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Ein Motorradfahrer mit Schutzkleidung und Helm fährt auf einer kurvigen Landstraße mit markierten Fahrbahnlinien, umgeben von grüner Landschaft.
Quelle: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Zum Führen eines Motorrads bedarf es eines speziellen Führerscheins. Ein Pkw-Führerschein Klasse B reicht hierfür nicht aus.

Motorräder lösen starke Emotionen aus: Freiheit, Unabhängigkeit, Adrenalin. Für viele Menschen ist Motorradfahren mehr als ein Hobby. Sie wollen den Alltag hinter sich lassen und dabei den Wind bei hohen Geschwindigkeiten auf der Haut spüren. Doch neben einem Gefühl von grenzenloser Freiheit gibt es auch Risiken und Gefahren beim Steuern der hochmotorisierten Zweiräder. 

Während E-Bikes (korrekt: Pedelecs) ohne Führerschein bewegt werden dürfen, ist für die meisten Krafträder eine Fahrerlaubnis erforderlich. Die Kosten für den Motorradführerschein variieren je nach Region, Fahrschule und persönlichem Fahrgeschick. Wer über die vorgeschriebenen Sonderfahrten hinaus nur wenige Übungsstunden benötigt, hält den Biker-Führerschein schneller und günstiger in den Händen. Mehr als 1.000 Euro solltest Du aber in jedem Fall einplanen – die Kosten und Preise für Motorradführerscheine sind hoch.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Preise für Motorradführerscheine liegen zwischen 1.200 und 3.500 Euro.
  • 12 Sonderfahrten (Überlandfahrten, Nachtfahrten, Autobahnfahrten) sind verpflichtend.
  • Wer einen Pkw-Führerschein Klasse B hat, darf mit der B196-Erweiterung Leichtkrafträder bis 125 cm³ steuern.
Ein Motorrad der Marke BMW mit blau-weißem Tank steht auf einem asphaltierten Weg neben einer Wiese, während im Hintergrund die Sonne über einer hügeligen Landschaft untergeht.
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Welche Motorradführerscheinklassen gibt es?

FührerscheinklasseErlaubte FahrzeugeMindestalter
Klasse AMotorräder ohne Leistungsbeschränkung24 Jahre (direkt) / 20 Jahre mit 2 Jahren A2-Erfahrung
Klasse A2Motorräder bis 48 PS (35 kW)18 Jahre
Klasse A1Leichtkrafträder bis 125 cm³, max. 15 PS (11 kW)16 Jahre
Klasse AMKleinkrafträder bis 45 km/h, max. 50 cm³15 Jahre

Zusätzlich zu den regulären Motorradführerscheinklassen gibt es einige Sonderregelungen: 

Eine klassische Mofa-Prüfbescheinigung erlaubt das Fahren von Mofas bis 25 km/h mit maximal 50 cm³ und kann bereits ab 15 Jahren erworben werden, wobei keine richtige Führerscheinprüfung nötig ist – nur ein theoretischer Test nach einer kurzen Schulung. 

Mit der B196-Erweiterung dürfen Inhaber eines Klasse-B-Führerscheins nach einer zusätzlichen theoretischen und praktischen Schulung (mindestens 13,5 Stunden in der Fahrschule) Leichtkrafträder bis 125 cm³ und 11 kW (15 PS) fahren. Achtung: Das gilt nur in Deutschland. Voraussetzung ist, dass der Führerschein der Führerscheinklasse B seit mindestens fünf Jahren besteht und der Fahrer mindestens 25 Jahre alt ist.

Trikes werden je nach Leistung entweder mit der Fahrerlaubnis Klasse B (bis 15 kW) oder mit dem Motorradführerschein Klasse A (über 15 kW, Mindestalter 21 Jahre) gefahren. Stärkere Trikes erfordern eine entsprechende Ausbildung und Prüfung, während kleinere Trikes mit einem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden dürfen.

Mit dem Führerschein Klasse 3(vor dem 01.04.1980 erteilt) darfst Du Motorräder der Kategorie A1 fahren. Wurde der Führerschein danach erworben, besteht keine automatische A1-Berechtigung mehr. In diesem Fall darfst Du immerhin noch Kleinkrafträder bis 50 cm³ (Klasse AM) fahren.

Was ist ein Stufenführerschein?

Der Stufenführerschein ermöglicht Dir einen schrittweisen Aufstieg von kleineren zu leistungsstärkeren Motorrädern, beispielsweise von A1 zu A2 oder von A2 zu A. Dafür musst Du allerdings die bisherige Fahrerlaubnis mindestens zwei Jahre innehaben. Der Vorteil dieses Modells ist, dass Du früh Fahrpraxis sammelst und weniger Fahrstunden benötigst. Zudem ist beim Aufstieg keine erneute Theorieprüfung notwendig. Weiterer Vorteil: Du kannst über die verschiedenen Stufen die Führerscheinklasse A schon mit 20 Jahren erwerben – ein Direkteinstieg wäre erst mit 24 Jahren möglich.

Was sind die Kosten für den Motorradführerschein?

Wie auch beim Pkw-Führerschein hängen die Kosten beim Motorradführerschein stark davon ab, wo Du wohnst und lebst. Fahrschulen können die Preise grundsätzlich selbst festlegen, was dazu führt, dass sie steigende Kosten wie höhere Kraftstoffpreise an ihre Fahrschüler unmittelbar weitergeben können. Für einen Motorradführerschein solltest Du mit Kosten zwischen 1.200 bis maximal 3.500 Euro rechnen. Sparen kannst Du, wenn Du bereits einen A1 oder A2 oder Führerschein der Klassen A1, A2 oder B besitzt und einen Stufenführerschein ablegst.

Übersicht: Diese Kosten für den Motorradführerschein kommen in etwa auf Dich zu:

FührerscheinklasseUngefähre Kosten
Direkteinstieg Klasse A21.600–3.000 Euro
Direkteinstieg Klasse A11.200–2.000 Euro
Direkteinstieg Klasse A1.800–3.500 Euro
A1 → A2800–1.500 Euro
A2 → A800–1.500 Euro
B196 (Klasse-B-Erweiterung)500–1.000 Euro

Ein großer Teil der Ausgaben entfällt auf die Grundgebühr der Fahrschule (250 bis 700 Euro), mit der allerdings der Theorieunterricht abgegolten ist. Hinzu kommen unterschiedliche Fahrstunden bis zur Fahrerlaubnis: Eine 45 Minuten lange Übungsfahrt kostet in der Regel zwischen 70 und 90 Euro. Zusätzlich müssen zwölf gesetzlich vorgeschriebene Sonderfahrten absolviert werden, darunter fünf Überlandfahrten, vier Autobahnfahrten und drei Nachtfahrten, die jeweils zwischen 70 und 100 Euro kosten.

Die Prüfungsgebühren sind auch nicht zu vernachlässigen: Die Theorieprüfung schlägt mit etwa 25 Euro zu Buche, während für die praktische Prüfung beim TÜV oder der Dekra 147 Euro aufgerufen werden (Stand Frühjahr 2025). Was sich die Fahrschulen extrem gut bezahlen lassen, ist die Anmeldung (Vorstellung) zur theoretischen (80–130 Euro) und praktischen Prüfung (270–350 Euro).

Motorradführerschein-Zusatzkosten: Was kommt noch dazu?

Nicht zu vergessen bei den Motorradführerschein-Preisen sind Nebenkosten für den Motorradführerschein wie der Erste-Hilfe-Kurs (bis zu 50 Euro), der Sehtest (6–10 Euro) sowie Passfotos (rund 10 Euro) und der Führerscheinantrag bei der Behörde, der auch noch einmal mit 50–70 Euro zu Buche schlägt.

Ein Motorrad der Marke BMW mit blau-weißem Tank steht auf einem asphaltierten Weg neben einer Wiese, während im Hintergrund die Sonne über einer hügeligen Landschaft untergeht.
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Wie lange dauert die Ausbildung?

Auch hier sind pauschale Antworten schwierig: Die Dauer des Motorradführerscheins hängt von den gewählten Führerscheinklassen (A1, A2, A), der Fahrschule und der individuellen Lernfähigkeit ab. Wer bereits einen Autoführerschein (Klasse B) besitzt, profitiert von einer verkürzten Theorieausbildung mit nur zehn statt zwölf Doppelstunden à 90 Minuten. Der praktische Teil umfasst in jedem Fall mindestens die zwölf gesetzlich vorgeschriebenen Sonderfahrten.

Zusätzlich sind Übungsfahrten nötig. Wie viele? Tja, das hängt von Deinem Lernfortschritt ab – meistens sind es zwischen zehn und 20 Übungsstunden. Wenn Du mehrmals pro Woche fährst und den Theorieunterricht regelmäßig besuchst, dann kannst Du den Motorradführerschein innerhalb von vier bis acht Wochen erledigen und sparst Kosten. Wer weniger zielgerichtet den Motorradführerschein in Angriff nimmt, bei dem kann die Ausbildung gut und gerne zwischen drei und sechs Monaten dauern.

Wie bereitet man sich auf die Prüfung vor?

Die Vorbereitung auf die Motorradprüfung umfasst zwei Bereiche: die Theorieprüfung und die praktische Fahrprüfung. In der Theorieprüfung werden grundlegende Verkehrsregeln, spezielle Motorradfragen und Straßenschilder abgefragt. Um effizient zu lernen, kann man mit offiziellen Fragebögen, Online-Apps oder Lernsoftware arbeiten. Da sich Prüfungsfragen regelmäßig ändern, ist es für Dich wichtig, stets mit aktuellen Materialien zu üben.

Der praktische Teil beginnt mit den Grundfahraufgaben. Dazu zählen Slalomfahren, das Ausweichen mit und ohne Bremsen, die Notbremsung sowie langsame Fahrmanöver. Diese Übungen trainieren Balance, Fahrzeugkontrolle und schnelles Reaktionsvermögen. Idealerweise absolvierst Du gezielt Fahrstunden in komplexen Verkehrssituationen, zum Beispiel im wuseligen Stadtverkehr oder auf engen Landstraßen – fordere Dich ohne Überforderungen. Eine Prüfungssimulation mit dem Fahrlehrer – frage im Zweifel aktiv danach! – vor der praktischen Prüfung hilft, Fehlerquellen frühzeitig zu erkennen und Selbstvertrauen zu gewinnen.

Mit diesen Tipps sparst Du Kosten beim Motorradführerschein

Der Motorradführerschein verursacht erhebliche Kosten. Hier kommen vier Tipps, mit denen Du effektiv Geld sparen und die Preise beim Motorradführerschein senken kannst:

  1. Fahrschulen vergleichen: Jede Fahrschule kann ihre Preise selbst festlegen, wodurch die Kosten stark variieren – vielleicht zu Deinem Vorteil. Vergleiche nicht nur die Grundgebühr, sondern auch die Preise pro Fahrstunde, die Kosten für Sonderfahrten und die Prüfungsgebühren.
  2. Paketangebote nutzen: Viele Fahrschulen bieten vergünstigte Pakete an, wenn Du gleichzeitig den Auto- und Motorradführerschein machst. Schiebe Führerscheine nicht auf die lange Bank – da die Preise jährlich steigen, solltest Du den Lappen so schnell wie möglich erwerben.
  3. Stufenführerschein: Wer mit A1 (ab 16 Jahren) oder A2 (ab 18 Jahren) beginnt, kann später durch den Stufenaufstieg auf eine höhere Führerscheinklasse wechseln. Dabei entfällt die Theorieprüfung, und es ist nur eine verkürzte praktische Prüfung erforderlich, wodurch die Ausbildungskosten um bis zu 1.000 Euro niedriger sein können als beim direkten Einstieg in A.
  4. Fahrpraxis sammeln: Je mehr Fahrpraxis Du vor den Fahrstunden sammelst, desto weniger Übungsstunden sind notwendig. Nutze Verkehrsübungsplätze oder übe mit einem erfahrenen Motorradfahrer auf privaten Flächen, um grundlegende Fahrtechniken wie Anfahren, Bremsen und Schalten zu verbessern.
  5. Theorie aufbessern: Durch die theoretische Prüfung zu fallen, kann in vielen Fällen vermieden werden. Im Internet gibt es hilfreiche digitale Lernangebote, unter anderem die Führerschein-App des ADAC (für Mitglieder) oder andere kostenfreie Lernhilfen.

Alles zum Führerschein im Überblick

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