Für die erste Luxuslimousine von VW war offensichtlich nur das Beste gut genug. Als der Phaeton 2002 seine Premiere feierte, wurde er in der Gläsernen Manufaktur in Dresden von Hand montiert. Neben soliden Benzin- und Dieselmotoren mit sechs Zylindern gönnte VW dem Phaeton außerdem den Zehnzylinder-Diesel V10 TDI mit 313 PS sowie den Benzin-Zwölfzylinder W12 mit sechs Litern Hubraum und bis 450 PS. Allerdings sind die Powerversionen im Unterhalt auch deutlich teurer. 2006 wurde der Zehnzylinderdiesel wegen Problemen mit den geltenden Abgasgrenzen aussortiert.
Stattliche Erscheinung mit viel Komfort
Beim Phaeton setzte Volkswagen auf einen dezenten Auftritt und elegantes, unaufdringliches Design. Kritiker bemängelten die Ähnlichkeit zur damaligen VW Passat Limousine, die im Profil wie eine verkleinerte Ausgabe wirkt. Mit einer Länge von mindestens 5,05 Meter (Langversion 5,17 Meter) und einem Leergewicht ab etwa 2,2 Tonnen war der Phaeton zumindest im Format den etablierten Premium-Konkurrenten Audi A8, BMW 7er und Mercedes-Benz S-Klasse ebenbürtig.
Bei den Verkaufszahlen reichte es allerdings nicht trotz hohem Fahrkomfort mit Luftfederung, sehr gediegener Ausstattung inklusive zugfreier Vier-Zonen-Klimaanlage und Edelholzdekor.
Basis für Bentley
Hierzulande besonders gefragt war die Version mit dem Dreiliter-Sechszylinder, der zuletzt 245 PS leistete und einen guten Kompromiss aus Leistung und Wirtschaftlichkeit bot sowie die schwere Limousine mit einem offiziellen Verbrauch von 8,5 Litern auf 100 Kilometern bewegte. Trotz der mäßigen Verkaufszahlen wurde der Phaeton immerhin 14 Jahre bis zum Modelljahr 2016 (und der Demission seines technischen Antreibers und VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piech) am Leben erhalten.
Zuletzt gab es nur noch den Achtzylinder-Benzinmotor mit 335 PS und den Diesel mit 245 PS. Das Design wurde über die Jahre nur dezent verändert. Die technische Basis diente auch dem Bentley Continental als Plattform.
Fazit zum VW Phaeton
Als Volkswagen mit dem Phaeton 2002 die erste Luxuslimousine auf den Markt brachte, spekulierten die Wolfsburger auf mutige Individualisten unter den Premium-Käufern, die sich gegen Audi, BMW und Mercedes-Benz für einen VW entscheiden. Die gab es offensichtlich nicht so zahlreich, obwohl VW die Wahl mit viel moderner Technik, hochwertiger Ausstattung und luxuriösem Komfort schmackhaft machte.
Dazu gab es noch prestigeträchtige Motoren wie den Zehnzylinderdiesel mit 313 PS oder den Zwölfzylinder-Benzinmotor W12 mit sechs Litern Hubraum und 450 PS. Als Gebrauchtwagen ist der Phaeton heute als Luxuslimousine mit hoher Qualität und viel Technik zu relativ günstigen Preisen in jedem Fall eine interessante Alternative. Vor allem mit dem Sechszylinderdiesel lässt er sich dazu auch noch halbwegs wirtschaftlich bewegen.