Die besten Kompaktsportler 2024
Landstraßenheld und Alltagstalent in einem Fahrzeug vereint? Das bieten die sportlichsten Autos der Kompaktklasse. Wir stellen sie vor.
- Viel Motorleistung steht im Vordergrund
- VW Golf R: Der GTI auf Steroiden
- Audi S3 Sportback TFSI Quattro: Feines Wetzeisen aus dem VW-Konzern
- Cupra Leon VZ 2.0 TSI: Der feurige Spanier mit bewährter VW-Technik
- Ford Focus ST 2.3: Dynamik im Fokus
- Honda Civic Type R 2.0 VTEC: Der geflügelte Samurai zum stolzen Preis
- Hyundai i30 2.0 T-GDI N Performance: Der Koreaner mit dem Nürburgring-Flair
- BMW M135i xDrive: Mit Allrad im Attacke-Modus
- Mercedes A 35 AMG 4Matic: Sternschnuppe mit Vierradantrieb
Kompaktsportler verbinden so viele positive Eigenschaften miteinander wie kaum eine andere Fahrzeugkategorie. Mit ihren überschaubaren Abmessungen – sie sind um die 4,30 Meter lang und finden daher oft noch eine Parklücke – passen sie gut in unsere belebten Innenstädte. Auch verwinkelte Parkhäuser, für viele Fahrer großer Autos enge Schreckensräume, meistern die Kompakten mit links. Das Raumangebot reicht zumindest auf kürzeren Strecken dennoch für vier Personen, zur Not auch mal für fünf, und der Kofferraum ist zwar nicht unbedingt großfamilientauglich, genügt für den üppigen Wochenendeinkauf in aller Regel allerdings dicke.
Aber die „Hot Hatches“, wie sie im englischen Sprachraum genannt werden, bieten natürlich viel mehr als die braven Vernunftgeschwister, von denen sie abgeleitet werden.
Das Wichtigste im Überblick
- Kompaktsportler verbinden Fahrdynamik und Alltagstauglichkeit.
- Bei den Fans steht die Motorleistung im Vordergrund, einige Modelle genießen Kultstatus.
- Vier Zylinder sind praktisch Standard, beim Antrieb gibt es Allrad und Frontantrieb.
- Leistungen um 300 PS und ein Drehmoment von etwa 400 Newtonmetern (Nm) sind mittlerweile üblich.
Viel Motorleistung steht im Vordergrund
Im Vordergrund steht die Leistung. Der Ur-GTI war 1974 110 PS stark, lief maximal 182 km/h und war vor 50 Jahren schon beinahe frivol sportlich. Denn ein Basis-Golf entwickelte damals gerade 50 PS, wog etwa 750 Kilogramm und galt als brauchbar motorisiert. Diese Zahlen klingen heute unglaublich. Aktuelle Kompaktsportler mobilisieren inzwischen um 300 PS bei etwa 1,5 Tonnen Leergewicht. Ihr Leistungsgewicht (das Verhältnis von Leistung zu Gewicht) ist also erheblich günstiger als beim legendären VW Golf 1 GTI.
Dabei sind sie viel besser ausgestattet. Automatische Klimaanlage, Navigation, Soundsystem, zahlreiche Assistenzsysteme und eine große Anzahl von Airbags machen die Autos zwar schwer, aber eben auch viel sicherer und komfortabler. Nicht alle Goodies sind serienmäßig an Bord, je nach zur Verfügung stehendem Budget können sie optional geordert werden.
Eine grundsätzlich sportliche Fahrwerksabstimmung lässt sich durch ein zusätzlich bestellbares Sportfahrwerk weiter anschärfen. Wer darauf Wert legt, sollte aber wissen, dass der Federungskomfort spürbar abnimmt. Die Fans nehmen die trocken ansprechende Federung gern in Kauf. Sie wollen Fahrspaß, wollen eine präzise, rückmeldungsfreudige Lenkung und ein Chassis, das hohe Kurvengeschwindigkeiten zulässt. Genau das liefern die Kompaktsportler, die wir Dir jetzt präsentieren.
Kompaktsportler genießen Kultstatus
Es ist kein Wunder, dass sich um einige Modelle ein reger Fankult entwickelt hat – Stichwort: GTI-Treffen, das bereits seit 1982 veranstaltet wird und zu dem jährlich mehrere Zehntausend Besucher pilgern. Es findet inzwischen nicht mehr in Österreich statt, sondern in Wolfsburg. Eben der Stadt, in der der VW Golf zu Hause ist und die 2003 zum Erscheinen des Golf 5 von August bis Oktober in Golfsburg umgetauft wurde. Ein PR-Gag, der Fernsehteams aus der ganzen Welt, sogar aus Japan anlockte.
VW Golf R: Der GTI auf Steroiden
R ist für VW wie das M für BMW, das AMG für Mercedes oder das S für Audi. Also genau das Kürzel, das auf die ganz scharfen Ausbaustufen einer Baureihe hinweist, denn R = Rennsport. Beim VW Golf 8 R Facelift steht es außerdem für richtig viel Leistung: 333 PS, um genau zu sein. Die volle Packung gab es zwar bereits beim Vorfacelift-Modell, allerdings nur gegen Aufpreis in der Performance-Version.
Die vielen Pferde des modellgepflegten R-Golf verwaltet ein Siebengang-DSG-Getriebe, das die Leistung und die maximalen 420 Nm Drehmoment an die vier Räder verteilt. Eine aktive Drehmomentverteilung an der Hinterachse – im Fachchinesisch auch als Torque Vectoring bekannt – portioniert das Moment so gezielt, dass sich das Handling in Kurven verbessert und der Golf R eher wie ein Hecktriebler daherkommt. Sportfahrer lieben es.
Das Topmodell des VW Golf 8 gibt es seit 2020.
Wenn der R-Golf als Fünftürer noch nicht praktisch genug ist, lässt er sich übrigens auch als Variant bestellen. Und ein Performance-Paket gibt es selbstverständlich auch noch. Das hebt aber bei diesem Exemplar nicht die Leistung, sondern die Höchstgeschwindigkeit an. 270 km/h statt der üblichen 250 km/h sind damit möglich. Werte, von denen die Fahrer der ersten scharfen Golf-Generation nicht einmal zu träumen wagten.
Autojournalist Elias Holdenried zeigt Dir das Facelift des VW Golf R
Die Vor- und Nachteile des VW Golf R
Stärken
- Allradantrieb mit Torque Vectoring
- Geräumiges Interieur
- Vier Türen
- Variabler Kofferraum
- Als Kombi erhältlich
Nachteile
- Trotz Verbesserungen beim Facelift (z. B. Sprachassistent) ist die Bedienung nicht intuitiv
- Hoher Preis
Audi S3 Sportback TFSI Quattro: Feines Wetzeisen aus dem VW-Konzern
Wer bei Audi auf der Website einen RS 3 konfigurieren möchte, muss feststellen, dass das nicht mehr möglich ist. Kein Grund für Tränen, denn nur knapp unterhalb rangiert schließlich der S3, und der ist mit 333 PS und 420 Nm Drehmoment ganz sicher kein Kind von Traurigkeit.
Selbstverständlich treibt der Audi-typische Allradantrieb den feinen Golf-Bruder voran. Das verleiht ihm ein enorm neutrales Handling und macht ihn außerdem zum perfekten Partner für den Weg zum Wintersport. Das Fahrwerk des S3 schafft den Spagat aus knackiger Präzision und Federungskomfort, sodass er gleichermaßen langstrecken- und autobahntauglich daherkommt, ohne auf der sonntäglichen flotten Landstraßenrunde zu langweilen.
Den Audi S3 gibt es als Sportback und Limousine.
Das unvermeidliche digitale Cockpit zeigt auf Wunsch verschiedene Performance-Daten an und besticht durch optische Präzision. Hier steht die scharf gezeichnete Karosserie mit ihren megaschmalen Spaltmaßen nicht zurück. Optisch unterscheidet sich der S3 von den braven A3-Geschwistern durch ein eigenständiges Front- und Heckschürzendesign und natürlich durch den ambitionierten Preis.
Die Vor- und Nachteile des Audi S3
Stärken
- Quattro-Antrieb mit bester Traktion
- Gut nutzbarer Standard-Kofferraum (325 Liter)
- Vier Türen
Nachteile
- Gegenüber den Vorgängern nicht mehr ganz so hochwertige Innenausstattung
- Hoher Preis
Cupra Leon VZ 2.0 TSI: Der feurige Spanier mit bewährter VW-Technik
Cupra, das stand bei Seat, der spanischen VW-Tochter, zunächst für die ganz sportlichen Varianten einzelner Baureihen. Seit wenigen Jahren ist Cupra aber mehr, nämlich die besonders sportliche Tochtermarke von Seat – vergleichbar mit Alpine, der Sportwagentochter von Renault, allerdings nicht ganz so radikal.
Denn die Cupra-Modelle bestechen durch eine hohe Alltagstauglichkeit, da macht auch der Leon keine Ausnahme. Wie der Golf R und der Audi S3 nutzt er einen aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder aus dem Konzernregal und basiert auf der MQB-Plattform (Modularer Querbaukasten) des VW-Konzerns. Aber anders als die Geschwister verzichtet der Cupra Leon auf den Allradantrieb und befeuert mit 300 PS und 400 Nm Drehmoment die Vorderräder. Da hat die Antriebsschlupfregelung auf nassen Straßen allerhand zu tun.
Die Preise für gebrauchte Cupra Leon starten bei rund 22.000 Euro.
Herrscht Trockenheit, ist Grip dagegen kein ernsthaftes Problem, wie der Standardsprint von 0 auf 100 km/h in nur 5,7 Sekunden zeigt. Verglichen mit den leistungsschwächeren Leon-Modellen liegt die Karosserie des Cupra um 20 Millimeter tiefer. Große Lufteinläufe an der Front, eigenständige Schwellerverkleidungen und ein spezieller Diffusor am Heck, der die kräftig dimensionierten Endrohre umfasst, gehören zum Cupra-Style. Im Interieur überzeugen vor allem die seitenhaltstarken Sportsitze.
Die Vor- und Nachteile des Cupra Leon VZ
Stärken
- Agiles Fahrverhalten trotz Frontantrieb
- Bestens abgestimmte Lenkung
- Gutes Platzangebot
Nachteile
- Bei Nässe leichte Traktionsprobleme
- Komplizierte Bedienung (Touchscreen)
- Hohe Ladekante (740 mm)
Ford Focus ST 2.3: Dynamik im Fokus
Es ist ein schmaler Grat, auf dem die Entwickler der Kompaktsportler wandeln. Die Autos dürfen nicht zu radikal, aber auch nicht zu normal werden, um ein möglichst breites Publikum zu finden. Ford ist bei der Auslegung des aktuellen ST ein mehr als gelungener Kompromiss geglückt. Der auf der 2018 vorgestellten vierten Generation des Focus basierende Sportler stellt jedoch ganz klar die Fahrdynamik ins Zentrum des Geschehens.
Das Fahrwerk ist sehr sauber abgestimmt, nur ein wenig straffer als bei den meisten Konkurrenten. Die Lenkung ermöglicht ein überdurchschnittliches Handling, ohne zu nervös und zu spitz auf kleine Lenkbewegungen zu reagieren. Wer mit dem 280 PS starken ST engagiert über die Landstraße fährt, kann kaum glauben, dass sein 2,3-Liter-Vierzylinder die Vorderräder antreibt, so neutral liegt der ST. Als Option lässt sich das Paket ST X bestellen, dann kommen ein Sperrdifferenzial, Gewindefahrwerk und Sportbereifung an Bord und der Focus wird zum Rennstrecken-Gerät. Erwartungsgemäß bringt die damit verbundene Direktheit ein paar Abstriche mit sich, sowohl beim Komfort wie auch bei der Unempfindlichkeit gegenüber Spurrillen.
Der letzte seiner Art: Ford wird keine fünfte Generation des Focus auflegen.
Dass das Potenzial dafür im Focus schlummert, zeigt, wie gut die Chassis-Entwickler von Ford ihr Handwerk verstehen. Den Kollegen, die für die Focus-Karosserie zuständig waren, muss ebenfalls ein Lob ausgesprochen werden. Denn das Häuschen des Kompaktsportlers ist überdurchschnittlich geräumig und bietet Passagieren wie Gepäck ordentlich Platz. 2025 stellt Ford die Produktion des Focus ein, schade.
Die Vor- und Nachteile des Ford Focus ST
Stärken
- Sehr sichere, dennoch dynamische Fahreigenschaften
- Gutes Raumangebot
- Relativ günstiger Preis
Nachteile
- Bei Nässe leichte Traktionsprobleme
- Unübersichtliche Karosserie, vor allem nach hinten
- Hohe Ladekante (740 mm)
Kultalternative aus Japan
Er ist mit nur 3,94 Meter Länge viel kompakter als die hier vorgestellten Rivalen: der Toyota GR Yaris. Und mit einem Leergewicht von 1.300 Kilogramm wiegt er auch mehrere Zentner weniger. Aus einem 1,6-Liter-Dreizylinder schöpft Toyotas Kleinster 280 PS und 390 Nm, dank heftiger Turboaufladung. Damit die Kraft nicht zum Verrauchen der Vorderräder führt, treibt der GR Yaris alle vier Räder an. Acht eng gestaffelte Gänge sorgen für eine mehr als zügige Beschleunigung: Schon nach 5,5 Sekunden schnellt die Tachonadel über die 100-km/h-Markierung. Die in der Rallye-WM erfolgreiche Toyota-Werksmannschaft Gazoo Racing hatte ihre Finger ganz tief drin in der Entwicklung des kleinen Donnerbolzens. Eine besonders steife Karosserie, verstärkte Radaufhängung und angepasste Fahrwerksfedern sind Folgen des Rennteam-Engagements. Das Resultat: Fahrspaß ohne Ende. Wenn man denn den Einstandspreis verschmerzt hat. Der liegt bei knapp 48.000 Euro und damit auf dem Niveau der großen Kompaktsportler.
Honda Civic Type R 2.0 VTEC: Der geflügelte Samurai zum stolzen Preis
Große Spoiler, Dreifach-Auspuff-Endrohre, Diffusor am Heck: Der Civic Type R, 275 km/h schnell, sieht so aus, als hätte man ihn für den nächsten „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“-Blockbuster entworfen. Tatsächlich war und ist der Honda Civic schon lange ein Exot im Segment der Kompaktwagen. Die seit 2022 in Deutschland verkaufte elfte Generation macht da keine Ausnahme, schon gar nicht als Type R.
Exotisches haust auch unter der Motorhaube, das Kürzel VTEC im Namen deutet darauf hin. Denn VTEC, ausgeschrieben: Variable Valve Timing and Lift Electronic Control, optimiert die Ventilsteuerung des Zweiliter-Vierzylinders, in Abhängigkeit von der Drehzahl. Der Ventiltrieb ist deutlich komplexer als bei der Konkurrenz. Lohn der Mühen sind 329 PS und bullige 420 Nm Drehmoment. Komplex klingt nach Problem? Nicht bei Honda, dem größten Motorenbauer der Welt.
329 PS leistet das neueste Topmodell der Civic-Baureihe.
VTEC kommt hier bereits seit 1983 zum Einsatz, zunächst bei den Motorrädern, seit Jahrzehnten aber auch in den sportlichen Automodellen. Im Type R garantiert ein mechanisches Sperrdifferenzial, dass die Vorderräder (kein Allradantrieb) die Leistung beim zügigen Fahren auf die Straße bringen. Die präzise Lenkung und das adaptive Fahrwerk machen Kurvenstrecken zum Lieblingsrevier des Viertürers. Banale Tätigkeiten wie Einkaufsfahrten gelingen mit dem Civic ebenfalls ohne Probleme, denn der Standard-Kofferraum ist erfreulich groß, auch weil der Japaner etwa 20 Zentimeter länger ist als die Konkurrenten. Er bietet im Fond aber weniger Kopffreiheit als Golf und Co.
Die Vor- und Nachteile des Honda Civic Type R
Stärken
- Drehfreudiger Vierzylinder
- Präzise Lenkung
- Großer Standard-Kofferraum (404 Liter)
Nachteile
- Bei schneller Kurvenfahrt starke Seitenneigung
- Auf der Rückbank wenig Kopffreiheit
- Unübersichtliche Karosserie
Hyundai i30 2.0 T-GDI N Performance: Der Koreaner mit dem Nürburgring-Flair
Der Nürburgring, der Sehnsuchtsort aller Sportwagenfahrer und die anspruchsvollste Rennstrecke der Welt. Genau hier hat Hyundai seinen sportlichsten i30 ungezählte Runden über die Strecke gescheucht, um Fahrwerk, Bremsen und Lenkung auf ein neues Niveau zu heben. N steht bei Hyundai für Nürburgring.
Mit 280 PS und 392 Nm Drehmoment ist der i30 2.0 T-GDI N genannte Kompakt-Koreaner dort gut aufgehoben. Bleibt die Frage, ob der Fahrer selbst im Sechsganggetriebe rührt oder den Gangwechsel dem automatisierten Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (optional) überlassen möchte – im Zweifel ist Selberschalten die freudvollere Alternative. In seiner 2017 vorgestellten dritten Generation erreicht der i30 zudem ein Qualitätsniveau, das dem der europäischen Kollegen nicht nachsteht. Fünf Jahre Garantie hat er ihnen außerdem voraus. Das Platzangebot ist sowohl für Passagiere wie Gepäck mehr als ordentlich. Beim üppig ausgestatteten i30 bekommt man richtig viel Auto fürs Geld.
Hyundai hat die Produktion des sportlichsten i30 zwar mittlerweile eingestellt, seiner Popularität tut dies aber keinen Abbruch.
Koreanische Golf-Alternative: der Hyundai i30.
Die Vor- und Nachteile des Hyundai i30 N
Stärken
- Fahrdynamisches Talent
- Gute Verarbeitung
- Gutes Platzangebot
Nachteile
- Bei schneller Kurvenfahrt starke Seitenneigung
- Stuckeriges Fahrwerk
- Hohes Innengeräusch
BMW M135i xDrive: Mit Allrad im Attacke-Modus
Vier Zylinder, vorn quer eingebaut, das klingt so gar nicht nach BMW, weil wir längs eingebaute Motoren erwarten. Ein Quermotor hat in der Kompaktklasse aber einen Riesenvorteil: Er knapst viel weniger Platz vom Passagierraum ab. Ein Raumwunder ist der M135 mit seinem Quermotor zwar nicht, das liegt aber auch am Allradantrieb, bei BMW xDrive genannt, weil der einen größeren Kardantunnel benötigt, um die Hinterräder am Vortrieb teilhaben zu lassen.
Und Vortrieb bietet der kleine BMW eine Menge. In nur 4,8 Sekunden schnalzt er aus dem Stand auf 100 km/h, vor gut zehn Jahren brauchten Sportwagen dafür noch einen V8 mit Kompressor-Aufladung. Dem BMW reichen dafür zwei Liter Hubraum, 306 PS und 450 Nm Drehmoment, mehr Newtonmeter hat keiner in dieser Klasse. Motoren bauen, das können sie eben bei den Bayerischen Motoren Werken.
Der M135i ist schneller auf 100 km/h als der legendäre Sportwagen BMW M1.
Und Fahrwerke, denn der Allrad-Kompakte lässt sich präzise um die Ecken werfen und bietet dabei ordentlichen, für einen Kompaktsportler sogar guten Komfort. Das maximale Kofferraumvolumen fällt mit 1.200 Litern zwar knapp aus, bei stehender Rückbanklehne dürfen aber immerhin alltagstaugliche 380 Liter eingeladen werden. Müssen wir bei einem BMW extra erwähnen, dass das Vergnügen einen hohen Preis hat?
Die Vor- und Nachteile des BMW M135i xDrive
Stärken
- Agiles Handling
- Ausgewogenes Fahrwerk
- Präzise Lenkung
Nachteile
- Teuer, viele Extras gegen Aufpreis
- Kleiner Maximal-Kofferraum
Mercedes A 35 AMG 4Matic: Sternschnuppe mit Vierradantrieb
Seit Jahren würzt Mercedes hauseigene Tuning-Abteilung AMG die Sternenflotte kräftig nach, selbstverständlich auch die seit 2018 gebaute vierte Generation der A-Klasse. Gegen Audi S3 und BMW M135i haben sie in Affalterbach (für den Ort nördlich von Stuttgart steht das A in AMG) kräftige 306 PS und 400 Nm aus dem aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder gewrungen.
Einen Wimpernschlag schneller als der Erzkonkurrent von BMW schießt die AMG A-Klasse in 4,7 Sekunden auf 100 km/h, das Sportfahrwerk mit 18-Zoll-Rädern und der Allradantrieb sorgen für gute Traktion. Großflächige Monitore und Digitalinstrumente zeigen im Interieur, was technisch derzeit auch in der Kompaktklasse möglich ist. Unter der technischen Vielfalt leidet allerdings die Bedienbarkeit.
Generation vier bietet ordentlich Power und ein Oberklasse-Infotainmentsystem.
Immerhin ist ein talentierter Sprachassistent an Bord, ebenso eine an die Mehrleistung angepasste Sportbremsanlage und natürlich sportlich ausgeformte Sitze. Die Sicherheitsausstattung ist Mercedes-typisch sehr gut, der Kofferraum dagegen nur Mittelmaß. Übrigens gibt es – ähnlich wie bei Audi den RS 3 – noch den A 45 S mit dem stärksten 2.0-Serien-Vierzylinder der Welt: 421 PS stehen dann im Fahrzeugschein. Dieses Geschoss sprengt aber nicht nur bei der Leistung die Grenzen der Kompaktklasse, auch sein Preis ist oberklasse und liegt auf E-Klasse-Niveau.
Die Vor- und Nachteile des Mercedes A 35 AMG 4Matic
Stärken
- Ausgezeichnete Längsdynamik
- Sehr gutes Fahrwerk
- Hohes Sicherheitsniveau
Nachteile
- Im direkten Vergleich etwas gefühllose Lenkung
- Vor allem nach hinten sehr unübersichtlich
- Hoher Preis
Die wichtigsten Daten der Kompaktsportler im Überblick
Modell | Hubraum | Zylinder | PS (kW) | Drehmoment | Höchstgeschwindigkeit |
---|---|---|---|---|---|
Audi S3 TFSI Quattro | 1.984 cm3 | 4 | 333 (245) | 420 Nm | 250 km/h |
BMW M135i xDrive | 1.998 cm3 | 4 | 306 (225) | 450 Nm | 250 km/h |
Cupra Leon VZ 2.0 TSI | 1.984 cm3 | 4 | 300 (221) | 400 Nm | 250 km/h |
Ford Focus ST 2.3 | 2.261 cm3 | 4 | 280 (206) | 420 Nm | 250 km/h |
Honda Civic Type R 2.0 VTEC | 1.996 cm3 | 4 | 329 (242) | 420 Nm | 275 km/h |
Hyundai i30 N Performance | 1.998 cm3 | 4 | 280 (206) | 392 Nm | 250 km/h |
Mercedes A 35 AMG | 1.991 cm3 | 4 | 306 (225) | 400 Nm | 250 km/h |
VW Golf R | 1.984 cm3 | 4 | 333 (245) | 420 Nm | 270 km/h |