VW Passat Limousine (B7)Technische Daten
Die Passat B7 Limousine setzte auf die bekannten VW-Stärken, wie Qualität, Verarbeitung und Raumökonomie. Diese Vorteile ließ sich VW natürlich auch dementsprechend belohnen. Allerdings bot die Basisausstattung mit einer Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern rundum und CD-Radio schon einen vernünftigen Komfort. Traditionell lang blieb die Liste der Sonderausstattungen, die den Grundpreis von mindestens 24.750 Euro (Modelljahr 2012) merklich in die Höhe treiben konnten. Nützliche Extras wie die Bi-Xenon-Scheinwerfer oder die meisten der Assistenzsysteme, wie der adaptive Tempomat inklusive Citynotbrems-Funktion mussten bei den meisten Ausstattungslinien extra bezahlt werden
Gute Qualität, Schwächen im Detail
Bei Volkswagen stehen gute Qualität und Verarbeitung traditionell ganz oben im Lastenheft. Da macht auch der Passat B7 keine Ausnahme. Der TÜV attestierte der Wolfsburger Mittelklasse-Limousine ein hohes Qualitätsniveau und eine sehr gute Verarbeitung, weswegen auch die Anzahl der Kritikpunkte sehr überschaubar ausfiel. Das Bemühen um eine gesteigerte Wertigkeit machte sich auch im Innenraum durch bessere Materialanmutung bemerkbar. Allerdings regierte auch beim Passat B7 der Rotstift, wie die wenig ansehnlichen Plastik-Elemente im unteren Teil des Cockpits zeigten. Dagegen zeigte der Wagen äußerlich eine deutliche frischere Optik als der Vorgänger. Dieser Umstand kaschierte geschickt die Tatsache, dass es sich beim Passat B7 um eine aufwändige Modellpflege der Baureihe B6 handelte.
Vom Dieselskandal betroffen
Bei der Passat B7-Limousine von 2010 bis 2014 verwendete VW das bekannte Antriebsportfolio, das während des Modellzyklus teilweise verändert wurde. Bei den Dieselmotorisierungen setzte man auf die 1.6-Liter und 2.0-Liter-TDI-Triebwerke, die durch positive Eigenschaften wie geringen Verbräuchen gepaart mit guter Spurtstärke auffielen. Der 2,0-Liter-Turbodiesel wurde von Vielfahren aufgrund seiner ordentlichen Kraftentfaltung, der – aufgrund der besseren Geräuschdämmung – Laufruhe und seines zurückhaltenden Verbrauchs geschätzt. Allerdings gehörten diese Triebwerke auch zur der Diesel-Skandal-Motorenfamilie EA189, bei der eine Software das Abgas-Verhalten der Aggregate auf dem Prüfstand manipulierte.
Die TSI-Benziner heimsten ebenfalls viel Lob ein, trotz einiger Schwachstellen. So konnte der 1.4 TSI aufgrund fehlerhafter Steuerketten Probleme verursachen. Bei der Top-Version mit 300 PS sorgte ein Allradantrieb, der auch für die 2.0-TDI-Diesel zu haben war, für die nötige Traktion. Generell war das Fahrverhalten des Stufenheck-Passats eher gutmütig und komfortabel, ohne jedoch in Kurven den Fahrspaß komplett zu negieren.
Fazit zum Passat B7 Limousine
Genau betrachtet ist der Passat B7 nur eine aufwendig durchgeführte Modellpflege des Vorgängermodells. Dennoch setzten die VW-Ingenieure die Hebel an den richtigen Stellen an und verbesserten viele Einzelheiten. In erster Linie waren das die verbesserte Geräuschdämmung, die schickere Optik und die größere Anzahl von Assistenzsystemen. Allerdings hatte diese Detailarbeit auch ihren Preis. Deshalb kostete der komfortable Mittelklassen-Primus im Regelfall mehr als die Konkurrenz. Beim TÜV glänzte der Passat durch Unauffälligkeit, war aber nicht ganz frei von Schwächen. Neben den nicht immer wertigen Materialien im Innenraum und dem etwas angestaubten Infotainment-Systems sind das vor allem die Motoren, die vom Dieselskandal betroffen sind oder als TSI-Benziner teilweise fehlerhafte Steuerketten aufweisen.
