Rollerführerschein: Kosten, Prüfung und Tipps für die Klasse AM
Gerade in Städten sind motorisierte Roller beliebt. Der Rollerführerschein darf ab 15 Jahren gemacht werden. Wir stellen dir die Führerscheinklasse AM vor und was dich bei der Prüfung für die Fahrerlaubnis erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Roller fahren dürfen bereits Jugendliche ab 15 Jahren
- Die Prüfung besteht aus einem theoretischen Teil und einer 45 minütigen Prüfungsfahrt
- Wer bereits einen Führerschein der Klasse A oder B hat, benötigt keinen Rollerführerschein
Was ist der Rollerführerschein?
Der Führerschein für Roller, offiziell als Führerscheinklasse AM bekannt, erlaubt es Fahranfängern, leichte zweirädrige Fahrzeuge zu führen – oder im schönsten Beamtendeutsch: das Führen von Kleinkrafträdern mit maximal 50 Kubikzentimetern Hubraum (Verbrenner), mit 4 kW Dauer-Nennleistung (elektrisch) und 45 km/h Höchstgeschwindigkeit. Diese Klasse ist ideal für alle, die den Einstieg in die Welt der motorisierten Zweiräder suchen.
Wer einen Führerschein der Klasse AM machen möchte, muss mindestens 15 Jahre alt sein. Aber Achtung: Erst mit Vollendung des 16. Lebensjahres darf man mit dem Rollerführerschein ins Ausland. Bis zum 16. Geburtstag sind also nur Fahrten in Deutschland erlaubt. Dafür darf man folgende Fahrzeuge fahren:
- Krafträder
- zweirädrige Krafträder
- dreirädrige Krafträder (etwa Minitrikes)
- vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge, auch Microcars genannt
Roller: Für wen lohnt sich der Führerschein?
Wer bereits einen Führerschein der Klasse B oder einen Motorradführerschein hat, muss sich keine Gedanken über einen Rollerführerschein machen. Denn mit dieser Fahrerlaubnis dürfen auch Kleinkrafträder bis 45 km/h gefahren werden. Also, wer benötigt dann den AM‑Führerschein? Ganz einfach: Jugendliche ab 15 Jahren. Diese sind somit bereits mobil und unabhängig von ihren Eltern – zudem kommt man mit einem Roller weiter als mit einem Fahrrad.
Der Führerschein der Klasse AM erlaubt nicht nur das Fahren eines Rollers sondern auch eines Mopeds. Dabei ist der Roller einfach nur die Weiterentwicklung des Mopeds. Man sitzt bequemer und hat keine Fußstützen meh
Rollerführerschein: Klasse AM, A1 oder Mofaführerschein?
Roller, Mofa, Motorrad: Es gibt unterschiedliche Arten von motorisierten Zweirädern – und sie setzen unterschiedliche Führerscheine voraus, um die Fahrzeuge fahren zu dürfen.
Wem ein Roller zu wenig Leistung bietet, wird mit dem AM-Führerschein wahrscheinlich nicht glücklich. Eine Alternative ist der Führerschein der Klasse A1. Mit dieser Fahrerlaubnis darf ein Leichtkraftrad mit einem maximalen Hubraum von 125 ccm und einer maximalen Leistung von 11 kW gefahren werden. Für den A1-Schein muss man allerdings mindestens 16 Jahre alt sein – dafür ist der Rollerführerschein direkt enthalten.
Wer sich die Arbeit mit einem Führerschein ersparen möchte, kann aufs Mofa steigen. Hierfür reicht bereits eine Prüfbescheinigung, um damit zu fahren. Wer schon einen Führerschein besitzt, ganz gleich welche Klasse, darf sich direkt aufs Mofa schwingen. Alle vor dem 1. April 1965 Geborenen müssen weder Führerschein noch Prüfbescheinigung für eine Mofafahrt vorweisen.
Hier eine kurze Übersicht:
| Führerscheinklasse | Mindestalter | Fahrzeugtyp/Hubraum | Höchstgeschwindigkeit/Leistung |
|---|---|---|---|
| AM | 15 Jahre | Roller, Mopeds, Mofas bis 50 ccm | bis 45 km/h |
| A1 | 16 Jahre | Leichtkrafträder bis 125 ccm | bis 11 kW |
| Mofa | 15 Jahre | Mofas | bis 25 km/h |
Rollerführerschein: Kosten und Gebühren
Die Kosten für den Führerschein der Klasse AM variieren je nach Region und Fahrschule. Im Durchschnitt kann man mit folgenden Ausgaben für die Fahrerlaubnis rechnen:
- Anmeldegebühr: ca. 50 bis 150 Euro
- Theorieunterricht: ca. 150 bis 250 Euro
- Praxisstunden: ca. 30 bis 50 Euro pro Stunde
- Theoretische Prüfung: ca. 50 Euro
- Praktische Prüfung: ca. 200 Euro
- Prüfungsgebühren: ca. 155 Euro
- Erste-Hilfe-Kurs: ca. 20 bis 40 Euro
- Sehtest: ca. 10 Euro
- Passbild: ca. 10 bis 15 Euro
Zusätzliche Kosten können für Lernmaterialien und ärztliche Untersuchungen anfallen. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen.
Rollerführerschein: Wie läuft die Prüfung ab?
Wenn du in Deutschland einen Führerschein der Klasse AM machen möchtest, erwartet dich ein zweistufiger Prüfungsprozess: Theorie und Praxis.
Theoretische Prüfung:
- Vorbereitung: Du musst zunächst eine Fahrschule besuchen und mindestens 12 Doppelstunden Theorieunterricht plus zwei Doppelstunden Zusatzstoff absolvieren. Themen sind Verkehrsregeln, Gefahrenlehre und Fahrzeugtechnik.
- Prüfung: Der theoretische Teil besteht aus einem Fragebogen mit 30 Multiple-Choice-Fragen. Um zu bestehen, darfst du nicht mehr als zehn Fehlerpunkte haben.
Praktische Prüfung:
- Fahrstunden: Nach der Theorie kommen die Praxisstunden. Die Anzahl variiert, je nach Deinem Können. du lernst in der Fahrschule, den Roller sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
- Prüfungsfahrt: Die praktische Prüfung dauert etwa 45 Minuten. Du musst verschiedene Manöver zeigen, wie Slalomfahren, Ausweichen und Bremsen. Ein Prüfer bewertet Deine Fähigkeiten.
Vorbereitungstipps für die Theorieprüfung
Die Theorieprüfung für den Rollerführerschein mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, doch eine gründliche Vorbereitung ist unerlässlich. Hier sind einige Tipps, wie du dich effektiv darauf vorbereiten kannst:
- Lernmaterialien nutzen: Besorge dir aktuelle Lernmaterialien. Der ADAC bietet beispielsweise Online-Tests und Lern-Apps an, die den offiziellen Prüfungsfragen entsprechen. Diese sind eine hervorragende Möglichkeit, um sich mit dem Format und den möglichen Fragen vertraut zu machen.
- Regelmäßiges Lernen: Plane feste Lernzeiten ein. Kurze, regelmäßige Lerneinheiten sind effektiver als stundenlanges Büffeln. So bleibt der Stoff besser im Gedächtnis.
- Prüfungsfragen üben: Übe regelmäßig mit den Prüfungsfragen. Die Fragen decken verschiedene Themen ab, wie Verkehrszeichen, Vorfahrtsregeln und Umweltschutz. Ein gutes Verständnis dieser Themen ist entscheidend.
- Lernfortschritt überwachen: Nutze Apps oder Online-Tools, um Deinen Lernfortschritt zu überwachen. Sie zeigen dir, in welchen Bereichen du noch Verbesserungsbedarf hast.
Fazit: Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Mit den richtigen Ressourcen und einer strukturierten Herangehensweise kannst du die Theorieprüfung sicher bestehen. Bei Fragen zur Prüfung kannst du dich in der Regel auch immer direkt an deinen Fahrlehrer oder die Fahrschule wenden.
Praktische Fahrstunden: Was erwartet dich?
Wenn du dich dazu entschließt, einen Rollerführerschein zu machen, stehen dir praktische Fahrstunden bevor. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung und bereiten dich optimal auf den Straßenverkehr vor.
Was lernt man in den Fahrstunden?
- Fahrzeugkontrolle: Zu Beginn lernst du, wie du Deinen Roller sicher startest, anhältst und abstellst. Auch das richtige Auf- und Absteigen wird geübt.
- Grundfahrübungen: Hierzu zählen Slalomfahrten, das Umfahren von Hindernissen und das sichere Anfahren am Berg. Diese Übungen helfen dir, die Kontrolle über den Roller zu behalten.
- Verkehrsverhalten: Du wirst auf Straßen mit unterschiedlichem Verkehrsaufkommen unterwegs sein. Dein Fahrlehrer zeigt dir, wie du dich an Kreuzungen, Ampeln und Zebrastreifen richtig verhältst.
- Sicherheit: Die richtige Schutzkleidung ist Pflicht. Dein Fahrlehrer wird dir zeigen, wie du dich optimal schützt und welche Sicherheitsregeln du beachten musst.
Wie viele Fahrstunden sind nötig?
Die Anzahl der Fahrstunden variiert je nach Lernfortschritt. In der Regel sind mindestens sechs bis acht Stunden erforderlich, um die Grundlagen zu beherrschen.
Praktische Erfahrung ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Fahrstunden bereiten dich nicht nur auf die Prüfung für den Führerschein vor, sondern geben dir auch die Sicherheit, die du im Straßenverkehr brauchst.
5 Expertentipps für die Prüfungsvorbereitung
Die Vorbereitung auf die Rollerführerscheinprüfung kann stressig sein. Mit den richtigen Tipps wird es jedoch einfacher. Hier sind fünf bewährte Strategien:
- Theorie pauken: Der theoretische Teil ist entscheidend. Nutze Lernmaterialien und Apps, um regelmäßig zu üben. Der ADAC bietet spezielle Übungsbögen an, die realistische Prüfungsfragen simulieren.
- Praxis zählt: Theorie ist wichtig, aber die Praxis darf nicht vernachlässigt werden. Fahre so viel wie möglich, um ein Gefühl für den Roller zu bekommen. Achte besonders auf das Anfahren, Bremsen und Kurvenfahren – das sind oft die Knackpunkte in der Prüfung.
- Verkehrsregeln verstehen: Es reicht nicht, die Regeln auswendig zu lernen. Du musst sie auch im praktischen Kontext anwenden können. Übe, wie du auf unterschiedliche Verkehrssituationen reagierst.
- Gelassenheit bewahren: Prüfungsangst ist normal. Versuche, dich zu entspannen. Atemübungen und positive Visualisierung können helfen, die Nerven im Zaum zu halten.
- Gut ausgerüstet sein: Achte darauf, dass Dein Roller in einwandfreiem Zustand ist. Prüfe die Bremsen, Lichter und den Reifendruck. Trage immer die vorgeschriebene Schutzkleidung.
Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss: Es ist keine Schande, die Prüfung zu wiederholen. Wer sich den Druck macht, unbedingt zu bestehen, setzt sich nur zusätzlich unter Druck. Geh ausgeschlafen und entspannt in den Test und du kannst bald mit dem Roller durch die Gegen fahren.