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Fotomontage mit fünf chinesischen Elektroautos verschiedener Hersteller.
Quelle: Hersteller, Montage: Julia Fell
Preislich unterscheiden sich Elektroautos aus China teils deutlich von europäischen Modellen. Doch mit Reichweiten um die 400 Kilometer können BYD, MG, Aiways, Nio oder Xpeng (v.l.o.n.r.u.) oft nicht mithalten.

Kennst Du Aiways, Chery, Ora oder BYD? Hinter diesen Namen und Abkürzungen verstecken sich chinesische Elektroautos. Und dies ist nur eine Auswahl. Wir stellen Dir die E-Autos aus China vor, die es in Deutschland bereits zu kaufen gibt und die noch für den hiesigen Markt geplant sind.

Elektroautomarken aus China

In China ist die Produktion günstig, weshalb so manch europäischer Hersteller den Bau seiner Autos nach Fernost ausgelagert hat. Dabei entstanden sogenannte Joint Ventures – einfacher gesagt eine Zusammenarbeit – zwischen deutschen und chinesischen Marken. Dazu gehört beispielsweise der Smart#1. Er entsteht in einer Kooperation von Mercedes-Benz mit Geely und kommt Ende 2022 auf den Markt. Doch mittlerweile stammen aus der Region immer mehr eigenständige Autobauer. Deren Fokus liegt auf der Produktion von günstigen Elektroautos. Per Schiff kommen diese chinesischen Elektroautos auch nach Deutschland.

Welche aus China stammenden Elektroautomarken gibt es? Wir haben sie für Dich in einer Tabelle zusammengefasst – inklusive aktueller E-Modelle und ob es die chinesischen Elektroautos auch in Deutschland gibt. Viele der Hersteller produzieren auch Verbrenner- sowie Hybrid-Modelle. Auch aus Asien werden wohl künftig nur noch neue Elektroautos kommen. Hier sollte man aber nicht nur auf den Preis, sondern auch auf laufende Kosten bei E-Autos achten.

HerstellerElektromodelleVerfügbar in DeutschlandMutterkonzern
AiwaysU5 und U6jaAiways
BestuneT77jaChina FAW Group
BYD AutoAtto 3, Dolphin, Han, Seal und TangJa, noch nicht alleBYD Company
CheryOmodanein (geplant)Chery Automobile
DFSKFengon 5, Fengon 7, Fengon 500 und Fengon 580jaDongfeng Motor Corporation und Chongqing Sokon Industry Group
JACe-S2, E-JS4 und T8 Pronein (geplant)Anhui Jianghuai Automobile
MaxuseDeliver 3 und eDeliver 9jaSAIC (Shanghai Automotive Industry Corporation)
MGMarvel R, MG4, MG5 und ZS EVjaSAIC (Shanghai Automotive Industry Corporation)
NioEL7, ET5, ET7 und ES8nein (ab 2023)Nio
OraFunky Catnein (ab 2023)Great Wall Motors
PolestarPolestar 2, Polestar 3, Polestar 4, Polestar 5Ja, aber noch nicht alleGeely
SeresSeres 3jaDongfeng Sokon
SWMG01Fnein (geplant)Shineray Group
VoyahFreeneinDongfeng Sokon
XpengG3, P5 und P7nein (geplant)Xpeng

Du siehst, es gibt eine große Auswahl an Elektroautos aus China – und die meisten gibt es schon in Deutschland, manche kommen erst noch. Wir stellen Dir fünf spannende Modelle vor: von günstig bis hochpreisig.

MG ZS EV: Der Brite aus China

Moment mal – der MG ZS EV ist ein Elektroauto aus China? Ja, die Marke stammt ursprünglich aus Großbritannien und ist seit 2005 chinesisch. Die Markenrechte übernahm nach der Auflösung von Rover die chinesische Nanjing Automobile Group. Diese wiederum wurde von Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) übernommen. Viel wichtiger: Was bietet der MG ZS EV? Das Elektro-SUV erhielt kürzlich eine Überarbeitung und schafft nun eine Reichweite von bis zu 440 Kilometern. Zum Vergleich: Der Audi Q4 e-tron schafft eine Reichweite von bis zu 528 Kilometern. Die Sportback-Version des Q4 e-tron 542 Kilometer.

Ein silbernes chinesisches Elektroauto MG ZS EV steht vor einer weißen Wand.
Ein silbernes chinesisches Elektroauto MG ZS EV steht vor einer weißen Wand.
MG ZS EV

Den MG ZS EV gibt es mit zwei Akkukapazitäten. Nur mit der großen Batterie ist die Reichweite von 440 Kilometern erreichbar.

Geht der Strom auf längeren Fahrten aus, lädt er innerhalb von rund 40 Minuten von 5 auf 80 Prozent wieder auf. Dann steht der 130 kW (177 PS) starke Motor wieder zur Verfügung und beschleunigt das chinesische Elektroauto von 0 auf 100 in 8,6 Sekunden. Serienmäßig bietet der MG ZS EV in der Comfort-Edition unter anderem eine Alarmanlage, Berganfahrhilfe, adaptive Tempo- und Abstandsregelung, Stauassistenten und Einparkhilfe. Als Neuwagen kostet das aus China stammende Elektroauto ab 30.420 Euro. Gebraucht gibt es ihn als Luxury-Version ab 26.000 Euro.

Xpeng G3: Kompakt-SUV für Europa

In China gibt es die Marke Xpeng bereits seit 2014. Hierzulande kennt man die chinesischen Elektroautos kaum. Was vermutlich daran liegt, dass es die Modelle noch nicht in Deutschland zu kaufen gibt. Das soll sich bald ändern. Vermutlich 2023 kommt der Xpeng G3 nach Deutschland. In Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden gibt es ihn bereits seit Anfang 2022. Dort kostet er neu etwa 34.000 Euro. Leistungstechnisch vergleichbar ist das chinesische E-Auto hierzulande mit dem VW ID.4, der 150 kW bietet.

Ein roter Xpeng G3 steht an einem Strand.
Quelle: Xpeng
Im Kofferraum des Xpeng G3 haben 380 Liter Gepäck Platz. Bei umgeklappten Rücksitzen erweitert sich das Ladevolumen auf 760 Liter.

Größenmäßig ist der Xpeng G3 mit einem VW Tiguan vergleichbar – 4,51 Meter lang. Im Vergleich mit dem MG ZS EV ist er damit um rund 19 Zentimeter länger. Auch bei der Reichweite hat das chinesische E-Auto gegenüber dem MG die Nase vorn: Bis zu 451 Kilometer sind möglich. Der G3 bietet auch mehr Leistung mit 145 kW (197 PS) und lädt schneller. Bei Elektroautos spielt die Ladezeit eine große Rolle. Das China-Elektroauto soll in etwa 30 Minuten wieder bei 80 Prozent sein. Gebraucht findet man den Xpeng G3 noch nicht, dafür muss erst der Marktstart des Neuwagens erfolgen.

BYD Atto 3: PS-starkes Kompakt-SUV

Build your Dreams ist das hochgegriffene Motto von BYD – das bedeuten die drei Buchstaben des chinesischen Autos auch. Der Konzern gilt mit rund 638.000 verkauften Modellen im ersten Halbjahr 2022 mittlerweile als größter E-Auto-Hersteller weltweit. Der frühere Spitzenreiter Tesla setzte im gleichen Zeitraum knapp 565.000 E-Autos ab. Die in China produzierten Elektroautos kommen erst Ende 2022/Anfang 2023 nach Deutschland. Mit einer Reichweite von bis zu 420 Kilometern gesellt sich das E-SUV eher ins hintere Mittelfeld. Škoda Enyaq iV, VW ID.4 und Tesla Model Y bieten deutlich mehr Reichweite. Dafür kosten diese aber auch etwas mehr. Die genauen Preise des BYD Atto 3 stehen noch nicht fest, schwanken aber zwischen 38.000 und 42.000 Euro. Technisch ähnelt ihm der Volvo XC40 Pure Electric – 150 kW, eine Reichweite von bis zu 418 Kilometern und ein Sprint von 0 auf 100 km/h unter fünf Sekunden.  Dieser kostet neu aber mehr: 48.650 Euro.

Ein blauer BYD Atto 3 fährt eine Landstraße entlang.
Quelle: BYD
Der BYD Atto 3 schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h – genauso schnell wie ein vergleichbarer Volvo XC40.

Der Atto 3 bietet im Vergleich zu anderen chinesischen Elektroautos ähnliche Technik. 150 kW (204 PS), von 0 auf 100 in 7,3 Sekunden und 4,45 Meter lang. Bei der Ladegeschwindigkeit ist leider kein Vergleich möglich. Der Grund: Die Hersteller verwenden andere Spannweiten für ihre Angaben. BYD gibt aktuell nur die Zeit für eine Ladung von 30 auf 80 Prozent an – dauert angeblich nur 29 Minuten. Neben dem Atto 3 kommen noch das große SUV Tang und die Limousine Han nach Deutschland. Zwei weitere Modelle plant BYD 2023 für Europa: den Seal als Gegenpart zum Tesla Model 3 und den Dolphin als Elektroauto aus China im Kleinwagenformat.

Aiways U5: Viel PS mit durchschnittlicher Reichweite

Der Markt an Elektro-SUV gehört zum Fokus der chinesischen Autobauer. Das zeigt sich auch im U5 von Aiways. Das SUV gibt es bereits in Deutschland und kostet neu ab 39.656 Euro. Dafür bietet es einen 150-kW-Motor (204 PS) und eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern – weniger als bei den anderen E-Autos aus China. Die Frage der Ladegeschwindigkeit ist leider auch hier schwierig zu beantworten. Aiways gibt den Wert nur von 20 auf 80 Prozent an: 35 Minuten.

Ein türkisfarbener Aiways U5 fährt eine kurvige Landstraße entlang.
Quelle: Aiways
Zwar bietet der Aiways U5 ausreichend Platz für Passagiere, ist aber mit einer maximalen Zuladung von nur 350 Kilogramm nicht für viel Gepäck geeignet.

Besser vergleichen lässt sich die Länge des Aiways U5. Diese ist mit 4,68 Meter am größten. Zur Serienausstattung der Basisversion Xcite gehören unter anderem elektrisch beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage, sechs Airbags, elektronische Stabilitätskontrolle und adaptive Geschwindigkeitsregelung sowie Stauassistent. Die teurere Ausstattungslinie Prime bietet sogar automatisches Einparken. Eine europäische Alternative stellt der Škoda Enyag iV 60 dar. Er kostet mit 42.100 Euro neu nur etwas mehr. Seine Reichweite ist mit 397 Kilometern auch etwas besser.

Nio ET7: Der Tesla-Jäger

Kein Elektro-SUV, dafür eine E-Limousine: Das ist der Nio ET7. Im Vergleich zu anderen chinesischen Elektroautos positioniert sich Nio eher im hochpreisigen Segment und der ET7 soll das Flaggschiff werden. Ende 2022/Anfang 2023 soll das E-Auto aus China nach Deutschland kommen. Und der selbst ernannte Tesla-Jäger hat es in sich. Bis zu 1.000 Kilometer Reichweite und 480 kW (648 PS) versprechen die Chinesen – vergleichbar mit dem Tesla Model S mit rund 600 Kilometer Reichweite und 492 kW (670 PS). Die Plaid-Version des Tesla hat 750 kW (1.020 PS). Zum Marktstart wird die Reichweite aber auf bis zu 580 Kilometer beschränkt sein.

Ein silberner Nio ET7 fährt eine Landstraße entlang an einem Wald vorbei.
Quelle: Nio
Nio möchte mit dem ET7 Tesla angreifen und stattet dafür seine Limousine für das autonome Fahren aus.

Besonders macht den Nio, dass er nicht nur konventionell an der Ladesäule tanken kann. In China erprobt, bringt das E-Auto auch eine Wechselstation für den Akku mit sich. Dort wird einfach der leere gegen einen vollen Akku getauscht. Möglich ist das in Deutschland erst an drei Orten. Und wie viel kostet der Nio ET7? 69.900 Euro soll wohl der Preis sein. Eigentlich hätte es das China-Elektroauto nur zum Abonnieren geben sollen. Aber offenbar hat sich Nio den vielen Anfragen geschlagen gegeben und verkauft den ET7 auch.

Chinesische Elektroautos

Ein blauer MG ZS EV fährt auf einer Landstraße an einem Wald vorbei.
Ein roter Xpeng G3 steht an einem Strand.
Ein blauer BYD Atto 3 fährt eine Landstraße entlang.
Ein türkisfarbener Aiways U5 fährt eine kurvige Landstraße entlang.
Ein silberner Nio ET7 fährt eine Landstraße entlang an einem Wald vorbei.
Quelle: MG
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Der MG ZS EV bietet auf einer Länge von 4,31 Metern erstaunlich viel Platz. Mit seinen Abmessungen ist er nur wenige Zentimeter größer als ein VW Golf.
Quelle: Xpeng
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Im Kofferraum des Xpeng G3 haben 380 Liter Gepäck Platz. Bei umgeklappten Rücksitzen erweitert sich das Ladevolumen auf 760 Liter.
Quelle: BYD
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Der BYD Atto 3 schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h – genauso schnell wie ein vergleichbarer Volvo XC40.
Quelle: Aiways
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Zwar bietet der Aiways U5 ausreichend Platz für Passagiere, ist aber mit einer maximalen Zuladung von nur 350 Kilogramm nicht für viel Gepäck geeignet.
Quelle: Nio
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Nio möchte mit dem ET7 Tesla angreifen und stattet dafür seine Limousine für das autonome Fahren aus.
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