Von 2007 bis 2010 wurde der Roomster auch als Modell „Roomster Scout“ angeboten, das mit einer Rundum-Beplankung aus robustem Kunststoff Offroad-Eigenschaften signalisieren sollte. Tatsächlich aber waren wichtige Features, vor allem ein Allradantrieb, nicht verfügbar. Lediglich das Fahrwerk des Roomster Scout war gegenüber dem Basis-Roomster um 1,3 Zentimeter höher gelegt. Damit lassen sich Feld- und Waldwege bezwingen, größere Abenteuer abseits der Straße sollte man mit dem Roomster Scout aber nicht wagen. 2010 erhielt der Roomster eine Modellpflege mit überarbeiteter Frontpartie und vier neuen Motorisierungen. Dieses Facelift konnte allerdings nichts daran ändern, dass wohl kaum ein Betrachter den Roomster als automobile Schönheit wahrnehmen wird. Ein Attribut wie „originell“ ist noch das freundlichste, was sich dem Design des ungewöhnlich gezeichneten Tschechen zuschreiben lässt.
Die durchbrochene Fensterlinie wirkt, als hätte die Designer der Übermut gepackt. Die Fenster ab der B-Säule haben ein größeres Format als die vorderen Seitenfenster, so dass sie deutlich tiefer in die Flanke des Roomster hineinragen. Umso verblüffender mag im ersten Moment anmuten, dass der Roomster 2007 mit dem „red dot design award“, einem der begehrtesten Design-Preise überhaupt, ausgezeichnet wurde. Bei genauerer Betrachtung aber macht diese Auszeichnung Sinn. Denn die Jury aus renommierten Designexperten bewertet längst nicht nur den bloßen Look, sondern beurteilt gerade auch Faktoren wie Innovationsgrad, Funktionalität, Ergonomie, Langlebigkeit oder ökologische Verträglichkeit. Und vor allem in Sachen Funktionalität ist der Roomster ein echter Gewinner-Typ. Das von außen alles andere als besonders groß wirkende Auto bietet im Innenraum vor allem eins: sehr viel Platz.
Gepäckabteil mit bis zu 1.800 Litern Fassungsvermögen
Damit wird der Roomster seinem Namen zumindest zur Hälfte gerecht. Denn das Kunstwort Roomster setzt sich zusammen aus „Room“, engl. für Raum, und „Roadster“. Und Platz ist wahrlich in Hülle und Fülle vorhanden. Die Fahrfreude, die ein offener Zweisitzer gemeinhin bereitet, kann der Roomster allerdings beim besten Willen nicht vermitteln. Muss er aber auch nicht. Die Attraktivität des mit 4,20 Metern Länge recht kompakten Autos liegt vielmehr in einem Gepäckabteil mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1.800 Litern. Dafür müssen zwar die Fondsitze ausgebaut werden, was aber beim Roomster nicht in Stress ausartet. Sind die Sitze doch mit nur ganz wenigen Handgriffen verrück-, klappbar und eben auch ausbaubar. Diese Variabilität macht den Roomster zu einer Art rollendem Zauberwürfel unter den Hochdachkombis und hervorragenden Wahl für denjenigen, der mal mit der Familie unterwegs ist, ein anderes Mal sein Auto aber auch als Lastenesel nutzen möchte.