Im Test: So fährt der Renault Clio Hybrid (2025)
Mit dem Clio bietet Renault einen der wenigen Kleinwagen mit Hybridantrieb an. Ob der 143 PS starke Clio Full Hybrid nur sparsam kann oder auch Spaß macht, klärt der Test!
Das Wichtigste in Kürze
- Der 143 PS starke Hybridantrieb ist die Topmotorisierung beim Clio
- Günstiger Hybrid-Einstiegspreis von 23.400 Euro
- WLTP-Verbrauch von 4,3 Litern/100 km
- Ausstattungslinie „Esprit Alpine” versprüht sportliches Flair
Seit mittlerweile 35 Jahren gibt es die Baureihe „Clio” bei Renault. Das Gebrauchtwagen-Angebot des französischen Kleinwagens ist dementsprechend üppig
Der Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 im Test
Das Anfahren im Hybrid-Clio wirkt so, als wäre man versehentlich in ein E-Auto gestiegen. Denn der Hybrid-Antrieb im Clio (94 PS Benziner plus 49 PS E-Motor) ist darauf getrimmt, möglichst viel reinelektrisch zu fahren. Erst ab 30, 40 oder 50 km/h schaltet sich der Verbrenner dazu und füllt über einen Generator die 1,2 kWh große Batterie. Das macht den Renault Clio gerade in der Stadt zu einem sehr entspannten und ruhigen Fahrzeug. Wobei entspannt nicht heißt, dass der Clio sich lahm anfühlt. Sein maximales Drehmoment von 205 Nm liefert die E-Maschine an die Vorderräder – damit beschleunigt der gerade einmal 1,25 Tonnen schwere Renault kraftvoll.
Der Antritt passt zur kernigen Optik des Renault. Denn der Testwagen trägt stolz die Plakette „Esprit Alpine” (Geist von Alpine), die seinen Sportsgeist betonen soll. Optisch stimmt das ohne Frage: kantige Schürzen, 17 Zoll große Felgen mit angedeutetem Zentralverschluss, Lenkrad mit perforiertem Leder und eng geschnittene Sportsitze. Aber wer dem Clio Hybrid alle 143 PS abverlangt, versetzt das Multimode-Getriebe und den Benziner in Aufregung.
Akustisch hält sich der 1,6-Liter-Sauger, wie der Test zeigt, dann nicht mehr zurück, wirkt aber immer noch besser gekapselt als bei Dacia-Hybriden gleicher Bauart. Zudem bietet der Antrieb des Clio keinerlei Einflussmöglichkeiten. Alles, was man vom linken Platz aus machen kann, ist die Rekuperation per Zug am Gangwahlhebel auf „B“ stellen. Schade eigentlich, denn sowohl die direkte Lenkung als auch das etwas unfranzösisch straffe Fahrwerk lassen den Clio wach und aktiv fahren. So kommt auf kurvigen Landstraßen sogar Hybrid-Fahrspaß auf.
Es gab den Clio mal mit V6-Mittelmotor!
Immer wieder gab es Sportmodelle vom Renault Clio. Aber ein Clio-Ableger hat einen ganz besonderen Platz in der Geschichte. Von 2001 bis 2005 baute Renault Sport den Clio V6 – mit Dreiliter-V6-Mittelmotor hinter den Vordersitzen. Mit zunächst 226 PS, später dann bis zu 255 PS hatte dieser Breitbau-Clio mit Hinterradantrieb kaum noch etwas mit seinen zivilen Brüdern gemein – und ist sofort zur Legende geworden.
Die Höchstgeschwindigkeit gibt Renault mit 174 km/h an – der Tacho zeigte im Test 180 km/h an. Wer maximal beschleunigt, soll in 9,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h eilen. Aber in einem Hybrid-Auto geht es natürlich eher um einen anderen Wert: den Verbrauch. Werksseitig ist der WLTP-Konsum auf 100 Kilometern mit 4,3 Litern angegeben. Auf der Testfahrt waren Winterreifen aufgezogen, die Temperaturen einstellig.
Wirklich sparsam gefahren standen 4,7 Liter im Bordcomputer. Respekt! Denn mit dem gleichen Antrieb auf der gleichen Strecke brauchte ein Renault Symbioz 5,1 Liter – im effizienter gestalteten Kleinwagen kann der Hybrid wirklich zeigen, was er kann. Normal bewegt, pendelt sich der Verbrauch zwischen fünf und sechs Litern ein. Das Tüpfelchen auf dem Effizienz-i setzt der Clio mit dem Verbrauch in der Stadt: Hier sind super Werte von knapp unter vier Litern auf hundert Kilometern möglich.
Seit mittlerweile 35 Jahren gibt es die Baureihe „Clio” bei Renault. Das Gebrauchtwagen-Angebot des französischen Kleinwagens ist dementsprechend üppig
Die Antriebe des Renault Clio
Neben dem getesteten Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 gibt es auch noch konventionelle Verbrenner. Der 67 PS starke Benziner ist eher asketisch – punktet aber mit einem niedrigen Einstiegspreis. Interessant: Das Topmodell, der hier getestete Clio Full Hybrid ist beim Einstiegspreis günstiger als der Toyota Yaris Hybrid (ab 25.500 Euro).
Variante | Antrieb | Leistung | Drehmoment | Höchstgeschwindigkeit | Verbrauch l/100 km | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|
SCe 65 | Frontantrieb | 49 kW / 67 PS | 95 Nm | 160 km/h | 5,3 Liter Benzin | ab 19.350 Euro |
TCe 90 | Frontantrieb | 67 kW / 91 PS | 160 Nm | 174 km/h | 5,3 Liter Benzin | ab 20.250 Euro |
Eco-G 100 | Frontantrieb | 74 kW / 100 PS (LPG) | 170 Nm (LPG) | 174 km/h | 7,0 Liter LPG | ab 20.250 Euro |
E-Tech Full Hybrid 145 | Frontantrieb | 67 kW / 91 PS (Benzin) | 160 NM (Benzin) | 174 km/h | 5,4 Liter Benzin | ab 23.400 Euro |
105 kW / 143 PS | 205 Nm | 4,3 Liter Benzin |
Was sind die Abmessungen beim Renault Clio?
Der Renault Clio fällt mit seinen Abmessungen perfekt in die Kleinwagen-Schublade. Auch wenn der aktuelle Clio die Vier-Meter-Marke durchbrochen hat, bleibt er leicht zu fahren und lässt sich auch in enge Parklücken zirkeln.
- Länge: 4,05 Meter
- Breite: 1,80 Meter
- Höhe: 1,44 Meter
- Radstand: 2,58 Meter
Wie viel Gepäck kann ich im Renault Clio Hybrid verstauen?
Im Normalzustand beträgt das Kofferraumvolumen des Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 301 Liter – und damit aufgrund der Hybrid-Technik 90 Liter weniger als bei den reinen Verbrenner-Versionen des Clio. Klappt man die Rücksitzlehnen um, erweitert sich das Stauvolumen auf 979 Liter (Verbrenner: 1.069 Liter). Ist die Anhängerkupplung verbaut, kann der Hybrid-Clio bis zu 900 Kilogramm schwere Anhänger ziehen.
Wie ist der Innenraum des Renault Clio gestaltet?
Der Innenraum des Renault Clio Hybrid ist überraschend sportlich. Das liegt selbstverständlich an der Esprit Alpine-Ausstattung. In erster Linie hat diese Option zur Folge, dass die beiden vorderen Insassen im Testwagen auf eng geschnittenen Sportsitzen Platz nehmen. Sie bieten viel Seitenhalt, für lange Beine recht wenig Oberschenkelauflage und einen schicken Anblick. Der passt zum Rest des Cockpits. Für das Armaturenbrett gibt es einen Stoffbezug inklusive französischer Tricolore und weich aufgeschäumte Materialien. An den Türen kommen deutlich einfachere Materialien zum Einsatz.
Lobenswert ist die simple Bedienbarkeit des Clio. Die Fahrstufe wird per echtem Gangwahlhebel eingelegt, und es gibt für alle essenziellen Funktionen Tasten oder Drehregler, sogar die Cockpitbeleuchtung der digitalen Instrumente (10 Zoll) hat eine eigene Taste. Typisch Renault: Der Bediensatellit rechts unterm Lenkrad für die Audiofunktionen – schlüssig und ablenkungsfrei zu bedienen. Für die Infotainment-Bedienung steht ein hochkant stehender 9,3 Zoll Touchscreen parat. Alle Anzeigen sind schnell verständlich und gut ablesbar.
Die Platzverhältnisse im Clio sind gut – zumindest auf den vorderen Sitzen können auch Großgewachsene bequem sitzen. Hinten wird es für Erwachsene über 1,75 Meter dagegen schnell eng. Große Menschen sollten im Clio hinten nur auf der Kurzstrecke mitfahren.
Stärken
- Effizienter und kräftiger Hybrid-Antrieb
- Verbrauch in der Stadt unter vier Liter
- Unaufgeregtes und direktes Fahrverhalten
Schwächen
- Fond ist Kleinwagen-typisch eng geschnitten
- Reduziertes Kofferraumvolumen beim Hybriden
Mein Test-Fazit zum Renault Clio Hybrid
Dieser Hybrid ist eine echte Überraschung! Nicht nur, dass der Vollhybrid in der Kleinwagen-Karosserie des Clio sehr effizient arbeiten kann. Nein, als Hybrid bietet der Clio ein wirklich gutes Paket – klare Bedienbarkeit, direkte Lenkung, ein gutes Fahrwerk und ein im Alltag kräftiger, unkomplizierter Antrieb, der überraschend oft elektrisch fährt. So macht Sparen Freude.
Seit mittlerweile 35 Jahren gibt es die Baureihe „Clio” bei Renault. Das Gebrauchtwagen-Angebot des französischen Kleinwagens ist dementsprechend üppig