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Nahaufnahme eines Saisonkennzeichens an einem Motorrad, das von April bis Oktober gültig ist.
Quelle: picture-alliance/ ZB | Jan-Peter Kasper
Saisonkennzeichen lohnen sich insbesondere für Motorräder, die im Winter nicht gefahren werden.

Das Wichtigste im Überblick

  • Kennzeichenformat: Das Kennzeichen zeigt den Start- und Endmonat der Saison an.
  • Pflichten: Auch außerhalb der Saison muss das Fahrzeug auf Privatgelände abgestellt werden.
  • Absicherung: Versicherungsschutz besteht auch in der Ruhezeit, jedoch eingeschränkt.

Was ist ein Saisonkennzeichen?

Ein Saisonkennzeichen ist eine praktische Lösung für alle Fahrzeugbesitzer, die ihr Auto, Motorrad oder Wohnmobil nicht das ganze Jahr über nutzen. Das Besondere: Du legst einen festen Zeitraum fest, in dem dein Fahrzeug zugelassen ist. Außerhalb dieser Zeit ruht die Zulassung einfach.

Das Kennzeichen sieht aus wie alle anderen Nummernschilder auch. Der Unterschied liegt in zwei kleinen Zahlen am rechten Rand, die durch einen waagerechten Strich getrennt sind.

Was bedeuten die Angaben auf dem Kennzeichen?

Die Zahlen auf dem Saisonkennzeichen sind schnell entschlüsselt. Die obere Zahl gibt den Monat an, in dem deine Saison beginnt. Die untere Zahl entsprechend, wann sie endet.

Ein Beispiel: Steht dort 04/10, darfst du vom 1. April bis zum 31. Oktober fahren. Es gilt immer der komplette Monat – Saisonkennzeichen ab dem 15. April gibt es nicht.

Die Gültigkeit beträgt mindestens zwei und höchstens elf volle Monate. Der Zeitraum muss immer zum Ersten eines Monats beginnen.

Wie beantragt man ein Saisonkennzeichen?

Den Antrag stellst du bei deiner örtlichen Zulassungsstelle. Du benötigst folgende Unterlagen:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II (früher Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief)
  • Personalausweis oder Reisepass
  • eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung)
  • SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
  • Gültiger TÜV-Bericht (Hauptuntersuchung)
  • Bei Erstzulassung: CoC-Papiere
  • Bisherige Kennzeichen (falls vorhanden)

Das Saisonkennzeichen kann auch online über das i-Kfz-Portal beantragt werden. Nach der Zuteilung lässt du die Kennzeichenschilder prägen und bringst die Plaketten der Zulassungsbehörde an.

Saisonkennzeichen: Gültig von wann bis wann?

Du bestimmst den Zeitraum selbst – zwischen zwei und elf Monaten ist alles möglich. Die meisten Fahrer nutzen das Saisonkennzeichen von März bis Oktober. Beliebt sind auch diese Varianten:

  • 7 Monate: Fast die Hälfte aller Saisonkennzeichen
  • 8 Monate: Ein knappes Drittel
  • 6 Monate: Gut jedes zehnte Kennzeichen

Das Kennzeichen gilt automatisch Jahr für Jahr im gleichen Zeitraum. Du musst nicht jedes Jahr neu zur Zulassungsstelle.

Wie verlängere ich ein Saisonkennzeichen?

Eine Verlängerung des bestehenden Zeitraums ist nicht möglich. Willst du länger fahren, musst du ein neues Saisonkennzeichen mit anderem Zeitraum beantragen. Das bedeutet: komplette Neuzulassung mit allen Gebühren.

Tipp: Überlege dir den Zeitraum gut, bevor du das Kennzeichen beantragst.

Wie viel kostet ein Saisonkennzeichen?

Die Kosten setzen sich aus mehreren Posten zusammen:

PositionKosten
Zulassungsgebührca. 25-30 Euro
Kennzeichenschilder15-25 Euro
Wunschkennzeichen10,20 Euro
Online-Reservierung2,60 Euro

Die Zulassungsgebühren sind nicht bundesweit einheitlich. In Hamburg zahlst du 28,10 Euro, in Magdeburg nur 26,30 Euro. Insgesamt kostet ein Saisonkennzeichen etwa 60-80 Euro.

Wichtiger Spareffekt: Du zahlst Kfz-Steuer und Versicherung nur anteilig für die zugelassenen Monate.

Saisonkennzeichen für Wohnmobil und Wohnwagen

Für Wohnmobile und Wohnwagen sind Saisonkennzeichen besonders sinnvoll. Schließlich nutzt man diese Fahrzeuge meist nur in den warmen Monaten.

Aber Vorsicht: Du büßt Flexibilität ein. Spontane Winterreisen in den Süden sind nicht möglich, wenn das Saisonkennzeichen nicht gültig ist. Außerdem benötigst du einen privaten Stellplatz für die Ruhezeit – das kann zusätzliche Kosten verursachen.

Fazit: Ein Saisonkennzeichen kann sich finanziell lohnen, muss es aber nicht zwingend.

Saisonkennzeichen für E-Autos und Oldtimer

Bei E-Autos gilt: Die Kombination mit einem E-Kennzeichen ist möglich. Da E-Autos längere Kennzeichen haben, solltest du bei einem Wunschkennzeichen eine kurze Kombination wählen. Bei der Kfz-Steuer sparst du ohnehin durch die zehnjährige Befreiung für Elektrofahrzeuge.

Nahaufnahme eines H-Kennzeichens.
Quelle: picture alliance / ZB | Sascha Steinach
Auch Oldtimer können ein Saisonkennzeichen tragen und mit einem H-Kennzeichen kombinieren.

Auch H-Kennzeichen lassen sich mit Saisonkennzeichen kombinieren. Die Erkennungsnummer ist dann auf acht Stellen begrenzt. Du benötigst ein Oldtimer-Gutachten für bis zu 200 Euro. Die Steuerpauschale für Oldtimer reduziert sich um die Ruhemonate.

Saisonkennzeichen für das Motorrad

Motorräder sind die Klassiker unter den Saisonfahrzeugen. Bei Motorrad-Saisonkennzeichen gibt es Besonderheiten:

  • Maximale Länge: 7 statt 8 Zeichen (damit der Gültigkeitszeitraum passt)
  • Mindestgröße: 18 x 20 cm
  • Aufbau: Zweiteilig mit Zulassungsbezirk oben und Erkennungsnummer unten

Der Gültigkeitszeitraum steht in der oberen rechten Ecke. Beide Ziffern sind durch einen Strich getrennt.

Saisonkennzeichen und Versicherung

Die Kfz-Versicherung wird günstiger, weil du nur anteilig zahlst. Wer das Cabrio nur sechs Monate fährt, zahlt auch nur für sechs Monate.

Wichtig für die Schadenfreiheitsklasse: Der Betriebszeitraum muss mindestens sechs Monate betragen. Sonst bleibt deine SF-Klasse im nächsten Jahr gleich.

Ruheversicherung: Auch außerhalb der Saison besteht Versicherungsschutz. Voraussetzung: Das Fahrzeug steht auf privatem, umfriedetem Grund (Garage, Parkplatz mit Zaun).

Achtung: Nicht jede Versicherung bietet Saisonkennzeichen an. Frag vorher bei deinem Vertragspartner nach.

Was passiert, wenn ich außerhalb der Saison fahre?

Außerhalb des Gültigkeitszeitraums ist die Teilnahme am Straßenverkehr streng verboten. Das gilt nicht nur fürs Fahren, sondern auch fürs Parken auf öffentlichen Straßen.

Erlaubte Stellplätze sind nur Garagen oder umfriedetes Privatgelände. Bei Verstößen dagegen drohen Geldbußen oder Punkte in Flensburg. Das Fahrzeug kann sogar abgeschleppt werden.

Ferner besteht kein Versicherungsschutz. Außerhalb der Saison besteht nur Ruheversicherung – der Gebrauch im Straßenverkehr ist nicht eingeschlossen.

Das Saisonkennzeichen ist eine praktische Sache für alle, die ihr Fahrzeug nicht ganzjährig nutzen. Es spart Geld bei Steuer und Versicherung, erfordert aber Disziplin bei der Einhaltung der Ruhezeiten.

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