Der Ford Galaxy der ersten Generation (WGR) ist ein Kind zweier Väter. Denn der Van ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit VW und wird seit 1995 nahezu baugleich mit VW Sharan und Seat Alhambra von einem gemeinsam gegründeten Unternehmen in Portugal produziert. Beim großen Facelift 2000 wird der Galaxy, der bis zu sieben Sitze bietet, optisch von Sharan und Alhambra abgegrenzt und außen wie innen dem aktuellen New-Edge-Design der Ford-Modelle angepasst.
Nach Differenzen über die Größe eines Nachfolgemodells verkauft Ford 1998 seine Anteile am gemeinsamen Fertigungsbetrieb an Volkswagen, lässt den Galaxy dort aber noch bis zum Erscheinen eines eigenen Nachfolgers 2006 produzieren.
Stärken
Sichere Fahreigenschaften
Komfortable Federung
Viel Platz auf den Vordersitzen
Schwächen
Hoher Verbrauch bei Benzinmotoren
Leichte Mängel bei Funktionalität
ESP nur gegen Aufpreis und für ausgewählte Modelle
Ein ordentliches Erstlingswerk im Segment der Familien-Vans, das sich optisch von den beiden Brüdern VW Sharan und Seat Alhambra emanzipiert hat – damit bereitet Ford bereits den Weg für den selbst entwickelten Galaxy-Nachfolger der zweiten Generation. Das aktuelle Modell punktet außer mit der Optik gegenüber dem VW mit seinem günstigeren Preis und gegenüber dem Seat mit mehr Prestige.
Motoren
Ford bietet den Galaxy (WGR) mit zwei Benzin- und vier Dieseltriebwerken an, von denen nur eines aus eigener Produktion stammt. Der 204 PS starke V6 und die vier Dieselmodelle mit 90 bis 150 PS kommen vom Kooperationspartner Volkswagen. Bei den beiden Benzinern erkauft man sich ordentliche Fahrleistungen mit einem hohen Verbrauch; die VW-Diesel nach dem Pumpe-Düse-Prinzip sind deutlich sparsamer, gehen aber ziemlich ruppig zu Werke. Für beide Benziner und den 115-PS-Diesel sind auf Wunsch Automatikgetriebe erhältlich.
Zwei Benziner und vier Diesel im Angebot
Niedriger Verbrauch bei den Dieseln aus VW-Produktion
In puncto Sicherheit bietet der Ford Galaxy ABS und Seitenaufprallschutz sowie vier serienmäßige und zwei optionale Airbags. Auch ein ESP mit Anti-Schlupf-Regelung ist verfügbar, leider aber – mit Ausnahme des 2,8-Liter-Benziners – nur gegen Aufpreis. Auch für Xenon-Scheinwerfer wird ein Aufschlag fällig.
ABS und Seitenaufprallschutz an Bord
Vier Airbags serienmäßig, zwei weitere optional
ESP nur gegen Aufpreis (außer 2,8-Liter-Benziner)
Der Ford Galaxy, der im Euro-NCAP-Crashtest vier von fünf Sternen erreicht hat, verfügt neben ABS über einen Seitenaufprallschutz mit automatischer Unterbrechung der Benzinzufuhr im Falle eines Aufpralls. Außerdem bietet er serienmäßig Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Gurtstraffer, Anti-Dive-Sicherheitssitze sowie vorn und bei den äußeren Sitzen der zweiten Reihe höhenverstellbare Sicherheitsgurte. Für 255 Euro Aufpreis sind zusätzlich auch noch Kopf-Schulter-Airbags erhältlich, die alle drei Sitzreihen schützen.
Nur als kostenpflichtige Extra-Option bietet Ford bei allen Modellen außer dem 2,8-Liter-Benziner ein ESP mit Anti-Schlupf-Regelung, Bremsassistent und elektronischem Sperrdifferenzial an und verlangt für dieses Paket 555 Euro. Zusätzlich bezahlen muss der Galaxy-Kunde auch Parksensoren vorn und hinten sowie Xenon-Scheinwerfer, die für die Grundversion Ambiente gar nicht verfügbar sind. Die Bremsleistung ist dank vier Scheibenbremsen (vorn innenbelüftet) gut und fein dosierbar.
Ausstattung
Der Galaxy wird in drei Ausstattungslinien angeboten, von denen die Grundversion "Ambiente" schon eine Klimaanlage und eine Zentralverriegelung mitbringt. Ab der Version "Trend" gibt es ein Radio und elektrische Spiegel, doch erst die "Ghia"-Variante bietet mit Klimaautomatik, Leichtmetallrädern, Lederlenkrad und Sitzheizung ein wenig Luxus, außerdem serienmäßig sechs oder sieben Sitze. Freisprecheinrichtung oder Parksensoren sind immer aufpreispflichtig.
Zur Serienausstattung gehören:
Elektrische Fensterheber vorn
Klimaanlage
Zentralverriegelung
Den Ford Galaxy (WGR) gibt es in den drei Ausstattungslinien "Ambiente", "Trend" und "Ghia". Als "Ambiente" hat der Van serienmäßig eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung zu bieten und verfügt über fünf Einzelsitze. Die Ausstattungslinie "Trend" bietet für 1.650 Euro mehr ein Cassetten-Radio (620 Euro), eine Dachreling (325 Euro), elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel (190 Euro), Nebelscheinwerfer (150 Euro) und eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung (195 Euro).
Der zusätzliche Aufpreis zur Top-Ausstattung "Ghia" beträgt 2.925 Euro. Dafür bekommt der Galaxy-Käufer aber neben einigen Komfort- und Design-Elementen auch handfeste Mehrwerte wie Bordcomputer (200 Euro), eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik (1.185 Euro), elektrische Fensterheber hinten (285 Euro), Sitzheizung (225 Euro) sowie eine beheizbare Frontscheibe (195 Euro), Lederlenkrad (195 Euro), Leichtmetallräder (910 Euro) und nicht zuletzt eine Sitzkonfiguration mit sieben Einzel- oder wahlweise sechs Komfortsitzen mit Armlehnen.
In den anderen Ausstattungslinien kosten die möglichen zwei zusätzlichen Sitze für die dritte Reihe jeweils 260 Euro zusätzlich.
Passend zur Rolle des Galaxy als Familien-Van bietet Ford auch Extras wie einen Bordkühlschrank (330 Euro), integrierte Kindersitze (je 190 Euro), eine Drehfunktion für die Vordersitze (250 Euro) oder zur Unterhaltung der Fondpassagiere ein Multimedia-System mit Flachbildschirmen in den Kopfstützen der Vordersitze für 2.460 Euro an. Für ein Navigationssystem werden zwischen 1.145 und 1.800 Euro fällig, eine Freisprecheinrichtung schlägt mit 400 Euro zu Buche, ein CD-Player mit 110 Euro. Ein Multifunktionslenkrad kostet 400 bis 450 Euro zusätzlich.
Das elektrische Glasschiebedach steht mit 815 Euro in der Aufpreisliste, ist aber für die "Ghia"-Version nur bei Verzicht auf die Doppel-Klimaautomatik verfügbar, während es Ledersitze (2.350 bis 2.750 Euro) ausschließlich für "Ghia"-Modelle gibt. Für "Trend" und "Ghia" kann man neben Xenon-Scheinwerfern (840 Euro) auch ein Sportfahrwerk (235 Euro) ordern, Metallic-Lack kostet immer 565 Euro. Anhängerkupplungen gibt es mit festem Kugelkopf für 495 Euro und abnehmbar für 635 Euro.
Mit dem Galaxy hat Ford einen guten Einstieg ins Van-Segment gefunden und ihn mit dem Facelift 2000 auch von den Brüdern VW Sharan und Seat Alhambra abgegrenzt.
Der Galaxy bietet viel Platz für die Großfamilie samt Gepäck.
Als gemeinsame Entwicklung mit dem VW-Konzern hat sich der Ford Galaxy einen festen Platz im Segment der Familien-Vans gesichert, da die beiden deutschen Hersteller in Portugal ein solides, zweckmäßiges und zumindest mit Dieselmotoren sparsames Raumwunder geschaffen haben.
Sparsame Diesel aus dem VW-Regal
Allerdings gingen die Einschätzungen von Ford und VW über die Zukunft ihres gemeinsamen Babys schon bald in unterschiedliche Richtungen, woraufhin sich die Kölner entschieden, den Nachfolger allein zu entwickeln. Der erste erfolgreiche Schritt der Abgrenzung war aber bereits das umfangreiche Facelift 2000, mit dem Ford den Galaxy optisch dem New-Edge-Design der Konzernbrüder anpasste und die gemeinsame technische Plattform mit VW etwas kaschierte.
Unter dem Blech stammen aber weiter fünf der sechs Triebwerke für den Ford-Van aus Wolfsburger Produktion, was aber zumindest im Bereich der 1,9-Liter-Dieselmotoren kein Nachteil ist. Denn die Pumpe-Düse-Triebwerke mit 90, 115, 130 oder 150 PS treiben den Galaxy durchaus sparsam zu zum Teil ansehnlichen Fahrleistungen. Besonders die 130-PS-Variante ist dabei ein gelungenes Angebot.
Dagegen sind der 2,3-Liter-Benziner aus dem Ford-Regal und der V6 von VW keine Kostverächter.
Viel Platz für Passagiere und Gepäck
Insgesamt bietet der Galaxy ein komfortables und sicheres Fahrverhalten und viel Platz für bis zu sieben Passagiere und viel Gepäck. Der Innenraum ist variabel anpassbar und besonders in der "Ghia"-Ausstattung auch nobel eingerichtet. Schade ist die Tatsache, dass Ford das ESP – außer beim V6-Modells – nur gegen Aufpreis anbietet; auch für Xenon-Scheinwerfer muss der Käufer zusätzlich in die Tasche greifen. Das gleicht zwar der günstigere Preis gegenüber dem VW Sharan ansatzweise wieder aus, höhere Unterhaltskosten werfen den Galaxy aber wieder etwas zurück.
Fazit zum Ford Galaxy (Typ WGR), 1995–2006
Der Ford Galaxy ist ein solides und mit Dieselmotor auch sparsames Familien-Fahrzeug mit viel Platz für bis zu sieben Personen und Gepäck. Die mit dem VW Sharan und dem Seat Alhambra geteilte Technik arbeitet weitgehend im Verborgenen, und mit dem eigenständigeren Design grenzt sich der Ford von seinen Geschwistern ab.
Kundenbewertungen
4.0
4 Sterne
(3 Bewertungen)
Sicherheit
4.333333333333333 Sterne
4.3
Verbrauch
3.6666666666666665 Sterne
3.7
Preis-Leistung
3.6666666666666665 Sterne
3.7
Elena G. am 25. Mai 2025
4 Sterne
Ford Galaxy
Seit einigen Jahren fahre ich mit meiner Familie das Auto und bin wirklich positiv überrascht. Für den niedrigen Preis bietet er erstaunlich viel Raum, auch im Kofferraum, ideal für Einkäufe oder Ausflüge mit Kindern. Der Verbrauch ist gering, was im Alltag wirklich spürbar ist. Auch die Handhabung ist simpel, was ich als angenehm empfinde. Natürlich ist bei einigen Materialien zu merken, dass gespart wurde, und die Ausstattung ist relativ schlicht. Trotzdem erfüllt er als Familienauto seinen Zweck.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Fiati F. am 13. April 2025
4 Sterne
Großer, bequemer Van – ideal für Familien, weniger für die Stadt.
Der Ford Galaxy ist perfekt für Familien. Er bietet viel Platz, Komfort und eignet sich gut für lange Strecken. Die Fahrt ist ruhig und bequem, das Platzangebot riesig. Der Verbrauch hält sich im Rahmen. Für die Stadt ist er etwas zu groß und nicht besonders wendig. Wer viel Raum braucht, wird ihn mögen, aber sportlich oder spannend ist er nicht. Top geeignet ist er für Familien, da er viel Platz bietet.
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
3 Sterne
3.0
Maike L. am 27. November 2024
4 Sterne
Großartiger Familien Van mit enorm viel Platz,
Der Ford Galaxy ist ein geräumiger Familienvan, ideal für größere Haushalte oder Vielreisende. Positiv sind der große Innenraum, die flexiblen Sitzkonfigurationen, die hohe Fahrkomfort, die kräftige Motorisierung und die umfassende Sicherheitsausstattung. Auf der Negativseite stehen die hohen Anschaffungskosten, ein vergleichsweise hoher Verbrauch, das sperrige Handling in der Stadt, die teuren Ersatzteile und das recht konservative Design. Es fehlt ihm etwas an moderner Technik wie erweiterter Konnektivität. Käufer sollten wissen, dass der Galaxy eher für Familien mit hohem Platzbedarf gedacht ist und auf engen Straßen unpraktisch wirken kann.