Der Mercedes-AMG GT (Baureihenkennung: C 190) löste 2015 als sportliche Speerspitze im Hause Mercedes den SLS ab. Der Sportwagen wurde komplett bei AMG in Affalterbach entwickelt. Zum Frühjahr 2017, parallel zu einem Facelift des Coupés, stellte Mercedes der geschlossenen Variante einen offenen Roadster zur Seite, der über ein Stoffverdeck verfügt. Hauptkonkurrent des potenten Sportwagens ist das Porsche 911 Cabriolet, in einer ähnlichen Leistungsklasse bewegen sich aber auch Fahrzeuge wie Audi R8 Spyder, Corvette Stingray, Ferrari California T, Jaguar F-Type oder Lamborghini Huracán Spyder.
Auch wenn der Mercedes-AMG GT Roadster noch nicht ganz an die Perfektion und Zeitlosigkeit des großen Vorbildes Porsche 911 herankommt, macht er dennoch mit seiner Dynamik, seinem Sound und seiner aufregenden Optik eine Menge her. Und dass ein Mercedes sogar günstiger ist als seine direkten Konkurrenten, kommt ja auch nicht alle Tage vor, wird aber wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Motoren
Der V8-Turbomotor arbeitet im Mercedes-AMG GT Roadster in zwei verschiedenen Varianten: Im Einstiegsmodell entwickelt das Vierliter-Triebwerk wie im Coupé 476 PS, was schon für mehr als 300 km/h Höchstgeschwindigkeit sorgt. Der GT C liegt exklusiv im Roadster mit 557 PS zwischen den beiden Coupé-Modellen GT S (522 PS) und GT R (585 PS). Beide Modelle verfügen über ein spezielles, siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe, das an der Hinterachse angeordnet ist. Allradantrieb ist nicht verfügbar.
Der Mercedes-AMG GT Roadster bietet eine hohe aktive Fahrsicherheit durch sein sportliches Fahrverhalten mit einem extrem hohen Grenzbereich und dazu sehr standfeste Hochleistungs-Bremsanlagen. Leider kosten über die üblichen passiven Sicherheitssysteme hinaus sowohl das Pre-Safe-System als auch alle verfügbaren Assistenzsysteme Aufpreis. Das ist bei vielen weitaus weniger leistungsstarken Mercedes-Fahrzeugen anders.
Front- und Seitenairbags sowie Knie-Airbag für den Fahrer
Hochleistungs-Bremsanlagen
Sicherheitsassistenten nur gegen Aufpreis erhältlich
Der Mercedes-AMG GT Roadster ist ein Sportwagen mit sehr sportlichen und sicheren Fahreigenschaften. Neben seinem Sportfahrwerk mit Sperrdifferenzial und Hochleistungs-Bremsanlagen bietet er serienmäßig ABS, ESP, Traktionskontrolle, einen aktiven Bremsassistenten, Reifendruckanzeige, Front- und Seitenairbags (kombinierter Thorax-/Pelvisbag) und einen Knie-Airbag für den Fahrer.
Das Pre-Safe-System, das das Fahrzeug auf einen drohenden Unfall vorbereitet, kostet allerdings im Gegensatz zu anderen Modellen der Stuttgarter mehr als 650 Euro zusätzlich. Darüber hinaus bietet der Roadster noch einige Assistenzsysteme, leider alle aber nur gegen Aufpreis. So kann der Käufer einen optisch und akustisch warnenden Totwinkel-Assistenten einzeln (535 Euro) oder im Paket mit einem Spurhalte-Assistenten (dann knapp 900 Euro) ordern, rund 1.050 Euro kostet ein Abstandstempomat.
Systeme mit aktiven Lenkeingriffen sind anders als bei "zivileren" Mercedes-Fahrzeugen nicht vorgesehen, ebenso wenig verschiedene Lichtprogramme für die LED-Scheinwerfer.
Ausstattung
Die Serienausstattung des Mercedes-AMG GT Roadster glänzt zwar einerseits mit LED-Scheinwerfern, Klimaautomatik und dem Sportfahrwerk mit Sperrdifferenzial, andererseits vermisst man in Preisgefilden von 130.000 Euro Selbstverständlichkeiten wie Ledersitze oder ein Navigationssystem. Der leistungsstärkere GT C bietet zwar eine deutlich bessere Ausstattung, diese deckt aber lediglich etwas mehr als ein Drittel seines Mehrpreises ab. Mercedes bietet gegen Aufpreis noch viele technische und optische Highlights und verlangt auch für alle angebotenen Assistenzsysteme zusätzliches Geld.
Zur Serienausstattung gehören:
Klimaautomatik
LED-Scheinwerfer
Sportfahrwerk mit Sperrdifferenzial
Zusätzlich beim GT C:
Hinterachslenkung
Ledersitze mit Sitzheizung und Memory-Funktion
Verstellbares Sportfahrwerk
Der Mercedes-AMG GT Roadster ist angesichts eines deutlich sechsstelligen Preises in der Grundversion nur durchschnittlich ausgestattet. Zwar bringt der Sportwagen von Haus aus neben elektrischen Bedienungen für Fensterheber, Spiegel und Verdeck auch Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer, Lenkrad mit Nappaleder- oder auf Wunsch Mikrofaserbezug, Radio mit Freisprecheinrichtung, Regensensor, Tempomat und Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung mit.
Ebenso sind zum sportlichen Anspruch gehörende Extras wie der ausfahrbare Heckflügel, das Sportfahrwerk, ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse und eine Sport-Abgasanlage immer an Bord. Die Sportsitze verfügen aber in der Einstiegsversion lediglich über einen Bezug aus Kunstleder/Stoff-Mix und sind nicht beheizbar. Parksensoren (gut 830 Euro) kosten ebenso Aufpreis wie anklappbare und automatisch abblendende Spiegel (knapp 700 Euro) und sämtliche Assistenzsysteme.
Im Gegenzug für seinen Mehrpreis von mehr als 30.000 Euro verfügt der GT C neben dem stärkeren Motor und einigen anders ausgeführten optischen Accessoires auch über eine Reihe zusätzlicher Ausstattungsdetails. Das beginnt mit anderen Leichtmetallrädern im Mischformat 19/20 Zoll, größeren Bremsscheiben vorne und einem elektronisch gesteuerten hinteren Sperrdifferenzial und setzt sich fort mit einem verstellbaren Fahrwerk, einer schaltbaren Abgasanlage sowie einer Hinterachslenkung.
Insgesamt summiert sich die Mehrausstattung des GT C Roadster gegenüber dem GT Roadster auf mehr als 10.000 Euro. Für den "normalen" GT Roadster nicht erhältlich ist zudem die modifizierte Karosserie mit breiteren hinteren Kotflügeln und speziell geformten Seitenschwellern. Die Aufpreisliste bietet dennoch zahlreiche weitere Möglichkeiten, den offenen GT feiner und individueller auszustatten.
Eine einfache Metallic-Lackierung schlägt schon mit fast 1.200 Euro zu Buche, für matten Lack muss man mehr als 2.600 Euro investieren, für den leuchtend gelben Sonderlack sogar mehr als 8.600 Euro. Da ist es überraschend, dass zumindest die alternativen Verdeck-Farben Beige oder Rot statt Schwarz kostenfrei sind. Dafür verlangt Mercedes-AMG für ein Windschott gut 350 Euro, der aus "zivileren" Mercedes-Cabrios bekannte Nackenföhn "Airscarf" ist für gut 770 Euro zu haben.
Wer möchte, kann bis zu 5.800 Euro für exklusive Lederausstattungen oder zwischen 500 und 3.000 Euro für Zierelemente in Klavierlack, Glasfaser oder Karbon ausgeben. Nahezu 500 Euro verlangt Mercedes für silberne, rote oder gelbe Sicherheitsgurte. Für rund 850 (GT C) bzw. 1.350 Euro (GT) lassen sich die Sitze auch klimatisieren, zudem sind noch besonders ausgeformte Performance-Sitze verfügbar.
Für das äußere Erscheinungsbild sind Pakete mit nachtschwarzen Anbauteilen (gut 700 Euro) oder solchen in Chrom (gut 1.100 Euro) oder Karbon (4.700 Euro) erhältlich. Nachhaltig die Fahrdynamik beeinflusst das Dynamic-Plus-Paket für gut 2.200 Euro mit einer strafferen Fahrwerks- und besonderen Lenkabstimmung sowie dynamischen Motor- und Getriebelagern.
Für knapp 8.300 Euro liefert Mercedes-AMG auch eine Keramik-Bremsanlage, für gut 700 Euro spezielle Sportreifen. Teuer wird eine Aufrüstung des Infotainments. Für eine Navigationsfunktion ist nur das mehr als 3.300 Euro teure Command-Online-System im Angebot, immerhin inklusive Sprachbedienung und WLAN-Hotspot. Wer will, kann schließlich auch noch mehr als 1.500 Euro für eine Motorabdeckung aus Karbon ausgeben.
Serienausstattung:
Klimaautomatik
LED-Scheinwerfer
Lederlenkrad
Leichtmetallräder
Regensensor
Sperrdifferenzial hinten
Sportfahrwerk
Tempomat
Zentralverriegelung mit Fernbedienung
Zusätzliche Serienausstattung GT C:
Bremsanlage mit größeren Scheiben vorn
Elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial hinten
Hinterachslenkung
Ledersitze mit Sitzheizung und Memory-Funktion
Schaltbare Abgasanlage
Verstellbares Sportfahrwerk
Modellbeschreibung
Mit dem Wechsel vom etwas zu groß geratenen SLS zum kompakteren Nachfolger hat Mercedes-AMG GT frischen Wind in die Sportwagen-Szene gebracht. Seit dem Frühjahr 2017 schieben die Schwaben mit dem offenen Roadster noch einmal eine kräftige Brise nach.
Der Mercedes-AMG GT Roadster ist ein hochkarätiger offener Sportwagen, der sich hinter dem berühmten Stuttgarter Nachbarn Porsche 911 nicht verstecken muss.
Mercedes-AMG GT Roadster in zwei Motorvarianten
Anders als sein Vorgänger SLS zitiert der GT Roadster nicht nur den eigenen Urahnen 300 SL, sondern nimmt auch ungeniert Anleihen beim erfolgreichen Nachbarn aus Stuttgart-Zuffenhausen. In puncto Fahrdynamik und Zeitlosigkeit erreicht der AMG-Sportler zwar den Porsche 911 noch nicht ganz, dafür versprüht er mit dem neuen Panamericana-Grill und dem bollernden V8 eine ganz eigene Faszination, die durch die Renn-Erfolge des Coupé wie etwa beim Vierfach-Triumph beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2016 nochmals verstärkt wird.
Außergewöhnliche Fahrleistungen wie eine Spitzengeschwindigkeit jenseits der 300 km/h durfte man vom sportlichen Mercedes-Spitzenmodell auf jeden Fall erwarten, dass diese im GT Roadster aber sogar günstiger zu haben sind als bei Porsche und sogar auch bei Audi, ist dann doch etwas erstaunlich.
Alle Assistenzsysteme kosten Aufpreis
Dafür hat Mercedes aber offensichtlich bei einer anderen Domäne sparen müssen. Denn dass alle Assistenzsysteme, die den alltäglichen Umgang mit einem echten Sportgerät angenehmer und leichter machen können, nur gegen Aufpreis erhältlich sind, passt nicht so recht zum Selbstverständnis der Stuttgarter, die sich gerne als Vorreiter in Sachen Sicherheit darstellen.
Auch ein Allradantrieb ist – anders als bei den Konkurrenten – für den Mercedes-AMG GT Roadster nicht zu bekommen. Dafür bieten die Schwaben zahlreiche Möglichkeiten, das Cabrio ganz individuell auszustatten. Für den Innenraum sind verschiedenste Lederausstattungen sowie Zierteile von Klavierlack bis zu Glasfaser und Karbon erhältlich, das Äußere des Fahrzeuges kann ebenfalls mit Chrom oder Karbon sowie unterschiedlichen Lackierungen ganz den eigenen Vorlieben angepasst werden.
Eine ganz exklusive Variante ist der AMG GT C Roadster Edition 50, der zur Markteinführung des Cabrios mit Blick auf das 50-jährige Bestehen von AMG in einer limitierten Stückzahl von 500 Fahrzeugen aufgelegt wurde. Für dieses Sondermodell wählten die AMG-Leute zwei spezielle Matt-Lackierungen, Applikationen in schwarzem Chrom und eine spezielle Lederausstattung aus.
Fazit zum Mercedes-AMG GT Roadster (C 190)
Mit dem GT Roadster hat Mercedes-AMG einen faszinierenden offenen Sportwagen entwickelt, der mit seiner Optik und seinen bärenstarken V8-Motoren überzeugt. Allerdings muss man die Grundausstattung noch mit zahlreichen Extras erweitern, auch beim schon deutlich besser ausgestatteten AMG GT C besteht noch einiger Optimierungsbedarf, vor allem bei den Assistenz-Systemen und dem Infotainment.
Kundenbewertungen
3.0
3 Sterne
(1 Bewertung)
Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
1 Stern
1.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Nilo L. am 9. März 2025
3 Sterne
Leistungsstarker Sportwagen mit exklusivem Design, aber eingeschränkter Alltagstauglichkeit.
Der Mercedes GT ist ein Sportwagen mit beeindruckender Leistung und exklusivem Design. Die starke Motorisierung sorgt für aufregende Fahrten, doch der Komfort ist dem sportlichen Charakter untergeordnet. Der Innenraum ist edel, aber der Platz begrenzt. Die tiefere Sitzposition und harte Fahrwerksabstimmung machen ihn weniger alltagstauglich. Das Auto ist ideal für Enthusiasten, die Fahrspaß und Prestige suchen. Käufer sollten sich der hohen Unterhaltskosten bewusst sein und vor dem Kauf sicherstellen, dass das Fahrzeug gut gepflegt wurde, da Reparaturen teuer sind.