den 102 PS unter der Haube.
Serienmäßig in Ausstattungslinie Trend:
Klimaanlage
Fensterheber vorn und hinten
Zentralverriegelung mit Fernbedienung
Tempomat
CD-Radio
Bluetooth-Freisprecheinrichtung
City-Notbremsassistent
Licht- und Regensensor
Lenkrad höhen- und weitenverstellbar
Fahrersitz höhenverstellbar
Magic Seats für die Rückbank
Sitzheizung vorn
Zusätzlich in Ausstattungslinie Comfort:
Einparkhilfe vorn und hinten
Verkehrszeichenerkennung
Spurhalteassistent
Fernlichtassistent
Leichtmetallfelgen im Format 15 Zoll
anklappbare Außenspiegel
Infotainmentsystem Honda CONNECT mit 7-Zoll-Touchscreen
Der Honda Jazz ist ein in mancherlei Hinsicht bemerkenswertes Auto. Das bezieht sich nicht nur auf sein Design, das durchaus aus der Masse herausragt, sondern vor allem auf sein Raumkonzept. Tatsächlich findet man selbst als großer Mensch vorne wie hinten genügend Lebensraum vor, und es kommt im Vergleich zu anderen Kleinwagen sogar ein Van-Gefühl auf.
Sehr großzügiges Platzangebot in der zweiten Reihe.
Als einziger Vertreter seiner Klasse hat der Jazz die so genannten Magic Seats, bei denen man die Sitzfläche wie im Kino hochklappen kann. Somit ist man noch flexibler beim Transport hoher Gegenstände wie zum Beispiel einem Fahrrad. Das generelle Platzangebot für die Fondpassagiere ist für dieses Segment überragend. Vier große Erwachsene können locker Platz nehmen. Selbst bei einem 1,90 Meter großen Fahrer bleibt für Rückbankpassagiere noch eine Handbreit Kniefreiheit.
Der laut ADAC-Messung 305 Liter große Kofferraum weist eine sehr niedrige Ladekante auf, zudem lassen sich die Sitze vom Fond oder vom Kofferraum aus manuell umklappen, und es entsteht eine ebene Ladefläche, weil die Sitzbank gleichzeitig etwas nach unten rutscht. Ist alles umgeklappt, passen knapp 1300 Liter in das kleine Raumwunder.
Das Armaturenbrett ist in der Top-Ausstattung Elegance mit Kunstleder bezogen, was hochwertig wirkt. Die Innenseiten der Türen sind partiell mit Stoff bezogen. Ansonsten überwiegt klassengemäß Hartplastik, doch ist alles, wie von Honda nicht anders gewohnt, solide verarbeitet. Unterwegs erweist sich der Jazz als sehr fahrsicher und ausreichend komfortabel. Allerdings sind sich fast alle Tester einig, dass er einen besseren Motor verdient hätte.
Fazit zum Honda Jazz 3 (GK)
Schon bei der Entwicklung des ersten Jazz im Jahr 2001 setzte sich Honda zum Ziel, den "funktionalsten Kleinwagen der Welt" zu bauen. Nun nahm man sich vor, ein Modell mit dem Platzangebot der aktuellen Mercedes-S-Klasse zu bauen. In der Tat bietet der Jazz mit seiner intelligenten Platzausnutzung und den cleveren Ideen im Innenraum ein Alleinstellungsmerkmal und empfiehlt sich als wahres Raumwunder.
Mehr Platz gibt es auf vier Metern nirgends. Auch Verarbeitung und Zuverlässigkeit stimmen, wie gute Noten im Dekra-Gebrauchtwagenreport für die zweite Jazz-Generation belegen. Nur der einzige im Jazz lieferbare Motor stellt nicht ganz zufrieden. Für die Stadt reicht er aber allemal.
Kundenbewertungen
4.0
4 Sterne
(1 Bewertung)
Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
2 Sterne
2.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Phil B. am 15. März 2025
4 Sterne
Gutes Auto für Fahranfänger!
Insgesamt finde ich mein Honda sehr praktisch, gerade, da er sehr klein ist und deshalb in jede Parklücke hineinpasst. Also perfekt für die Stadt. Leider stört es mich, dass die Beschleunigung recht gering ist, weshalb man oft sehr hochtourig fahren muss, damit man eine vernünftige Beschleunigung hat. Deshalb verbrauche ich auch viel mehr Sprit als normal angegeben. Für die Autobahn ist dabei das Auto nur für kurze Strecken geeignet, da die Federung relativ hart ist und dadurch der Komfort darunter leidet. Reparaturen am Auto hatte ich jedoch kaum welche gehabt. Ich kann das Auto also mit guten Gewissen auf jeden Fall an Fahranfänger weiterempfehlen.