Bei Mercedes steht das "S" seit 1972 auch offiziell für Sonderklasse und damit für die Spitze des Modellprogramms. Stets Maßstab der automobilen Oberklasse, rollt die S-Klasse-Limousine seit 2012 in der mittlerweile zehnten Auflage (W 222) vom Band. Doch mittlerweile sieht sich der große Schwabe längst mächtiger Konkurrenz gegenüber: 2012 wurden beispielsweise mehr BMW 7er und auch mehr Audi A8 als S-Klassen verkauft.
Im Ausland kämpfen zusätzlich Modelle wie Jaguar XJ, Maserati Quattroporte oder der Lexus LS um Marktanteile. Seit Juli 2017 ist das Mercedes-Facelift der S-Klasse in einer modellgepflegten Fassung am Markt.
Mit der jüngsten Modellpflege – wie die Stuttgarter liebevoll ihre Facelifts umschreiben – hat die S-Klasse der ewigen Konkurrenz aus München und Ingolstadt wieder mächtig eins vorgelegt. Nicht dass BMW 7er und Audi A8 in Sachen Fahrdynamik, Komfort und Sicherheit nichts zu bieten hätten, denn sie sind dem Stuttgarter Statussymbol über die Jahre doch gefährlich nahegekommen – und konnten es in diversen Vergleichstests bisweilen sogar vom Thron stoßen.
Warum kauft man also eine S-Klasse? Man muss sie einfach fahren, um die besondere Mischung aus Kraft, Eleganz und Anmut zu spüren. Viele fragen sich dabei: Braucht es so ein Automobil wie die S-Klasse wirklich? Die klare Antwort lautet: Nein! Und dennoch: Es wäre aber schade, wenn es sie nicht gäbe!
Motoren
In der S-Klasse steckt seit dem Facelift im Juli ein komplett neues Motorenprogramm. Reihensechszylinder bei Diesel und Benziner ersetzen die bisherigen V6-Triebwerke. Der neue V8-Biturbo-Benziner erhält zur Verbrauchsreduzierung erstmals eine Zylinderabschaltung. Im Reihensechszylinder-Benziner ersetzen neue Starter-Generatoren künftig Lichtmaschine und Anlasser, zudem stellt Mercedes auf ein 48-Volt-Bordnetz um.
Bis auf weiteres ist die neue S-Klasse serienmäßig ausschließlich mit dem Allradantrieb 4Matic erhältlich. Hinterradantrieb für die Basisbenziner sowie ein in der Reichweite verbesserter Plug-in-Hybrid folgen bis Ende 2017.
Reihensechszylinder- sowie V8-Biturbo-Motoren plus Plug-in-Hybrid
Im Euro-NCAP-Crashtest könnte die S-Klasse sicher mehr als 5 Sterne erreichen – allein die Bewertungsskala gibt nicht mehr her. Sicherheit hat seit jeher oberste Priorität bei den Schwaben, und das merkt man. Serienmäßig ist in der aktuellen S-Klasse so ziemlich alles verbaut, was Technik und Forschung derzeit hergibt. Hier herrscht die 360-Grad-Überwachung, gesteuert von Radaren, Stereokameras, Infrarot-Video und Ultraschall-Sensoren.
Aktiver Spurhalteassistent
Fußgängererkennungssystem
Aktive Gurtschlösser im Fond
Fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest – was sollte man von einer Mercedes S-Klasse auch anderes erwarten. Schließlich hat Sicherheit seit jeher oberste Priorität bei den Schwaben. So sind in der aktuellen S-Klasse eine Vielzahl neuester Fahrerassistenzsysteme verbaut, die auf nochmals verfeinerten Mehrbereichsradaren, Stereokameras, Infrarot-Video und Ultraschall-Sensoren basieren – und den Wagen im 360-Grad-Prinzip überwachen.
Der serienmäßige Spurhalteassistent erkennt Gegenverkehr wie Fahrzeuge auf der Nachbarspur; Pre-Safe nennt Mercedes das Erkennungssystem für Fußgänger, es bremst bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h selbsttätig ab; Pre-Safe Plus erkennt zudem eine drohende Heckkollision. Dank Distronic Plus inklusive Lenkassistent wird der Fahrer auch im Stau entlastet: Das System hält den Abstand zum Vordermann und die Spur automatisch.
Als Weltneuheit in der S-Klasse gibt es das aktive Gurtschloss im Fond, das je nach Gefahrenlage die Passagiere mehr oder weniger stark in den Sitzen fixiert.
Optional bieten die Schwaben ein sogenanntes Geisterfahrerwarnsystem, bei dem eine Kamera in der Windschutzscheibe Schilder und Verbotstafeln erkennt und bei Bedarf den Fahrer zunächst optisch wie akustisch warnt – und eine automatische Bremsung einleitet. Zudem ermöglichen die Schwaben jetzt auch in der jüngst überarbeiteten S-Klasse teilautonomes Fahren bis 210 km/h bei Tag und bei Nacht.
Ausstattung
Das schwäbische Luxusschiff hat bereits in Serie mehr an Bord, als Otto Normalfahrer benötigt. Dennoch bieten die Schwaben in der S-Klasse unzählige Extras und fast 20 Ausstattungspakete – natürlich zum entsprechenden Preisen. Vom automatischen Ein- und Ausparken per Handy über die individuelle Komfortsteuerung von Klimaanlage, Sitzen, Ambiente-Beleuchtung und Musik bis hin zum teilautonomen Fahren bis 210 km/h ist in der neuen S-Klasse seit dem Facelift alles möglich.
Zur Serienausstattung gehören:
Multifunktionales Airbag-Sicherheitssystem
Luftfederung
Klimatisierungsautomatik
Serienmäßig oder optional läuft der große Schwabe mit allen erdenklichen Features vom Band, die technisch derzeit machbar sind: Für maximalen Komfort wurde das Magic-Body-Control-Fahrwerk inklusive Straßenüberwachung – genannt Road Surface Scan – überarbeitet. Ein weiteres Fahrwerkshighlight der Baureihe bildet die abermals verbesserte Luftfederung AirMatic.
Mit der sogenannten Energizing-Komfortsteuerung können im Top-Mercedes ab sofort Klimaanlage, Sitze, Ambiente-Beleuchtung und Musik in Einklang gebracht werden – je nach Wunsch in sechs verschiedenen Programmen. Per Near-Field-Communication mutiert das Handy zum Autoschlüssel – hiermit lässt sich die neue S-Klasse nicht nur öffnen und schließen, sondern auch ein- und ausparken oder bis zu 15 Meter vor- und zurückrangieren.
Besonderes Augenmerk haben die Stuttgarter Ingenieure im neuen S dem Thema Assistenzsysteme gewidmet und dabei einen gewaltigen Schritt in Richtung teilautonomes Fahren gemacht. Mit dem Facelift erkennt die aktive Abstandsregelung Distronic jetzt beim automatisierten Fahren beispielsweise auch Kreisverkehre, Mautstellen, Kurven und Kreuzungen. Dabei greift sie selbstständig auf Kartenmaterial zurück und hält bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h automatisch die Spur und den Abstand zum Vordermann.
Bei Bedarf kommt so der Wagen jetzt auch zum Stillstand. Und soll die S-Klasse selbstständig die Spur wechseln, reicht künftig ein kurzes Antippen des Blinkers – den Rest macht die Technik. Das Ganze funktioniert beim großen Schwaben übrigens bei Tag wie bei Nacht.
Da Kunden dieser Fahrzeugklasse anspruchsvoll sind, bieten die Stuttgarter neben unzähligen Extras und Varianten bei Farben, Polsterungen, Ausstattungen und Zubehör – abhängig von Motorisierung und der gewählten Konfiguration – auch fast 20 individuelle Ausstattungspakete an. Hiermit lassen die Möglichkeiten, bei Komfort, Dynamik und Prestige ganz auf persönliche Bedürfnisse einzugehen, keinerlei Wünsche mehr offen.
Serienausstattung (u. a.):
Luftfederung mit stufenloser Dämpfungsregelung
18-Zoll-Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design
Multifunktionslenkrad in Leder Nappa schwarz im 3-Speichen-Design
Ambientebeleuchtung in 7 Farben, Kofferraumbeleuchtung, Leseleuchten vorn
Das Flaggschiff von Mercedes ist speziell nach hinten sehr unübersichtlich. Das Heck hat man beim Rückwärtsfahren kaum im Blick.
Das Sammelsurium an Sonderausstattungen ist gigantisch. Wer es sich leisten kann, bekommt hier ein einzigartiges Automobil.
Kein anderes Oberklassefahrzeug hat über die Jahrzehnte hinweg den Olymp der automobilen Mobilität so dominiert wie der Riese aus Stuttgart. Die Sonderklasse der Schwaben hat zwar über die Jahre hinweg ernsthafte Konkurrenz bekommen, doch in puncto Fahrkomfort, Sicherheit und Antriebe setzt sie erneut den Maßstab – das gilt insbesondere seit dem Facelift 2017. Dabei kann "S" mittlerweile auch durchaus sparen. Mit völlig neuen Reihensechszylindern und Zylinderabschaltung beim V8 setzen die Ingenieure aus Untertürkheim neuerdings noch mehr auf Öko.
Groß, größer, S-Klasse – hier zählen Meter
Wer mit einem W 140 einst erfolgreich in der Tiefgarage parkte, der wurde fast schon zum Helden. Die schiere Größe von weit über fünf Metern Läge und zwei Metern Breite ist der S-Klasse bis heute geblieben. Der Unterschied: Man merkt dem Riesen aus Stuttgart seine Opulenz nicht mehr so an – dynamische, weich geschwungene Linien trüben jetzt das Auge. Der Lohn dieser Größe ist ein einzigartiger Sitzkomfort für Fahrer und seine Passagiere – mit viel, viel Platz.
Oberklasse kann Öko – von Reihensechser bis Hybrid
Mercedes hat im aktuellen W 222 die Zeichen der Zeit erkannt: Oberklasse muss umweltverträglich sein. Dies stellen die Schwaben mit den neuen, sparsamen Reihensechszylindern, einer intelligenten Zylinderabschaltung im V8-Biturbo und mit einem demnächst verbesserten Plug-in-Hybrid unter Beweis. Der Schwabe bietet stets Leistung satt, und das seit dem Facelift mit nochmals deutlich verringerten Verbrauchs- und Emissionswerten.
AirMatic – wenn fahren himmlisch wird
Einst hat der französische Autobauer Citroën mit seiner legendären Hydropneumatik für fast schwebenden Fahrkomfort in der Oberklasse gesorgt. Mercedes hat dies in seiner S-Klasse perfektioniert. Das Fahrwerk der aktuellen Modellreihe mit serienmäßiger Luftfederung, schick AirMatic getauft, bietet nicht nur einzigartigen Komfort, sondern auch Sicherheitsreserven im Alltag.
Fazit zur Mercedes S-Klasse Limousine (W 222)
Ob Benziner, Diesel oder Plug-in-Hybrid – die überarbeitete S-Klasse wird nicht zuletzt dank der deutlich moderneren und verbrauchsärmeren Antriebe weiter an Akzeptanz in der Gesellschaft gewinnen. Dabei setzen die Stuttgarter Ingenieure längst nicht nur auf ein zeitgemäßes Motorenmanagement: Neuartiger Fahrkomfort mit Luftfederung und automatischer Fahrzeugneigung, modernste Connectivity per Smartphone oder teilautonomes Fahren im Alltag: All diese Möglichkeiten werden in wenigen Jahren auch andere Fahrzeugklassen bieten – dank dem Vorreiter S-Klasse.
Dass dies alles bisweilen noch kostet, zeigt der Blick in die Preislisten. Auch der Wertverlust eines großen Schwaben wird künftig kaum geringer ausfallen – gut für Normalverdiener lässt sich so manche gebrauchte S-Klasse in der heimischen Garage parken. Und ja: Auch die Konkurrenten aus München und Ingolstadt sind faktisch nicht schlechter. Was ihnen mitunter fehlt, ist das "S" am Heck.