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Ein Spielzeugauto steht auf Euro-Geldscheinen.
Quelle: picture alliance / Zoonar | Markus Grummt
Wer Kfz-Versicherungen vergleicht, braucht zwar etwas mehr Zeit, kann aber viel Geld sparen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Ein durchdachter Kfz-Versicherungsvergleich kann mehrere hundert Euro pro Jahr sparen.
  • Achte auf ausreichende Deckungssumme, Rabattschutz und sinnvolle Zusatzleistungen wie Mallorca-Police.
  • Jährliche Zahlung, höhere Selbstbeteiligung und Werkstattbindung reduzieren die Kosten erheblich.
  • Nach schadenfreien Jahren zahlst du deutlich weniger – kleine Schäden besser selbst zahlen.

Als Autofahrer oder Fahranfänger stehst du vor der wichtigen Entscheidung, die richtige Kfz-Versicherung zu finden. Eine gut gewählte Autoversicherung schützt nicht nur vor finanziellen Katastrophen, sondern kann bei geschickter Auswahl auch richtig Geld sparen.

Doch welche von den über 100 angebotenen Versicherungen ist die passendste für dich? Hier erfährst du alles Wichtige über Kfz-Versicherungen – von den entscheidenden Vergleichsfaktoren bis zu Spartipps.

Die wichtigsten Faktoren beim Versicherungsvergleich

Ein durchdachter Kfz-Versicherungsvergleich kann dir bis zu 850 Euro pro Jahr sparen. Dabei kommt es nicht nur auf den günstigen Preis an, sondern vor allem auf die richtigen Leistungen. Ein Überblick, worauf es bei der Autoversicherung ankommt:

  • Deckungssumme: Die Versicherungssumme sollte ausreichend hoch sein. Denn dabei handelt es sich um den Betrag, den die Kfz-Haftpflichtversicherung maximal bezahlt, wenn es zu Schäden kommt. Alle Kosten, die über die Deckungssumme hinausgehen, muss man als Versicherungsnehmer selbst zahlen. Die Höchstdeckung beträgt 100 Millionen Euro.
  • Rabattschutz: Damit man wegen eines Schadens pro Kalenderjahr nicht zurückgestuft wird, ist ein Rabattschutz sinnvoll. Zu beachten ist aber, dass bei besonders günstigen Tarifen die Rückstufungen häufig schlechter sind, als es üblich ist.
  • Neuwertentschädigung: Bei Neuwagen sollte man auf diesen Punkt achten, da hier bei Diebstahl oder Totalschaden länger der Neupreis gezahlt wird. Meist gibt es die Entschädigung zwischen drei und 36 Monaten.
  • Mallorca-Police: Wer oft im Ausland mit Mietwagen unterwegs ist, sollte diesen Faktor nicht missachten. Hier sind Schäden mitversichert. Und trotz des Namens gilt sie europaweit.
  • Verzicht des Einwandes der groben Fahrlässigkeit: Dadurch ist sichergestellt, dass der Versicherungsschutz bestehen bleibt, wenn der Versicherte einen Unfall verursacht hat – etwa, wenn Kinder ihn abgelenkt haben. Davon ausgenommen sind Unfälle aufgrund von Alkohol und Drogen oder ein Diebstahl, der grob fahrlässig herbeigeführt wurde.
  • Besondere Leistungen für E-Autos und Hybrid-Fahrzeuge: Wer auf E-Mobilität umsteigt, sollte prüfen, ob es spezielle Leistungen vom Versicherer gibt – etwa eine umfassende Deckung von Akkuschäden.

Arten der Kfz-Versicherung verstehen

Die deutsche Versicherungslandschaft kennt drei Hauptarten der Kfz-Versicherung, die sich in Umfang und Kosten deutlich unterscheiden:

  • Kfz-Haftpflichtversicherung: Diese ist gesetzlich vorgeschrieben für alle Fahrzeuge und deckt Schäden an Dritten ab. Die Mindestdeckung liegt bei 7,5 Millionen Euro für Personen- und 1,22 Millionen Euro für Sachschäden.
  • Teilkaskoversicherung: Sie schützt freiwillig vor äußeren Einflüssen wie Diebstahl, Sturm, Hagel, Glasbruch und Wildunfällen. Diese Versicherung ist ideal für ältere Fahrzeuge mit noch vorhandenem Restwert.
  • Vollkaskoversicherung: Sie bietet den umfassendsten Schutz inklusive selbst verschuldeter Schäden und deckt zusätzlich Vandalismus sowie mutwillige Beschädigungen ab. Für Neuwagen und finanzierte Fahrzeuge ist sie besonders empfehlenswert.

Die Schadenfreiheitsklasse als Kostenfaktor

Die Schadenfreiheitsklasse spielt eine entscheidende Rolle bei der Beitragshöhe. Jedes schadenfreie Jahr führt zu einer höheren SF-Klasse, was einen niedrigeren Beitragssatz bedeutet. Nach 35 schadenfreien Jahren zahlst du nur noch 20 Prozent des Grundbeitrags.

Um Rückstufungen zu vermeiden, solltest du kleine Schäden selbst zahlen, einen Rabattschutz abschließen und bei einem Zweitwagen die höchste SF-Klasse auf das teurere Auto übertragen.

Kosten clever senken

Mit den richtigen Strategien lassen sich die Kosten für den Versicherungsschutz erheblich reduzieren. Die jährliche Zahlung statt monatlicher Ratenzahlung bringt bis zu zehn Prozent Ersparnis.

Eine höhere Selbstbeteiligung kann den Beitrag um bis zu 40 Prozent senken, während eine Werkstattbindung bis zu 20 Prozent Rabatt ermöglicht. Die Begrenzung des Fahrerkreises auf Alleinfahrer reduziert die Kosten deutlich.

SparmaßnahmeMögliche Ersparnis
Jährliche Zahlungbis zu 10%
Höhere Selbstbeteiligungbis zu 40%
Werkstattbindungbis zu 20%
Fahrerkreis begrenzenvariabel

Langfristig kannst du durch eine reduzierte jährliche Fahrleistung, die Beachtung günstiger Typklassen bei der Neuwagensuche und das Streichen unnötiger Zusatzleistungen weitere Einsparungen erzielen.

Wohnort und Fahrzeugtyp als Preisfaktoren

Dein Hauptwohnsitz bestimmt die Regionalklasse der Kfz-Versicherung, die sich nach der Unfallhäufigkeit in der Region, den Diebstahlraten und dem Verkehrsaufkommen richtet.

Bei den Fahrzeugen entscheiden die Typklassen über die Kosten: In der Haftpflicht gibt es die Klassen 10-25, in der Vollkasko 10-34, und in der Teilkasko verschiedene Klasseneinteilungen.

Niedrigere Klassen bedeuten günstigere Versicherungsbeiträge, weshalb du dich vor dem Autokauf über die Typklassen informieren solltest.

Ein beschädigtes weißes Auto steht nach einem Unfall mit einem silbernen Auto auf der Straße. Ein Polizist und eine Frau stehen davor.
Quelle: picture alliance / Maximilian Koch | Maximilian Koch
Bei der Wahl der Kfz-Versicherung sollte man nicht nur auf den Preis achten. Wichtig sind die angebotenen Leistungen, damit man im Unfall nicht allein dasteht.

Sinnvolle Zusatzleistungen und Rabatte auswählen

Nicht alle Zusatzleistungen sind ihr Geld wert. Ein Kfz-Schutzbrief mit Pannenhilfe, Abschleppdienst und Leihwagen bei Panne ist besonders bei Auslandsfahrten wertvoll.

Der Fahrerschutz bietet persönlichen Schutz für den Fahrer bei einem selbstverschuldeten Unfall und ergänzt die gesetzliche Unfallversicherung sinnvoll.

Der Fahrerschutz ergänzt die Kfz-Haftpflicht um folgende Leistungen für den Fahrer:

  • Schmerzensgeld
  • Verdienstausfälle (befristet oder dauerhaft)
  • Reha-Kosten und Behandlungskosten
  • Invaliditätsleistungen
  • Kosten für Haushaltshilfen
  • Umbaukosten (z. B. behindertengerechte Anpassungen)
  • Todesfallleistung für Hinterbliebene

Für Elektrofahrzeuge solltest du eine Allgefahrendeckung für den Akku sowie spezielle Leistungen für Hybrid- und E-Autos in Betracht ziehen. Weniger wichtig sind dagegen die Insassen-Unfallversicherung, die oft überflüssig ist, und die erweiterte Glasversicherung bei älteren Fahrzeugen.

Die Kosten für die Autoversicherung lassen sich über Rabatte senken. Wer etwa an einem Sicherheitstraining absolviert hat, kann beim Versicherer nach einem Nachlass fragen. Wer umsichtig fährt, kann ebenfalls sparen.

Hierfür gibt es als Zusatz eine Telematikversicherung. Eine App zeichnet dabei unter anderem Brems-, Beschleunigungs-, Kurvenverhalten sowie Geschwindigkeit. Anhand der Auswertung der Daten können die Versicherungsprämien zum Teil um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Der richtige Zeitpunkt für Vergleich und Wechsel

Eine jährliche Überprüfung deiner Kfz-Versicherung lohnt sich, da sich sowohl deine Lebenssituation als auch die Marktangebote ändern können.

Die meisten Verträge haben den Stichtag 30. November, um zu kündigen. Dies ist zum Vertragsende, bei Beitragserhöhungen durch Sonderkündigungsrecht, nach einem Schadenfall oder bei einem Fahrzeugwechsel möglich.

Für einen effektiven Vergleich von Kfz-Haftplicht-, Teilkasko- oder Vollkasko solltest du deine Fahrzeugpapiere mit der ISN/TSN-Nummer bereithalten, mehrere Vergleichsportale nutzen, auf versteckte Kosten achten und den Leistungsumfang bewerten.

Günstig ist nicht immer besser – eine gute Kfz-Versicherung muss nicht teuer sein, aber sie sollte im Ernstfall zuverlässig schützen.

Welchem Kfz-Versicherer ist vertrauenswürdig?

Die Marktforscher von ServiceValue haben untersucht, welchem Versicherer Autofahrer die höchste Kompetenz zusprechen. Ganz oben – aber nur knapp – steht ADAC Versicherungen. Insgesamt wurden 22 Kfz-Versicherer bewertet:

KFZ-VersichererMittelwertAuszeichnung
ADAC Versicherungen2,39Höchste Kompetenz
HUK-Coburg2,40Höchste Kompetenz
Allianz2,41Höchste Kompetenz
AdmiralDirekt2,42Höchste Kompetenz
Verti2,43Höchste Kompetenz
LVM Versicherung2,44Höchste Kompetenz
Generali2,45Höchste Kompetenz
Allianz Direct2,47Höchste Kompetenz
SIGNAL IDUNA2,48Höchste Kompetenz
Württembergische2,49Höchste Kompetenz
ERGO2,50Höchste Kompetenz
DEVK2,51Hohe Kompetenz
CosmosDirekt2,52Hohe Kompetenz
DA Direkt2,53Hohe Kompetenz
PROVINZIAL2,54Hohe Kompetenz
BarmeniaDirekt2,55Hohe Kompetenz
HUK242,56Hohe Kompetenz
EUROPA Versicherung2,58Hohe Kompetenz
AXA2,59Hohe Kompetenz
Concordia2,60Hohe Kompetenz
R+V Sparkassen2,60Hohe Kompetenz
DirektVersicherung2,61Hohe Kompetenz 

Warum die Autoversicherung überhaupt wechseln?

Ganz gleich, ob Kfz-Haftpflicht, Vollkaskoversicherung oder Teilkasko: Ein Wechsel lohnt sich meist aufgrund der Kosten bei gleicher Leistung. Manche Anbieter bieten sogar mehr Leistung für das gleiche Geld wie der alte Versicherer.

Aber auch Fahrzeugwechsel, Schadensfall, der Ablauf des Vertrages oder eine Beitragserhöhung sind gute Gründe, sich nach einer neuen Autoversicherung umzuschauen.

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