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Ein bronzefarbener VW Caddy fährt auf einer Straße mit Rapsfeldern im Hintergrund.
Quelle: Volkswagen AG
Der VW Caddy bietet viel Platz und eine hohe Variabilität.

Seit über 40 Jahren gehört der Caddy zum Programm von VW. Anfangs ein reines Nutzfahrzeug mit Pritsche, gibt es ihn längst auch als Hochdachkombi für die Familie. Die vierte Generation wurde 2015 präsentiert und ist eine großzügige Überarbeitung des 2003 erschienenen Vorgängers. Dieser basierte wieder auf Golf-Technik, während der Caddy 2 baugleich mit dem Seat-Kleintransporter Inca war. Mit einer überarbeiteten Optik, einem modernen Cockpit und einem hochwertigeren Innenraum und neuen Assistenzsystemen wurde er bis zum Produktionsende 2020 deutlich aufgewertet. Ohne etwas von seinem Nutzwert zu verlieren.

Ein bronzefarbener VW Caddy steht in einem Verkaufsraum eines Händlers.
Ein bronzefarbener VW Caddy steht in einem Verkaufsraum eines Händlers.
VW Caddy

Den VW Caddy vier gibt es in acht Motorvarianten.

Vielseitigkeit ist beim VW Caddy Trumpf: Es gibt ihn als Kastenwagen oder Hochdachkombi mit bis zu sieben Sitzplätzen, als Langversion, mit verschiedenen Antriebsvarianten und entweder als reinen Fronttriebler oder mit dem Allradantrieb 4Motion. Die maximale Zuladung liegt bei 803 Kilogramm.

Für Campingfreunde gibt es die Variante Beach mit einem Faltbett, das nach vorn über die flach gelegten Sitze ausgeklappt wird und eine 2 auf 1,10 Meter große Liegefläche bietet. Mit einem Zelt für die Heckklappe und einer Kühlbox lässt sich der Minivan zu einem vollwertigen Camper aufrüsten. Wer regelmäßig längere Güter transportiert, kann statt eines Modells mit Heckklappe die Variante mit außen angeschlagenen Heckflügeltüren wählen. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Transporter oder Minivan erhältlich
  • Wahl zwischen Diesel-, Benzin- oder CNG-Varianten
  • Als ABT-Umbau gibt es den Caddy rein elektrisch
  • Sehr variabler Innenraum
  • Bewährte und zuverlässige VW-Technik

Welche Facelifts gab es beim VW Caddy 4?

Auch wenn VW dies nach außen anders kommuniziert hat, im Grunde handelte es sich beim Caddy 4 um ein umfangreiches Facelift des Caddy 3 und nicht um eine komplette Neuentwicklung. Der Hersteller hat die vierte Generation im Laufe ihrer Bauzeit in Details weiterentwickelt. 2020 folgte dann der von Grund auf neu entwickelte VW Caddy 5.

Der VW Caddy 4 im Test: So fährt sich der Minivan

Wie schlägt sich der VW Caddy im Alltag? Ein Test der mobile.de-Redaktion eines Caddy als Minivan gibt hier einen Eindruck. Im variablen Innenraum fällt die nüchterne Atmosphäre auf. Auch wenn sich der Caddy über die Jahre vom reinen Nutzfahrzeug immer mehr einem Pkw angenähert hat, ist das Cockpit immer noch bieder und mit viel Hartplastik ausgekleidet. Der Vorteil: Die einfachen Materialien sind robust und pflegeleicht. Vorn sitzt man gut, im Fond zwingen die Sitze die Passagiere zu einer aufrechten Position. Platz gibt es im Interieur genug, nur beim normalen Siebensitzer wird es im Kofferraum eng.
Der getestete 102-PS-Diesel ist genügsam, bei gemächlicher Fahrt kann man sogar die Verbrauchsangabe (kombiniert) von 5,8 Litern unterbieten. Der Selbstzünder harmoniert gut mit dem 6-Gang-Getriebe, das sich präzise schalten lässt und mit kurzen Wegen gefällt. Ein Kritikpunkt beim Test: Bei höheren Drehzahlen nimmt der Lärmpegel deutlich zu.

Der Caddy fährt sich im Alltagstest dynamischer als die Optik vermuten lässt. Die Lenkung ist direkt, gibt aber wenig Rückmeldung. An der Vorderachse hat der Wolfsburger ein Pkw-typisches Fahrwerk. Hinten setzt VW, um hohe Nutzlasten zu ermöglichen, noch auf Blattfedern. Darunter leidet der Fahrkomfort.

Das Cockpit eines VW Caddy.
Quelle: Volkswagen A
Das Cockpit des Caddy ist eher nüchtern gehalten.

Golf mit Ladefläche

Der erste VW Caddy wurde ursprünglich für den US-amerikanischen Markt entwickelt. Auf Basis des Golf 1 entstand ein Pick-up mit großer Ladefläche, der ab 1979 als VW Rabbit in Pennsylvania produziert wurde. In Europa wurde diese ab 1983 als VW Caddy im ehemaligen Jugoslawien gebaut.

Die Motoren des VW Caddy 4

Beim Caddy konnte man zwischen vier TDI-Dieseln, drei TSI-Benzinern sowie einem CNG-Gas-Modell (TGI) wählen. Alle Motorisierungen verfügen über ein Start-Stopp-System. Die Kraftübertragung übernimmt wahlweise ein Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Stufen. Besonders populär sind die 2-Liter-TDI-Motoren, bei den Benzinern stechen die 1,4-Liter-Aggregate positiv heraus. Die kostensparende CNG-Variante ist eher selten. Solltest Du einen rein elektrisch angetriebenen Caddy bevorzugen, gibt es Umbauten von ABT Sportsline mit der Technik des eGolf.

Motorauswahl des VW Caddy 4 im Überblick

MotorZylinderHubraumLeistungVerbrauch
1,0 TSI3999 ccm102 PS (75 kW)5,9-6,0 Liter
1,4 TSI41.395 ccm131 PS (96 kW)6,2–6,6 Liter
2,0 TDI41.968 ccm102 PS (75 kW)5,3–5,4 Liter
2,0 TDI41.968 ccm150 PS (110 kW)5,3–5,8 Liter
1,4 TGI41.395 ccm110 PS (81 kW)4,6 kg CNG
Ein blauer VW Caddy Kastenwagen parkt auf einem Hafengelände.
Quelle: Volkswagen AG
Der Kastenwagen des Caddy hat keine Seitenfenster im Fond und eine große Ladefläche.

Was sind die Karosserievarianten des VW Caddy 4?

Der VW Caddy 4 wurde in vier verschiedenen Karosserievarianten angeboten. Du kannst daher genau das Modell wählen, das zu Deinem Alltag passt. Zum einen gibt es den Kastenwagen ohne hintere Seitenscheiben, der speziell für den gewerblichen Einsatz konzipiert wurde und viel Laderaum bietet. Der Hochdachkombi ist dagegen auf Familien zugeschnitten. Beide Versionen gibt es auch als 47 Zentimeter längeren Maxi, der rund ein Drittel aller Caddy ausmacht. Dann hat der Minivan serienmäßig sieben Sitzplätze, beim kurzen Caddy ist die dritte Reihe optional erhältlich.

Was sind die Abmessungen des VW Caddy 4?

VW Caddy

  • Länge: 4,41 Meter
  • Breite: 1,79 Meter
  • Höhe: 1,82 Meter
  • Radstand: 2,68 Meter

VW Caddy Maxi

  • Länge: 4,88 Meter
  • Breite: 1,79 Meter
  • Höhe: 1,82 Meter
  • Radstand: 3,01 Meter
Ein bronzefarbener VW Caddy steht in einem Verkaufsraum eines Händlers.
Ein bronzefarbener VW Caddy steht in einem Verkaufsraum eines Händlers.
VW Caddy

Den VW Caddy vier gibt es in acht Motorvarianten.

Was ist das Kofferraumvolumen des VW Caddy 4?

Bereits der kurze Caddy bietet viel Platz. Als Fünfsitzer sind es 750 Liter, mit leerer Ladefläche 3.030. Wenn die dritte Sitzreihe verbaut ist, gibt es beim Stauraum deutliche Einschränkungen, das Ladevolumen beträgt dann nur noch 190 Liter. In der Langversion Maxi fassen Gepäckraum bzw. Ladefläche 530 bis 3.880 Liter.

Ein bronzefarbener VW Caddy Maxi fährt auf einer Straße mit einem Fluss im Hintergrund. 
Quelle: Volkswagen AG
Der Caddy Maxi ist 47 Zentimeter länger als die Normalversion und bietet entsprechend mehr Platz.

Welche bekannten Probleme gibt es beim VW Caddy 4?

Vom Vorbesitzer gut behandelt und scheckheftgepflegt ist der Caddy 4 ein zuverlässiger Gebrauchtwagen. Auf dem Markt wimmelt es allerdings auch an weniger gut gepflegten Fahrzeugen mit hohen Laufleistungen. Du solltest genau hinschauen und das Wartungsheft checken. Für Ärger können abgefahrene Bremsen, die Kennzeichenbeleuchtung, die Undichtigkeiten beim Ölkreislauf oder die Scheibenwaschanlage sorgen. Rückrufe gab es wegen der Querlenker. Zu beachten ist auch der turnusmäßige Austausch von Zahnriemen und Wasserpumpen. Empfehlenswert sind Spülungen des Doppelkupplungsgetriebes, falls verbaut.

Die Vor- und Nachteile des VW Caddy 4

Stärken

  • Viel Platz
  • Hohe Variabilität und Vielseitigkeit
  • Großes Gebrauchtwagenangebot

Schwächen

  • Wenig Komfort
  • Günstige Materialanmutung
  • Einfache Basisausstattung

Mein Fazit: Der VW Caddy im Test

Der VW Caddy ist ein Fahrzeug für Pragmatiker: praktisch, vielseitig nutzbar und mit viel Platz. Seinen Lieferwagen-Charakter kann er im Test nicht verleugnen. Wenn einem das egal ist, trifft man mit dem Caddy eine gute Wahl. Wer mehr Komfort und Leistung möchte, sollte zur etwas teureren Van-Alternative Touran greifen. Als Diesel überzeugte der Caddy mit einem geringen Testverbrauch.

Zwei Tipps: Für Familien empfehlenswert sind Autos mit zusätzlicher Schiebetür auf der Fahrerseite. Die zahlreichen Sondermodelle des Caddy punkten gegenüber den Standardvarianten mit ihrer besseren Ausstattung. 

Ein bronzefarbener VW Caddy steht in einem Verkaufsraum eines Händlers.
Ein bronzefarbener VW Caddy steht in einem Verkaufsraum eines Händlers.
VW Caddy

Den VW Caddy vier gibt es in acht Motorvarianten.

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