Der Jaguar XJ (X351) ist das Spitzenmodell des britischen Herstellers und kam zu Beginn des Jahres 2010 auf den deutschen Markt. Die Oberklasse-Limousine wurde von Chefdesigner Ian Callum völlig neu gezeichnet und brach radikal mit dem traditionellen Jaguar-Look, den die XJ-Baureihe seit 1968 pflegte. Das Facelift von 2016 brachte Retuschen an Front und Heck, ein verbessertes Infotainment-System sowie einen auf 300 PS erstarkten Diesel als Einstiegsmotor.
Der Jaguar XJ ist nur als viertürige Limousine, dazu aber auch als Langversion, erhältlich. Seine Konkurrenten sind die Mercedes S-Klasse, der BMW 7er, der Audi A8, Maserati Quattroporte und der Porsche Panamera.
Der Jaguar XJ der Baureihe X351 hat den technischen Abstand zu den deutschen Oberklasse-Limousinen deutlich verringert. Das Auto besitzt sehr gute Fahreigenschaften, bietet seinen Fahrgästen auf allen Plätzen ein sehr hohes Komfortniveau und verfügt mit dem 300 PS-Dieselmotor in Kombination mit der 8-Gang-Automatik über ein konkurrenzfähiges Antriebspaket.
Eine seiner Stärken gegenüber der Konkurrenz ist aber ohne Zweifel der geschmackvolle Innenraum, der mit luxuriösen Materialien, einem Panorama-Glasdach und ungewöhnlichen technischen Detaillösungen wie dem TFT-Instrumentendisplay und dem JaguarDrive Selector ein besonders exklusives Ambiente erzeugt.
Motoren
Das Motorenprogramm des Jaguar XJ umfasst einen Diesel- und zwei Benzinmotoren. Das Leistungsspektrum reicht von 300 PS bis zu 550 PS. Der 3,0-Liter-Diesel in V6-Anordnung überzeugt mit einer gewaltigen Durchzugskraft dank seines Drehmoments von 700 Nm bei 2000 Umdrehungen. In Kombination mit der lang übersetzten 8-Gang-Automatik offeriert der XJ einen absolut souveränen Antriebskomfort bei verhältnismäßig geringem Verbrauch. Der sehr niedrige Normverbrauchswert von 5,7 Litern liegt in der Praxis um rund zwei Liter höher. Für ein Auto dieses Formats ist das aber noch immer ein guter Wert.
ein Diesel und zwei Benzinmotoren mit 3,0 Litern und 5,0 Litern Hubraum
Für den Jaguar XJ liegen keine Euro-NCAP- und ADAC-Crashtest-Ergebnisse vor. Die britische Oberklasse-Limousine verfügt aber über aktive Kopfstützen vorne sowie über seitliche Kopfairbags für die vorderen und hinteren Passagiere. Der InControl Protect-Dienst sorgt dafür, dass Daten zur Unfallschwere und zum Standort automatisch an die Jaguar-Service-Zentrale übermittelt werden, die dann ihrerseits die Rettungskräfte alarmiert. Ein Fußgänger-Schutzsystem reduziert das Verletzungsrisiko mithilfe einer sich anhebenden Motorhaube.
Zu den serienmäßigen Fahrassistenzsystemen des XJ zählt lediglich eine automatische Geschwindigkeitsregelung mit Geschwindigkeitsbegrenzer. Eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistent, ein Totwinkel-Warner mit Annäherungssensor und seitlicher Rückfahrüberwachung, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein adaptives Kurvenlicht mit intelligentem Fernlicht sind nur gegen Aufpreis oder im Paket erhältlich.
seitliche Kopfairbags für vorne und hinten
InControl Protect-Dienst alarmiert Rettungskräfte
Fußgänger-Schutzsystem mit energieabsorbierender Motorhaube
Wie für fast alle Oberklasse-Fahrzeuge leider üblich, so liegen auch für den Jaguar XJ keine ADAC- oder Euro-NCAP-Crashtest-Ergebnisse vor. Ob der Wagen bei frontalen und seitlichen Kollisionen einen guten Schutz für seine Fahrgäste bietet, kann dementsprechend nicht beurteilt werden.
Serienmäßig verfügt der XJ, neben Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, auch über seitliche Kopfairbags für die Passagiere vorne und im Fond. Dazu kommen aktive Kopfstützen vorne, die beim Aufprall die Gefahr eines Schleudertraumas für Fahrer und Beifahrer reduzieren. Ist es zu einem Unfall gekommen, sorgt der InControl Protect-Dienst dafür, dass Daten zur Unfallschwere und zum Standort an die Jaguar-Service-Zentrale übermittelt werden, die dann ihrerseits die Rettungskräfte alarmiert.
Das Fußgänger-Schutzsystem dämpft mit einer automatisch gesteuerten, energieabsorbierenden Funktion der Motorhaube das Verletzungsrisiko für Personen.
Zu den serienmäßigen Fahrassistenzsystemen des XJ zählt lediglich eine automatische Geschwindigkeitsregelung mit Geschwindigkeitsbegrenzer. Gegen Aufpreis ist eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistent erhältlich. Das optionale Fahrerassistenz-Paket beinhaltet einen Totwinkel-Warner mit Annäherungssensor und seitlicher Rückfahrüberwachung, eine Verkehrszeichenerkennung sowie adaptives Kurvenlicht mit intelligentem Fernlicht.
Ausstattung
Der Jaguar XJ ist in den sechs Modellvarianten Luxury, Premium Luxury, Portfolio, Autobiography, R-Sport und XJR erhältlich. Das Ausstattungsniveau ist sehr hoch, kann aber durch einzelne Sonderausstattungs-Bauteile oder -Pakete noch weiter perfektioniert werden. Die Auswahl an Fahrassistenzsystemen ist allerdings kleiner als in der Mittelklasse-Baureihe XF – ein Tribut an die bereits etwas in die Jahre gekommene technische Plattform.
adaptives Fahrwerk
automatische Niveauregulierung
elektrisches Panorama-Schiebedach
beheizbare Vorder- und Rücksitze aus Leder
Navigationsgerät
Der Jaguar XJ wird in den sechs Modellvarianten Luxury, Premium Luxury, Portfolio, Autobiography, R-Sport und XJR angeboten. Das Ausstattungsniveau ist bereits beim Einstiegsmodell Luxury sehr hoch.
Luxury (ab 81.000 Euro)
8-Gang-Automatik
adaptives Fahrwerk
automatische Geschwindigkeitsregelung mit Begrenzer
automatische Niveauregulierung
Start-Stopp-System
elektrische Heckklappe
elektrisches Panorama-Schiebedach
Wärmeschutzverglasung mit akustischer Dämmung
LED-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht
sensorgesteuertes Fahrlicht
19-Zoll-Leichtmetallfelgen
Ledersitze mit 10/10-Wege-Sitzeinstellung und Memory-Speicher
beheizbare Vorder- und Rücksitze
2-Zonen-Klimaautomatik
Smart Key System mit Keyless Start
12,3 Zoll HD TFT-Instrumentendisplay
250 Watt-Audiosystem
USB- und iPod-Schnittstellen
Infotainmentsystem InControl Touch Pro mit WiFi-Hotspot
8-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay
Navigationssystem
Kopfairbags auch hinten
Einparkhilfe vorne und hinten
Rückfahrkamera
Premium Luxury (Luxury + 5.350 Euro)
Außenspiegel automatisch abblendend
beheizbare und kühlbare Vorder- und Rücksitze
Soft Grain-Ledersitze
Keyless Entry inklusiver Soft-Close-Automatik
Portfolio (Premium Luxury + 6.600 Euro)
Ledersitze mit 14/14-Wege-Sitzeinstellung und Massage-Funktion
Armaturentafeloberseite und Türverkleidungen in Soft Grain-Leder
Beheizbares Multifunktions-Lederlenkrad
4-Zonen-Klimaautomatik
380 Watt-Klangsystem
Autobiography (Portfolio + 21.300 Euro)
nur als Langversion
Seitenscheiben hinten und Heckscheibe abgedunkelt
adaptives Kurvenlicht mit intelligentem Fernlicht
20-Zoll-Felgen
gesteppte Semi-Anilin-Ledersitze
Dachverkleidung in Leder
LED-Leselampen hinten
Seitenscheiben hinten mit elektrischen Sonnenblenden
Parkassistent
Surround-Kamerasystem
Verkehrszeichenerkennung
Totwinkel-Warner und Annäherungssensor
seitliche Rückfahrüberwachung
R-Sport (Portfolio + 4.950 Euro)
Exterieur-Paket im R-Sport Design
20-Zoll-Felgen
Sportsitze in Leder
Interieur-Paket im R-Sport Design
XJR (R-Sport + 44.500 Euro)
aktives Differenzial
Bremssättel in Rot
R-Sportfahrwerk
adaptives Kurvenlicht mit intelligentem Fernlicht
R-Exterieur
Sport-Abgasanlage
R-Interieur
820 Watt-Premium-Klangsystem
Jaguar Käufer können ihren XJ bei Bedarf außerdem mithilfe von 19 Ausstattungspaketen aufwerten. Allein sechs der Ausstattungspakete haben die Steigerung des Komforts im Fond zum Thema. Damit können die hinteren Passagiere etwa in den Genuss verstellbarer Einzelsitze und eines Multimedia-Systems mit 10,2-Zoll-Farbdisplay kommen.
Trotz üppiger Serienausstattung ist auch die Sonderausstattungsliste lang. Jaguar ersetzt dabei einzelne Features durch luxuriösere Bauteile. Die Anzahl an optionalen Fahrassistenzsystemen ist allerdings geringer als in der Mittelklasse-Limousine Jaguar XF.
Sehr eigenständig, sehr selbstbewusst, sehr kostspielig: Der Jaguar XJ (X351) ist eine ebenso charakter- wie leistungsstarke Alternative im Habitat der Oberklasse-Limousinen.
Die Bezeichnung Luxury für das Einstiegsmodell ist zutreffend.
Die Entscheidung, mit der Baureihe X351 die veralteten Design-Zöpfe des XJ-Urvaters von 1968 abzuschneiden, war längst überfällig. Der radikal erneuerte XJ geht seit 2010 andere Wege und überzeugt mit eigenständiger Formensprache, moderner Technik und einer gründlich entstaubten Form von "Britishness". Natürlich hält auch dieser XJ einen Salon mit Ledersesseln und zahlreichen Edelholz-Paneelen bereit.
Das große serienmäßige Panorama-Glasdach vermittelt aber ein bis dato unbekanntes Maß an Luftigkeit. Die Kombination der traditionsreichen Innenraum-Materialien mit dem futuristischen 12,3-Zoll-Instrumentendisplay und dem JaguarDrive Selector verleiht der Limousine eine besonders reizvolle Note aus Alt und Neu.
Üppige Ausstattung
Die Bezeichnung Luxury für das Einstiegsmodell ist zutreffend, denn schon der günstigste XJ ist sehr umfangreich ausgestattet. So verfügt die Limousine etwa über ein adaptives Fahrwerk, eine automatische Niveauregulierung, ein elektrisches Panorama-Schiebedach, Lederausstattung, 2-Zonen-Klimaautomatik, Infotainmentsystem mit WiFi-Hotspot, Navigationssystem und Rückfahrkamera.
Der Luxus kann natürlich durch verfeinerte Bauteile noch weiter gesteigert werden. Weniger gut ist allerdings die Ausstattung mit Fahrassistenz-Systemen. Auf diesem Gebiet bieten die kleineren Jaguar-Brüder XE und XF eindeutig mehr.
Bärenstarke Triebwerke
Das Niveau der Oberklasse-Fahrzeuge ist erreicht, wenn bereits der Einstiegsmotor eine Leistung von 300 PS und ein Drehmoment von 700 Nm bereithält. In der Tat ist der 3,0-Liter-V6-Diesel des Jaguar XJ ein Meisterwerk des Motorenbaus und verwöhnt mit einer perfekten Mischung aus Kraft, Laufkultur und niedrigem Treibstoffverbrauch. 5,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer nach Herstellerangaben sind ein hervorragender Wert, auch wenn in der Praxis mit rund zwei Litern mehr gerechnet werden muss.
Ein V6-Benziner mit 340 PS und ein V8-Benziner mit 550 PS sind zwar auch noch zu haben, können aber im Grunde der Ausgewogenheit des Diesels in Verbindung mit der sanften 8-Gang-Automatik nichts entscheidend Sinnvolleres entgegensetzen. Rätselhaft bleibt allerdings die Entscheidung von Jaguar, den Diesel nicht mit dem Allradantrieb zu kombinieren.
Fazit zum Jaguar XJ (X351)
Der Jaguar XJ (X351) ist eine echte Alternative in der automobilen Oberklasse. Sein Design ist eigenständig und seine Ausstattung geschmackvoll und sehr umfangreich. Seine Technik, seine Fahrleistungen und sein Antriebskomfort müssen die Konkurrenz nicht scheuen und gehören zum Besten, was für viel Geld zu kaufen ist. Schwächen zeigt der Jaguar XJ ausgerechnet auf dem Gebiet der Sicherheit, auf dem sich seine kleineren Brüder XF und XE besonders hervortun.
Hier liegen zum einen keine neutralen Crashtest-Ergebnisse zur Bewertung der passiven Sicherheit vor. Zum anderen verfügen die kleineren Modelle über eine deutlich höhere Anzahl von Fahrassistenzsystemen als das Spitzenmodell der Flotte. Ein Tribut an die nicht mehr ganz taufrische Technik-Plattform. Hier sollte Jaguar, auch in Anbetracht der sehr hohen Preise, entschieden und schnell nachrüsten.
Kundenbewertungen
4.0
4 Sterne
(1 Bewertung)
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Can T. am 3. August 2024
4 Sterne
Ein großes und komfortables Auto für die Familie
Der Jaguar XJ ist das Auto meines großen Bruders, welches er grundsätzlich durchgehend im Alltag nutzt, ich aber auch hin und wieder für den Arbeitsweg verwende. Mit 275 PS ist der Jaguar sehr zügig auf den Straßen unterwegs, bleibt hierbei sehr komfortabel. Wir sagen hierbei immer wieder „das Auto fliegt über die Straßen“. Vor allem auf Langstrecken macht es besonders Spaß mit dem Auto zu fahren. Hierbei ist der Treibstoffverbrauch interessanterweise noch in einem
absolut angenehmen Rahmen. Das Auto meines Vaters verbraucht hier weit mehr, bei identischer Motorleistung und weniger Gewicht. Das einzige, was man am Jaguar wirklich als störend bezeichnen könnte, sind die teuren Werkstattbesuche, egal ob Reparatur oder Inspektion. Es fällt ordentlich in die Taschen.