Die sechste Generation des Ford Mustang steht als Coupé und als Cabriolet seit 2015 auch in Europa offiziell beim Ford-Händler. Die Neuauflage besticht nicht nur mit einer schlichten, sich am Ur-Modell orientierenden Form. Die Technik ist einigermaßen auf dem aktuellen technischen Stand. Eine sparsame Vierzylinder-Version ist für Coupé- und Cabrio erhältlich, dazu ein kräftiger V8.
Der aktuelle Mustang ist eine Fortsetzung der Erfolgsstory aus den 1960er-Jahren und macht spätere Sünden der 1980er-Jahre vergessen, die kleinwagenmäßig, plüschig und wenig emotional wirkten. Zu den Wettbewerbern zählen BMW 4er, Audi A5 und Mercedes C-Klasse ebenso wie Nissan 370 Z, Chevrolet Camaro und Dodge Challenger. Der aktuelle Mustang ist der weltweit meistverkaufte Sportwagen.
Stärken
Für die Leistungsklasse sehr preisgünstig
Lange Historie und Kult-Status
Umfassende Grundausstattung
Schwächen
Gegenüber der Konkurrenz wenig Individualisierungsmöglichkeiten
Schon seit über 50 Jahren hat der Mustang seinen festen Platz in der Ford-Modellpalette. Er ist somit eine rollende Legende. Allerdings gab es in Europa eine lange Durststrecke, die Ford erst 2015 mit dem erneuten offiziellen Import der aktuellen, sechsten Modellgeneration beendete. Wer einen Mustang kauft, wird also nie nur ein Coupé oder Cabrio kaufen, sondern auch einen Lifestyle, eine Weltanschauung — mit V8 noch mehr als mit Vierzylinder.
Testberichte
ADAC Auto-Test
Testergebnis vom 15. Juli 2016
FORD Mustang 5.0 Ti-VCT V8 Aut.Zweitüriges Coupé der oberen Mittelklasse (310 kW / 421 PS)
Der Vierzylinder ist ein Motor, der nichts beweisen muss, sehr leistungsfähig ist und relativ sparsam zu Werke geht. Er ist quasi die pragmatische Motorisierung. Das richtige US-Feeling kommt aber erst beim V8 mit seinem kraftvollen Sound auf; dann jedoch dürfte das Erlebnis die Mehrkosten für die doppelte Anzahl Zylinder wert sein.
Vierzylinder-Turbomotor mit Direkteinspritzer und 317 PS sowie V8-Saugmotor mit 421 PS
Hinterradantrieb und Sechsgang-Schalt- oder Automatikgetriebe
Zwei grundsätzlich unterschiedliche Motorcharaktere
Beim Mustang ist aktuell eine nicht unwichtige Sicherheitslücke zu finden, die sich in nur zwei Sternen im Euro-NCAP-Crashtest äußert. Aber ein Update in Form von Spurhalteassistent, Fußgängererkennung, Kollisionswarner und Notbremsassistent ist unterwegs, und auch das Facelift für 2018 wird definitiv beim Thema Sicherheit nachlegen. Abgesehen davon ist die jüngste Generation Mustang fahrtechnisch endlich ein sehr gutmütiges Fahrzeug mit ausgezeichneten Fahreigenschaften. Darauf hat die Welt genau 50 Jahre lang gewartet.
Aktive Motorhaube, 3 bis 5 Airbags
Bis ca. Mitte 2017 mittelmäßiges aktives und passives Sicherheitsniveau (2 Sterne)
Für ca. zweite Hälfte 2017 Update mit mehr serienmäßigen Sicherheitssystemen
Ford hat endlich auch beim Mustang nachgezogen und ihm ein zeitgemäßes Fahrwerk mit ausgezeichneten Bremsen und hinterer Einzelradaufhängung spendiert. Daraus ergibt sich eine ausgewogene Mischung aus Komfort und Dynamik, welche die Motorleistung gut auf den Asphalt bringt. Straßenlage und Bremsverzögerung sind ohne Tadel, die Übersichtlichkeit nach hinten etwas beschränkt. Der Fußgängerschutz wird mit einer aktiven Motorhaube sichergestellt. Das Cabrio hat zwei Fullsize-Airbags sowie einen Knieairbag für den Fahrer, das Coupé zusätzlich Kopf-Schulterairbags.
Allerdings war die Ford-Gemeinde etwas schockiert, als ein 2017er-Coupé im Euro-NCAP-Crashtest nur zwei der maximal fünf Sterne erreichte. Bei der Insassensicherheit kommt der Zweitürer auf 72 Prozent der möglichen Wertungspunkte, und zwar für die Kategorie "Erwachsene". Das ist ein sehr guter Wert, aber der Bereich "Kinder" wurde mit nur 32 Prozent deutlich schlechter bewertet.
Kritisiert wird die Tatsache, dass es nur hinten Isofix-Halterungen gibt. Dazu sind im Fond keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen mit Ausnahme von Kopfairbags vorgesehen. Auch das Fehlen aktiver Systeme wie City-Notbremsassistent, Bremsassistent, Geschwindigkeitslimiter oder Spurhalteassistent wurde moniert. Andererseits empfinden Mustang-Cruiser diese Features als reine Bevormundung und würden sie ohnehin abschalten.
Trotzdem hat Ford reagiert und wird allen später im Jahr 2017 bestellten Fahrzeugen ein Update mit auf den Weg geben, welches serienmäßig Spurhalteassistent, Fußgängererkennung, Kollisionswarner und Notbremsassistent beinhaltet.
Ausstattung
Schon von Haus aus ordentlich ausgestattet, gibt es beim Mustang nur eine sehr kurze Liste mit Sonderausstattungen. Diese enthält unter anderem ein Navigationssystem, bessere Sitze und Lederpolsterung. Wer sich seinen Mustang individuell zurechtschneidern möchte, hat nur wenige Wahlmöglichkeiten, und auch das Angebot an Assistenzsystemen ist dürftig. Günstige Preise sorgen für zusätzliche Verlockung. Für den persönlichen Touch sorgt die Kombination der 10 Lackfarben mit drei Felgendesigns und drei Interieurfarben.
Serienausstattung Mustang:
Coupé: 5 Airbags, Cabrio: 3 Airbags
19-Zoll-Leichtmetallfelgen
CD-DAB-Audiosystem SYNC3
Elektrisches Verdeck beim Cabrio
Erweiterte Serienausstattung bei Mustang GT:
20-Zoll-Leichtmetallfelgen
6-Kolben-Hochleistungsbremsanlage von Brembo
Doppelendrohr mit polierter Blende
Beim Ford Mustang gibt es nur eine Ausstattungslinie, unabhängig von der Motorisierung. Der Vierzylinder startet bei 38.000, der V8 bei 44.000 Euro, das Cabriolet ist jeweils 4.500 Euro teurer. Das sind höchst attraktive Preise, für die es deutsche Premiumprodukte dieser Leistungsklasse höchstes in nackter Grundform gibt. Beim Mustang ist aber praktisch alles schon drin, was das Fahren angenehm macht.
Dazu gehören das CD-DAB-Audiosystem SYNC3 mit AppLink und Touchscreen mit Sprachsteuerung inklusive Track-Informationen (Beschleunigungs- oder Bremsmessung), elektrische Sitze mit Kunstlederbezug, schlüsselloses Öffnen und Starten, Lederlenkrad und -schalthebel, Xenonscheinwerfer, 19-Zoll-Alufelgen, Isofix-Halterungen hinten und beim Cabrio zusätzlich elektrische Fensterheber hinten und ein elektrisch bedienbares Verdeck mit beheizter Scheibe.
Als Assistenten sind aktuell nur eine Berganfahrhilfe und eine Rückfahrkamera serienmäßig an Bord. Ein Update ist auf den Weg, welches serienmäßig Spurhalteassistent, Fußgängererkennung, Kollisionswarner und Notbremsassistent umfassen soll. Der GT verfügt zusätzlich über 20-Zoll-Räder, Brembo-Bremsen, Doppelrohrauspuff sowie die Kombination aus Launch-Control (bei manuellem Getriebe) und Line-Lock-System.
Letzteres ermöglicht das Durchdrehen der Hinterräder bei stehenden Vorderläufen — vorgeblich zum Aufwärmen der Hinterreifen gedacht, in Wahrheit aber als Showeffekt vor dem Take-off.
Die Liste der verfügbaren Sonderausstattungen ist kurz. Hauptposten sind zwei nicht kombinierbare Premium-Pakete. Paket 1 kostet 2.500 Euro und umfasst Navi, 12 Lautsprecher, Sitzmittelbahnen in Leder, Park-Pilot hinten, Chromzierrat beim Fastback, silberfarbene Alufelgen, Soft-Touch-Türverkleidungen sowie Leder-Optik für das Armaturenbrett. Paket 2 ist 250 Euro günstiger und verzichtet auf ein paar Kleinigkeiten.
Das Navi und die größeren Alufelgen können aber auch einzeln bestellt werden. Für 1.800 Euro Aufpreis sind Recaro-Sitze lieferbar, allerdings nur für das Coupé. Beide Versionen können für 600 Euro mit beheiz- und belüftbaren Vordersitzen ausgestattet werden, das Automatik-Getriebe wird mit jeweils 2.500 Euro extra berechnet. Weitere Aufpreisposten umfassen Ziernähte, Dekostreifen, Dach in Kontrastfarbe für das Fastback oder bestimmte Außenfarben.
Insgesamt sind zehn Lackfarben, drei Alufelgendesigns und drei Interieurfarben wählbar. Dadurch hat man seinen Mustang schnell konfiguriert, und auch durch das Setzen einiger zusätzlicher Kreuzchen wird niemand arm. Allerdings sind weitergehende Individualisierungen nicht lieferbar. Somit bleibt der Mustang ein preisgünstiges Vergnügen.
Ford hat in Europa lange gebraucht, bis man den Mustang wieder anbietet. Die Kategorie der sportlichen Coupés und Cabrios ist aber trotzdem nie ausgestorben, weil sie einfach dynamischer dastehen und dank tieferem Schwerpunkt weniger Kompromisse machen müssen als ein Kompakter.
Der effiziente und starke EcoBoost ist ein guter Antrieb, besser passt allerdings der potente V8.
Die Welt hat sich seit den 1960er-Jahren weitergedreht, und die sportlich orientierten Kunden haben sich reihenweise Kompakt-Sportlern à la Ford Escort XR3 oder später Focus ST und RS zugewandt. Wer aber ohne variablen Innenraum auskommt und auf üppige Platzverhältnisse im Fond verzichten kann, ist beim Mustang an der richtigen Adresse.
Denn der Mustang bietet als sportliches Coupé oder Cabriolet bereits in der Basis einen sparsamen und trotzdem dynamischen Vierzylinder-EcoBoost-Motor. Rein objektiv betrachtet, ist der kleine Motor eine sehr gute Wahl, denn auch viele andere Sportwagen sind mit leistungsfähigen Vierzylindern ausgerüstet, ohne dass dem Fahrer dabei ein Zacken aus der Krone fällt. Allerdings ist der Mustang ein Amerikaner, und die gusseisernen Fans können ohne V8-Brabbeln keinen Kilometer zurücklegen.
Günstige Preise, aber wenige Optionen und Individualisierungsmöglichkeiten
Der Mustang ist ein preisgünstiger Sportwagen mit allem Drum und Dran, was man zum komfortablen und schnellen Fahren braucht. Wenn man dennoch Wünsche äußern möchte, dann fehlen einige Assistenz- oder Sicherheitsfeatures, die durchaus auch nicht serienmäßig sein müssen. Weiter wünscht sich der potenzielle Pony-Treiber mehr Möglichkeiten, seinem individuellen Geschmack Rechnung zu tragen. Und auch dafür würde er gern etwas bezahlen.
Ein ordentlicher Sportwagen mit Verbesserungsbedarf im Detail
Die günstigen Basispreise, die kräftigen Motoren und die über 50 Jahre währende Tradition des Pony-Cars machen den Ford Mustang nicht nur für Freunde von US-Cars zur interessanten Alternative zu europäischen oder japanischen Sportwagen. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse Leidensbereitschaft bei der Innenraumanmutung, und wer den V8 wählt, muss auch mit einem gesunden Durst rechnen.
Wichtig ist zudem, ein späteres Exemplar von Ende 2017 zu bekommen, welches bereits bei den Sicherheitssystemen aufgewertet worden ist und bei einem erneuten Euro-NCAP-Crashtest mehr als die zwei erzielten Sterne bekommen dürfte. Weiter gilt es zu bedenken, dass das Modelljahr 2018 schon vorgestellt wurde. Auch hier zahlt sich Geduld aus, weil der Mustang vermutlich einige technische Verbesserungen mit auf den Weg bekommen wird, und bestimmt gehören Verfeinerungen im Interieur ebenfalls zur To-do-Liste der Entwickler in Dearborn.
Fazit zum Ford Mustang
Bei Autos vom Schlage eines Ford Mustang geht es in erster Linie um Emotionen, einen Herzenswunsch, ein Stück US-Lebensstil. Trotzdem kann der Mustang durchaus auch eine Vernunftentscheidung sein, wenn man ihn als Vierzylinder-EcoBoost kauft. Für weniger Geld ist kaum ein hübscheres und sportlicheres Gefährt zu bekommen, das sich zudem auf eine sehr lange Historie berufen kann.
Allerdings wird der US-Fan mit dem Vierzylinder nicht glücklich. Für die Mehrheit der Mustang-Kunden ist das keine Frage, sie entscheiden sich für den "Wenn-schon-denn-schon"-V8 und nehmen die etwas höheren Spritkosten gern in Kauf. Gespart haben sie ja bereits beim günstigen Einstandspreis.
Kundenbewertungen
4.7
4.7272727272727275 Sterne
(11 Bewertungen)
Sicherheit
4.363636363636363 Sterne
4.4
Verbrauch
3.909090909090909 Sterne
3.9
Preis-Leistung
4.090909090909091 Sterne
4.1
Luka H. am 13. März 2025
5 Sterne
Ford Mustang
Die Leistung ist außergewöhnlich, die Beschleunigung erfolgt schnell und das Fahrverhalten auf der Straße ist äußerst präzise. Besonders gefällt mir das Handling in Kurven und die agile Lenkung. Zwar ist der Komfort etwas straffer, doch für ein sportliches Fahrzeug völlig angemessen. Das Design ist natürlich sportlich. Aufgrund der Leistung würde ich den Wagen nicht für Anfänger empfehlen. 5 Sterne.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0
Laura S. am 13. März 2025
5 Sterne
Ford Mustang
Die Leistung auf der Straße sind erstaunlich, der Unterschied zu weniger sportlichen Modellen ist sofort spürbar. Es ist allerdings notwendig, den reduzierten Komfort zu akzeptieren. Die Federung ist straffer, und die Ausstattung ist eher funktional als luxuriös. Auch ist der Wagen absolut nicht für den Alltag geeignet und ich nutze ihn nur am Wochenende, wenn ich einen Ausflug beispielsweise in die Berge mache.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Emma A. am 28. Januar 2025
5 Sterne
Ford Mustang
Mit dem Wagen zu fahren, ist sehr angenehm. Er ist leicht und agil zu fahren, die Lenkung ist exakt und die Beschleunigung beeindruckend. Dank der kompakten Größe ist es möglich, sich auch in engen Straßen gut zu bewegen. Das Design ist zeitgemäß, und der Innenraum bietet Komfort. Ein perfektes Auto für alle, die viel in der Stadt fahren, aber auch gerne über Landstraßen fahren. Für den Alltag kann ich es allerdings nicht empfehlen.
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Adrian H. am 31. Dezember 2024
5 Sterne
Ford Mustang
Die Leistung des sportlichen Wagens, ist beeindruckend und die Fahrdynamik ist ausgezeichnet. Der leistungsstarke Motor hat einen tollen Sound. Das moderne und aerodynamische Design begeistert mich ebenfalls. Der Fahrkomfort ist ausgezeichnet, denn das Fahrzeug bleibt stabil, selbst bei steilen Kurven. Der einzige Nachteil besteht darin, dass der Kraftstoffverbrauch hoch ist und die Versicherungs- und Unterhaltskosten erhöht sind. Ansonsten gebe ich 5 Sterne.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
5 Sterne
5.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Tom M. am 4. Dezember 2024
5 Sterne
Toller Sportwagen
Zum einen finde ich das Design sehr gut! Unter der Haube arbeitet ein kräftiger V8-Motor. Das Fahrerlebnis ist einfach atemberaubend: Der Mustang GT beschleunigt rasant und bietet ein unglaublich intensives Fahrgefühl. Die V8-typische Klangkulisse ist unverwechselbar und lässt das Herz eines jeden Autofans höherschlagen. Die Fahrwerksabstimmung sorgt dafür, dass der Wagen auch bei höheren Geschwindigkeiten stabil bleibt, gleichzeitig aber auch agil genug ist, um kurvige Landstraßen mit viel Spaß zu meistern.
Das Interieur ist typisch amerikanisch: viel Platz, eine robuste Bauweise und ein Cockpit, das den Fahrer in den Mittelpunkt stellt.
Es gibt jedoch auch ein paar Punkte, die man nicht außer Acht lassen sollte: Die Benzinverbrauchswerte sind eher hoch, was für viele Käufer ein wichtiger Faktor sein könnte. Auch die Sicht nach hinten ist durch die dicke C-Säule und das kleinere Fenster nicht gerade optimal. Wer regelmäßig lange Fahrten unternehmen will, sollte sich vielleicht nach einem komfortableren Wagen umsehen.