Die beliebtesten Autos in Deutschland 2024
Deutsche Hersteller und Modelle prägen den heimischen Automarkt. Diese Modelle waren im vergangenen Jahr die populärsten.
2024 war für die Autoindustrie ein herausforderndes Jahr. Zwar blieb die Gesamtzahl der Neuzulassungen laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr – mit 2,8 Millionen ergab dies ein Minus von genau einem Prozent – doch insbesondere bei den Elektrofahrzeugen, in die die Hersteller zuletzt viel Geld und Entwicklungsaufwand gesteckt haben, gab es auch wegen des Wegfalls der E-Auto-Prämie einen Negativtrend. Mit 380.609 neu zugelassenen Stromern verzeichneten diese einen Rückgang von 27,4 Prozent gegenüber 2023.
Das Wichtigste in Kürze
- VW beliebtester Hersteller
- VW Golf führt erneut Neuwagenstatistik an
- Fast ein Drittel der Käufer wählt ein SUV
- Starker Rückgang bei E-Autos
Die beliebtesten Autos Deutschlands 2024
VW war mit einem Marktanteil von 19,1 Prozent auch im vergangenen Jahr der zulassungsstärkste Hersteller. Da ist es auch keine Überraschung, dass sich unter den zehn beliebtesten Neuwagen Deutschlands gleich fünf Modelle der Wolfsburger tummeln. Der Volkswagen-Konzern, zu dem auch Marken wie Škoda und Seat gehören, ist hier sogar mit insgesamt sieben Fahrzeugmodellen vertreten. Nur Opel und BMW schaffen ebenfalls den Sprung in die Top 10.
Platz | Modell | Neuzulassungen |
---|---|---|
1 | VW Golf | 100.183 |
2 | VW T-Roc | 75.398 |
3 | VW Tiguan | 67.057 |
4 | Škoda Octavia | 50.817 |
5 | VW Passat | 47.720 |
6 | Opel Astra | 47.601 |
7 | Opel Corsa | 43.467 |
8 | BMW X1 | 37.154 |
9 | Seat Leon | 37.129 |
10 | VW Polo | 36.757 |
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
In den folgenden Absätzen stellen wir Dir die populärsten Neuwagen der einzelnen Fahrzeugsegmente vor, basierend auf den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes.
Kleinwagen: Opel Corsa weiter vorn
Im fünften Jahr in Folge war der kleine Opel der beliebteste Kleinwagen Deutschlands. Der Corsa F ist seit 2019 auf dem Markt, 2023 bekam er ein Facelift, das ihn optisch an den aktuellen Opel-Look anpasste. Den Corsa, der sich die technische Basis mit der Stellantis-Konzernschwester Peugeot 208 teilt, erhält in diesem Zuge auch neue 48-Volt-Mildhybrid-Antriebe. Anders als den Dauerrivalen VW Polo, der mit 36.757 Zulassungen den zweiten Rang der Kleinwagen-Hitparade hielt, gibt es den Kleinwagen aus Rüsselsheim auch als reinen Stromer. Hinter dem etwas in die Jahre gekommenen VW folgte das erfolgreichste japanische Auto in Deutschland, der Toyota Yaris mit 33.048 Neuzulassungen.
Der Opel Corsa gehört seit 1983 zum Modellprogramm von Opel.
Kompaktklasse: VW Golf – wer sonst?
Umgangssprachlich auch „Golf-Klasse“ genannt, lag in der Kompaktklasse 2024 – wie sollte es anders sein – natürlich der VW Golf vorn. Als einziges Modell knackte die achte Generation des Bestsellers im vergangenen Jahr die 100.000er-Marke bei den Neuzulassungen. Dass diese weiterhin so erfolgreich ist – sie steht seit Ende 2019 bei den Händlern – verdankt sie auch dem Anfang 2024 erfolgten Facelift, bei dem vor allem das oft kritisierte Entertainment modernisiert wurde.
Als Fünftürer, Kombi, Benziner, Diesel oder Hybrid bietet der Golf reichlich Auswahl – und ließ damit die Konkurrenz von Opel, Seat und Co. klar hinter sich: Sie kam jeweils auf nicht einmal die Hälfte der Golf-Zulassungen.
Benziner, Diesel oder Hybrid: Für den VW Golf 8 gibt es reichlich Auswahl bei den Antrieben.
Mittelklasse: VW Passat ist Bestseller
Auch in der Mittelklasse kam mit dem Passat das beliebteste Fahrzeug von VW – 47.720 Neuzulassungen lautete die Bilanz. Ein gelungener Start für die neue Baureihe B9, die seit Februar 2024 im Handel ist und ausschließlich als Kombi verkauft wird. Die bis dahin zusätzlich angebotene Limousine wird von der Kundschaft nicht vermisst.
Moderne Bedienung, gute Verarbeitung, viel Platz sowie die Wahl zwischen sieben Antrieben (Benziner, Diesel und Hybrid) lautet das Erfolgsrezept des Mittelklassendauerbrenners, den VW seit 1973 im Programm hat. Die weiteren Plätze gingen an den 3er-BMW (35.491) und den Audi A4 (29.767).
Der Großteil der gebrauchten VW Passat sind Kombimodelle.
Klassenstreit
Kompakt- oder Mittelklasse? Trotz seiner deutlich größeren Abmessungen ordnet das Kraftfahrtbundesamt den Škoda Octavia als Golf-Konkurrent ein, während die Fachmedien den Tschechen eher zur Mittelklasse zählen. Würde das KBA genauso verfahren, wäre der Octavia mit 50.817 Anmeldungen der Mittelklassenprimus und hätte den VW Passat hinter sich gelassen.
Obere Mittelklasse: E-Klasse schlägt 5er und A6
Kein Fahrzeugsegment wuchs 2024 stärker als die Obere Mittelklasse. Mit einem Plus von 30,5 Prozent hatte sie den deutlichsten Zugewinn bei den Neuzulassungen. Davon profitierte auch die neueste E-Klasse von Mercedes. Im Herbst 2023 erstmals an die Händler ausgeliefert, knüpft die Baureihe W214/S214 nahtlos an die Erfolge der Vorgängerreihen an und ließ mit 33.726 Zulassungen die deutsche Premiumkonkurrenz BMW 5er (26.669) und Audi A6 (25.837) hinter sich. Alle E-Klasse-Varianten sind Verbrenner. Es gibt sie als Mild- oder Plug-in-Hybrid, das Leistungsspektrum reicht vom 193 PS starken E180 bis zum AMG-Powermodell E53 mit einer Systemleistung von 585 PS.
Die Mercedes E-Klasse findest Du gebraucht als Limousine, Kombi, Coupé und Cabrio.
SUV-Markt: VW vorn
Mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent blieben SUV das populärste Segment bei den Neuwagen. Rechnet man noch die Geländewagen hinzu – die Grenzen verlaufen hier eher fließend –, kommt das Segment der höhergelegten Fahrzeuge sogar auf 41,5 Prozent. Die Liste der Neuzulassungen dominiert Volkswagen. Ganz vorn liegt der T-Roc (75.398 Fahrzeuge). Dass das ausgereifte Kompakt-SUV bereits 2017 auf den Markt kam – 2021 gab es ein Facelift –, tat seiner Popularität keinen Abbruch. Der Nachfolger steht jedoch schon in den Startlöchern: Die zweite Generation soll 2025 in den Handel kommen. Platz zwei ging an das Schwestermodell VW Tiguan (67.057). Die Konkurrenz folgt mit Respektabstand: Der BMW X1 auf Rang drei kommt auf 37.154 Neuzulassungen. Dank 29.896 Neuzulassungen ist übrigens mit dem Tesla Model Y das erfolgreichste E-Auto 2024 auch ein SUV.
Den VW T-Roc gibt es als konventionelles SUV sowie als zweitüriges Cabrio.
Sportwagen: Porsche 911 als Bestseller
Und wie sieht es bei den Minis, Vans, Sportwagen oder der Oberklasse aus? Diese vier Segmente hatten 2024 zusammen einen Anteil von nur 6,6 Prozent bei den Neuzulassungen. Ignorieren wollen wir sie natürlich nicht.
Bei den Stadtflitzern zeigte sich 2024 ein Abwärtstrend: Um 43 Prozent ging die Zahl der Neuzulassungen gegenüber 2023 runter. Kein Segment hat mehr Federn lassen müssen: Die Hersteller streichen hier immer mehr Fahrzeuge aus dem Programm. Spitzenreiter blieb hier der Fiat 500 mit 20.618 Neuzulassungen – übrigens das einzige ausländische Modell, das eine Fahrzeugklasse anführt. Der populärste Van war der VW Touran (20.104 Exemplare), dicht gefolgt von der Mercedes V-Klasse (19.662).
Lieblingssportwagen der Deutschen war wie in den Vorjahren der Porsche 911. 9.994 Exemplare des frisch gelifteten Schwaben erhielten im vergangenen Jahr erstmals ein Nummernschild. Mit stolzen 39,1 Prozent hat der „Elfer“ seine Position als anteilstärkstes Fahrzeug des Segments sogar noch ausgebaut. Seit dem Facelift der Baureihe 992.2 im vergangenen Jahr gibt es den Sportler aus Stuttgart inzwischen als Carrera GTS mit Hybrid-Technologie.
Der Porsche 911 gehört in verschiedenen Modellgenerationen seit den 1960ern zum deutschen Straßenbild.
Ebenfalls aus Schwaben kam die erfolgreichste Oberklasse-Limousine: Wer Luxus wollte, entschied sich in Deutschland am ehesten für die Mercedes S-Klasse. Vom Topmodell des Sterns wurden 2024 genau 5.575 Fahrzeuge erstmals zugelassen.
Antriebsarten: Benziner weiter vorn
Bei den Marktanteilen der unterschiedlichen Antriebskonzepte liegen die Benziner mit 35,2 Prozent (991.948 Fahrzeuge) vorn. Danach folgen Hybridmodelle mit 33,6 Prozent vor Dieselfahrzeugen mit 17,2 Prozent. Vollelektrische Autos machten 13,5 Prozent der Neuzulassungen aus. Verschwindend gering war der Anteil der Autos mit Gas-Antrieb: Er lag 2014 bei gerade einmal 0,5 Prozent.