Ein Auto, das nur zwischen 7000 und 8.000 Euro kostet und dennoch Aufsehen, Sympathie oder Mitleid erregt. Der Renault Twizy ist eine sehr eigenwillige Erscheinung, eine Mischung aus Moped, Quad und Auto mit einem sympathischen rundlichen Design und zwei hintereinander angeordneten Einzelsitzen, das Ganze auf nur 2,34 Metern Länge. 2011 wurde der Twizy der Öffentlichkeit präsentiert und sollte zeigen, dass Elektromobilität erschwinglich ist und Spaß machen kann.
Das tut der Twizy auch, wenn man gewisse Kompromisse eingehen will. Dazu gehören der Verzicht auf Fenster und Türen, die es aber gegen Aufpreis gibt, ein minimalistischer Komfort und eine entsprechend sparsame Sicherheitsausstattung.
Wenig Komfort und bescheidene Sicherheit
Es gibt weder ABS noch ESP, nur einen Airbag für den Fahrer. Immerhin hat der Twizy 3-Punkt-Sicherheitsgurte für Fahrer und Beifahrer. Zulassungstechnisch wird der französische Winzling als Quad eingestuft. Es gibt eine Light-Version mit fünf PS und maximal 45 km/h, die auch ab 16 Jahren gefahren werden kann. Deutlich erwachsener ist natürlich die 18 PS starke Variante, die bis zu 80 km/h schnell sein kann, aber mit etwas höherem Stromverbrauch nur 100 anstelle der offiziellen 120 Kilometer im schwächeren Twizy erreicht.
Für den urbanen Arbeitseinsatz gibt es noch eine Cargo-Version mit nur einem Sitzplatz und Kofferraum und Heckklappe dahinter.
Extrem handlich und straff gefedert
Wenn das Wetter mitmacht, bietet der Twizy aber durchaus Fahrspaß. Er lässt sich dank seiner knappen Abmessungen sehr handlich bewegen. Die Federung ist sehr straff ausgelegt. Die vier Scheibenbremsen arbeiten effizient. Ideal ist der Twizy als Zweit- oder Drittfahrzeug im urbanen Einsatz. Landstraßen sind wegen der geringen Maximalgeschwindigkeit weder rat- noch unterhaltsam. Ein weiterer Vorteil: das Aufladen soll an der normalen Steckdose nur maximal drei Stunden dauern.
Fazit zum Renault Twizy
Ein Elektroauto zum Preis des günstigsten Dacia. Beides bietet Renault mit dem Twizy und seiner rumänischen Billigtochter. Die rein batteriebetriebene Auto-Quad-Mixtur ist purer Minimalismus, gute 35 Zentimeter kürzer als ein Smart Fortwo ed und hat trotzdem eine Rücksitzbank. Mit konventionellen Maßstäben lässt sich dieses Auto kaum bewerten. Wenn man ihn mag, stören weder die engen Platzverhältnisse noch die dürftige Sicherheitsausstattung oder die fehlenden Türen und Fenster.
Mag man ihn nicht, werden auch das sympathische Design und die außergewöhnliche Handlichkeit mit einem Wendekreis von nur 6,8 Metern nicht überzeugen können. Dabei ist der Twizy, der sich mit diversen Accessoires auch optisch aufwerten lässt, ein Schnäppchen. Nur die Batteriemiete treibt die Fixkosten in die Höhe und liegt mit 50 bis 72 Euro monatlich schon nahe an den Leasingraten konventioneller Kleinwagen.