In der Probezeit geblitzt? Das sind die Konsequenzen

Die Probezeit ist ein wichtiger Zeitraum für Fahranfänger. Zwei Jahre lang stehen Führerschein-Neulinge unter strenger Beobachtung. Wer in dieser Phase nur einen schwerwiegenden Verkehrsverstoß verübt, muss zum Aufbauseminar für Fahranfänger (ASF). Gilt das auch schon, wenn man in der Probezeit geblitzt wird? Die Antwort ist: Kommt drauf an. Wir erklären, was für Strafen drohen, wann der Führerschein weg ist und ab wann Führerschein-Neulinge zur ASF müssen.

Das Wichtigste im Überblick

• Überschreitest du das Tempolimit in der Probezeit um mehr als 21km/h, verlängert sich die Probezeit auf insgesamt 4 Jahre und du musst verpflichtend an einem Aufbauseminar teilnehmen.
• Zusätzlich zu Probezeitverlängerung und Aufbauseminar drohen Bußgelder und mindestens 1 Punkt in Flensburg.
• Geschwindigkeitsverstöße unter 21km/h bringen lediglich ein Verwarnungs- oder Bußgeld, haben aber keine Auswirkungen auf die Probezeitmaßnahmen.

Was passiert, wenn du in der Probezeit geblitzt wirst?

Wer in der Probezeit zu schnell unterwegs ist und in einen Blitzer fährt, muss mit teils schweren Konsequenzen rechnen. Wie hoch die Bestrafung ausfällt, hängt von der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung ab. Ist man mindestens 21 km/h über dem Tempolimit erwischt worden, hat man einen schwerwiegenden Verkehrsverstoß (A-Verstoß) begangen.

In diesem Fall wird die Probezeit um zwei weitere Jahre verlängert. Hinzu kommt, dass die Fahrerlaubnisbehörde ein Aufbauseminar für Fahranfänger verordnet. Das ist aber noch nicht alles. Zusätzlich gibt es Bußgelder, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot – je nachdem, wie viel man das Tempolimit überschritten hat.

Beträgt die Geschwindigkeitsüberschreitung weniger als 21 km/h kommen auch Fahranfänger in der Probezeit glimpflich davon. Je nach Höhe der Überschreitung gibt es ein Verwarngeld (bis 55 Euro) oder ein Bußgeld (ab 60 Euro).

Zweimal geblitzt: Was passiert jetzt?

Wurdest Du zweimal in der Probezeit geblitzt, kommt es wieder darauf an, wie schnell Du warst. Beide Male mit weniger als 21 km/h geblitzt? Dann gibt es keine Auswirkung auf Deine Probezeit und es droht auch kein Entzug des Führerscheins.

Anders sieht es aus, wenn Du mehr als 21 km/h über dem Tempolimit warst. Denn zwei A-Verstöße führen zu einer schriftlichen Verwarnung. Ferner wird empfohlen, innerhalb von zwei Monaten an einer verkehrspsychologischen Beratung teilzunehmen – dies ist allerdings freiwillig.

Geblitzt in der Probezeit: Wann ist der Führerschein weg?

Damit man den Führerschein entzogen bekommt, muss man in der Probezeit mehrfach A-Verstöße begehen. Wer etwa dreimal mit über 21 km/h geblitzt wird, muss für mindestens sechs Monate seine Fahrerlaubnis abgeben. Aber Vorsicht: Es reichen drei A-Verstöße aus, damit das passiert.

Das bedeutet, dass Du Deinen Führerschein verlierst, wenn Du einmal mit über 21 km/h erwischt wurdest, eine rote Ampel überfahren und zu geringen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hattest. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Verstöße gleichzeitig oder nacheinander begangen wurden.

Gut zu wissen: Die Probezeit pausiert während eines Führerscheinentzugs und verlängert sich somit.

Welche Geschwindigkeitsüberschreitungen sind in der Probezeit kritisch?

Ganz gleich, ob Fahranfänger oder erfahrener Autofahrer: An das Tempolimit sollte sich jeder halten. Ziehen sich geringere Tempoverstöße nur Verwarn- und Bußgelder mit sich, sind Überschreitungen von mehr als 21 km/h besonders kritisch für Fahranfänger.

Hier verlängert sich die Probezeit um zwei weitere Jahre und es gibt zusätzlich Bußgelder, Punkte in Flensburg oder sogar ein Fahrverbot.

Geblitzt in der Probezeit: Was nun?

Wenn man während der Probezeit geblitzt wurde, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Am besten wartet man erst ab, ob ein Bußgeldbescheid zugeschickt wird. Dieser enthält Details darüber, wie viel zu schnell man war und welche Strafen drohen.

In der Regel besteht die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen Einspruch gegen den Bescheid zu erheben. Dies aber nur gegen Bußgelder und nicht gegen Verwarngelder möglich. Letztere sollte man innerhalb einer Woche bezahlen. Damit ist das Thema erledigt. Bei Bußgeldern holt man sich besser Hilfe von einem Verkehrsrechtsanwalt, wenn man etwa Messfehler oder falsch aufgestellte Blitzer vermutet.

In der Probezeit geblitzt: Wie viele Punkte in Flensburg?

Es spielt keine Rolle, ob man in der Probezeit ist oder nicht, wenn man geblitzt wird. Die Punkte in Flensburg gibt es unabhängig davon. Entscheidend ist, wie viel man über dem Tempolimit war und ob man inner- oder außerorts geblitzt wurde.

Welcher Bußgelder drohen?

Wie bei den Punkten ist es bei Bußgelder egal, ob Du in der Probezeit bist. Wichtig sind wieder die Höhe der Geschwindigkeitsübertretung und ob diese in der Stadt, auf der Landstraße oder der Autobahn begangen wurde. Ein Überblick über die aktuellen Verwarn- und Bußgelde

Verlängert sich die Probezeit, wenn ich geblitzt wurde?

Wann sich die Probezeit für Fahranfänger verlängert, hängt von der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung ab. Bei allen Verstößen unter 20 km/h bleibt die Probezeit unangetastet. Wer aber mit mehr als 21 km/h über Tempolimit erwischt wird, begeht einen A-Verstoß. In diesem Fall verlängert sich die Probezeit um zwei weitere Jahre – also auf insgesamt vier Jahre.

Gut zu wissen: Wird man ein zweites Mal bei einem A-Verstoß erwischt, dann verlängert sich die Probezeit nicht noch einmal. Damit sind vier Jahre das Maximum.

Wie bereitet man sich auf eine mögliche Nachschulung vor?

Wenn Du in der Probezeit geblitzt wurdest, kann ein Aufbauseminar für Fahranfänger bevorstehen – auch Nachschulung genannt. Die richtige Vorbereitung ist entscheidend, um die Auflagen zu erfüllen und mögliche Konsequenzen zu minimieren. Hier sind einige Tipps, wie Du Dich optimal auf die Nachschulung vorbereiten kannst:

1. Informiere Dich über die Inhalte: Die Nachschulung wird in der Regel Themen wie Verkehrsregeln, Gefahren im Straßenverkehr und verantwortungsbewusstes Fahrverhalten abdecken. Verschaffe Dir einen Überblick über die wichtigsten Inhalte, um gezielt zu lernen.
2. Nimm Dir Zeit für die Theorie: Setze Dich intensiv mit den Verkehrsregeln auseinander. Nutze Bücher, Online-Kurse oder Apps, die Dir helfen, Dein Wissen aufzufrischen.
3. Praktische Übungen: Wenn möglich, übe auch praktisch, etwa durch Fahrstunden mit einem Fahrlehrer. Dies hilft Dir, Dein Fahrverhalten zu verbessern und sicherer im Straßenverkehr zu agieren.
4. Reflektiere Dein Fahrverhalten: Überlege, was zu dem Vorfall geführt hat. Gab es bestimmte Situationen, in denen Du unaufmerksam warst? Eine ehrliche Selbstreflexion kann Dir helfen, zukünftig besser vorbereitet zu sein.

Wie kannst du deine Fahrpraxis verbessern und Blitzer vermeiden?

Um deine Fahrpraxis zu verbessern und das Risiko, geblitzt zu werden, zu minimieren, gibt es einige bewährte Strategien. Zunächst einmal ist es wichtig, die Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen in deinem Fahrgebiet gut zu kennen. Halte dich immer an die ausgeschilderten Limits, denn viele Blitzer sind an Stellen installiert, die häufig von Fahrern übersehen werden.

• Regelmäßige Fahrpraxis: Übe regelmäßig, um ein besseres Gefühl für Dein Fahrzeug und die Straßenverhältnisse zu bekommen. Je mehr Du fährst, desto sicherer wirst Du im Umgang mit verschiedenen Verkehrssituationen. 
• Defensives Fahren: Achte auf andere Verkehrsteilnehmer und halte genügend Abstand. Dies gibt dir mehr Zeit, auf unerwartete Situationen zu reagieren und hilft, das Risiko eines Unfalls zu verringern.
• Achte auf Verkehrsschilder: Blitzer sind oft in der Nähe von Schulen oder in Wohngebieten positioniert. Achte daher besonders auf Verkehrsschilder und sei bereit, deine Geschwindigkeit anzupassen.
• Fahrassistenzsysteme nutzen: Moderne Fahrzeuge verfügen oft über Geschwindigkeitsregelanlagen oder Warnsysteme, die Dich rechtzeitig auf Geschwindigkeitsüberschreitungen hinweisen. Nutze diese Technologien, um sicherer und verantwortungsbewusster zu fahren.