So sparst Du beim Autofahren
Autofahren wird immer teurer. Doch es gibt Spielraum, um die Kosten zu senken. Und zwar nicht nur an der Tankstelle. Lies hier, wie und wo Du sparen kannst.
- Schlau tanken: Abends und am Wochenende ist es billiger
- Benzinsparend fahren: Fahre vorausschauend und schalte früh
- Kfz-Versicherung: Ein Wechsel kann einen großen Unterschied machen
- Saisonkennzeichen kann sich lohnen
- Kleinere Arbeiten selbst übernehmen
- Gut überlegte Neuanschaffung
- E-Autos können auf lange Sicht günstiger sein
- Import-Hersteller bieten oft höhere Rabatte
Die Autofahrer ächzen in Deutschland aufgrund steigender Kosten. Spritpreise, die sich konstant auf einem hohen Niveau befinden, oder Versicherungskosten, die sich im Schnitt deutlich erhöht haben, treffen Ottonormalverbraucher. Auch im Autohaus kann man diese Entwicklung spüren: Aktuell können sich immer weniger Menschen einen Neuwagen leisten.
Wenn Du gewisse Dinge beachtest und an gewissen Stellschrauben drehst, kannst Du Deine Kosten aber reduzieren – sowohl beim Betrieb Deines aktuellen Fahrzeugs als auch beim Neu- oder Gebrauchtwagenkauf.
Das Wichtigste im Überblick
- In fast allen Bereichen gibt es Einsparpotenzial
- Umstieg auf ein kleineres Fahrzeug kann Sinn machen
- Import-Hersteller bieten oft höhere Rabatte
- Regelmäßig Kfz-Versicherungen vergleichen
- Neuwagen zum Quartalsende kaufen wenn Hersteller Rabattaktionen anbieten
Schlau tanken: Abends und am Wochenende ist es billiger
Vor allem an der Zapfsäule müssen Autofahrer ordentlich schlucken, da sich die Spritpreise auf einem hohen Niveau eingependelt haben. Wenn man zur richtigen Uhrzeit tankt, kann man aber sparen. Die Mineralölkonzerne und Tankstellenbetreiber passen die Preise mehrmals täglich an, weshalb sie hohen Schwankungen unterliegen. Abends, zwischen 18 und 22 Uhr, ist der Sprit meistens am günstigsten, da die Kundennachfrage niedriger als am Morgen ist. Auch zwischen den Wochentagen gibt es Unterschiede. Sonntags tankt man oft am günstigsten.
Auch mit Tank-Apps kann man sparen. Diese vergleichen die Spritpreise der Tankstellen in der Umgebung. So kann man direkt die günstigste Station ansteuern. Dabei sollte man darauf achten, dass die Tankstelle nicht zu weit weg ist, sonst wird der Spareffekt durch die längere Anfahrt zunichtegemacht.
Benzinsparend fahren: Fahre vorausschauend und schalte früh
Der persönliche Fahrstil hat einen großen Einfluss auf den Spritverbrauch. Wer einen sanften Gasfuß hat, kommt der Werksangabe sehr nahe oder kann diese sogar unterbieten. Außerdem sollte man vorausschauend fahren - nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch, weil nach jedem Bremsvorgang wieder beschleunigt werden muss, was den Verbrauch in die Höhe treibt. Wenn das Auto konstant mit einer gleichbleibenden gemäßigten Geschwindigkeit bewegt wird, fährt es am effizientesten.
Frühes Schalten kann den Spritverbrauch ebenfalls senken, da die meisten Motoren außerhalb des optimalen Drehzahlbereichs durstig werden. Des Weiteren lohnt es sich, den Luftdruck der Reifen zu prüfen, da dieser einen großen Einfluss auf den Rollwiderstand des Fahrzeugs hat. Wenn der Druck zu niedrig ist, verformen sich die Pneus etwas und der Antrieb muss mehr Kraft aufbringen, um das Fahrzeug anzutreiben. Laut ADAC erhöht ein 0,4 bar unter dem Sollwert liegender Reifendruck den Verbrauch um rund 0,3 Liter. Außerdem verschleißen die Reifen so schneller, was langfristig auch ins Geld geht.
Kfz-Versicherung: Ein Wechsel kann einen großen Unterschied machen
Es lohnt sich, regelmäßig zu prüfen, ob es bei der Kfz-Versicherung Einsparpotenzial gibt. Dafür eignen sich Online-Vergleichsportale. Wenn Du dabei auf einen günstigeren Anbieter stößt, lohnt sich ein Wechsel. Doch aufgepasst – dieser ist regulär nur einmal im Jahr möglich. Der Stichtag für die Kündigung ist der 30. November. Unter gewissen Voraussetzungen kannst Du auch zu einem anderen Zeitpunkt kündigen. Beispielsweise, wenn Deine Versicherung den Beitrag erhöht, ohne dass sich die Leistung verbessert.
In einigen Fällen kann es sich lohnen, von einer Vollkasko- auf eine günstigere Teilkaskoversicherung umzusteigen. Vor allem bei Gebrauchtwagen mit einem geringen Restwert reicht dieser Versicherungsschutz oftmals komplett aus. Bei der Entscheidungsfindung sollte mit einfließen, wo das Auto abgestellt wird. Parkt das Fahrzeug über den Großteil des Jahres in der heimischen Garage, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Opfer von Vandalismus wird, ziemlich gering. Es gibt auch Kfz-Versicherungen, die durch bestimmte Einschränkungen günstiger werden - zum Beispiel wenn man gewährleistet, dass der jüngste Fahrer über vierzig ist und damit schon Erfahrung mitbringt.
Der sparsame Hybrid-Kleinwagen ist im Unterhalt günstig.
Saisonkennzeichen kann sich lohnen
Je nach Nutzungsverhalten macht ein Saisonkennzeichen Sinn. Wenn Du etwa Dein Cabrio nur von April bis Oktober fährst, kannst Du während des „Winterschlafs" die Kfz-Steuer sparen, da das Fahrzeug offiziell abgemeldet ist. Gleichzeitig ruhen in dem Zeitraum auch die Versicherungsbeiträge.
Einige Versicherer bieten eine kostenlose „Ruheversicherung" an, mit der das Fahrzeug in dieser Zeit gegen Diebstahl oder Brand abgesichert ist. Dein Auto darf während der „Ruhephase" nicht im öffentlichen Raum geparkt werden, Du brauchst also einen Stellplatz, was wahrscheinlich mit Kosten verbunden ist. Man sollte das Ganze also vor der Entscheidung sorgfältig durchrechnen.
Hier unsere Tipps im Überblick:
- Tanke außerhalb der Stoßzeiten
- Nutze Tank-Apps
- Fahre vorausschauend und schalte früh hoch
- Überprüfe regelmäßig den Reifendruck
- Vergleiche Deine Kfz-Versicherung und wechsel gegebenenfalls
- Wechsel unter Umständen von einer Voll- auf eine Teilkaskoversicherung
- Ziehe ein Saisonkennzeichen in Betracht
- Führe kleinere Arbeiten selbst durch
- Gehe selbst auf die Ersatzteil-Recherche
Kleinere Arbeiten selbst übernehmen
Gerade bei älteren Gebrauchtwagen können Autofahrer mit handwerklichem Talent viele Arbeiten selbst erledigen, womit sich auf lange Sicht viel Geld sparen lässt. Auch wenn man sein Fahrzeug in einer professionellen Werkstatt reparieren lässt, gibt es einen gewissen Spielraum, was die Kosten angeht. Man kann die benötigten Ersatzteile im Internet bestellen. Dafür brauchst Du die Fahrgestellnummer.
Einige Werkstätten verbauen nur die höherpreisigen Produkte von Partner-Anbietern, und sie stellen die Recherchezeit ihren Kunden in Rechnung. Darunter leiden vor allem Besitzer von weniger gängigen Fahrzeugen. Hier ist die Beschaffung oftmals deutlich aufwendiger und zeitintensiver.
Weitere Spartipps
- Vermeide unnötige Fracht im Auto, da diese den Verbrauch erhöht.
- Verzichte, wenn möglich, auf Dachboxen und Gepäckträger. Sie erhöhen den Luftwiderstand und damit den Verbrauch.
- Nutze Energiesparreifen
- Schalte unnötige Verbraucher, wie die Klimaanlage, aus.
- Nutze für Kurzstrecken ein Fahrrad & Roller oder ein E-Bike.
Gut überlegte Neuanschaffung
Wenn das alte Auto langsam aber sicher den Geist aufgibt oder die Unterhaltskosten steigen, kann der Wechsel des Autos auf lange Sicht am günstigsten sein. Doch bevor man seine Suche dabei auf die üblichen Verdächtigen beschränkt, sollte man sich gründlich mit den Modellpaletten der Autohersteller beschäftigen und sich mit den Stärken und Schwächen der verschiedenen Modelle auseinandersetzen.
Bei der Suche sollte man Modelle mit einbeziehen, die eine Nummer kleiner als das aktuelle Auto sind. Kompaktere Fahrzeuge verbrauchen meist weniger und sind günstiger im Unterhalt, die Abstriche in Sachen Komfort und Platzangebot halten sich dagegen in Grenzen. Viele ehemalige Kleinwagen-Baureihen sind über die Generationen so erwachsen geworden, dass sie mittlerweile die Rolle einnehmen, die vor zwanzig Jahren noch ein Kompakter innehatte. Die aktuelle sechste Generation des VW Polo hat zum Beispiel ungefähr das Format des Golf IV.
Kostensensible Autofahrer sollten neben den Gebrauchtwagenpreisen dabei den Verbrauch, die Wartungskosten in den Vertragswerkstätten und die voraussichtlichen Versicherungskosten informieren. Ein Blick in die Pannenstatistik des ADAC und Gebrauchtwagentests ist aufschlussreich. Ein unzuverlässiges Auto mit einer schlechten Langzeitqualität birgt böse Überraschungen, die auf den Geldbeutel schlagen können.
E-Autos können auf lange Sicht günstiger sein
Wenn Du eher Kurz- als Langstrecken fährst und Zugriff auf eine Lademöglichkeit hast, lohnt sich für Dich der Umstieg auf ein Elektroauto. Gebraucht werden die Stromer nämlich erschwinglich. Empfehlenswerte Modelle wie den Hyundai Ioniq Elektro, den Renault Zoe oder VW e-up! gibt es im guten Zustand für rund 15.000 Euro.
Zudem bietet der Elektroantrieb auch bei den laufenden Kosten einige Vorteile. Vor allem, wenn Du Dein E-Auto an der heimischen Wallbox mit günstigem Nachtstrom lädst. Oder im Idealfall sogar mit dem Solarstrom, den Du mit Deiner PV-Anlage erzeugst.
Kurzstreckenfahrer können mit dem kleinen E-Auto auf lange Sicht sparen.
Import-Hersteller bieten oft höhere Rabatte
Wenn es doch ein Neuwagen sein soll, lohnt es sich ausländische Fabrikate in Betracht zu ziehen. Modelle von Importeuren stehen oftmals im Schatten der heimischen Konkurrenten, weshalb Citroën, Nissan, Hyundai und Co. oftmals satte Rabatte auf Neuwagen und Tageszulassungen gewähren.
Auch bei den deutschen Herstellern gibt es Angebote. VW wollte beispielsweise mithilfe einer Rabattaktion die schleppend laufenden Verkäufe seiner elektrischen ID-Modelle ankurbeln, während Nachlässe bei Opel schon seit Jahren gang und gäbe sind. In vielen Fällen lohnt es sich auch, sein altes Fahrzeug für einen Neuwagen in Zahlung zu geben.
Auf lange Sicht spielen auch Neuwagen-Garantien bei den Kosten eine Rolle. Asiatische Hersteller sind hier oftmals deutlich kulanter als Volkswagen und Co.: So bietet Kia eine Garantie über sieben Jahre oder 150.000 Kilometer, während es bei den Wolfsburgern nur zwei Jahre sind. Wer mehr möchte, muss Aufpreis zahlen. So auch bei Toyota, deren optionale “Relax“-Garantie sogar über 15 Jahre gilt. Unter dem Strich kann die Verlängerung aber Sinn machen, da selbst größere technische Defekte dadurch ihren Schrecken verlieren.
Weitere Spartipps
- Bilde Fahrgemeinschaften
- Ziehe statt des Neukaufs einen Vorführwagen in Betracht
- Steige innerstädtisch auf Carsharing um
- Nutze statt des Autos ein E-Bike