Das CLS-Styling verströmt pure Dynamik: lange Motorhaube, zurückversetzt wirkende Fahrgastzelle kurzes abfallendes Heck und stark konturierte Flanken, die besonders die hinteren Radhäuser betonen und den CLS eher breitschultrig-athletisch als elegant-sehnig wirken lassen. Variabilität ist nicht seins – umklappbare Rücksitze müssen reichen. Vorn fühlen sich die Passagiere auf bequemen, teilelektrisch verstellbaren Sitze gut untergebracht. Auch die beiden hinteren Einzelplätze bieten sehr guten Sitzkomfort, die Kopffreiheit fühlt sich jedoch eingeschränkt an – ein Zugeständnis an die abfallende Dachlinie.
Mehr komfortabler Gleiter als flinker Kurvenräuber
Dem schnittigen Auftritt des CLS hat die eng verwandte E-Klasse nichts entgegenzusetzen. Ebenso das engere und weniger komfortable E-Klasse Coupé. Denn bei allem sportlichen Anschein bietet auch der CLS einen Mercedes-gemäßen Komfort, hochwertige Materialien und beste Verarbeitung. Das Fahrverhalten ist auf Sicherheit bedacht, erst recht bei Wahl einer Allradvariante. Die Serienausstattung geht in Ordnung, lässt aber viel Spielraum zur Aufwertung mit Technik- wie auch Komfortfeatures. Zumindest sind Klimaautomatik, teilelektrisch verstellbare Vordersitze und LED-Scheinwerfer immer an Bord.
Vierzylinder sind zwar im Angebot, ein Sechs- oder Achtzylinder passt aber besser
Auch wenn Mercedes im Laufe der Bauzeit das Motorenangebot um zwei Vierzylinder-Diesel ergänzt hat, entsprechen doch die kultivierten Sechs- und Achtzylinder mit 265 bis 408 PS mehr dem noblen Charakter des CLS. In der AMG-Version gibt es sogar 557 bzw. 585 PS begleitet von einer bollernden Geräuschkulisse. Alternative Antriebe hat der CLS der zweiten Generation indes nicht im Angebot. In jedem Fall übernimmt das bewährte, hauseigene Automatikgetriebe die Kraftverteilung und unterstreicht sanft schaltend nochmals die Komfortorientierung des CLS.
Sicherheitstechnisch ist der CLS ebenfalls eine gute Wahl, bietet er doch von Haus aus eine hohe passive und aktive Sicherheit. Wer mehr möchte, kann den CLS mit einer Reihe interessanter Extras gegen Aufpreis weiter aufrüsten. Auch das Erscheinungsbild innen und außen lässt sich mit Leichtmetallrädern, Sportpaketen, Leder, unterschiedlichen Zierelementen oder Infotainment-Equipment individuell gestalten. Der Nachtsichtassistent fiel allerdings 2014 der Modellpflege zum Opfer.
Ob man sich für einen Mercedes CLS oder für einen Audi A7 entscheidet, ist letztendlich Geschmackssache. Bei Raumangebot und Kosten sind beide Baureihen gleichauf, der CLS bietet aber ein breiteres Angebot an Benzinmotoren. Das BMW 6er Gran Coupé betont seinen Coupé-Charakter noch stärker und verzichtet gänzlich auf Vierzylinder-Motoren. Auch der Porsche Panamera will als viertüriges Coupé verstanden werden, spielt aber preislich in einer deutlich höheren Region als CLS & Co.
Fazit zum Mercedes-Benz CLS (C 218)
Kaum ein Viertürer von Mercedes wirkt schnittiger als ein CLS. Dennoch verhält sich das viertürige Coupé von Mercedes eher komfortabel als sportlich und ist stets auf Sicherheit bedacht. Die kleinen Vierzylinder-Diesel passen nicht so ganz zum gediegenen CLS-Charakter, machen den hohen Einstiegspreis aber etwas erreichbarer. Das stilvolle Äußere des CLS findet seine Entsprechung im Innenraum, wo hochwertige Materialien und beste Verarbeitung überzeugen. Die Kosten sind im Konkurrenzvergleich durchaus günstig, der absolute Finanzbedarf für einen CLS will aber erst einmal verdient sein.