Alle Details zum Mercedes A 45 4Matic+
Mercedes-AMG nimmt sich nochmal der Kompaktklasse an. A 45 und CLA 45 bekommen ein „S“ und setzen sich bei den Kompaktsportlern an die Leistungsspitze.
Nur zur Erinnerung: Als alles angefangen hat mit diesen sportlichen Kompaktwagen, da reichten etwas mehr als 100 PS für die Spitze. Damit war man nicht nur im Golf-Segment der König der Autobahn. Große, prestigeträchtige Generaldirektoren-Limousinen ließ man an der Ampel locker stehen und auf der Autobahn hinter sich. Das war Mitte der 1970er-Jahre.
Die Zeiten haben sich geändert. Wie sehr, zeigen die jüngsten Mitglieder des Sportvereins von Mercedes. Schon der A 35 4Matic leistet 306 PS – und ist noch das Junior-Modell in der Kompaktklasse. Für A 45 S 4Matic+ und CLA 45 S 4Matic+ hat Mercedes-AMG sich die aktuelle Generation der A-Klasse (W177) und der CLA-Limousine nochmal vorgenommen. In Affalterbach wird ein Motor in die Kompaktwagen gebaut, der laut AMG das „stärkste für eine Großserie gefertigte Vierzylinder-Turbotriebwerk der Welt“ sein soll. 421 PS (310 kW) leistet der 2,0-Liter-Benziner, das Drehmoment liegt bei 500 Newtonmetern.
Mercedes A 45 4Matic+ mit 387 PS
Bei einer Literleistung von 211 PS ist es vielleicht ganz gut, dass das Aggregat nach dem Prinzip „One Man, One Engine“ gefertigt wird. Je ein Mitarbeiter montiert je einen Motor im Werk in Affalterbach und unterschreibt mit seinem guten Namen auf einer Plakette im Motorraum dafür. Sollte mal etwas nicht halten, weiß man, an wen man sich halten kann.
Wer trotzdem Zweifel hat, kann sich für eine schwächere Version entscheiden. Erstmals bietet Mercedes in der Kompaktklasse zwei Varianten des 45ers an. Wie bei den 63ern aus den größeren Klassen mit V8-Motor, gibt es ein „Basismodell“ und ein S-Modell. Der einfache A 45 leistet 387 PS (285 kW) und ist damit schon sechs PS stärker als der A 45 der Vorgänger-Generation. Das Drehmoment liegt bei 480 Nm.
Wie gehabt treiben A-Klasse und CLA 45 alle vier Räder an. Allerdings haben die Techniker die 4Matic+ überarbeitet. Sie verteilt die Kraft nicht nur variabel zwischen Vorder- und Hinterachse, sondern auch zwischen den beiden Hinterrädern. Zwei elektronisch gesteuerte Lamellenkupplungen im Hinterachsgetriebe wirken auf je eine Antriebswelle.
Driftmodus für die A-Klasse
Neben optimalem Grip in jeder Situation soll diese „AMG Torque Control“ noch etwas bewirken: A 45 4Matic+ und CLA 45 4Matic+ können quer fahren. Das S-Modell verfügt serienmäßig über einen Drift-Modus, im Basismodell kommt es mit dem optionalen Dynamic Plus Paket. Der Drift-Modus wird im Fahrprogramm Race über die Schaltpaddel aktiviert. Der Schleuderschutz ESP muss dafür ausgeschaltet sein, das serienmäßige Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe im manuellen Modus.
Damit die Kompaktwagen auch klar kommen mit der ganzen Leistung, passten die Ingenieure Fahrwerk und Karosserie des Grundmodells an. Federn und Dämpfer sind neu. Sämtliche Bauteile, die für die Radführung zuständig sind, wurden gründlich überarbeitet. Eine Alu-Platte unter dem Motor versteift den Vorderwagen, genau wie eine Domstrebe. Dazu zieht AMG vorne und hinten Versteifungs-Streben am Unterboden.
Gegen Aufpreis baut Mercedes ein Verstellfahrwerk ans Auto. Vorne bremst der A 45 mit vier Kolben, die eine innenbelüftete, gelochte 350-Millimeter-Scheibe in die Zange nehmen, hinten wirken 1-Kolben-Faustsättel auf eine Scheibe mit 330 Millimetern Durchmesser. Der A 45 S bekommt vorne sogar eine 6-Kolben-Anlage mit 360-Millimeter-Scheiben.
Panamericana-Grill für den kleinen AMG
Genau wie bei den großen AMG-Modellen stehen im A 45 S und im A 45 mit optionalem Dynamic Plus Paket sechs Fahrprogramme zur Wahl. Je nach gewähltem Modus werden Gaspedalkennlinie, Getriebe, Lenkung, ESP, Fahrwerk und Klang angepasst.
Äußerlich heben sich A 45 und CLA 45 vor allem mit dem Kühlergrill von den 35er-Modellen ab. Erstmals gibt es den Panamericana-Grill mit den senkrechten Streben in der Kompaktklasse. Die Frontschürze bekommt größere Lufteinlässe und zusätzliche Finnen an den Seiten, am Heck sitzen vier Auspuffendrohre im Diffusor-Einsatz, beim A 35 sind es nur zwei. Einen großen Flügel an der Dachkante kann man dagegen auch für den kleinen AMG ordern.
Im Innenraum trennt die Sportmodelle weniger von den zivilen Ausgaben. Ein paar farbige Akzente, mehr Microfaser, Sportsitze und ein unten abgeflachtes AMG-Lenkrad mit Markierung für die Mittelstellung sind die auffälligsten Unterschiede.
Mercedes A 45 Preis: 60.000 Euro realistisch
Funktional baut Mercedes-AMG ebenfalls ein paar Unterschiede ein. Das Widescreen-Display des Infotainmentsystems MBUX verfügt über eine spezielle AMG-Version der Instrumentenanzeige, es lassen sich Infos wie Querkräfte, Motordaten und natürlich Rundenzeiten anzeigen.
Preise nennt Mercedes noch nicht für die stärkste A-Klasse aller Zeiten. Der A 45 4Matic+ wird vermutlich teurer als der Vorgänger, der rund 52.000 Euro kostete. Der A 45 S 4Matic+ dürfte also Richtung 60.000 Euro wandern. Solche Preise gab es früher in der Kompaktklasse auch nicht.
Mercedes-AMG A 45, CLA 45 4Matic+: Technische Daten
Modell | A 45 4Matic+ | A 45 S 4Matic+ | CLA 45 4Matic+ | CLA 45 S 4Matic+ |
---|---|---|---|---|
Motor | 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo | 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo | 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo | 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo |
Leistung | 387 PS (285 kW) b. 6.500 U/min | 421 PS (310 kW) b. 6.750 U/min | 387 PS (285 kW) b. 6.500 U/min | 421 PS (310 kW) b. 6.750 U/min |
Drehmoment | 480 Nm b. 4.750-5.000 U/min | 500 Nm b. 5.000-5.250 U/min | 480 Nm b. 4.750-5.000 U/min | 500 Nm b. 5.000-5.250 U/min |
Antrieb | Allrad, variabel, 8-Gang-Doppelkupplung | Allrad, variabel, 8-Gang-Doppelkupplung | Allrad, variabel, 8-Gang-Doppelkupplung | Allrad, variabel, 8-Gang-Doppelkupplung |
Verbrauch | 8,4-8,3 l/100 km | 8,4-8,3 l/100 km | 8,2-8,1 l/100 km | 8,3-8,1 l/100 km |
CO2-Ausstoß | 192-189 g/km | 192-189 g/km | 188-185 g/km | 189-186 g/km |
0-100 km/h | 4,0 s | 3,9 s | 4,1 s | 4,0 s |
Geschwindigkeit | 250 km/h | 270 km/h | 250 km/h | 270 km/h |