Im Vergleich zum Vorgängermodell wirkt das Mini Cabrio (R57) ab 2008 auf den ersten Blick deutlich frischer, gereifter und kraftvoller. 90 bis 211 PS sorgen im Frischluft-Ableger des kleinen Bayern für Gokart-Feeling vom Feinsten – dem sportlich knackigen Fahrwerk und butterweich schaltenden Getriebe à la BMW sei Dank. Etwas härter allerdings wird es bei den Preisen – auch hier legen die Münchner deutlich einen drauf.
Mini Cabrio – Optik fordert neue Ideen
Das Erscheinungsbild des Mini Cabrio hat mit der Neuauflage deutlich gewonnen. Das liegt zum einen an der dezent überarbeiteten Optik – jetzt ohne störend sichtbare Überrollbügel –, vor allem aber an der deutlich moderneren wie zuverlässigeren Technik – gerade im Bereich der Antriebe. Die fast schon monströs anmutenden Überrollbügel aus glänzendem Vollstahl der ersten Serie aus München waren stets ein Dorn im Auge vieler Cabrio-Liebhaber. Mini hat hier auf die Kundenmeinung gehört und der britischen Cabrio-Ikone eine elektromechanisch ausfahrbare Variante verpasst. Ergebnis: Mini-Hutzen im offenen Alltag, die zusammen mit den gestreckten seitlichen Karosserielinien eine optisch runde Sache ergeben.
Qualitätsoffensive aus München – auch beim Cabrio
Auch Qualität und Zuverlässigkeit sind lange Zeit ein Ärgernis beim Kleinen aus Bayern. Wie die runderneuerte Limousine (R56) ab 2005 macht auch die Neuauflage des Cabrios hier einen gewaltigen Satz nach vorn. TÜV-Prüfer und Tester freut es; Mängel oder gar Ausfälle sind beim Neuling praktisch kein Thema mehr. Ist das Scheckheft des kleinen Bayern zudem durchgestempelt – was gerade beim Cabrio meist der Fall sein sollte –, können Frischluftfans mit Gokart-Ambitionen auch gebraucht nichts falsch machen. Vorausgesetzt die recht happigen Preise stellen kein Hindernis dar.
Neue Motoren aus Bayern und Frankreich – jetzt läuft’s doch
Zwar haben die Münchner die recht mauen Einstiegsmotoren stets aus dem Cabrio-Ableger des Mini verbannt, doch auch der Rest der Triebwerke glänzt zu Beginn nicht immer mit zeitgemäßer Laufkultur und Sparsamkeit. So wird auch unter der Haube des neu aufgelegten Cabrios mächtig aufgeräumt, moderne Common-Rail-Turbodiesel sowie Benziner aus den Regalen von PSA und BMW ersetzen jetzt die durstigen brasilianischen Chrysler-Motoren beim Vorgänger. Dies bringt einen deutlich spritzigeren Antritt, dezente Akustik und vor allem weniger Tankstopps. Zudem erfüllen ab etwa 2010 alle Modelle die Abgasnorm Euro 5.
Fazit zum Mini Cabrio 2008–2015 (R57)
Die Mini Limousine ab 2005 macht es vor, die Cabrio-Variante zieht 2008 nach: verbesserte Qualität, dezent erneuerte Optik, neue zeitgemäße Motoren. In Verbindung mit dem sportlich straffen Fahrwerk und einer guten Sicherheitsausstattung wartet hier das fast perfekte Cabrio-Erlebnis für Zwei. Für Zwei, weil das Platzangebot des 2+2-Sitzers aus dem englischen Oxford – gerade auf längeren Reisen – nicht unbedingt für die Kleinfamilie ausgelegt ist. Fast perfekt, weil die happigen Preise den ein oder anderen sicherlich ins Grübeln bringen werden. Viel mehr Cabrio-Kult als der Mini bietet aber kaum ein anderes Auto in dieser Klasse – auch nicht als Gebrauchter.