Der Aston Martin Vanquish ersetzt seit Ende 2012, pünktlich zum 100. Geburtstag der Marke 2013, den Aston Martin DBS und tritt gegen Konkurrenten wie den Bentley Continental GT Speed und das Mercedes S 63 AMG Coupé an. Die Karosserie des Coupés, das entweder als 2+2-Sitzer oder als reiner Zweisitzer, zu haben ist, besteht aus Carbon, das Chassis aus Aluminum. Aus diesem Grund wiegt der elegante Gran Turismo nur 1739 Kilogramm – nicht gerade viel für ein 4,70 Meter langes Luxus-Coupé.
Bei der Motorisierung gibt es für Aston Martin typisch nicht viel Auswahl: Der 6,0-Liter-V12-Saugmotor leistet in der aktuellen Ausbaustufe 576 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 630 Newtonmetern. Der hohe Produktionsaufwand und die schicken Materialien können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Vanquish technisch nicht immer in der Liga der Luxus-Konkurrenz spielt.
Manche Details wie die Lenkerhebel, die fummelige Handbremse oder lediglich Bi-Xenon-Scheinwerfer passen nicht zu einem 250.000-Euro-Auto. Ebenso wenig kann der Vanquish bei zeitgemäßen Assistenzsystemen mithalten.
Der Aston Martin Vanquish setzt wie der Rapide auf den Sechsliter-V12-Motor. Im Luxuscoupé leistet die Maschine 576 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 630 Newtonmetern. Seit 2014 ist eine ZF-Achtgangautomatik für die Gangwechsel zuständig, die den Sprint von null auf 100 km/h in 3,8 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 323 km/h ermöglicht. Der normierte Durchschnittsverbrauch beträgt 12,8 Liter pro 100 Kilometer.
Der Aston Martin Vanquish hat eine Carbon-Karosserie und ein Aluminium-Chassis. Auch wenn weder der ADAC noch Euro NCAP den Sportler getestet haben, verspricht doch diese Bauweise in Kombination mit einer umfassenden Airbag-Ausstattung einen vernünftigen passiven Sicherheitsstandard. Anders schaut es bei den aktiven Systemen aus. Moderne elektronische Helfer wie einen Totwinkel-Warner oder einen aktiven Notbremsassistenten gibt es weder für Geld noch gute Worte.
Zur Sicherheitsausstattung zählen:
sechs Airbags
Tempomat
Reifendruck-Kontrollsystem
Bei der passiven Sicherheit bietet der Aston Martin Vanquish einen ordentlichen Standard mit sechs Airbags inklusive Becken- und Brustkorb-Luftsäcken, doppelte Gurtstraffer und degressive Gurtkraftbegrenzer. Die Karosserie des Vanquish besteht aus Carbon und das Chassis aus Aluminium. Der Kohlefaser-Verbundstoff ist äußerst widerstandsfähig, wenn auch bei einem heftigen Crash immer die Gefahr der Splitterbildung besteht.
Bei den aktiven Sicherheitssystemen sieht die Bilanz des ansehnlichen Luxus-Coupés nicht ganz so gut aus. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Features wie elektronisches Stabilitätsprogramm und Reifendruck-Kontrolle findet man einen Tempomaten, Parksensoren vorne und hinten oder auch eine Rückfahrkamera. Zeitgemäße Assistenzsysteme wie einen Totwinkel-Warner oder aktiven Notbremsassistenten sucht man hingegen im Auto wie auf der Optionsliste vergeblich.
Ausstattung
Die Seriensausstattung des Aston Martin Vanquish ist bei einem Kaufpreis von rund 250.000 Euro umfangreich. Allerdings fehlen klassenübliche Selbstverständlichkeiten wie beheizbare und belüftete Sitze oder ein Sechsfach-CD-Wechsler. Selbst Verbandskasten und automatisch abblendende Innenspiegel stehen auf der Aufpreisliste. Die beinhaltet neben verschiedenen Lacken außerdem einige Bauteile aus Carbon, wie zum Beispiel das Dach und die Mittelkonsole.
Zur Serienausstattung gehören:
Einparkhilfe vorne und hinten
Interieur mit genarbtem Leder
Klimaautomatik
Beim Aston Martin Vanquish gibt es nur eine Ausstattungslinie. Die bietet per se schon umfangreiche Details wie eine Lederausstattung mit Alcantara-Dachhimmel, Parksensoren vorne und hinten oder ein Audiosystem mit 13 Lautsprechern von Bang & Olufsen.
Bei der Zusatzausstattung stehen hauptsächlich Luxus-Verfeinerungen auf der Liste, die den persönlichen Geschmack des Besitzers betonen sollen. Der Käufer kann zum Beispiel aus verschiedenen Lacken wählen, sich für farbige Bremssättel entscheiden oder geschmiedete 20-Zoll-Felgen im Zehn- oder 20-Speichen-Design auf die Achsen stecken.
Da die Karosserie des Aston Martin Vanquish aus Carbon besteht, spielt der Verbundstoff auch bei der Optionsliste eine große Rolle: Ein Dach aus Sichtcarbon ist ebenso erhältlich wie Türgriffe, Außenspiegelkappen oder Seitenleiste. Auch die Mittelkonsole wird gegen Aufpreis aus Kohlefaser gebacken.
Extra zu bezahlen sind kurioserweise außerdem ein Sechsfach-CD-Wechsler, eine Sitzheizung und -belüftung oder ein Innenspiegel mit Abblendautomatik und Garagentoröffner. Unverständlich allerdings, dass Selbstverständlichkeiten wie ein Werkzeugset oder ein Verbandskasten bei einem Auto, das eine Viertelmillion Euro kostet, Aufpreis kosten.
Serienausstattung:
Interieur mit genarbtem Leder
Geschwindigkeitsregelanlage
Einparkhilfe vorne und hinten
Klimaautomatik
Schlüssel aus Glas
Audiosystem mit 13 Lautsprechern von Bang & Olufsen
Der Aston Martin Vanquish (VH) begeistert mit zeitlos schönen Design, einer aufwendig gefertigten Carbon-Karosserie sowie einem grandiosen V12-Saugmotor. Bei Technik, Infotainment und Assistenzsystemen klaffen im Luxus-GT jedoch große Lücken.
Vollmundig tönender 6,0-Liter-V12-Saugmotor mit 576 PS.
Wenn man sich selbst ein Geburtstagsgeschenk macht, sollte dies auch möglichst gelungen sein. Das ist Aston Martin mit dem Vanquish zum großen Teil gelungen, der Ende 2012 pünktlich zum 100. Geburtstag des Sportwagenbauers im Jahr 2013 erschienen ist.
Zu den Highlights des 1739 Kilogramm schweren Gran Turismo gehört die elegante Carbon-Karosserie, die sich über die Aston-Martin-typische Aluminium-Plattform spannt. Auch der vollmundig tönende 6,0-Liter-V12-Saugmotor stellt mit seinen 576 PS Leistung einen passenden Anachronismus zu den aufgeladenen Triebwerken, wie etwa im Mercedes S 63 AMG Coupé, dar.
Gelungener Reisekomfort
Durch die Transaxle-Bauweise (Motor vorne, Getriebe hinten) erreicht der Aston Martin Vanquish eine fast perfekte Achslast-Gewichtsverteilung von 51 Prozent vorne zu 49 Prozent hinten. Das hilft in puncto Agilität, bei der sich der schmucke Brite sehr gut schlägt, nimmt aber in dieser Disziplin keine Spitzenposition ein. Dafür schafft der Vanquish den Spagat zwischen Querdynamik und einem gelungenen Reisekomfort. Für letzteren sorgt auch das Fahrwerk mit den variablen Dämpfern.
Technische Defizite trüben den Eindruck
Die Liebe zum Detail setzt sich im Innenraum fort, wo sich größtenteils edle Materialien und feines Leder finden. Optional gibt es auch einige Carbon-Elemente, wie das Dach oder die Mittelkonsole. Feinheiten, wie ein gläserner Schlüssel stehen allerdings in scharfem Kontrast zu billigen Plastik-Hebeln am Lenkrad und eine Handbremse mit halb verstecktem Hebel.
Auch beim Infotainment und den Assistenzsystemen zeigt der Aston Martin Vanquish große Lücken. Trotzdem die britischen Autobauer vehement darauf pochen, Fahrer ihrer Produkte benötigten keine Helfer wie einen Totwinkel-Warner, das Technik-Defizit bleibt unübersehbar. Zumal es auch bei der Konnektivität und dem Infotainment mit dem mickrigen 6,5-Zoll-Bildschirm deutlich sichtbar wird.
Fazit zum Aston Martin Vanquish
Mit dem Vanquish hat sich Aston Martin ein angemessenes Geschenk zum 100-jährigen Geburtstag gemacht. Das Design, das sich in einer aufwendig produzierten Carbon-Architektur manifestiert, ist gelungen. Auch der Sechsliter-V12-Saugmotor schlägt mit seinen 576 PS dem Turbo-Downsizing-Trend ein Schnippchen. Unterm Strich ist der Vanquish ein optisch gelungener GT mit Langstrecken-Qualitäten, der aber unter seiner teilweise unzureichenden Technik leidet.