An der Formgebung des erfolgreichen Vorgängers hat BMW am Mini ab 2006 (R56) kaum etwas verändert, lediglich die Scheinwerfer sind neu gestaltet und die Frontpartie fällt etwas höher und länger aus. Auch das im Vorgänger kultivierte Gokart-Feeling bleibt erhalten.
Mini mit mehr Platz – zumindest vorn
Er soll stets deutlich unter vier Meter messen und dennoch Platz für Vier bieten – kein leichtes Unterfangen. Zumindest in der ersten Reihe ist dies den Münchner Ingenieuren gelungen. Hier reisen zwei Durchschnittserwachsene durchaus luftig und komfortabel. Wer aber hinten Platz nimmt, muss beim 3-Türer erstens durch ein Nadelöhr und sollte sich nicht allzu breitmachen. Gleiches gilt auch für das Gepäck: 160 Liter Volumen in der Basiseinstellung sind hier keine Offenbarung.
Qualität hat seinen Preis – ein Mini geht ins Geld
Die Qualitätsanmutung im Mini hat seit seiner Neuauflage 2006 einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Anders als beim Vorgänger müssen sich TÜV und Co. nun wahrlich auf die Suche nach Mängeln begeben – denn diese gibt es praktisch nicht. Trägt das Scheckheft des kleinen Engländers zudem alle Stempel, können Gebrauchtwagenfans mit Gokart-Ambitionen beherzt zugreifen. Selbst wenn die Preise auch hier noch happig sind.
Fahren und sparen – Motoren aus Bayern und Frankreich
Einen ebenso großen Sprung macht der Mini unter der Haube. Hier werkeln seit 2006 keine durstigen brasilianischen Chrysler-Motoren mehr hinter der Glupschaugen-Front. Die Motorenpalette präsentiert sich vielmehr deutlich modernisiert. Moderne Common-Rail-Turbodiesel sowie Benziner aus den Regalen von PSA und BMW sorgen nun für zeitgemäßen Vortrieb. Spritzig im Antritt, akustisch dezent und vor allem – einem Kleinwagen angemessen – sehr sparsam. Das Leistungsspektrum reicht von 75 bis 211 PS bei den Benzinern und von 90 bis 143 PS bei den Dieseln mit zahlreichen Versionen – zudem sind alle Motoren jetzt deutlich genügsamer. Auch das Getriebe schaltet sich – endlich – BMW-typisch butterweich. Ab 2010 gibt es zudem die Euro-5-Norm frei Haus.
Fazit zum Mini Dreitürer (R56), 2005–2012
Mini, das ist Kult auf Rädern, nicht gerade groß geraten, aber schick im Alltag anzusehen. All das hat BMW seit 2001 fortgesetzt und zum Modellwechsel 2006 nochmals deutlich verfeinert. Herausgekommen ist ein – nach wie vor etwas anderer – Kleinwagen, mit deutlich verbesserter Qualität, guter Sicherheitsausstattung und modernen Antrieben. Das straffe sportliche Fahrwerk animiert zum Reisen jenseits der Stadtgrenze, auch wenn der Mini gerade in der Stadt seine kompakte Größe ausspielen kann. Alles bestens also – wären da nicht die Preise. Mini fahren ist kein billiges Vergnügen, beim Kauf, bei den Preisen für Extras und auch im Unterhalt. Wer sparen möchte, der hält Ausschau nach einem Gebrauchten – die sind zwar auch nicht gerade günstig, seit 2006 aber praktisch ohne Mängel.