Der Nissan Leaf erlebte 2009 sein Debüt und hat sich seit seinem Verkaufsstart 2010 unauffällig zum weltweit meistverkauften Elektroauto entwickelt. Als erstes Großserien-Elektroauto wurde die fünftürige Kompaktlimousine mit einem 109 PS starken Elektromotor kontinuierlich weiter verbessert. 2013 kam die zweite Generation und seit 2015 gibt es einen stärkeren Akku mit 30 kWh Leistung.
Damit sollen nun rund 250 Kilometer statt vorher 200 Kilometer möglich sein, was aber wie bei allen Elektroautos sehr von Witterung und Fahrstil anhängt. Die Konkurrenz wächst, von BMW i3 über VW e-Golf und Hyundai Ionic bis zu Renault Zoe und Opel Ampera-e.
Von außen sieht der Nissan Leaf aus wie eine konventionelle Kompaktlimousine. Etwas anders ist dann der Eindruck am Steuer. Ein großes mittiges Display mit zahlreichen Digitalanzeigen und Diagrammen, eingerahmt von mehreren Knöpfen deutet an, dass es hier etwas anders zugeht als in gewöhnlichen Autos. Aber man gewöhnt sich schnell und gerne an das lautlose Losfahren und an das eindrucksvolle Drehmoment des 109 PS starken Elektromotors. Mit dem stufenlosen Automatikgetriebe stören auch keine Schaltvorgänge und das Fahrwerk arbeitet dezent und auf Komfort getrimmt.
Allerdings stellt man auch schnell fest, dass die 250 Kilometer Reichweite sehr theoretisch sind und bei Kälte und/oder zügiger Fahrweise deutlich schrumpfen. Und man freut sich beim Bergabfahren über die grünen Balken im Kombiinstrument, wenn im Rekuperationsbetrieb der Akku wieder aufgeladen wird. Infotainment, wie es nur ein Elektroauto ermöglicht.
Der Elektromotor des Nissan Leaf leistet 109 PS und entwickelt aus dem Stand ein Drehmoment von 254 Nm. Serienmäßig ist der Leaf mit einer 25-kWh-Batterie ausgerüstet, kann aber zum Aufpreis von 2.000 Euro auf 30 kWh aufgerüstet werden. Der Leaf ist mit einem stufenlosen Automatikgetriebe ausgerüstet und hat Frontantrieb. Die offizielle Reichweite wird mit 199 Kilometern (25 kWh) und 250 Kilometern (30 kWh) angegeben, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 144 km/h.
Der Nissan Leaf hat serienmäßig sechs Airbags und eine Berganfahrhilfe. Wer zusätzliche Assistenzsysteme wie eine Geschwindigkeitsregelanlage mit -begrenzer, eine Rückfahrkamera oder einen Around-View-Monitor haben will, muss eine der höheren Ausstattungsversionen wählen. Darüber hinaus gibt es keine weiteren Assistenzsysteme, auch nicht gegen Aufpreis.
sechs Airbags
Rückfahrkamera ab Ausstattung Acenta
Serienmäßig hat der Leaf sechs Airbags und eine Berganfahrhilfe an Bord. Bei den besseren Ausstattungsversionen sind noch eine Geschwindigkeitsregelanlage mit -begrenzer, eine Rückfahrkamera und ein Around-View-Monitor mit 360-Grad-Rundumsicht inklusive. Weitere Assistenzsysteme sind nicht im Angebot.
Im Crashtest des Euro NCAP gab es für den Nissan Leaf fünf Sterne sowie 89 Prozent für die Insassensicherheit, 83 Prozent für die Kindersicherheit und 65 Prozent für die Fußgängersicherheit.
Ausstattung
Drei Ausstattungsversionen stehen beim Nissan Leaf zur Wahl. Die Basisausführung Visia ist eher sparsam, wenn auch ausreichend mit Klimaautomatik und Audiosystem bestückt. Die mittlere Variante Acenta bietet viel Komfort und praktische Details wie ein Multimediasystem, Rückfahrkamera und Geschwindigkeitsregelanlage, während die teuerste Ausstattung Tekna noch Luxuriöses draufsetzt wie die Lederausstattung und das Bose-Soundsystem.
Zur Serienausstattung gehören:
Klimaautomatik
schlüsselloses Öffnen und Starten
Nebelscheinwerfer
Für den Nissan Leaf stehen drei verschiedene Ausstattungsvarianten zur Wahl. Die Basisausstattung Visia umfasst praktische und notwendige Optionen wie die Klimaautomatik, ein Audiosystem und sogar ein Keyless-System für den schlüssellosen Zugang. Deutlich mehr Komfort und den besten Kompromiss zwischen Preis und Leistung stellt die Acenta-Ausstattung dar, die zusätzlich einen Tempomaten, eine Rückfahrkamera und die Wärmepumpe zur Senkung des Energieverbrauchs umfasst.
Vergleichsweise luxuriös ist die teuerste Ausstattung Tekna mit Ledersitzen, Around-View-Monitor und Bose-Soundsystem. Unter den aufpreispflichtigen Extras finden sich außerdem ein Navigationssystem, zusätzliche Ladeanschlüsse und die 30-kWh-Batterie.
serienmäßige Ausstattung Visia - Klimaautomatik - Berganfahrassistent - schlüsselloses Öffnen und Starten - Nebelscheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht - Audioanlage - Typ 1 Ladeanschluss vorne, Wechselstrom (bis 3,6 kW) - EVSE-Kabel (Mode 2 Sicherheitssystem) mit Haushaltsstecker (bis 2,3 kW) - Mode 3 Ladekabel Typ 1 / Typ 2
zusätzlich in Acenta:
16-Zoll Leichtmetallräder
CHAdeMO Schnellladeanschluss vorne
Fahrmodus "B" zur Erhöhung des rekuperativen Bremsens
Das meistverkaufte Elektrofahrzeug der Welt verbindet die Vorzüge der Elektromobilität mit großer Alltagstauglichkeit. Allerdings ist die Sicherheitsausstattung des Nissan Leaf nicht mehr auf dem allerneuesten Stand.
In der Praxis hängt die Reichweite sehr von Klima und Fahrstil ab.
Bereits seit 2010 ist der Nissan Leaf auf dem Markt und hat sich in dieser Zeit zum weltweit meistverkauften Elektrofahrzeug entwickelt. Die fünftürige Kompaktlimousine wirkt recht konventionell und bieder, was sich beim Einsteigen angesichts der ungewöhnlichen Instrumente und Anzeigen schnell ändert. Man blickt nicht nur auf Tacho, Drehzahlmesser und Tankuhr, sondern darauf, wie der Ladestand der Batterie ist, ob gerade Strom verbraucht oder per Rekuperation zugeführt wird und wie groß überhaupt noch die Reichweite ist – die zentrale Frage in allen Elektroautos. Auch beim Nissan Leaf.
Offizielle Reichweite bis 250 Kilometer
Deshalb hat Nissan den Leaf auch weiterentwickelt und ihm eine stärkere Batterie mit 30 kWh gegönnt, mit der die offizielle Reichweite von 199 Kilometer auf 250 Kilometer steigen soll. Die kostet jedoch 2.000 Euro Aufpreis. In der Praxis ist die Reichweite aber eine schwer einschätzbare Größe, hängt sie doch sehr vom Klima und vom Fahrstil ab. Bergfahrten werden zum intensiven Erlebnis, wenn bergauf die Batterie rasch leer gesaugt wird, man oben mit einigen wenigen Restkilometern Reichweite ankommt und danach unten im Tal dank Rekuperation wieder viele Kilometer Reichweite in Reserve hat.
Komplizierte Preiskalkulation
Die Preise für Elektroautos sinken tendenziell. Das taten sie zuletzt auch beim Nissan Leaf. Einfacher sind sie nicht geworden, denn man muss entscheiden, ob man das Auto inklusive Batterie kauft oder die Batterie separat mietet und dafür weniger Kaufpreis zahlt. Beim Nissan Leaf bewegt sich die Spanne dann zwischen 23.365 Euro und 34.785 Euro. Dafür bekommt man eine praktische und relativ geräumige fünftürige Kompaktlimousine mit guter Serienausstattung, einem bis zu 720 Liter großen Kofferraum, allerdings weitgehend ohne moderne sicherheitsrelevante Assistenzsysteme.
Fazit zum Nissan Leaf
Viele Elektroautos erkennt man sofort an ihrem ungewöhnlichen Design. Der Nissan Leaf ist da eher die Ausnahme, sieht er doch aus wie eine gewöhnliche fünftürige Kompaktlimousine, mit aerodynamischer Front, großen Fenstern und einem kurzen, steilen Heck. Ein vernünftiges Auto, das sich mit dem 109 PS starken Elektromotor auch angenehm leise und dank stets präsentem Drehmoment auch flott bewegen lässt.
Man sitzt bequem, in der Topausstattung Tekna sogar auf Ledersitzen, und hat ein komfortables Fahrwerk, mit dem auch längere Strecken gut zu meistern sind. Wenn die Reichweite stimmt. Mittlerweile gibt es den Leaf mit einer stärkeren Batterie, die bis 250 Kilometer reichen soll. Allerdings sind die Schwankungen je nach Fahrstil und Außentemperatur sehr groß.
Aber das ist bei allen übrigen Elektroautos nicht anders.