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Fiat 124 Spider (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Mitte 1966 erschien mit dem Fiat 124 Sport Spider ein emotionaler Ableger der biederen Fiat 124 Limousine. Immerhin bis 1985 blieb die Turiner Antwort auf den Mailänder Alfa Romeo Spider im Programm und rollte rund 200.000-fach auf die europäischen Straßen. 2016 besann sich Fiat auf seine Roadster-Tradition und brachte den Fiat 124 Spider in einer Neuauflage auf den Markt. Zusammen mit der aktuellen Generation des Mazda MX-5 im japanischen Hiroshima gefertigt, sind Architektur und Technik beider Roadster weitgehend baugleich. Aber neben seinem eigenständigen Design treibt den Fiat exklusiv ein 1,4-Turbomotor an.

Gebraucht ab
6.999 €
Fiat 124 Spider
Roadster
Fiat 124 Spider

Daten

Das Thema `Antrieb´ ist beim Fiat 124 Spider simpel strukturiert. Der anfängliche 1,4-Liter-Sauger mit 90 PS wich 1972 einem 1,6-Liter mit 110 PS und gegen Ende einem 2,0-Liter mit Roots-Kompressor (Spidereuropa Volumex) und 135 PS. Die Portionierung der Motorkraft erfolgte mittels manuellen Schaltgetrieben mit vier oder fünf Gängen. Die Neuauflage von 2016 erhielt den bewährten 1.4-T-Jet-Motor verpasst, der im Fiat Spider 140 PS und im betont sportlichen Abarth Spider 170 PS leistet. Neben dem knackigen Sechsgang-Getriebe des Mazda MX-5 ist der Fiat Spider optional auch mit einem Sechsgang-Automat erhältlich. Den kombinierten Verbrauch gibt Fiat mit 6,4 l/100 km (Automatik: 6,6 l/100 km) an.

  • Ein Motor in zwei Leistungsstufen
  • Angemessene Verbrauchswerte
  • Flotte Fahrleistungen

Test

Die Fachmedien sind angetan vom Fiat 124 Spider mit den japanischen Genen. Im Vergleich zum Mazda MX-5 wirkt der Fiat Spider komfortabler, weniger kompromisslos. Sein Turbo ist kultiviert und druckvoll. Er unterstützt damit die leichtfüßige Handlichkeit und Agilität der offenen Fiat-Fahrzeuge. Der Fiat 124 Spider bietet ein unverwässertes Fahrerlebnis, was aber auch einen geringen Alltagsnutzen einschließt. Vom weitgehend baugleichen MX-5 unterscheidet ihn aber nicht nur der Motor, sondern auch das weichere Leder, die dickere Dachisolierung und die besser gedämmte Frontscheibe.

  • Kleiner Kofferraum, wenige Ablagen
  • Unverwässertes Fahrvergnügen
  • Saubere Verarbeitung

Preise

Der Fiat 124 Spider startet bei knapp 25.000 Euro, mit der Lusso-Ausstattung werden rund 27.000 Euro fällig. Das ist ein durchaus günstiges Angebot, auch wenn es den Mazda MX-5 bereits ab 23.000 Euro gibt. Wer den Spider als Lusso wählt, findet nur wenig Raum für Sonderwünsche: Radio-Paket (1.000 Euro), Sicht-Paket (1.500 Euro), Premium-Paket (1.000 Euro) – das war’s. Außerdem die Farbe, die als Metallic-Ton mit 520 Euro zu Buche schlägt. Wer es individueller will, muss im Zubehör-Programm stöbern.

  • Attraktiver Einstiegspreis
  • Knappes Sonderausstattungsprogramm
  • Günstige Extras

Serienbeschreibung

Die erste Auflage des Fiat 124 Spider konnte sich nahezu 20 Jahre lang
am Markt behaupten, weil sie zu den wahrhaftigen Automobil-Ikonen
zählte. Die Bezeichnung Spider leitet sich von Speeder ab und wird zum
italienischsprachigen Synonym für Roadster, also einen kleinen
zweisitzigen Sportwagen mit Notverdeck.


Fiat 124 Spider (Vorderansicht - schräg)
Ein Roadster auf Basis des Mazda MX-5.
Fiat 124 Spider (Seitenansicht)

Gemeinsam mit dem Alfa Romeo Spider als härtestem Konkurrenten bildete der Fiat 124 Spider eine überaus attraktive Alternative zur harten englischen Sportklasse der späten 1960er Jahre – beide offenbar auch sehr erfolgreich, denn ab den 1970ern dominierte das italienische Duo die Klasse. Der Beliebtheit konnten auch die immer strengeren Vorgaben für Antriebe und Sicherheit nichts anhaben. Mitte der 1980er war dann aber doch Schluss. 2016 schließlich die Wiedergeburt: Unter dem ruhmreichen Namen bringt Fiat einen ganz neuen 124 Spider auf dem Markt, der als Ableger des Mazda MX-5 zwar alle Attribute eines modernen Autos aufweist, dessen Optik aber dennoch vertraut wirkt und Erinnerungen an seinen Ahnherrn beschwört. Zwar lässt das Roadster-Segment längst den Hype der Jahrtausendwende vermissen, aber die Neuauflage des Fiat 124 Spider weckt nicht nur bei Fiat-Fans und überzeugten Offenfahrern Begehrlichkeiten. Denn neben der liebevoll gestalteten Optik bietet der Fiat einen kraftvollen Motor, ein wunderbar agiles Fahrverhalten sowie eine sehr gute Verarbeitung.

 

Der neue Fiat 124 Spider bietet pures Fahrvergnügen ohne kompromisslose Härte

 

Die erste Generation des Fiat 124 Spider kommt 1966 auf den Markt. Nach dem Coupé ist der Spider der zweite Versuch, der drögen Limousinenbaureihe 124 etwas Pep zu verpassen. Außerdem hat der Turiner Autobauer Fiat damit eine passende Antwort auf den Duetto Spider des bis 1987 eigenständigen Herstellers Alfa Romeo aus Mailand. Zunächst mit einem 1,4-Liter-Vierzylindermotor mit 90 PS gestartet, wird der Spider-Motor in den Folgejahren auf 1,6 Liter Hubraum vergrößert und die Leistung steigt bis 1979 auf 110 PS. Schon 1972 bietet Fiat zusätzlich auch ein Aggregat mit 1,8 Liter Hubraum an, das mit dem serienmäßigen 4-Gang-Getriebe kombiniert 114 PS und bei Wahl des optionalen 5-Gang-Getriebes sogar 118 PS leistet. Ab September desselben Jahres bildet dann eine Abarth-Variante mit 128 PS die Leistungsspitze der Baureihe.

 

1982 verlagert Fiat die Spider-Produktion zu Pininfarina und aus dem Fiat 124 Spider wird offiziell der `Pininfarina Spidereuropa´, in dem nun ein 2,0 Liter großer Vierzylinder mit 105 PS, aber vergleichsweise guter Durchzugskraft für entspannten Vortrieb sorgt und der Anfang 1985 kurz vor Produktionsende sogar noch einen Abgaskatalysator erhält. Mehr Bums freilich bietet der 1983 aufgelegte Spidereuropa Volumex, dessen Roots-Kompressor den Zweiliter auf 135 PS pusht und ihm zu einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h verhilft, während bei den zahmeren Fiat Spider-Modellen weiterhin bei 175 km/h Schluss ist. Im Juli 1985 schließlich endet mit der Produktion des Spidereuropa bei Pininfarina auch die Geschichte des Fiat 124 Spider der ersten Generation.

 

Fiat Barchetta gibt ein Intermezzo mit Frontantrieb

 

Rund 10 Jahre später greift Fiat mit der Barchetta ab 1995 die eigene Roadster-Historie wieder auf. Aufbauend auf der Plattform der zweiten Generation des Fiat Punto, werkelt ein 1,8-Liter-Vierzylinder mit abermals 135 PS im Motorabteil, gibt seine Kraft nun aber auf die Vorderräder ab. Die Barchetta reitet die Hochphase der Roadsterwelle bis 2003, kann sich aber nicht zuletzt wegen nachlässiger Verarbeitung und Rostproblemen nicht gegen Mazda MX-5 & Co. behaupten.

 

Wiedergeburt einer Ikone: die Rückkehr des Fiat 124 Spider

 

Erneut bleibt der Fiat Roadster ohne Nachfolger und es dauert lange 13 Jahre, bis sich an diesem Zustand etwas ändert. Als Steigbügelhalter für die Neuauflage des Fiat 124 Spider fungiert mit dem Alfa Romeo Spider der einstmals ärgste Rivale um die Käufergunst. Längst ist Alfa Romeo Bestandteil des Fiat-Konzerns, und die Entwicklung der Spider-Baureihe hat den Alfa Spider in ein höheres Segment gehievt. Mit viel Komfortelektrik, Front- bzw. Allradantrieb, V6-Motoren und dem daraus resultierenden Gewicht kann der Mailänder die Kundenerwartungen an einen Spider nicht mehr erfüllen. Für einen Nachfolger ist die Rückkehr zum Hinterradantrieb beschlossene Sache. Auf der Suche nach einem Technologie- und Produktionspartner wird sich Fiat bald mit dem japanischen Hersteller Mazda einig, der mit dem Roadster MX-5 seit Jahren den Maßstab in der Klasse definiert. Doch irgendwie will der projektierte Alfa Spider auf MX-5-Basis nicht so recht zur nach dem Neustart höher positionierten Marke Alfa Romeo passen. So kommt es, dass Fiat in die Kooperation mit Mazda einsteigt, um das eigene, nutzwertorientierte Modellprogramm mit einem hinreißenden Spider aufzupeppen.

 

50 Jahre nach der Premiere des Ahnherrn rollt 2016 dann ein offener Fiat ins Rampenlicht, der erneut die Bezeichnung `124 Spider´ trägt und dessen Design mit zahlreichen Anspielungen und Zitaten an das Ur-Modell erinnert, ohne dessen modernisierter Aufguss zu sein. Wie einst treibt ihn ein Vierzylindermotor mit 1,4 Liter Hubraum an, diesmal aber mit Turboaufladung und munteren 140 PS. Der Motor arbeitet ebenso kraftvoll wie kultiviert und zeigt mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,4 l/100 km (CO2: 148 g/km) eine noch angemessene Effizienz. Mit einer etwas gehobeneren Ausstattung und besser gedämmt hebt sich der Fiat Spider vom Mazda MX-5 als der etwas verbindlichere Sportwagen ab. Wer den Spider kerniger wünscht, findet bei der Schwestermarke Abarth einen 124 Spider im Sporttrimm mit 170 PS Leistung.

 

Der Fiat 124 Spider gibt sich verbindlicher als ein Mazda MX-5

 

Zum ausgewogeneren Charakter des Fiat 124 Spider gehört auch, dass er neben weicherem Leder, einer dickeren Dachisolierung und einer besser gedämmten Frontscheibe in der Lusso-Version wahlweise auch mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe ausgerüstet werden kann. Dem unverfälschten Fahrerlebnis tut der nicht vollständige Verzicht auf Bequemlichkeit indes keinen Abbruch. Das Fahrverhalten des offenen Italieners steht in seiner quirligen Handlichkeit und seiner Freude an Kurven dem japanischen Zwilling in nichts wirklich nach.

 

Konzeptbedingt gibt es aber auch Nachteile: Große Personen mit starkem Körperbau werden sich nur mit Einschränkungen bequem untergebracht fühlen. Die Ablagen im Innenraum sind ebenso knapp bemessen wie das Fassungsvermögen des Kofferraums von 140 Litern.

 

Die Basisversion des Fiat 124 Spider hat alles Notwendige und manches Wünschenswerte standardmäßig an Bord. So zählen u. a. Klimaanlage, Leichtmetallräder, Audiosystem, Lederlenkrad, Tempomat und Doppelrohr-Abgasanlage stets zum Spider-Ornat. In der Lusso-Ausstattung wird der Spider zwar nicht so luxuriös, wie der Name vermuten lässt, sie beinhaltet aber eine Reihe den Fahrkomfort und das Wohlbefinden steigernde Ausstattungsdetails wie Ledersitze, Klimaautomatik, 17-Zoll-Leichtmetallräder oder elektrisch verstellbare Außenspiegel. Viele Sonderausstattungen sind in Paketen zusammengefasst, beispielsweise das Navigationssystem, die Rückfahrkamera und das schlüssellose Zugangssystem im Premium Paket, und vereinfachen damit eine Ausweitung des Ausstattungsumfangs. Da diese Pakete jedoch zu sehr angemessenen Preisen angeboten werden, erscheint diese Politik keineswegs verwerflich.

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