Mit der Giulia endete bei Alfa Romeo eine lange Durststrecke. Jahrelang hatte es von der italienischen Marke keine nennenswerte Produktneuheit gegeben. Dennoch hielten Fans ihr die Treue, obwohl das Spardiktat von der Konzernzentrale der Mutter Fiat lange nichts Gutes hatte erhoffen lassen. 2015 war es endlich wieder soweit. Die Giulia, eine Stufenhecklimousine der Mittelklasse, rollte – auf einer komplett neu entwickelten Plattform – medienwirksam heran.

Dass sie es auf die Titelseiten italienischer Zeitungen schaffte, war zu erwarten, als Meldung in der "New York Times" war es jedoch schon etwas Besonderes.

Neu ab
52.980 €
Gebraucht ab
8.480 €
Leasing ab
299 €

Daten

Der Alfa Romeo Giulia ist eine 4,64 Meter lange Mittelklasse-Limousine mit einem recht kleinem Gepäckraum von 480 Litern. Auch das restliche Raumangebot ist eher knapp bemessen. Bei den Motoren besteht die Wahl zwischen 2,2-Liter-Dieseln mit 136 PS bis 210 PS sowie Benzinern mit 200 PS bis 510 PS – alle turbo-beatmet. Die heckgetriebene Topversion Quadrifoglio greift sogar auf zwei Lader zurück, um mit maximal 307 km/h auch zur schnellsten Giulia zu avancieren.

Am unteren Ende rangiert in dieser Hinsicht der schwächste Diesel (210 km/h), der mit einem Normverbrauch von 4,2 Litern (CO2: 109 g/km) noch nicht einmal die genügsamste Ausführung ist. Dieser Titel geht an den 180-PS-Selbstzünder in der Advanced Efficiency-Version (3,9 Liter; 99 g/km). Ihr steht das Topmodell Quadrifoglio mit 8,5 Litern Super nach Norm (CO2: 198 g/km) entgegen, der ohne seine Zylinderabschaltung noch schlechter abschneiden würde.

Als Allradler kann die Giulia lediglich als 2,0 Liter mit 280 PS sowie als 2,2-Liter-Diesel mit 180 PS oder 210 PS bestellt werden.

  • bis zu 307 km/h schnell
  • genügsamster Diesel unter 4 Litern Verbrauch
  • knappes Raumangebot
Transparente Darstellung eines Autos mit sichtbaren inneren Strukturen und Komponenten, auf schwarzen Hintergrund.
Roter SUV fährt dynamisch eine kurvige Bergstraße entlang, umgeben von grünen Hügeln und wolkenfreiem Himmel.

Test

Die Guilia macht ihrem Namen alle Ehre: Wie das Ur-Modell wird auch der Neuinterpretation gute Fitness attestiert. Die fahrdynamischen Eigenschaften sind hervorragend. Die Lenkung ist rückmeldungsfreudig und präzise – wenn auch für Reisende auf der Langstrecke zu nervig. Das Fahrwerk ist straff, aber gut abgestimmt. Die Topversion Quadrifoglio wird ab Werk über sechs Gänge per Hand geschaltet, aber auch für sie ist die geschmeidig schaltende 8-Gang-Automatik zu haben.

Während die Verarbeitung gelobt wird, gibt der kleine Kofferraum und der beengte Fond Anlass zur Kritik. Die Optik geht als gefälliges, allemal aber als ein für Individualisten gemachtes Styling durch. Während das Angebot an Assistenzsystemen und das Infotainment vor allem in Sachen Konnektivität ausbaufähig sind, schlägt sich die Giulia in Crash-Tests gut.

Viele Tester vermissen eine Kombi-Version.

  • präzise Lenkung
  • kultivierte Motoren
  • Kombi fehlt

Preise

Ab 33.100 Euro startet der 136-PS-Diesel. Teuerster Selbstzünder ist die Stufe mit 210 PS und Allradantrieb, der mit 46.800 Euro gelistet ist. Bei den Turbobenzinern startet der Zweiliter mit 200 PS in der Preisliste (ab 38.450 Euro), mindestens satte 72.800 Euro werden für den 510-PS-Hammer Quadrifoglio fällig. Wenn nicht ohnehin an Bord, kostet die 8-Gang-Automatik ab 2.350 Euro Aufpreis.

Die Basisversion ist mit adaptivem Fahrwerk, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Spurhalteassistent oder City-Notbremse schon recht umfangreich ausgestattet – wenngleich die Preise sich teils auf dem Niveau der deutschen Premiumkonkurrenz bewegen. Die Neuwagengarantie beträgt lediglich zwei Jahre.

  • umfangreiche Basisausstattung
  • hohe Grundpreise
  • nur zwei Jahre Garantie
Zwei Alfa Romeo Giulias, eine rot, eine grau, fahren auf einer Straße vor Bergkulisse.

Serienbeschreibung

Die Giulia reanimierte auch einen traditionsreichen Namen. Bereits ab 1962 hatte es ein Modell Giulia als eigenwillig gestalteten Viertürer gegeben, der zugleich Familienauto wie sportliches Modell war und es zu legendärem Status brachte. Wichtiger noch: Mit der Giulia sollte Alfa einst den Schritt vom Klein- zum Großserienhersteller vollziehen.


Alfa Romeo Giulia (Vorderansicht - schräg)
Mit der Neuauflage konnten die Erwartungen kaum höher sein.
Alfa Romeo Giulia (Seitenansicht)

Als die Neuauflage auf der IAA 2015 enthüllt wurde, konnten die Erwartungen kaum höher sein. Auch die Erbin des Ur-Modells sollte die Marke wieder in der Mittelklasse etablieren. Sie markierte zudem den Start einer Produktoffensive, die mit dem Stelvio zuletzt den Eintritt ins Boom-Segment der SUV bedeutete.

Am Messestand konnte eine sportlich gezeichnete Limousine in Augenschein genommen werden, 4,64 Meter lang, alfa-typisch individuell gezeichnet, woran allein schon der Kühlergrill in Form eines umgedrehten Dreiecks großen Anteil besaß, denn seine Spitze reichte weit nach unten und das Nummernschild wurde wie eh und je an die Seite verdrängt.

Dank 510 PS in 3,9 Sekunden auf 100

Die neue Plattform ermöglichte die Auslegung als Hecktriebler sowie als Allradler – in beiden Versionen kam die Giulia 2016 auf den Markt, wenn auch nur die stärkeren Varianten mit dem "Q4"-Kürzel für die Kraftübertragung auf alle vier Räder standen.

Doch auf der Messe schlug Alfa zunächst mit der Sportversion Quadrifoglio auf die Pauke. Ein von der Konzernschwester Ferrari mitentwickelter V6-Doppelturbo mit 510 PS stemmte aus 2,9 Litern 600 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle, womit die viertürige Limousine in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis auf 307 km/h beschleunigte.

Während die Sportversion mit Kohlefaserbauteilen auch beim Preis mit über 70.000 Euro einen Spitzenplatz belegte, kamen auch zivilere Versionen in die Showrooms – als Konkurrenten von Audi A4, Mercedes C-Klasse, Ford Mondeo, Opel Insignia oder dem BMW 3er. Den Anfang machten zwei 2,2 Liter große Dieselversionen mit 150 PS und 180 PS, später kam eine Einstiegs-Ausbaustufe mit 136 PS hinzu.

Ein 180-PS-Motor als Spritsparmeister

Spritsparmeister war allerdings die nachgereichte 180-PS-Version in der Advanced Efficiency-Ausführung, die den Normverbrauch von 4,2 Liter auf 3,8 Liter drückte und damit einen CO2-Ausstoß von offiziell 99 Gramm je Kilometer ermöglichte. Dennoch waren bis zu 230 km/h möglich. Als Benziner komplettierten zwei 2,0-Liter-Turbos mit 200 PS und 280 PS die Motorenpalette.

Unabhängig vom Ausmaß der Motorkraft sollen alle Ausführungen Sportlergeist versprühen – zu sehen etwa am auf den Fahrer ausgerichteten Cockpit. Und natürlich dem Fahrverhalten: Das Handling ist spitze, die Lenkung knackig präzise, das Fahrwerk straff, ohne den Komfort zu vernachlässigen.

Kundenbewertungen
4.7
4.666666666666667 Sterne
(6 Bewertungen)
Sicherheit
4.333333333333333 Sterne
4.3
Verbrauch
3.5 Sterne
3.5
Preis-Leistung
3.8333333333333335 Sterne
3.8
Annalena M. am 18. März 2025
4 Sterne
Gutes Auto, etwas eng
Die Linien sind scharf, die Front wirkt aggressiv und dynamisch, und man merkt sofort, dass dieser Wagen mehr will als nur von A nach B zu kommen. Besonders die QV-Version mit ihrem markanten Kühlergrill und den großen Lufteinlässen sieht einfach unglaublich gut aus. Wenn man hinter dem Steuer sitzt, merkt man sofort, dass der Giulia auf Fahrspaß ausgelegt ist. Die Lenkung ist direkt, das Fahrwerk knackig, aber nicht so hart, dass es unangenehm wird. Im Innenraum merkt man zwar, dass es sich um ein italienisches Auto handelt, denn die Materialien sind hochwertig, aber nicht ganz auf dem Level von Audi oder BMW. Trotzdem fühlt man sich wohl. Die Sitze sind bequem und bieten guten Halt, was vor allem bei sportlicherer Fahrweise angenehm ist. Das Infotainment-System ist okay, aber nicht so schnell und intuitiv, wie man es von anderen Marken gewohnt ist. Hier gibt es noch Luft nach oben.
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Jonas M. am 15. März 2025
4 Sterne
Gutes Auto, Kofferraum könnte ein wenig größer sein
Die Giulia fährt sich unglaublich dynamisch. Besonders das Handling auf kurvigen Straßen ist ein echtes Highlight. Dank der nahezu perfekten Gewichtsverlagerung und der präzisen Lenkung fühlt sich das Auto wie eine Erweiterung des Fahrers an. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht unangenehm, und sorgt für ein sportliches Fahrgefühl ohne auf Komfort zu verzichten. Der Innenraum ist typisch italienisch – stilvoll, aber auch funktional. Die Materialien sind hochwertig, und die Verarbeitung ist durchweg gut. Besonders gefallen haben mir die Sitze, die sowohl bei kurzen als auch langen Fahrten guten Halt bieten. Die Bedienung des Infotainmentsystems könnte zwar intuitiver sein, aber im Großen und Ganzen funktioniert es gut. Der Platz im Fond ist ausreichend, aber nicht überwältigend – für größere Personen könnte es auf langen Strecken etwas enger werden.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
4 Sterne
4.0
Christopher H. am 11. Februar 2025
5 Sterne
Sehr gut gelungen
Als stolzer Besitzer der Alfa Romeo Giulia 2024 mit dem 2.0-Turbomotor kann ich nur sagen: Dieses Auto begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Schon beim Einsteigen fühle ich mich wie in einem sportlichen Luxusfahrzeug. Die Kombination aus edlen Materialien, durchdachtem Design und moderner Technologie schafft eine Atmosphäre, die einfach Freude macht. Der 2.0-Turbo-Motor ist ein echtes Highlight. Mit seinen 280 PS liefert er eine unglaubliche Dynamik, die jede Fahrt zum Erlebnis macht. Egal, ob ich auf der Autobahn unterwegs bin oder eine kurvige Landstraße nehme – die Giulia zieht souverän durch und bleibt dabei immer angenehm kontrollierbar. Das Handling ist so präzise, dass ich das Gefühl habe, direkt mit der Straße verbunden zu sein. Auch optisch ist die Giulia ein echter Hingucker. Immer wieder werde ich auf das elegante Design angesprochen – die perfekte Mischung aus Sportlichkeit und italienischem Stil. Ich persönlich liebe vor allem die markante Frontpartie mit dem typischen Alfa-Grill. Was mich besonders begeistert, ist die Vielseitigkeit: Sie macht im Alltag eine ebenso gute Figur wie bei längeren Fahrten. Die Sitze sind bequem, das Platzangebot ist ausreichend, und das Infotainmentsystem ist intuitiv zu bedienen. Besonders praktisch finde ich die Fahrerassistenzsysteme, die sowohl Sicherheit als auch Komfort erhöhen. Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit der Giulia. Sie ist nicht nur ein Auto, sondern ein Stück Leidenschaft, das mich immer wieder aufs Neue begeistert. Ich kann sie jedem empfehlen, der ein Fahrzeug sucht, das Performance, Stil und Fahrspaß vereint.
mehr
Sicherheit
4 Sterne
4.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
3 Sterne
3.0
Maike L. am 26. November 2024
5 Sterne
Tolles Auto, gut geeignet für Alfa Romeo Liebhaber.
Die Alfa Romeo Giulia punktet durch ihre sportliche Optik und den dynamischen Fahrstil, was sie zu einem besonderen Fahrzeug macht. Positiv hervorzuheben sind das emotionale Design, die präzise Lenkung, der kraftvolle Motor, der hochwertige Innenraum und die gute Straßenlage. Negativ fallen die eingeschränkten Platzverhältnisse hinten, die teils veraltete Technik, die hohen Wartungskosten, die nicht immer intuitive Bedienung und der begrenzte Stauraum auf. Es fehlt eine umfassendere Auswahl an modernen Assistenzsystemen. Käufer sollten wissen, dass die Giulia vor allem ein Fahrerauto ist, das eher für Liebhaber gedacht ist als für Familien oder Langstreckenkomfort.
mehr
Sicherheit
3 Sterne
3.0
Verbrauch
4 Sterne
4.0
Preis-Leistung
3 Sterne
3.0
Maximilian F. am 11. Juli 2024
5 Sterne
Bestes Auto
Der Alfa Romeo Giulia ist das beste Auto, das ich bisher besitzen durfte. Das Fahrwerk gibt direktes Feedback zur Fahrbahn und die Lenkung ist sehr präzise und direkt. Auch der Motor läuft sehr ruhig und kraftvoll. Das absolute Highlight ist aber das Design des Autos, es ist überall ein Hingucker!
mehr
Sicherheit
5 Sterne
5.0
Verbrauch
3 Sterne
3.0
Preis-Leistung
5 Sterne
5.0