Die dritte Generation des Cadillac CTS ist seit 2014 in Europa auf dem Markt und tritt in der oberen Mittelklasse gegen deutsche Konkurrenten wie den BMW 5er und den Mercedes E-Klasse an. Mit einer Länge von 4,97 Metern bietet der US-Amerikaner ein großzügiges Platzangebot für alle Insassen. Anfang 2017 war in Deutschland nur die Stufenheck-Limousine im Handel. Beim Vorgänger gab es noch einen Sportwagen und ein Coupé.
Auch bei den Motorisierungen setzt Cadillac auf Reduktion: Lediglich ein Vierzylinder-Turbo mit Hinterradantrieb oder permanentem Allradantrieb sowie ein mächtiger 6,2-Liter-V8-Motor, der aus der Corvette stammt, sind im Angebot. Der Cadillac CTS mit dem 2,0-Liter-Triebwerk ist ein Konkurrent zum BMW 5er und der Mercedes E-Klasse, während sich der CTS-V mit V8-Triebwerk gegen den Mercedes AMG E 63 S positioniert.
Beim Cadillac CTS stehen zwei Motorisierungen zur Auswahl, die verschiedenen Ansprüchen genügen. Der Vierzylinder-Turbo ist mit Hinterradantrieb, optional auch Allradantrieb kombinierbar und erreicht maximal 240 km/h beziehungsweise 230 km/h. Dagegen tritt der 6,2-Liter-V8-Kompressor im heckgetriebenen CTS-V mit 649 PS und 320 km/h Spitze deutlich brachialer auf. Beide Aggregate verfügen über Zylinderabschaltung und der Durchschnittsverbrauch liegt zwischen 7,8 Litern in der Vierzylinder- und 13,0 Litern in der V8-Version.
Vierzylinder 276 PS, Achtzylinder 649 PS
8-Gang-Automatik, Hinterrad- und Allradantrieb (optional)
Die passive Sicherheit des Cadillac CTS gibt nur wenig Anlass zu Klage: Ein ganzes Airbag-Arsenal schützt die Insassen, was durch Bestnoten bei den Sicherheits- und Crashtests der amerikanischen Verkehrsbehörde "National Highway Safety Traffic Safety Administration (NHTSA)" dokumentiert wird. Wer in den Genuss moderner Assistenzsysteme wie einem Totwinkel-Assistent oder aktiven Notbremsassistenten kommen will, muss aber mindestens die zweite Ausstattungslinie "Luxury" wählen.
acht Airbags, darunter Knie-Airbags und Vorhang-Airbags vorn und hinten
Ultraschall-Einparkhilfe hinten
Reifendrucküberwachung
Der Cadillac CTS punktet bei der passiven Sicherheit mit einem umfassenden Airbag-Schutz. Bei dem Sicherheits- und Crashtest der amerikanischen Verkehrsbehörde "National Highway Safety Traffic Safety Administration (NHTSA)" hat der CTS Bestnoten, sprich fünf Sterne, erhalten. Lediglich die eingeschränkte Übersicht nach hinten irritierte die Tester.
Bei den aktiven Sicherheitssystemen schneidet der Cadillac CTS nicht durchgängig so gut ab. Denn erst aber der zweiten Ausstattungslinie "Luxury" sind hilfreiche Assistenzsysteme wie zum Beispiel ein Totwinkel-Assistent, ein Spurhalteassistent, ein Frontkollisionswarner sowie ein aktiver Notbremsassistent inklusive Fußgängererkennung vorne serienmäßig. Beim Ausparken überwachen Kameras den fließenden Verkehr und der Fernlicht-Assistent beim CTS-V leuchtet in der Dunkelheit die Fahrbahn deutlich besser aus als herkömmliches Licht, ohne den Gegenverkehr zu blenden.
Ausstattung
Bei der Ausstattung passt sich der Cadillac CTS seinen europäischen Konkurrenten an. Soll heißen: Wer Komfort möchte, muss etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Die Einstiegs-Ausstattung "Elegance" bietet klassenübliche Standards wie Klimaautomatik und Rückfahrkamera. Erst ab der nächst höheren Variante "Luxury" sind Extras wie beheizbare Sitze und Lenkrad enthalten.
In den beiden Top-Linien "Performance" und vor allem Premium" bietet der Cadillac CTS dann allerdings Komfort-Highlights wie eine höherwertige Lederausstattung, ein konfigurierbares 12,3-Zoll-Instrumentendisplay oder Massagesitze hinten. Außer Schwarz kostet jede Farbe Aufpreis. Die Ausstattung des Top-Sportlers CTS-V bietet darüber hinaus noch Dynamik-Zutaten wie eine Motorhaube aus Carbon oder ein aufpreispflichtiges Aerodynamik-Kit.
Zur Serienausstattung gehören:
14-fach einstellbarer Fahrer- und Beifahrersitz
Zwei-Zonen-Klimaautomatik
Rückfahrkamera
Cadillac bietet beim CTS vier Ausstattungslinien an: "Elegance", "Luxury", "Performance" und "Premium". Schon die Einstiegsvariante "Elegance" (ab 44.900 Euro) bietet durchaus Vernünftiges, wie eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik oder 14fach verstellbare Sitze. Allerdings fehlen hier nützliche Details wie beheizbare Sitze. Die anderen Ausstattungslinien bauen aufeinander auf. In der "Luxury"-Version sind die Sitze dann schon 16fach verstellbar, das Lenkrad und die Vordersitze beheizbar.
In den beiden Top-Ausstattungslinien, die allerdings nicht unter 50.000 Euro zu haben sind, finden sich dann viele Extras, die das Autofahren komfortabler machen. Bei "Peformance" sind unter anderem eine Drei-Zonen-Klimaautomatik und ein Head-up-Display an Bord, bei "Premium" ein großes Panorama-Schiebedach und ein konfigurierbares 12,3-Zoll-Instrumenten-Display, das man aus anderen Cadillac-Modellen kennt.
Die Ausstattung des CTS-V, der auch preislich mit 98.500 Euro die Top-Version darstellt, heißt Platinum. Dazu gehören dann Highlights wie ein Rückspiegel, der als Bildschirm für zwei Kameras fungiert, die nach hinten "blicken". Dazu gibt es spezifische Details wie die Motorhaube aus Carbon, die den sportlichen Charakter des Fahrzeugs betonen soll. Und gegen Aufpreis sind Extras wie ein Aerodynamik-Kit oder Recaro-Sportsitze erhältlich
Serienausstattung "Elegance":
14-fach einstellbarer Fahrer- und Beifahrersitz
Zwei-Zonen-Klimaautomatik
Rückfahrkamera
Zusätzlich in Ausstattungslinie "Luxury":
beheizbares Lenkrad
16-fach einstellbarer Fahrer- und Beifahrersitz
Sitzheizung vorne
Zusätzlich in Ausstattungslinie "Performance":
Drei-Zonen-Klimaautomatik
360-Grad-Kamera zur Darstellung des Fahrzeugs in Vogelperspektive
automatische Einparkhilfe zum Parallel- und Querparken
Zusätzlich in Ausstattungslinie "Premium":
20-fach verstellbare Sportsitze für Fahrer und Beifahrer
Der Cadillac CTS stellt eine nachdenkenswerte Alternative zum BMW 5er und der Mercedes E-Klasse dar. Bei Verarbeitung, Fahrdynamik und Technik ist die Lücke fast geschlossen, dazu punktet der Wagen mit extrovertierter Optik und geringeren Preisen.
Die Verarbeitungsmängel früherer Tage gehören inzwischen der Vergangenheit an.
Der Cadillac CTS sticht sofort durch seine kantige Optik ins Auge. Mit der neuen Generation, die seit 2014 auf dem Markt ist, haben die Amerikaner einige traditionell vorhandene Schwächen ausgebügelt. Durch ausgiebige Tests auf der Nordschleife ist die Fahrdynamik deutlich besser als bisher und auch bei der Verarbeitung gehören die Hartplastik-Orgien im Innenraum der Vergangenheit an.
Nur zwei Motoren
Der Cadillac CTS bietet leider keine große Motorenvielfalt. Der Käufer hat lediglich die Wahl zwischen einem Vierzylinder-Turbo mit 276 PS und dem 6,2-Liter-Kompressor-V8 mit 649 PS im Top-Modell CTS-V. Während sich der mächtige Achtzylinder durch viel Kraft und hohem Verbrauch definiert, ist man mit dem Vierzylinder-Turbo sparsamer, wenn auch nicht untermotorisiert unterwegs. Wenn man dem 2,0-Liter-Triebwerk die Sporen gibt, wirkt er allerdings ein wenig angestrengt.
Auch der Vierzylinder gönnt sich den einen oder anderen Liter mehr, als die Aggregate der deutschen Konkurrenz. Für das kleinere Triebwerk stehen sowohl Hinterradantrieb wie auch für 2.500 Euro Aufpreis ein Allradantrieb zur Wahl, wohingegen es den CTS-V nur mit Hinterradantrieb gibt.
Großzügige Platzverhältnisse
Im Innenraum spielt der Cadillac CTS typisch amerikanische Stärken aus. Vorne und hinten finden die Passagiere in der 4,97 Meter langen Stufenheck-Limousine reichlich Platz. Die Verarbeitungsmängel früherer Tage gehören inzwischen im Großen und Ganzen der Vergangenheit an und auch die Bedienung geht leichter von der Hand, als man das von den Vorgänger-Versionen gewöhnt war.
Beim Komfort sind die Zeiten der wankenden Cadillac-Sänften ebenfalls vorbei. Der aktuelle CTS wurde in ausgiebigen Testfahrten auf der Nordschleife auf sportlich getrimmt. Das dokumentiert sich in einer deutlich gesteigerten Agilität aber auch in einem spürbar strafferen Fahrwerk.
Fazit zum Cadillac CTS
Die Vorgängerversion des Cadillac CTS hat sich in Deutschland nur schlecht verkauft. Das könnte sich mit der dritten Generation der US-Limousine der oberen Mittelklasse ändern, zeigt sie doch bessere Qualität, deutlich agileres Fahrverhalten und viel Platz, wenngleich der Komfort etwas gelitten hat. Eine echte Alternative zu BMW M5 oder Mercedes AMG E 63 S ist der Cadillac CTS-V mit 649 PS starkem V8-Kompressor-Motor.