Suche
Der Redakteur und ein weißer Audi A7, der auf einer Küstenstraße fährt.
Quelle: Audi AG, super+media
Der zweite Audi A7 hat sich seit seiner Einführung 2018 äußerlich kaum verändert.

Mercedes brachte mit dem ersten CLS 2004 als viertüriges Coupé einen echten Pionier auf den Markt. Es sollten jedoch noch ein paar Jahre vergehen, bis sich die Fahrzeuggattung etabliert hatte. Der bayerische Premium-Konkurrent Audi schickte den nach einem ähnlichen Muster gestrickten A7 erst 2010 ins Rennen. Die technisch auf dem Audi A6 basierende CLS-Alternative war mit ihrer großen Heckklappe ein ganzes Stück praktischer. Kein Wunder also, dass die erste Generation mit rund 222.000 verkauften Autos ein Achtungserfolg für die Ingolstädter wurde.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sportliche Alternative zum nüchternen Audi A6
  • Benzin- und Dieselmotoren sowie Hybridantriebe mit bis zu 630 PS
  • Quattro-Antrieb bei den meisten Versionen Standard
  • Geräumiger als der Mercedes CLS
  • Optional auch mit Allradlenkung erhältlich
Ein grauer Audi A7 parkt in einem Autohaus.
Ein grauer Audi A7 parkt in einem Autohaus.
Audi A7

Der zweite A7 zeigt auch als Gebrauchtwagen die typische Audi-Qualität.

Im Februar 2018 führte Audi die zweite Generation ein, die mit ihrem großen Singleframe-Kühlergrill und den grimmig dreinblickenden Scheinwerfern das Design-Thema des Vorgängers nochmals verschärfte. Im Innenraum stellte die VW-Tochter auf Digitalinstrumente um, während es erstmals auch einen Plug-in-Hybridantrieb gab. Gebaut wird der A7 II, der intern den Code 4K trägt, wie gehabt in Neckarsulm. Audi hat bereits angekündigt, dass er im Sommer 2025, gleichzeitig mit dem Audi A6-Modellwechsel, ersatzlos aus dem Angebot gestrichen wird. Die Zeichen stehen in Ingolstadt aktuell auf Kosteneinsparungen durch eine erhöhte Effizienz, Nischenmodelle wie der A7 verlieren dabei ihre Daseinsberechtigung.

Welche Facelifts gab es beim Audi A7 II (4K)?

Audi hat den zweiten A7 im Laufe der inzwischen achtjährigen Bauzeit mehrfach überarbeitet. 2019 ergänzte der Hersteller das Angebot um eine Hybridversion mit Stecker, während die klassischen Verbrenner im Folgejahr allesamt zu Mildhybriden wurden. Die erste größere und äußerlich sichtbare Modellpflege bekam er jedoch erst im Sommer 2023 – zwei Jahre vor dem geplanten Produktionsende.

Dabei haben die Ingolstädter die Ausstattungslinien neu aufgestellt, die sich jetzt mithilfe von einigen Details optisch stärker voneinander unterscheiden. An der Front der günstigeren Versionen ist das Wabengitter des Singleframe-Grills beispielsweise schwarz und von einem Chromrahmen umrandet, während er bei den gehobenen Varianten in einer hochglänzenden dunklen Chrom-Optik gehalten ist. Andere Farben sowie 17 bis 21 Zoll große und meist dunkel gehaltene Felgen runden die Aufwertung ab, während im Innenraum das 12,3 Zoll große Virtual Cockpit zum neuen Standard wurde.

Der Audi A7 II (4K) im Test: So fährt sich das viertürige Coupé

Der Audi A7 wurde seit seiner Markteinführung 2018 mehrfach von diversen Fachmedien getestet. Der A7 erweist sich dabei als gelungener Gran Turismo, der den Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit nahezu perfekt schafft. Schon mit dem Standard-Fahrwerk federt der A7 sehr angenehm, während die optionale Luftfederung Unebenheiten noch geschmeidiger ausbügelt.

Angesichts seiner Größe und seines relativ hohen Leergewichts fährt der A7 in Tests verblüffend agil. Erst wenn man ihn richtig hernimmt, tendiert der große Audi zum Untersteuern. Die aufpreispflichtige Allradlenkung steigert die Fahrdynamik noch einmal deutlich. Die mitlenkenden Hinterräder verkleinern zudem den Wendekreis.

Schon der Einstiegsdiesel bietet ausreichend Leistung für flotte Autobahn-Etappen. Wer sich mehr Durchzug wünscht, ist mit der 286-PS-Variante des 3.0 TDI gut bedient – dank 600 Newtonmetern Drehmoment beschleunigt der V6-Selbstzünder souverän aus dem Drehzahlkeller heraus. Die Sechszylinder-Benziner bieten eine hohe Laufkultur, sie spielen aufgrund ihres höheren Verbrauchs auf dem deutschen Markt aber eine untergeordnete Rolle.

Das Armaturenbrett des Audi A7 II.
Quelle: Audi AG
Das Cockpit des A7 ähnelt stark dem des konventionellen A6.

Zitat aus der Geschichte

Fließheck-Coupés haben bei Audi eine lange Tradition. 1969 enthüllten die Ingolstädter auf der IAA das 100 Coupé, das das Image der damals eher biederen Marke verbessern sollte. Wenn man den Audi A7 Sportback im Profil betrachtet, erkennt man, dass die Dachlinie des viertürigen Coupés vom historischen Vorbild inspiriert wurde.

Die Motoren des Audi Q7 II (4M)

Die Motorenpalette des Audi A7 ist breit gefächert. Die effizienten Turbodiesel verfügen allesamt über Mildhybrid-Technologie und waren hierzulande vorwiegend in den frühen Baujahren sehr beliebt. Den Einstieg bildete bei den Selbstzündern ein 2-Liter-Vierzylinder mit 204 PS. Den 3.0 V6 TDI bot Audi in verschiedenen Leistungsstufen an – zunächst mit 231 PS, später mit 245 PS. Die goldene Mitte bildete eine 286-PS-Version des Sechszylinders. Die mit 349 beziehungsweise 344 PS stärkste Ausführung war dem Audi S7 TDI vorbehalten.

Bei den Benzinern bildete der A7 45 TFSI, ein 2.0-Vierzylinder mit 245 PS, den Einstieg. Die drei Liter großen V6-Benziner leisten 340 PS. Auch die Ottomotoren sind mit Mildhybrid-Technik ausgestattet. Leistungsmäßig an der Spitze steht wenig überraschend der brachiale RS7, der mit einem 4.0-Biturbo-V8 antritt. Zunächst mit 600 PS, später wurde das Angebot mit der 630 PS und 850 Newtonmeter starken Performance-Variante nach oben abgerundet. Letztere sprintet in nur 3,4 Sekunden auf Tempo Hundert, während die Höchstgeschwindigkeit gegen Aufpreis von 280 auf 305 km/h angehoben werden kann.

Die Plug-in-Hybrid-Versionen sollen umweltbewusste Kunden ansprechen und nutzen den 2,0-Liter-Vierzylinder. Der A7 50 TFSI e hat eine Systemleistung von 299 PS. Darüber rangierte der insgesamt 367 PS starke A7 55 TFSI e. Die rein elektrische Reichweite soll bei rund 70 Kilometern liegen.

Selbst schalten muss beim A7 niemand: Während die meisten Varianten ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe nutzen, setzt Audi bei den stärkeren Motorisierungen auf eine Achtgang-Wandlerautomatik. Bis auf den Basis-Benziner und den Einstiegs-Diesel sind alle Motorisierungen an den quattro-Allradantrieb gekoppelt.

Motorauswahl des Audi A7 II (4K) im Überblick *

MotorZylinderHubraumLeistungVerbrauch (WLTP)
40 TDI41.968 ccm204 PS (150 kW)5,9 Liter Diesel
50 TDI62.967 ccm286 PS (210 kW)7,0 Liter Diesel
55 TFSI62.995 ccm340 PS (250 kW)8,9 Liter Super
55 TFSI e4 + E-Motor1.984 ccm265 PS (195 kW)1,6 Liter Super

* Die Tabelle zeigt die Bandbreite der Motorenpalette des Audi A7 II. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Was sind die Karosserievarianten des Audi A7 II (4K)?

Auch in seiner zweiten Generation ist der Audi A7 eine viertürige Sportback-Limousine mit einer eleganten Coupé-Silhouette. Er kombiniert sportliches Design mit hoher Alltagstauglichkeit und bietet fünf Sitzplätze. Bei einer Länge von 4,97 Metern und einer Breite von 1,91 Metern bietet der Innenraum genügend Beinfreiheit. Wegen des abfallenden Hecks könnte es für groß gewachsene Mitfahrer im Fond nach oben eng werden. Für Audi-Fans, die mehr Kopffreiheit bevorzugen, könnte die eng verwandte A6-Baureihe die bessere Alternative sein. Deren Kombiversion A6 Avant hat gleichzeitig auch noch einen deutlich größeren Kofferraum. Die coupéhafte Karosserie des A7 geht zudem zulasten der Rundumsicht.

Ein blauer Audi RS7 fährt auf einer kurvigen Bergstraße.
Quelle: Audi AG
Der zweite Audi RS7 wirkt deutlich brachialer als sein Vorgänger.

Was sind die Abmessungen des Audi A7 II (4K)?

  • Länge: 4,97 Meter
  • Breite: 1,91 Meter
  • Höhe: 1,42 Meter
  • Radstand: 2,92 Meter
Ein grauer Audi A7 parkt in einem Autohaus.
Ein grauer Audi A7 parkt in einem Autohaus.
Audi A7

Der zweite A7 zeigt auch als Gebrauchtwagen die typische Audi-Qualität.

Was ist das Kofferraumvolumen des Audi A7 II (4K)?

Bei den klassischen Verbrenner-Versionen des A7 Sportback bietet der Kofferraum ein Volumen von 535 Litern. Wenn man die im Verhältnis 40:20:40 teilbare Rückbank umklappt, erhöht sich das Ganze auf bis zu 1.390 Liter.

In diesem Bereich übertrumpft der Ingolstädter seinen Konkurrenten Mercedes CLS. Letzterer hat nur eine kleine Heckklappe, während sie beim A7 am Dachende angeschlagen ist. Das erleichtert das Beladen deutlich. Das geräumigste Auto in dem Segment ist der BMW 6er Gran Turismo, dessen Kofferraum stolze 610 bis 1.800 Liter schluckt.

Wer sich für einen A7 mit Plug-in-Hybridantrieb entscheidet, muss aufgrund der Batterie im Unterboden gewisse Abstriche beim Platzangebot machen. Das Gepäckabteil des A7 55 TFSI e schrumpft auf nur noch 380 bis 1.235 Liter.

Der Kofferraum eines Audi A7 II.
Quelle: Audi AG
Im Gegensatz zur A6 Limousine verfügt der A7 Sportback über eine große Heckklappe.

Welche bekannten Probleme gibt es beim Audi A7 II (4K)?

Die zweite Generation des Audi A7 ist alles andere als ein Sorgenkind und bietet auch nach Jahren noch echte Premium-Qualität. Als Zeugnis dafür kann man die HU heranziehen, bei der er sich von seiner besten Seite zeigt. Ganz frei von Schwachstellen ist er trotzdem nicht.

Bei den PS-starken Versionen des viertürigen Coupés zeigt sich teilweise ein überdurchschnittlicher Bremsenverschleiß, während es teilweise auch Auffälligkeiten beim Fahrwerk und der Lenkung gibt. Die Gummilager an den Querlenkern sind öfter mal beschädigt und die Koppelstangen ausgeschlagen. Das optionale Luftfahrwerk kann ab einem gewissen Alter ebenfalls zu einer zusätzlichen Fehlerquelle werden.

Einige Exemplare der Plug-in-Hybridversion, die zwischen Juli 2021 und Dezember 2022 gebaut wurden, wurden in die Werkstätten zurückgerufen. Der Grund: Defekte Batteriezellen können zu einer Überhitzung des Akkus und im schlimmsten Fall zu einem Fahrzeugbrand führen. 

Die Vor- und Nachteile des Audi A7 II (4K)

Stärken

  • Bietet echte Premium-Qualität
  • Mit allen Antrieben souverän motorisiert
  • Fahrdynamischer als der Mercedes CLS

Schwächen

  • Hohe Gebrauchtwagenpreise
  • Eingeschränkte Kopffreiheit im Fond
  • Gewöhnungsbedürftige Touch-Bedienung

Mein Fazit: Der Audi A7 im Test

Mit dem zweiten A7 hat Audi ein ausgereiftes und rundum gelungenes Auto auf die Räder gestellt. Trotz des emotionalen Designs sind die Abstriche in Sachen Praktikabilität gegenüber dem A6 verschmerzbar. Erfreulicherweise halten das agile Fahrwerk und die kräftigen Motoren in den Tests das, was das sportliche Design verspricht. Dazu kommt, dass er sehr solide ist und das Premium-Versprechen auch nach Jahren noch einlöst.

Schade ist dagegen, dass die Plug-in-Hybridantriebe nur auf dem Papier sparsam sind und Audi bei der Bedienung eine Spur zu stark auf Touchscreens setzt. BMWs iDrive-Schalter ermöglicht im Vergleich die deutlich intuitivere Bedienung.

Ein weiterer vermeintlicher Nachteil des viertürigen Coupés aus Neckarsulm sind die hohen Gebrauchtwagenpreise, die gleichzeitig auch den niedrigen Wertverlust aufzeigen. Als Neuwagen startet der A7 bei 66.200 Euro, gepflegte Gebrauchte mit weniger als 100.000 Kilometern auf der Uhr findet man aber kaum unter 40.000 Euro.

Ein grauer Audi A7 parkt in einem Autohaus.
Ein grauer Audi A7 parkt in einem Autohaus.
Audi A7

Der zweite A7 zeigt auch als Gebrauchtwagen die typische Audi-Qualität.

Teilen
Über die Redaktion
Erfahre, wer hinter den Inhalten steht und lerne unser mobile.de kennen.
Sind diese Informationen hilfreich für Dich?