Der Mercedes SLC (R 172) ist ein zweisitziges Cabrio mit elektrisch bedienbarem Hardtop. 1996 hatte Mercedes das Klappdach im ersten SLK-Modell wieder hoffähig gemacht, inzwischen gibt es den Roadster seit 2011 bereits in der dritten Generation. 2016 wurde im Zuge der neuen Nomenklatur bei Mercedes der Name von SLK in SLC geändert (SL für Sportwagen auf Basis der C-Klasse).
Da BMW noch keinen Nachfolger für den Z4 anbietet, ist der Audi TT Roadster zurzeit der schärfste Konkurrent des SLC, dazu kommen im unteren Preisbereich der Mazda MX-5 und dessen neue "Zwillinge" Fiat/Abarth 124 Spider sowie der stärkere, aber auch teurere Porsche 718 Boxster.
Der Mercedes SLC bietet das Beste aus zwei Welten. Zum einen ist er als Cabrio ein Sonnenanbeter, zum anderen ist er mit geschlossenem Dach ein komfortables kleines Coupé mit verhältnismäßig viel Kofferraum. In dieser Perfektion kommt aber ein wenig die Faszination zu kurz, woran Mercedes mit dem Verzicht auf Sechszylinder-Motoren unterhalb des AMG-Modells nicht ganz unschuldig ist.
Mercedes bietet den SLC mit vier Vierzylindermotoren an, drei Benzinern mit 156, 184 und 245 PS sowie einem Diesel mit 204 PS. Der SLC 300 und der SLC 250d sind serienmäßig mit der Neunstufen-Automatik 9G-Tronic bestückt, die beim SLC 180 und beim SLC 200 knapp 2.500 Euro Aufpreis kostet. Einen Allradantrieb haben die Schwaben nicht im Angebot, und wer sich wie bei früheren SLK-Modellen einen Sechszylinder-Motor wünscht, der muss zum Mercedes-AMG SLC 43 greifen. Ein AMG-Modell mit V8 ist zurzeit nicht erhältlich.
Der Mercedes SLC ist ein sehr fahrsicheres Auto mit guten Bremsen und schützt seine Passagiere im Falle eines Überschlags zudem durch zwei Überrollbügel, unabhängig davon, ob das Klappdach offen oder geschlossen ist. Leider kosten über die üblichen passiven Sicherheitssysteme hinaus sowohl das Pre-Safe-System als auch alle verfügbaren Assistenzsysteme Aufpreis.
Front-, Seiten- und Window-Airbags sowie Knie-Airbag für den Fahrer
Überrollbügel hinter den Sitzen
Sicherheitsassistenten nur gegen Aufpreis erhältlich
Der Mercedes SLC ist ein überaus fahrstabiles Auto mit guten Bremsen und problemlosen Fahreigenschaften. Dabei setzt beispielsweise das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) weniger auf sportliche Fahrdynamik als auf Sicherheit. Serienmäßig ist der Roadster zudem mit ABS, ESP, Traktionskontrolle, einem aktiven Bremsassistenten, Berganfahrhilfe, elektrischer Feststellbremse, Reifendruckanzeige, Front-, Seiten- (kombinierter Thorax-/Pelvisbag) und Kopf-Airbags (als Windowbags in den Türen) sowie einem Knie-Airbag für den Fahrer ausgerüstet.
Im Falle eines Überschlags werden die Passagiere durch zwei Überrollbügel hinter den Sitzen geschützt. Gegen rund 390 Euro Aufpreis gibt es das Pre-Safe-System, das das Fahrzeug auf einen drohenden Unfall vorbereitet. Für rund 1.550 Euro bietet Mercedes das Intelligent Light System mit LED-Scheinwerfern, aktivem Kurvenlicht sowie unterschiedlichen Lichtprogrammen für verschiedene Situationen, für weitere knapp 120 Euro inklusive eines adaptiven Fernlicht-Assistenten.
Darüber hinaus bietet der Roadster noch einige Assistenzsysteme, wenn auch alle nur gegen Aufpreis. So kann der Käufer einen optisch und akustisch warnenden Totwinkel-Assistenten sowie einen Spurhalte-Assistenten bestellen (einzeln jeweils 535 Euro oder zusammen im Paket gut 890 Euro). Etwa 1.020 Euro kostet ein Abstandstempomat.
Ausstattung
Die Serienausstattung des Mercedes SLC bietet zwar neben dem elektrischen Verdeck auch Klimaanlage, Leichtmetallräder, Radio mit Freisprecheinrichtung, Tempomat und Zentralverriegelung, ist ansonsten aber nicht überdurchschnittlich gut ausgestattet. So gibt es von Haus aus nur Stoffbezüge und Halogenlicht. Viele Annehmlichkeiten – auch die vorhandenen Assistenzsysteme – lassen sich die Schwaben extra bezahlen.
Zur Serienausstattung gehören:
Elektrisch bedienbares Klappverdeck
Klimaanlage
Tempomat
Der Mercedes SLC ist serienmäßig funktional, aber nicht überbordend gut ausgestattet. Zwar bringt der kleine Roadster von Haus aus eine elektrische Bedienung von Fensterhebern, Spiegeln und Verdeck sowie Klimaanlage, Leichtmetallräder, Multifunktions-Sportlederlenkrad, CD-Radio mit Freisprecheinrichtung, Tempomat und Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung mit.
Aber in allen Versionen sind die Sitze lediglich mit Stoff bezogen und die Scheinwerfer nur mit Halogenlicht bestückt. Außerdem kosten Parksensoren (knapp 870 Euro), Regensensor (rund 130 Euro) und Sitzheizung (knapp 390 Euro) extra. Die Aufpreisliste ist deshalb recht lang und bietet zunächst verschiedene Design-Pakete. So kostet ein Sport-Paket unter anderem mit Sportfahrwerk und 10 Millimeter Tieferlegung, 18-Zoll-Leichtmetallrädern, Sport-Abgasanlage mit schaltbarer Klappe, einer größeren Bremsanlage sowie optischen Accessoires im Innenraum knapp 1.700 Euro (SLC 300) bis 2.350 Euro (SLC 200).
Die AMG Line bietet für gut 3.350 (SLC 300) bis 4.000 Euro (SLC 200) zusätzlich noch Front- und Heckschürze in AMG-Styling. Das Night-Paket umfasst für gut 1.350 Euro hochglanzschwarze Lackierungen von Kühlergrill, Frontsplitter, Außenspiegelgehäusen, Diffusor und 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Lederbezüge kosten mindestens knapp 1.400 Euro, ein Aufpreis, der sich mit der Qualität und Farbe des Leders sowie dem Ausstattungsumfang bis zu exklusiven "Designo"-Varianten für fast 4.800 Euro steigern lässt.
Zierleisten aus dunklem Aluminium kosten knapp 120 Euro Aufpreis, aus Edelholz gut 700, aus schwarzem Klavierlack gut 1.000 und aus Karbon knapp 1.800 Euro. Eine Metallic-Lackierung schlägt mit knapp 750 Euro zu Buche, für Sonderlacke werden bis zu 1.475 Euro, für eine Matt-Lackierung sogar mehr als 2.150 Euro fällig. Zusammen mit einer Aluminium-Einlage für die Überrollbügel (rund 290 Euro) ist das transparente und drehbare Windschott "Airguide" (gut 330 Euro) erhältlich.
Der einst im SLK eingeführte Nackenföhn "Airscarf" ist für knapp 490 Euro zu haben. Technisches Highlight des sich ohnehin schon spektakulär in mehreren Teilen zusammenfaltbaren Daches, das mittlerweile einen Panorama-Glaseinsatz für mehr Lichteinfall besitzt, ist eine Funktion namens "Magic Sky Control", mit der sich das Glas innerhalb von Sekunden dunkel und undurchsichtig verfärben kann.
Dieses Schauspiel muss einem SLC-Käufer allerdings fast 2.650 Euro wert sein. Die serienmäßige Klimaanlage lässt sich für gut 820 Euro zu einer Klimaautomatik erweitern, eine Memory-Funktion für die Sitze steht mit fast 1.500 Euro in der Preisliste. Anklappbare und automatisch abblendende Spiegel kosten gut 640 Euro, bieten dann aber ein kleines optisches Schmankerl, wenn die Umfeldbeleuchtung einen Mercedes-Stern auf den Boden projiziert.
Gut 1.000 Euro muss ausgeben, wer das Radio um eine von Zulieferer Garmin programmierte Navigationslösung erweitern will. Das hauseigene Command-Online-System kostet mehr als 3.300 Euro, immerhin inklusive Sprachbedienung, aber ohne den WLAN-Hotspot anderer Mercedes-Modelle.
Serienausstattung:
Elektrisch bedienbare Fenster, Spiegel und Verdeck
Der Mercedes SLC bewegt sich erfolgreich in zwei Welten, zwischen denen er in weniger als 20 Sekunden hin und her wechseln kann: auf der einen Seite Roadster mit Frischluftgarantie, auf der anderen ein komfortables kleines Sportcoupé.
Der SLC ist bei Mercedes jetzt schon in der dritten Generation eine Institution und bietet die perfekte Kombination aus frechem Roadster und solidem Coupé.
Dieselmotor mit souveräner Leistungsabgabe
Das elektrische Klappdach macht den SLC vielseitig – und sorgt immer noch für bewundernde Blicke, wenn es sich gekonnt im Kofferraum zusammenfaltet und sogar noch ein bisschen Platz für Gepäck lässt. Die Windmenge im Cockpit kann der SLC-Fahrer entweder mit einem der beiden Windschotts dosieren oder durch ein warmes Lüftchen auf seinen Nacken entschärfen lassen.
Mit seinem vor allem mit der Dämpferverstellung durchaus auch komfortablen Fahrwerk und der bei geschlossenem Dach coupéartigen Karosserie spielt der SLC perfekt den alltagstauglichen Gleiter, was ihm eher in den Genen liegt als die Sportlichkeit eines Audi TT Roadster oder sogar eines Porsche Boxster. Dazu passt sehr gut der durchzugsstarke und souveräne Diesel.
Alle Assistenzsysteme kosten Aufpreis
Den drei Vierzylinder-Benzinern fehlt ein bisschen die Faszination, wie sie zuvor im SLK die Sechszylinder-Triebwerke versprüht haben, auch wenn der SLC 300 gute Fahrleistungen mit hoher Effizienz verbindet. Mercedes-typisch ist die Tatsache, dass viele angenehme Ausstattungsdetails Aufpreis kosten, untypisch dagegen, dass dazu auch alle verfügbaren Assistenzsysteme extra bezahlt werden müssen.
Dafür bieten die Schwaben aber zahlreiche Möglichkeiten, auch ihr kleinstes Cabrio ganz individuell auszustatten. Für den Innenraum sind verschiedenste Lederausstattungen sowie Zierteile von Edelholz über Klavierlack bis Karbon erhältlich, das Äußere des Fahrzeuges kann mit verschiedenen Paketen und Accessoires zusätzlich verfeinert werden.
Fazit zum Mercedes SLC (R 172)
Der SLC ist technisch mit seinem spektakulären Klappdach als auch optisch ein kleines Schmuckstück im Mercedes-Angebot. Allerdings hat er im Audi TT Roadster einen starken Konkurrenten, der zudem um einiges günstiger ist. Überdies dürfte auch BMW mit dem geplanten Nachfolger des Z4 ab 2018 wieder für neuen Druck auf den Stuttgarter Roadster sorgen.
Kundenbewertungen
4.0
4 Sterne
(2 Bewertungen)
Sicherheit
4.5 Sterne
4.5
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Stefan G. am 28. Juli 2024
4 Sterne
Traumhafter Roadster mit Tücken
Wir haben den SLC300 für meine Frau geholt, sie fährt sehr gerne damit. Ab und zu fahre ich auch mal mit dem Fahrzeug, der Motor macht richtig Spaß, auch wenn es nur ein 4 Zylinder ist hat er echt Kraft. Bei schönem Wetter fahren ist einfach herrlich mit dem offenen Dach und wenn es regnet ist das Stahldach schnell zu. Einziges Problem ist der Platz, auf Langstrecke werden sich größere Menschen ab 1,80 m etwas eingeengt fühlen.
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Michael K. am 5. Mai 2024
4 Sterne
SLC 200
Ich habe den Wagen nun 6 Jahre und bin rundum zufrieden. Auch wenn es eher ein Zweitwagen ist, so ist er für mich perfekt, da ich kaum damit längere Strecken fahre um zu verreisen. Negativ ist halt das kleine Platzangebot, gerade im Kofferraum, wenn das Verdeck offen ist.