Motoren
Käufer des Chevrolet Camaro Cabriolet stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Gehört zu einem echten amerikanischen Muscle Car zwingend ein brachialer Achtzylinder, oder reicht der Vierzylinder-Turbo, der mit 275 PS wahrlich nicht schwächlich daherkommt. Dass zwischen beiden Varianten je nach Getriebe 6000 bis 8.000 Euro Preisunterschied liegen, macht die Wahl nicht unbedingt leichter, denn auch 50.900 Euro sind für einen 453-PS-Boliden mit markerschütternder Performance ein verlockendes Angebot.
Motordetails anzeigenSicherheit
Das Chevrolet Camaro Cabriolet kann mit seinen sechs Airbags und einigen optionalen Assistenzsystemen trotz fehlenden Euro-NCAP-Crashtests als recht sicheres Fahrzeug gelten. Das ist allerdings auch nötig, verlockt der extrovertierte Sportwagen seine Fahrer dazu, das enorme Leistungsvermögen auch auszuschöpfen. In den USA kommt es gehäuft zu tödlichen Überschlägen bei Unfällen von Muscle Cars. Schon das Camaro-Coupé mit festem Dach zeigt dabei leichte Schwächen. Beim Cabriolet wird es jedenfalls nicht besser aussehen.
Amerikanische Muscle Cars stehen im Ruf, viel Kraft für wenig Geld zu bieten, technisch aber eher simpel gestrickt zu sein. Das stimmt so nicht mehr, auch nicht beim Thema Sicherheit. Während das Coupé mit festem Dach sogar acht Airbags bietet, kommt das Cabriolet mangels Vorhang-Airbags immerhin noch auf sechs. Mit dabei sind Knieairbags für Fahrer und Beifahrer. Üblich ist in hochpreisigen europäischen Modellen allenfalls ein Airbag für das Knie des Fahrers.
Zum serienmäßigen Standard zählen außerdem eine Rückfahrkamera sowie das System OnStar, das nach dem Auslösen eines Airbags eine automatische Verbindung zu einer Unfallhilfe samt persönlicher Betreuung herstellt. Das soll sogar im Ausland funktionieren.
Das V8-Spitzenmodell verfügt darüber hinaus über einen Totwinkel- und Spurwechselwarner, ein Head-up-Display und eine Ausparkhilfe mit Querverkehrswarnung. Im Vierzylinder-Einstiegsmodell sind dafür 2.600 Euro zu bezahlen.
Ein Euro-NCAP-Crashtest liegt für den Camaro nicht vor. Allerdings musste sich das Coupé zusammen mit anderen Muscle Cars bei einem privaten amerikanischen Institut dem gefürchteten Small Overlap Crashtest stellen, bei dem die Fahrzeuge mit einer Überlappung von nur 25 Prozent bei 64 km/h gegen eine starre Barriere gefahren werden. Dieser Test gilt im Vergleich mit dem europäischen Test als strenger, da dabei besonders hohe Kräfte auf die Sicherheitszelle einwirken.
Der Camaro schnitt besser ab als die Konkurrenten Ford Mustang und Dodge Challenger und erhielt in dieser Disziplin ein "Good". Nicht so gut, sondern nur noch "akzeptabel" sah es bei der Stabilität des Coupé-Dachs bei einem Überschlag aus – aber da gelten bei einem Cabriolet ohnehin andere Gesetze.
Ausstattung
Chevrolet lässt sich beim Camaro Cabriolet auch bei der Ausstattung nicht lumpen. Wer Aufpreislisten anderer Hersteller kennt, dem treten beim Studium des Ausstattungsumfangs Freudentränen in die Augen. Klimaautomatik, klimatisierte Ledersitze, Bose-HiFi-System, Navi, WLAN-Hotspot – Alles schon in der Basisversion für 44.900 Euro mit an Bord. Ein vollausgestatteter V8 mit Sonderfarbe, weißen oder roten Ledersitzen und Show-Leichtmetallfelgen kommt gerade auf rund 60.000 Euro.
Viel Geld, aber 50.000 Euro vom günstigsten Porsche 911 Cabriolet entfernt, und das hat zu diesem Preis nur Teilledersitze.
Die Lektüre der Preis- und Ausstattungsliste des Chevrolet Camaro Cabriolets ist eine erfreuliche Angelegenheit. Die relativ günstigen Preise gehen mit einer überaus spendablen Ausstattung einher. So verfügt schon das Vierzylinder-Einstiegsmodell über eine Zweizonen-Klimaautomatik, ein Bose-HiFi-System, Internetanschluss, elektrisch verstellbare Vordersitze, eine Lederausstattung sowie riesige 20-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Das V8-Topmodell setzt noch eins drauf und verfügt ab Werk über ein Technik- und Komfortpaket, das unter anderem Head-up-Display und Spurwechselassistent umfasst. Auch ein 3D-Navigationssystem ist mit an Bord. Beide Optionen sind für zusammen 3.800 Euro auch im Basismodell bestellbar, wodurch dessen Preisvorteil aber zusammenschmilzt.
Angesichts der weitgehenden Vollausstattung beschränken sich im V8 die Optionen vorwiegend auf optische Maßnahmen bei Farben, Polstern, Felgen und Karosserie. Für 2.000 Euro ist im V8 aber noch eine Sportabgasanlage samt Magnetic Ride Control lieferbar. Dabei handelt es sich um ein System, das die Stoßdämpfer schneller ansprechen lässt.
Serienausstattung Camaro Cabriolet Turbo:
- Zweizonen-Klimaautomatik
- Leichtmetallfelgen im Format 20 Zoll
- elektrisch verstellbare Vordersitze
- Sitzheizung und -belüftung vorne
- Bose-HiFi System mit Surroundsound und Außengeräuschunterdrückung
- On-Star mit LTE-Internetverbindung und WLAN-Hotspot
- Digital-Instrumente
- Fensterheber vorn und hinten
- Zentralverriegelung mit Fernbedienung
- Rückfahrkamera
- Tempomat
- Motor-Fernstartfunktion
- schlüsselloser Zugang und Motorstart
- Einparkhilfe hinten
- elektrisches Verdeck
- Ledersitze und -lenkrad
Zusätzlich im Camaro Cabriolet V8:
- Ausparkhilfe hinten mit Querverkehrswarnung
- beheizbares Lenkrad
- Head-up Display
- Außenspiegel einklapp- und beheizbar
- Innenraumbeleuchtung mit 24 Farbvarianten
- Totwinkel
- Assistent und Spurwechselwarnung