Kfz-Versicherung: Vergleiche die wichtigsten Anbieter
In Deutschland gilt: Ohne Kfz-Versicherung keine Zulassung. Aber wie findet man den besten Schutz für sein Auto? Erfahre, was bei der Suche und beim Vergleich wichtig ist.
- Das Wichtigste im Überblick
- Die wichtigsten Faktoren beim Versicherungsvergleich
- Arten der Kfz-Versicherung verstehen
- Die Schadenfreiheitsklasse als Kostenfaktor
- Kosten clever senken
- Wohnort und Fahrzeugtyp als Preisfaktoren
- Sinnvolle Zusatzleistungen und Rabatte auswählen
- Der richtige Zeitpunkt für Vergleich und Wechsel
- Welchem Kfz-Versicherer ist vertrauenswürdig?
- Warum die Autoversicherung überhaupt wechseln?
Das Wichtigste im Überblick
- Ein durchdachter Kfz-Versicherungsvergleich kann mehrere hundert Euro pro Jahr sparen.
- Achte auf ausreichende Deckungssumme, Rabattschutz und sinnvolle Zusatzleistungen wie Mallorca-Police.
- Jährliche Zahlung, höhere Selbstbeteiligung und Werkstattbindung reduzieren die Kosten erheblich.
- Nach schadenfreien Jahren zahlst du deutlich weniger – kleine Schäden besser selbst zahlen.
Als Autofahrer oder Fahranfänger stehst du vor der wichtigen Entscheidung, die richtige Kfz-Versicherung zu finden. Eine gut gewählte Autoversicherung schützt nicht nur vor finanziellen Katastrophen, sondern kann bei geschickter Auswahl auch richtig Geld sparen.
Doch welche von den über 100 angebotenen Versicherungen ist die passendste für dich? Hier erfährst du alles Wichtige über Kfz-Versicherungen – von den entscheidenden Vergleichsfaktoren bis zu Spartipps.
Die wichtigsten Faktoren beim Versicherungsvergleich
Ein durchdachter Kfz-Versicherungsvergleich kann dir bis zu 850 Euro pro Jahr sparen. Dabei kommt es nicht nur auf den günstigen Preis an, sondern vor allem auf die richtigen Leistungen. Ein Überblick, worauf es bei der Autoversicherung ankommt:
- Deckungssumme: Die Versicherungssumme sollte ausreichend hoch sein. Denn dabei handelt es sich um den Betrag, den die Kfz-Haftpflichtversicherung maximal bezahlt, wenn es zu Schäden kommt. Alle Kosten, die über die Deckungssumme hinausgehen, muss man als Versicherungsnehmer selbst zahlen. Die Höchstdeckung beträgt 100 Millionen Euro.
- Rabattschutz: Damit man wegen eines Schadens pro Kalenderjahr nicht zurückgestuft wird, ist ein Rabattschutz sinnvoll. Zu beachten ist aber, dass bei besonders günstigen Tarifen die Rückstufungen häufig schlechter sind, als es üblich ist.
- Neuwertentschädigung: Bei Neuwagen sollte man auf diesen Punkt achten, da hier bei Diebstahl oder Totalschaden länger der Neupreis gezahlt wird. Meist gibt es die Entschädigung zwischen drei und 36 Monaten.
- Mallorca-Police: Wer oft im Ausland mit Mietwagen unterwegs ist, sollte diesen Faktor nicht missachten. Hier sind Schäden mitversichert. Und trotz des Namens gilt sie europaweit.
- Verzicht des Einwandes der groben Fahrlässigkeit: Dadurch ist sichergestellt, dass der Versicherungsschutz bestehen bleibt, wenn der Versicherte einen Unfall verursacht hat – etwa, wenn Kinder ihn abgelenkt haben. Davon ausgenommen sind Unfälle aufgrund von Alkohol und Drogen oder ein Diebstahl, der grob fahrlässig herbeigeführt wurde.
- Besondere Leistungen für E-Autos und Hybrid-Fahrzeuge: Wer auf E-Mobilität umsteigt, sollte prüfen, ob es spezielle Leistungen vom Versicherer gibt – etwa eine umfassende Deckung von Akkuschäden.
Arten der Kfz-Versicherung verstehen
Die deutsche Versicherungslandschaft kennt drei Hauptarten der Kfz-Versicherung, die sich in Umfang und Kosten deutlich unterscheiden:
- Kfz-Haftpflichtversicherung: Diese ist gesetzlich vorgeschrieben für alle Fahrzeuge und deckt Schäden an Dritten ab. Die Mindestdeckung liegt bei 7,5 Millionen Euro für Personen- und 1,22 Millionen Euro für Sachschäden.
- Teilkaskoversicherung: Sie schützt freiwillig vor äußeren Einflüssen wie Diebstahl, Sturm, Hagel, Glasbruch und Wildunfällen. Diese Versicherung ist ideal für ältere Fahrzeuge mit noch vorhandenem Restwert.
- Vollkaskoversicherung: Sie bietet den umfassendsten Schutz inklusive selbst verschuldeter Schäden und deckt zusätzlich Vandalismus sowie mutwillige Beschädigungen ab. Für Neuwagen und finanzierte Fahrzeuge ist sie besonders empfehlenswert.
Die Schadenfreiheitsklasse als Kostenfaktor
Die Schadenfreiheitsklasse spielt eine entscheidende Rolle bei der Beitragshöhe. Jedes schadenfreie Jahr führt zu einer höheren SF-Klasse, was einen niedrigeren Beitragssatz bedeutet. Nach 35 schadenfreien Jahren zahlst du nur noch 20 Prozent des Grundbeitrags.
Um Rückstufungen zu vermeiden, solltest du kleine Schäden selbst zahlen, einen Rabattschutz abschließen und bei einem Zweitwagen die höchste SF-Klasse auf das teurere Auto übertragen.
Kosten clever senken
Mit den richtigen Strategien lassen sich die Kosten für den Versicherungsschutz erheblich reduzieren. Die jährliche Zahlung statt monatlicher Ratenzahlung bringt bis zu zehn Prozent Ersparnis.
Eine höhere Selbstbeteiligung kann den Beitrag um bis zu 40 Prozent senken, während eine Werkstattbindung bis zu 20 Prozent Rabatt ermöglicht. Die Begrenzung des Fahrerkreises auf Alleinfahrer reduziert die Kosten deutlich.
| Sparmaßnahme | Mögliche Ersparnis |
|---|---|
| Jährliche Zahlung | bis zu 10% |
| Höhere Selbstbeteiligung | bis zu 40% |
| Werkstattbindung | bis zu 20% |
| Fahrerkreis begrenzen | variabel |
Langfristig kannst du durch eine reduzierte jährliche Fahrleistung, die Beachtung günstiger Typklassen bei der Neuwagensuche und das Streichen unnötiger Zusatzleistungen weitere Einsparungen erzielen.
Wohnort und Fahrzeugtyp als Preisfaktoren
Dein Hauptwohnsitz bestimmt die Regionalklasse der Kfz-Versicherung, die sich nach der Unfallhäufigkeit in der Region, den Diebstahlraten und dem Verkehrsaufkommen richtet.
Bei den Fahrzeugen entscheiden die Typklassen über die Kosten: In der Haftpflicht gibt es die Klassen 10-25, in der Vollkasko 10-34, und in der Teilkasko verschiedene Klasseneinteilungen.
Niedrigere Klassen bedeuten günstigere Versicherungsbeiträge, weshalb du dich vor dem Autokauf über die Typklassen informieren solltest.
Sinnvolle Zusatzleistungen und Rabatte auswählen
Nicht alle Zusatzleistungen sind ihr Geld wert. Ein Kfz-Schutzbrief mit Pannenhilfe, Abschleppdienst und Leihwagen bei Panne ist besonders bei Auslandsfahrten wertvoll.
Der Fahrerschutz bietet persönlichen Schutz für den Fahrer bei einem selbstverschuldeten Unfall und ergänzt die gesetzliche Unfallversicherung sinnvoll.
Der Fahrerschutz ergänzt die Kfz-Haftpflicht um folgende Leistungen für den Fahrer:
- Schmerzensgeld
- Verdienstausfälle (befristet oder dauerhaft)
- Reha-Kosten und Behandlungskosten
- Invaliditätsleistungen
- Kosten für Haushaltshilfen
- Umbaukosten (z. B. behindertengerechte Anpassungen)
- Todesfallleistung für Hinterbliebene
Für Elektrofahrzeuge solltest du eine Allgefahrendeckung für den Akku sowie spezielle Leistungen für Hybrid- und E-Autos in Betracht ziehen. Weniger wichtig sind dagegen die Insassen-Unfallversicherung, die oft überflüssig ist, und die erweiterte Glasversicherung bei älteren Fahrzeugen.
Die Kosten für die Autoversicherung lassen sich über Rabatte senken. Wer etwa an einem Sicherheitstraining absolviert hat, kann beim Versicherer nach einem Nachlass fragen. Wer umsichtig fährt, kann ebenfalls sparen.
Hierfür gibt es als Zusatz eine Telematikversicherung. Eine App zeichnet dabei unter anderem Brems-, Beschleunigungs-, Kurvenverhalten sowie Geschwindigkeit. Anhand der Auswertung der Daten können die Versicherungsprämien zum Teil um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.
Der richtige Zeitpunkt für Vergleich und Wechsel
Eine jährliche Überprüfung deiner Kfz-Versicherung lohnt sich, da sich sowohl deine Lebenssituation als auch die Marktangebote ändern können.
Die meisten Verträge haben den Stichtag 30. November, um zu kündigen. Dies ist zum Vertragsende, bei Beitragserhöhungen durch Sonderkündigungsrecht, nach einem Schadenfall oder bei einem Fahrzeugwechsel möglich.
Für einen effektiven Vergleich von Kfz-Haftplicht-, Teilkasko- oder Vollkasko solltest du deine Fahrzeugpapiere mit der ISN/TSN-Nummer bereithalten, mehrere Vergleichsportale nutzen, auf versteckte Kosten achten und den Leistungsumfang bewerten.
Günstig ist nicht immer besser – eine gute Kfz-Versicherung muss nicht teuer sein, aber sie sollte im Ernstfall zuverlässig schützen.
Welchem Kfz-Versicherer ist vertrauenswürdig?
Die Marktforscher von ServiceValue haben untersucht, welchem Versicherer Autofahrer die höchste Kompetenz zusprechen. Ganz oben – aber nur knapp – steht ADAC Versicherungen. Insgesamt wurden 22 Kfz-Versicherer bewertet:
| KFZ-Versicherer | Mittelwert | Auszeichnung |
|---|---|---|
| ADAC Versicherungen | 2,39 | Höchste Kompetenz |
| HUK-Coburg | 2,40 | Höchste Kompetenz |
| Allianz | 2,41 | Höchste Kompetenz |
| AdmiralDirekt | 2,42 | Höchste Kompetenz |
| Verti | 2,43 | Höchste Kompetenz |
| LVM Versicherung | 2,44 | Höchste Kompetenz |
| Generali | 2,45 | Höchste Kompetenz |
| Allianz Direct | 2,47 | Höchste Kompetenz |
| SIGNAL IDUNA | 2,48 | Höchste Kompetenz |
| Württembergische | 2,49 | Höchste Kompetenz |
| ERGO | 2,50 | Höchste Kompetenz |
| DEVK | 2,51 | Hohe Kompetenz |
| CosmosDirekt | 2,52 | Hohe Kompetenz |
| DA Direkt | 2,53 | Hohe Kompetenz |
| PROVINZIAL | 2,54 | Hohe Kompetenz |
| BarmeniaDirekt | 2,55 | Hohe Kompetenz |
| HUK24 | 2,56 | Hohe Kompetenz |
| EUROPA Versicherung | 2,58 | Hohe Kompetenz |
| AXA | 2,59 | Hohe Kompetenz |
| Concordia | 2,60 | Hohe Kompetenz |
| R+V Sparkassen | 2,60 | Hohe Kompetenz |
| DirektVersicherung | 2,61 | Hohe Kompetenz |
Warum die Autoversicherung überhaupt wechseln?
Ganz gleich, ob Kfz-Haftpflicht, Vollkaskoversicherung oder Teilkasko: Ein Wechsel lohnt sich meist aufgrund der Kosten bei gleicher Leistung. Manche Anbieter bieten sogar mehr Leistung für das gleiche Geld wie der alte Versicherer.
Aber auch Fahrzeugwechsel, Schadensfall, der Ablauf des Vertrages oder eine Beitragserhöhung sind gute Gründe, sich nach einer neuen Autoversicherung umzuschauen.