Diese Autos halten ewig
Du suchst ein Auto, das mit dir alt werden kann? Ein Auto, das kaum Schwächen hat? Hier kommen fünf Fahrzeuge – von spaßig bis sparsam.
- Unsere Dauerläufer sind
- Mercedes GLK 220 CDI: Eine C-Klasse im Freizeit-Anzug
- Porsche 911 S: Der letzte Elfer mit Saugmotor
- Škoda Octavia 1.6 TDI: Die autogewordene Vernunftentscheidung
- Toyota Prius: Ausgereifter Hybrid-Pionier
- VW Passat 2.0 TDI: Mehr Auto brauchst Du nicht
- Keine Angst vor E-Autos, ihre Akkus halten viel länger als gedacht
Ja, es gibt sie: Die Modelle, die praktisch unkaputtbar sind und als treue Wegbegleiter für mehrere 100.000 Kilometer unauffällig bleiben.
Wir haben uns bei unserer Auswahl bewusst auf Modelle konzentriert, die bereits um die zehn Jahre auf unseren Straßen unterwegs sind und ihre Nehmerqualitäten hinreichend unter Beweis gestellt haben. Bei diesen fünf Kilometerfressern muss man sich erfahrungsgemäß vor Laufleistungen jenseits der 150.000 Kilometer nicht fürchten.
Das Wichtigste in Kürze
- Toyotas Prius ist quasi unzerstörbar und punktet mit Sparsamkeit
- Kombi mit Nehmerqualitäten sind der VW Passat und Škoda Octavia
- Der Porsche 911 S (991.1) ist kein Schnäppchen, hat aber als letzter Elfer mit Saugmotor das Zeug zum Klassiker
- Keine Angst vor E-Autos – gebrauchte Batterien sind besser als ihr Ruf
Unsere Dauerläufer sind
Modell | Baujahr |
---|---|
Mercedes GLK 220 CDI Typ X204 | 2009–2012 |
Porsche 911 (als S mit 3,8 Liter Saugmotor, 400 PS) | 2011–2015 Baureihe 991.1, 2016-2019 Baureihe 991.2, ab 2016 alle Varianten mit Turboaufladung |
Škoda Octavia 1.6 TDI (3. Generation) | 2012–2020 |
Toyota Prius (3. Generation) | 2009–2016 |
VW Passat 2.0 TDI (8. Generation) | 2014–2023 |
Mercedes GLK 220 CDI: Eine C-Klasse im Freizeit-Anzug
Bei der Vorstellung des GLK im Jahr 2009 versuchte Mercedes-Benz den Mittelklasse-SUV in die Nähe der ikonischen G-Klasse zu rücken. Optisch mögen sich tatsächlich ein paar Parallelen erkennen lassen, aber technisch trennen die beiden Modelle Welten. Denn der GLK baut auf der Technik der damaligen C-Klasse auf, deshalb besitzt die Basis auch nur einen Heckantrieb. Erst als 4matic wird der GLK zum Allradler. Der ist als 220 CDI mit 170 PS und mächtigen 400 Nm Drehmoment ein kraftvoller und dennoch sparsamer Alltagsbegleiter.
Der Mercedes-Benz GLK überzeugt mit seiner kantigen SUV-Optik.
Eine echte Schwäche ist bekannt, gelegentlich brechen die Achsfedern. Beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) besitzt der GLK auch keine weiße Weste, denn einige Rückrufe zwangen ihn in den ersten Jahren in die Werkstatt (unter anderem Software-Probleme, Airbagsteuergeräte, Servolenkung, Lenkgetriebe). Sind diese Maßnahmen alle durchgeführt, ist der GLK allerdings so dauerstabil, wie man es von einem Mercedes erwartet.
Stärken
- Sehr gute Verarbeitung
- Großzügiges Raumangebot
- Großserientechnik mit guter Ersatzteilverfügbarkeit
Schwächen
- Teuer im Einkauf und Unterhalt
- Brummige Vierzylinder
- Basisdiesel ohne Allradantrieb
Porsche 911 S: Der letzte Elfer mit Saugmotor
Die meisten Hochpreis-Sportwagen sind Diven mit Rädern. Der Porsche 911 gehört nicht dazu. Die Modellreihe 991 stellt hier keine Ausnahme dar, und sie ist etwas Besonderes, denn sie startete ihre Karriere 2011 mit Saugmotoren, von denen der hubraumstärkere 3,8-Liter des Carrera S der empfehlenswertere ist, weil er die souveränen Fahrleistungen bei etwas niedrigerem Drehzahlniveau (gut für Verbrauch und Haltbarkeit) bietet.
Die Sportwagen-Ikone Porsche 911 ist ein Fahrzeug der Extraklasse.
Mit der Modellpflege Dezember 2015 bekam der 911 grundsätzlich eine Turboaufladung verpasst. Die macht den Antrieb zwar komplexer, aber Porsche blickt auf mehr als 50 Jahre Erfahrung mit Turbomotoren zurück. Du kannst dem 991 also auch in seiner aufgeladenen Version ein sehr problemloses Leben zutrauen. In der TÜV-Statistik genießt der 991 einen absolut tadellosen Ruf. Das KBA hat den Elfer in seinen Anfangsjahren wegen Motorproblemen (vornehmlich die 3,4-Liter-Version) und Ärger mit Airbags in die Werkstatt bestellt. Diese Dinge sollten aussortiert sein. Mehr als regelmäßige Pflege ist seither nicht nötig, auch wenn die ihren Preis hat.
Stärken
- Sehr zuverlässige Technik, top Verarbeitung
- Sehr dynamisches Fahrverhalten
- Guter Werterhalt
Schwächen
- Teuer im Einkauf und Unterhalt
- Hintere Sitze kaum nutzbar
- Kleiner Kofferraum
Škoda Octavia 1.6 TDI: Die autogewordene Vernunftentscheidung
BMW bewirbt seine Fahrzeuge mit Freude am Fahren, Škoda hingegen mit Simply Clever. Wenn Du Dich für einen Octavia der dritten Generation entscheidest, dann ist diese Wahl auf jeden Fall clever. Denn das Auto ist technisch sehr ausgereift und bietet viel fürs Geld. Viel Platz sowieso und ein tadelloses Fahrverhalten. Selbst mit dem kleinen Diesel ist der Octavia nicht untermotorisiert, aber sehr sparsam unterwegs. Für Gelegenheits-Spediteure empfiehlt sich allerdings der 2.0 TDI.
Viel Stauraum zum günstigen Preis: Der Škoda Octavia hat sich nicht nur als Kombi einen Top-Ruf erworben.
In den Pannenstatistiken der Autoclubs tauchen zwar Octavias mit maladen Kühlwasserpumpen und defekter Ladedruckregelung auf, aber echte Schwächen sehen anders aus. Das KBA musste den Octavia wegen der unterdimensionierten hinteren Radträger in die Werkstätten beordern, doch mehr gab es von dieser Seite nicht.
Stärken
- Gute Verarbeitung
- Großzügiges Platzangebot
- Einfache Bedienung
Schwächen
- Mit Doppelkupplungsgetriebe teilweise ruckelige Schaltvorgänge
- Relativ kleines Tankvolumen
- Im Interieur teilweise schlichte Materialien
Toyota Prius: Ausgereifter Hybrid-Pionier
Du willst einen möglichst niedrigen Spritverbrauch, aber keinen Diesel? Dann schau Dir den Prius der dritten Generation an. Sein Hybrid-Antrieb sorgt für Sparfuchs-Verbräuche wie beim Diesel. Zum sparsamen Fahren trägt die ausgezeichnete Aerodynamik des Prius bei, sie schränkt allerdings die Kopffreiheit im Fond ein.
Der Toyota Prius ist effizient, sparsam und umweltfreundlich.
Die Technik ist in der dritten Generation praktisch unzerstörbar, Toyota hat sie akribisch auf Dauerhaltbarkeit ausgelegt. Ganz vereinzelt werden Zylinderkopfdichtungen inkontinent, aber dann zeigt das Zählwerk schon mehr als 250.000 Kilometer. Rückrufe gab es wenige (Software für die Bremssteuerung, Airbags, Software Motorsteuerung), sie dürften inzwischen alle ausgeführt worden sein. Die Batterie des Hybrid-Systems ist bislang sehr unauffällig.
Stärken
- Sehr sparsam
- Absolut solide Verarbeitungsqualität
- Gute Ausstattung
Schwächen
- Eingeschränktes Platzangebot im Fond und Kofferraum
- Im Interieur teilweise einfache Materialauswahl
- Gewöhnungsbedürftiges Motorgeräusch bei Autobahntempo
VW Passat 2.0 TDI: Mehr Auto brauchst Du nicht
Du suchst ein Multitool für die Straße, ein Auto, das wirklich alles kann? Schau Dir den VW Passat der achten Generation an. Du wirst feststellen, dass das Gebrauchtwagenangebot bei mobile.de beinahe ausschließlich aus den Variant genannten Kombis besteht. Kein Wunder, der Passat war immer schon Außendienstlers Liebling und sie fahren bevorzugt in Autos zum Kunden, die keine Zicken machen und das über viele Kilometer.
Der VW Passat Variant hat das Zeug zum Langstreckler.
Darum gilt es beim Gebrauchtkauf einen genauen Blick auf Fahrwerk und Bremsen zu werfen, die leiden unter der hohen Kilometerleistung, vor allem bei gut gefülltem Kofferraum, aber das ist normaler Verschleiß. In den Pannenstatistiken der Autoclubs schneidet diese Passat-Generation überdurchschnittlich gut ab. Die Liste der Rückrufe wegen Radlagern, schlappen Steckern der Bordelektrik, Software und Airbags ist erfreulich kurz.
Stärken
- Großzügiges Raumangebot
- Sicheres, angenehmes Fahrverhalten
- Langstreckentaugliche Sitze
Schwächen
- Mit Diesel erhöhtes Geräuschniveau
- Ruckeliges Schalten mit Doppelkupplungsgetriebe bei hoher Laufleistung
- Mit Leistung unter 150 PS eher untermotorisiert
Keine Angst vor E-Autos, ihre Akkus halten viel länger als gedacht
Die immer wieder geäußerte Befürchtung, dass Elektroauto-Batterien schon nach wenigen Jahren den Geist aufgeben, ist unbegründet. Das zeigt unter anderem eine von Renault veröffentlichte Analyse der Zoe-Batterien. Mehr als 99 Prozent aller seit der Markteinführung 2013 im Zoe eingesetzten Akkus waren 2022 noch voll funktionsfähig und wiesen eine Restkapazität von mindestens 70 Prozent gegenüber dem Neuzustand auf. Renault hatte damals alle Akkutypen analysiert – vom 22-kWh-Akkupack aus den ersten Produktionsjahren bis zum 52-kWh-Akku.
Es stimmt zwar, dass die Batteriechemie mit der Zeit einen Teil ihrer Speicherkapazität verliert. Dies geschieht aber offenbar deutlich langsamer als bisher angenommen. So musste Renault etwa weniger als ein Prozent aller jemals in Deutschland verkauften Zoe-Batterien innerhalb der Garantiezeit (acht Jahre oder 160.000 km) austauschen. Die Befürchtungen, dass die Leistung des Stromspeichers nachlassen könnte, seien unbegründet, versicherte der Autobauer.
Dass der Zoe dennoch nur bedingt als Dauerläufer taugt, liegt an seinem Fahrwerk. Es verschleißt schneller als bei anderen Kleinwagen, weil es durch die schwere Batterie stark belastet wird. Das Phänomen des schnellen Fahrwerksverschleißes teilt der Zoe mit einigen anderen Elektroautos. Ein gründlicher Check von Federn, Dämpfern, Lenkern und Koppelstangen gehört deshalb beim Gebrauchtkauf eines Elektroautos unbedingt dazu. Viele weitere Informationen dazu findest Du auf unserer Themenseite zu Elektromobilität.