Audi A8 im Test: Vor- und Nachteile als Gebrauchtwagen
Luxus mit einer Prise Sportlichkeit: Redakteur Lars Krone zeigt Dir die Stärken und Schwächen des dritten Audi A8 als Gebrauchtwagen. Lies hier den Test.
Über Jahrzehnte dominierten BMW und Mercedes den Markt der deutschen Oberklasse-Limousinen. Ende der 1980er-Jahre wagte Audi mit dem V8 einen zaghaften Schritt in das Revier der Platzhirsche. Doch erst mit dem 1994 präsentierten A8 wurde die Marke mit den vier Ringen in diesem Segment ein ernsthafter Rivale für die deutsche Premiumkonkurrenz. Der erste A8 sorgte als erstes Großserienauto mit selbsttragender Karosserie aus Aluminium für Aufsehen.
Auch die hier behandelte dritte Generation der Audi-Limousine (interner Code D4) glänzte mit technischen Highlights wie kräftigen V8- und W12-Motoren, gewichtssparender Alubauweise, Audi-typischem quattro-Antrieb (permanenter Allrad) und komfortabler Luftfederung. Bei der Hybridtechnologie oder der Touchbedienung spielte der A8 eine Vorreiterrolle.
Das Wichtigste in Kürze
- Luxuriöse Oberklasse-Limousine in Alu-Leichtbauweise
- Verfügbar als Benziner, Diesel oder Hybrid
- Ideales Langstrecken- und Reiseauto
- Sportlicher und agiler als deutsche Konkurrenten
- Hohe Unterhalts- und Ersatzteilkosten
Welche Facelifts gab es beim Audi A8?
2013 erhielt der Audi A8 D4 eine umfangreiche Modellpflege. Neben Retuschen an der Optik – so ist die Unterkante der Scheinwerfer nun gerade – wurde auch die Technik aufgefrischt. Die Motoren wurden überarbeitet und dank verringerter innerer Reibung effizienter, es gab neue Assistenzsysteme. Ebenfalls neu: Das LED-Licht, das vorn auf Wunsch über Matrix-Technologie verfügte.
Dank Alubauweise ist Rost kein Problem beim Audi A8.
Der Audi A8 im Test: So fährt sich das Flaggschiff der vier Ringe
Edle Materialien, eine top Verarbeitung, viel Platz und eine luxuriöse Ausstattung – der Audi A8 erfüllt im Innenraum die Erwartungen an ein Fahrzeug der Oberklasse. Dies zeigt sich auch in den Tests der Fachmedien. Von einer „Wellness-Lounge“ ist die Rede oder von einem „Luxusgefährt ohne Einschränkungen“. Besonders gelobt werden die optionalen Komfortsitze mit Massagefunktion.
Die Bedienung des Infotainmentsystems ist intuitiv und wird als eine der besten der Oberklasse bezeichnet. Ein Grund: Als eines der ersten Fahrzeuge überhaupt wurde der A8 mit einem Touchpad ausgestattet, über das man das Navi steuern – bei der A8-Premiere 2010 ein absolutes Novum.
Und welchen Fahreindruck hatten die Tester? Für ein Fahrzeug seiner Größe bewegt sich der A8 sehr agil und direkt. Dazu trägt das Leergewicht bei, das dank Alu-Leichtbauweise eines der geringsten in der Oberklasse ist. Das adaptive Luftfahrwerk hinterlässt auf der Testfahrt einen guten Eindruck, auch wenn es etwas härter und weniger komfortabel federt als bei Mercedes oder BMW. Im Fahrmodus „Dynamik“ geht es sogar noch sportlicher zu.
Überzeugt hat bei den Tests der 4,2-Liter-V8-TDI. Er bietet reichlich Leistung (385 PS) und Drehmoment (850 Newtonmeter), ist sparsam und harmoniert perfekt mit der ruckfrei schaltenden Acht-Gang-Automatik.
Weniger positiv wird die Hybridversion im Test bewertet. Der 2,0-Liter-Vierzylinder, der mit E-Motor auf eine Systemleistung von 245 PS hat, kommt bei 60 km/h rein elektrisch drei Kilometer weit. Zwar gelingt es im Test, den Verbrauch unter zehn Liter zu drücken, doch mit dem kleinen Motor fühlt sich das fast zwei Tonnen schwere Gefährt eher untermotorisiert an. Vom niedrigeren Verbrauch des TDI ist der Hybrid damit noch ein Stück entfernt.
Gepanzerter A8
Mit dem A8 L Security bot Audi eine gepanzerte Sonderschutz-Ausführung an. In 450 Arbeitsstunden wurde der Standard-A8 umgebaut und anschließend konnte er Beschuss und Handgranaten standhalten.
Die Motoren des Audi A8
Audi bot seine Oberklasse-Limousine mit einer Reihe standesgemäßer Motorisierungen an. Bei den Benzinern ging es mit 290 PS los. Zur Auswahl standen V8-Biturbo-Triebwerke und der ungewöhnliche W12-Motor, ein Lieblingsprojekt des damaligen Konzernchef Ferdinand Piëch. Die V6- oder V8-Turbodiesel hatten 258 PS bis 385 PS.
Die Hybrid-Version verschwand bald wieder aus dem Programm. Sportlich orientierte Selbstfahrer greifen zu den Modellen S8 und S8 plus mit bis zu 605 PS. Alle A8-Modelle hatten eine Achtgang-Automatik und – bis auf den Hybrid – Allrad.
Motorauswahl des Audi A8 im Überblick *
Motor | Zylinder | Hubraum | Leistung | Verbrauch |
---|---|---|---|---|
4.2 TDI | 8 | 4.134 ccm | 385 PS (283 kW) | 7,4–7,5 l Diesel |
4.0 TFSI | 8 | 3.993 ccm | 435 PS (320 kW) | 9,1–9,2 l Superplus |
hybrid | 4 | 1.984 ccm | 245 PS (180 kW) | 6,2–6,3 l Super |
6.3 FSI | 12 | 6.299 ccm | 500 PS (368 kW) | 11,3 l Super |
S8 plus | 8 | 3.993 ccm | 605 PS (420 kW) | 8,9–10,1 l Superplus |
* Die Tabelle zeigt die Bandbreite der Motorenpalette des Audi A8. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Was sind die Karosserievarianten des Audi A8?
Der Audi A8 D4 war ausschließlich als viertürige Limousine erhältlich. Neben der Standardversion mit einer Länge von 5,14 Metern gab es den A8 L mit 13 cm längerem Radstand für mehr Platz im Fond.
Was sind die Abmessungen des Audi A8?
- Länge: 5,14 Meter (A8), 5,27 Meter (A8 L)
- Breite: 1,64 Meter
- Höhe: 1,46 Meter (A8), 1,47 Meter (A8 L)
- Radstand: 2,99 Meter (A8) / 3,12 Meter (A8 L)
Dank Alubauweise ist Rost kein Problem beim Audi A8.
Was ist das Kofferraumvolumen des Audi A8?
520 Liter passen in den Kofferraum des Audi A8. Damit liegt der Ingolstädter auf dem Niveau des 7er-BMW und der Mercedes S-Klasse. Die Rücksitzbank ist nicht umklappbar, eine Skidurchreiche ermöglicht den Transport langer Gegenstände. Wegen der im Heck eingebauten 1,33-kWh-Lithiumionen-Batterie fasst der Gepäckraum des Hybrid-A8 nur 385 Liter. Um diesen optimal ausnutzen zu können, bot Audi ein spezielles fünfteiliges Kofferset an.
Welche bekannten Probleme gibt es beim Audi A8?
Wer sich für den Audi A8 entscheidet, bekommt ein sehr zuverlässiges Auto. Rost ist dank der Alu-Karosse kein Thema. Zu den Schwachstellen gehören ölende Motoren und Getriebe, die Gummilager der Querlenker und die Achsmanschetten. Hoher Bremsenverschleiß – besonders bei den Sportmodellen – und zu viel Spiel in der Lenkung machen gebrauchten A8 ebenfalls zu schaffen. Im Zuges des Abgasskandals bekamen die TDI-Modelle eine neue Software aufgespielt. Weitere Rückrufe gab es unter anderem wegen Undichtigkeiten am Kraftstoffverteiler oder nicht auslösender Airbags und Gurtstraffer.
Die Vor- und Nachteile des Audi A8
Stärken
- Leistungsstarke Motoren, effiziente Diesel
- Hochwertige Verarbeitung und Materialien
- Sportlich-agile Oberklasse-Limousine
Schwächen
- Hohe Preise für Unterhalt und Ersatzteile
- Im Vergleich zur Konkurrenz strafferes Fahrwerk
- Benziner mit hohem Verbrauch
Mein Fazit: Der Audi A8 im Test
Wenn Du nach einer Oberklasse-Limousine suchst, die viel Luxus und eine gewisse Sportlichkeit bietet, ist der Audi A8 eine gute Wahl. Vor allem die sparsamen TDI-Triebwerke überzeugten in Tests. Diese sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt allerdings teurer als die Benziner. Die A8 – insbesondere die Benziner – sind vom Unterhalt nicht günstig, sollte doch mal etwas kaputtgehen, kann es richtig teuer werden. Ein Scheckheft-gepflegter A8 ist in den meisten Fällen aber eine sichere Bank.
Dank Alubauweise ist Rost kein Problem beim Audi A8.