Opel Astra im Test: Vor- und Nachteile als Gebrauchtwagen
Solide, praktisch, günstig: Mit dem Astra bietet Opel eine beliebte Alternative zum VW Golf. Redakteur Lars Krone zeigt Dir die Stärken und Schwächen der fünften Generation als Gebrauchtwagen. Lies hier den Test.
- Welche Facelifts gab es beim Opel Astra K?
- Der Opel Astra K im Test: So fährt sich das Kompaktmodell
- Die Motoren des Opel Astra K
- Was sind die Karosserievarianten des Opel Astra K?
- Welche bekannten Probleme gibt es beim Opel Astra K?
- Die Vor- und Nachteile des Opel Astra K
- Mein Fazit zum Test des Opel Astra
Seit 1991 ist der Astra als Nachfolger des Kadett das Kompaktmodell von Opel und damit der große Rivale des VW Golf. Bereits die erste Auflage war ein voller Erfolg – und mit 4,13 Millionen Exemplaren das bis heute meistgebaute Modell der Marke mit dem Blitz.
Mit dem 2015 eingeführten Astra K gelang Opel technisch ein großer Sprung. Dank Leichtbauweise verliert dieser gegenüber seinem Vorgänger bis zu 200 Kilogramm an Gewicht. Trotz kompakterer Abmessungen bietet er ähnlich viel Platz und erhält im Laufe seiner Bauzeit moderne und effiziente Dreizylindermotoren. Mit Extras wie LED-Matrix-Licht oder Massagesitzen bietet der Astra K Features, die oft nur in höheren Segmenten verfügbar sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Dauerrivale des VW Golf in der Kompaktklasse
- Zwei Karosseriealternativen im Angebot: Schrägheck und Kombi
- Große Auswahl an Diesel- und Benzin-Motoren von 90 bis 200 PS
- Auch mit Erdgasantrieb erhältlich
- Überzeugte beim Euro-NCAP-Crashtest mit 5 Sternen
Welche Facelifts gab es beim Opel Astra K?
Opel spendierte dem Astra K 2019 für seine zwei letzten Baujahre noch einmal eine Überarbeitung. An der Front ist das Facelift am neuen Kühlergrill und Stoßfänger erkennbar, am Heck sind die Änderungen nur minimal.
Technisch legte Opel noch einmal nach und führte eine komplett neue 3-Zylinder-Motorengeneration und neu entwickelte Getriebe ein. Die Topmotorisierung mit dem 200 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner flog dagegen aus dem Programm. Überarbeitete Stoßdämpfer verbesserten den Fahrkomfort. Das Infotainment wurde modernisiert, zudem gab es nun die aus dem Insignia bekannten Digitalinstrumente.
Zweidrittel der Opel Astra sind Kombi-Modelle.
Der Opel Astra K im Test: So fährt sich das Kompaktmodell
Die Redaktion von mobile.de durfte ein Faceliftmodell des Kompakt-Opel testen. Das Hauptaugenmerk lag auf dem neu entwickelten Dreizylinder-Benziner, hier die mittlere Variante mit 130 PS. Dieser fährt sich eher zweckmäßig, bergauf geht ihm auch schon mal die Puste aus. Doch in einem Bereich überzeugt das Triebwerk besonders: beim Verbrauch. Im Test schafft der 1,2-Liter-Motor einen Durchschnitt von vier Litern – was sonst fast nur mit Diesel- oder Hybridfahrzeugen gelingt.
Gelobt wird die stufenlose CVT-Automatik als „die vermutlich beste Automatik, die Opel je in den Astra eingebaut hat“. Der Innenraum des Astra ist eher nüchtern und sachlich, glänzt aber mit guter Ergonomie und den bequemen Sitzen mit AGR-Siegel (Aktion Gesunder Rücken e. V.).
Kurz vor dem Produktionsende testet die Redaktion auch den Astra Sports Tourer mit derselben Motorisierung. Beim Kombimodell gefällt der gut nutzbare Kofferraum mit einem Volumen von 540 bis 1.630 Litern und zahlreichen Ösen und Schienen zum Befestigen des Gepäcks. Das Platzangebot im Innenraum ist ausreichend.
Das Fahrwerk des Opel Astra K hinterlässt im Test einen eher straffen und sportlichen Eindruck: „Trotzdem rollt er sauber und ohne harte Stöße über Kanten und durch Schlaglöcher. Opel isoliert die Insassen nicht von der Straße, nervt sie aber auch nicht mit Details zum Bodenbelag.“
Ende einer Ära
Der Astra K war der letzte Kompakt-Opel, der unter GM-Federführung entstand. Der Nachfolger Astra L basiert bereits auf einer Plattform des Stellantis-Konzerns, zu dem die Rüsselsheimer inzwischen gehören.
Die Motoren des Opel Astra K
Auf der Antriebsseite hat der Käufer die Qual der Wahl: Fast 20 verschiedene Motoren und fünf unterschiedliche Getriebevarianten standen während der sechsjährigen Bauzeit zur Wahl. Benziner gibt es als Drei- oder Vierzylinder von 90 PS bis 200 PS. Die Turbodiesel – ebenfalls mit drei oder vier Zylindern – haben ein Leistungsspektrum von 95 bis 160 PS. Die ebenfalls erhältliche CNG-Version mit Erdgasantrieb leistet 110 PS, ist aber gebraucht selten zu finden. Wir empfehlen vor allem die mit dem Facelift 2019 eingeführten modernen Dreizylinder-Motoren, sowohl als Benziner als auch Diesel. Sie sind sparsam und entsprechen der Euro6d-Abgasnorm.
Motorauswahl des Opel Astra K im Überblick *
Motor | Zylinder | Hubraum | Leistung | Verbrauch (WLTP) |
---|---|---|---|---|
1.2 Turbo | 3 | 1.199 ccm | 110 PS (81 kW) | 5,2–5,5 l Super |
1.2 Turbo | 3 | 1.199 ccm | 145 PS (107 kW) | 5,2–5,5 l Super |
1.5 Diesel | 3 | 1.496 ccm | 122 PS (90 kW) | 4,4–4,7 l Diesel |
1.6 Turbo | 4 | 1.598 ccm | 200 PS (147 kW) | 7,1–7,5 l Super plus |
* Die Tabelle zeigt die Bandbreite der Motorenpalette des Opel Astra. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Was sind die Karosserievarianten des Opel Astra K?
Wie bei der Konkurrenz von VW oder Ford gibt es den Astra K ausschließlich als fünftüriges Schrägheck und als Kombivariante Sports Tourer. Letztere ist knapp 30 cm länger. Die beim Vorgänger noch erhältliche Limousine und der dreitürige GTC wurden gestrichen.
Was sind die Abmessungen des Opel Astra K?
Opel Astra Fünftürer
- Länge: 4,37 Meter
- Breite: 1,81 Meter
- Höhe: 1,46 Meter
- Radstand: 2,66 Meter
Opel Astra Sports Tourer
- Länge: 4,70 Meter
- Breite: 1,81 Meter
- Höhe: 1,51 Meter
- Radstand: 2,66 Meter
Zweidrittel der Opel Astra sind Kombi-Modelle.
Was ist das Kofferraumvolumen des Opel Astra K?
Das Ladevolumen des Schrägheck-Astra beträgt regulär 370 Liter, mit komplett umgeklappter Rückbank sind es 1.210 Liter. Beim Sports Tourer macht sich die längere Karosserie deutlich bemerkbar. Hier sind es 540–1.630 Liter. Das ist etwas weniger als beim Golf, der als Fünftürer regulär auf 380 Liter kommt. Um die Beladung zu vereinfachen, gibt es für den Kombi zwei praktische Extras: Eine sensorgesteuerte und per Fußgeste selbstöffnende und -schließende Heckklappe sowie die sogenannten Flex-Fold-Sitze für den Fond, bei denen die Sitzfläche nicht nur umgeklappt, sondern sogar ausgebaut werden kann. So kannst Du zusätzlichen Platz gewinnen.
Welche bekannten Probleme gibt es beim Opel Astra K?
Generell ist der Astra K ein zuverlässiges Auto und schneidet in der ADAC-Pannenstatistik mit durchschnittlich bis gut ab. Hauptprobleme des Astra sind durchgerostete Abgasanlagen und Ölaustritte an Motoren (unter anderem an der Kopfdichtung) und Getrieben. Hier solltest Du vor dem Kauf gründlich hinschauen. Weitere Schwachstellen sind eine defekte Beleuchtung oder verschlissene Bremsen. Immer wieder gibt es Streifen auf dem Navi-Display. Rückrufe betrafen unter anderem die Fahrerairbags, die Hauptbremszylinder und Lecks an der Ölleitung des Turboladers.
Die Vor- und Nachteile des Opel Astra K
Stärken
- Günstigere Preise als deutsche Konkurrenzmodelle
- Ab dem Facelift sparsame und moderne Dreizylindermotoren
- Gutes stufenloses Automatikgetriebe
Schwächen
- Etwas weniger Platz als im VW Golf
- Straffes Fahrwerk mit Einbußen beim Komfort
- Hakeliges 6-Gang-Schaltgetriebe
Mein Fazit zum Test des Opel Astra
Als Gebrauchtwagenalternative zum Klassenprimus Golf ist der Opel Astra K eine interessante Option. Er ist sparsam, sicher, bis auf das Basismodell gut ausgestattet und vor allem deutlich günstiger. Moderne 3-Zylinder-Turbomotoren und die durch alle Modelle erfüllte Euro-6-Norm sowie günstige Ersatzteil- und Werkstattkosten schonen ebenfalls die Geldbörse.
Der Astra im Test hat etwas weniger Platz als der Wolfsburger Rivale, dieser reicht beim Schrägheck für vier Erwachsene und wenig Gepäck dennoch aus. Für den großen Urlaub mit der Familie empfiehlt sich der Kombi. Auch wenn der kompakte Opel nicht ganz an die Qualität eines Golf herankommt, solltest Du mit einem gut gepflegten Gebrauchten lange Freude haben.
Zweidrittel der Opel Astra sind Kombi-Modelle.