Ein Trendsetter war der Subaru Forester höchstens in seinen Anfängen. Als der erste Subaru unter diesem Namen 1997 auf den Markt kam, gab es noch keinen BMW X5, und bei Mercedes verwies man auf die ehrwürdige G-Klasse, wenn nach Geländewagen gefragt wurde. Inzwischen ist der Forester in vierter Generation auf dem Markt, und der SUV-Markt boomt.
Doch der Forester hält sich ein bisschen abseits, setzt auf technische Sonderwege, seine hohe Zuverlässigkeit und seine treue Fangemeinde. Schon optisch ist ihm das Imponiergehabe vieler Konkurrenten fremd. Nicht, dass er hässlich wäre, aber Design ist beim Forester vor allem Mittel zum Zweck, den geräumigen Innenraum ansehnlich zu verpacken. Er ist ein Typ mit Ecken und Kanten, auch wenn diese inzwischen abgerundet sind.
Üppige Beinfreiheit auf der Rückbank
Tatsächlich erwartet Insassen einer der größten Innenräume seiner Klasse. Hinten ist die Beinfreiheit auch für großgewachsene Passagiere üppig, der Ein- und Ausstieg gelingt dank der großen Türöffnungen ohne Verrenkungen, und die recht kantige, kombiartige Form kommt der Übersichtlichkeit zugute. Für den Laderaum ermittelte der ADAC ein Fassungsvermögen von 370 bis 1420 Litern bei umgeklappten Rücksitzlehnen.
Bei der Materialqualität hat der Forester mit Modellwechsel und Facelift einen Schritt nach vorne gemacht. Hartplastik kommt vor, aber nicht in einem Umfang, wie es das rustikale Image befürchten lässt.
Mehr Gleiter als Kurvenkünstler
Beim Fahren unterstreicht der Forester sein recht defensives Wesen. Komfort geht ihm vor Agilität, was sich mit relativ starken Karosseriebewegungen bemerkbar macht. Die Geländegängigkeit übertrifft die der meisten Boulevard-SUVs, und auch als Zugfahrzeug erfreut sich der Forester großer Beliebtheit, was vor allem für den mit 147 PS und 350 Nm recht kräftigen Diesel gilt.
Dass es sich bei den im Forester erhältlichen Motoren durchweg um Boxer handelt, erhöht die Exklusivität und senkt die Anfälligkeit für Vibrationen. Beim Verbrauch bieten die Motoren aber bestenfalls durchschnittliche Werte.
Fazit zum Subaru Forester IV (SJ)
Mit dem Forester spricht Subaru Käufer an, die nicht nur der aktuellen SUV-Mode folgen, sondern von den Stärken des Allradantriebs auch wirklich Gebrauch machen wollen. Nicht von ungefähr ist das Modell bei Jägern und Förstern, im Alpenraum sowie unter Besitzern von Wohnwagen besonders beliebt. Aber auch abseits solch spezieller Anforderungen überzeugt der japanische Sonderling mit seinem großzügigen Raumangebot, ordentlichem Komfort und hoher Zuverlässigkeit. Nicht zuletzt ist der Forester ein Fall für uneitle Nonkonformisten, die kein Allerweltsauto haben möchten und eigenständige technische Leistungen zu würdigen wissen. Dass es Subaru-Werkstätten nicht an jeder Ecke gibt, muss man bei seiner Entscheidung in Kauf nehmen.